[Aula | Hallae] Die Eingangshalle

  • In Begleitung seines Sohnemannes war Crispus inmitten der Winterkälte durch die halbe Stadt zur Casa Duccia marschiert, um mit dem Duumvir zu sprechen. Vor der Tür blickte er seinen herausgeputzten Sohn (allerdings ohne Schmuck, denn der war während der Staatstrauer verpönt) an, klopfte ein paar Schneeflocken von seiner Schulter und klopfte dann.


    "Ave, wir wollen zu Duccius Marsus."


    meldete er sich an.

  • "Salvete," begrüßte Albin den alten und den jungen Römer, sichtlich nur unterdurchschnittlich davon angetan, bei der winterlichen Kälte die Türe öffnen zu müssen. Was wollten die beiden denn nun wieder? Es wurde langsam Zeit, dass der Hausherr einer ruhigeren Tätigkeit nachging, oder seine Gäste an irgendeinen anderen Arbeitsplatz lotste. Albins alte Knochen machten diese ständige Herumrennerei im Haus definitiv nicht mehr lange mit. "Wen darf ich dem Hausherrn denn melden? Und in welcher Angelegenheit?" fragte er schließlich in wesentlich freundlicherer Weise, als er das ganze andere Gesindel an der Türe gewöhnlich abspeiste. Während er fragte, öffnete er allerdings schon einmal langsam, denn er wollte Gäste nicht im Schnee stehen lassen.

  • "Ich bin Decurio Marcus Petronius Crispus und das hier ist mein Sohn, Lucius Petronius Crispus. Wir wollen wegen den Wahlen mit dem Duumvir reden."


    erklärte er knapp und in militärischem Tonfall. Dann trat er auf die Tür zu, um dem kühlen Wind zu entkommen.

  • "Natürlich," gab Albin zurück. Er hatte doch gewusst, dass ihm das Gesicht irgendwie bekannt vorkam. Der Petronius war als Decurio und ehemaliger Magistrat sogar bei Albin halbwegs im Gedächtnis geblieben. "Hereinspaziert. Folgt mir bitte."

  • Mathayus Magonidas hatte vor kurzem gehört das neue Wahlen anstanden und nach der glücklichen Fügung mit dem Wegfall von Hermipus als Konkurrent hoffte er das nun gar nichts mehr gegen seine Wahl in das Ordo Decurionum stand. Mit diesem Gedanken im Kopf kam er bei der Casa Ducia an und klopfte an die Eingangstür.

  • Albin öffnete nach ein paar Augenblicken die Türe. "Salve. Wer bist du und was wünschst du?" Der alte Mann meinte, dass ihm das Gesicht des Besuchers bekannt vorkam, aber richtig einordnen konnte er ihn nicht.

  • "Salve, mein Name ist Mathayus Magonidas. Ich bin Händler in Mogontiacum und der Duumviir kennt mich aus mehreren gemeinsamen ... Geschäften. Ich würde gerne bezüglich der Wahlen mit ihm sprechen."


    Mathayus hatte dem Mann freundlich geantwortet, auch er kam ihm bekannt vor aber sein Name fiel ihm nicht ein.

  • "Ach, Magonidas!" Albin erinnerte sich wieder an den Mann, der von irgendeiner Insel im Mare Internum kam. "Wenn du mir bitte folgen würdest." Und damit öffnete der alte Hausdiener die Türe vollständig und führte Mathayus ins Kaminzimmer.

  • Und wie immer war es Albin, der zur Tür schlurfte und zuerst durch eine kleinere Luke in der Tür einen kurzen Blick auf den Besucher warf, bevor er die Tür in ihrer Gänze öffnete.
    "Heilsa Valgiso...", grüßte Albin den Mann ohne allzu große Wiedersehensfreude auszudrücken, "...was führt dich her?"

  • "Kann ja schlecht was dagegen sagen...", brummte der alte Mann, trat zur Seite und lud den Gast ein ins Innere der Casa zu treten...


    "Wenn du dich ins Kaminzimmer begeben möchtest? Ich gehe davon aus, du kennst den Weg.", fügte er an, "Ich werde Witjon bescheid geben, er wird sich gleich zu dir gesellen."

  • Auf seiner Tour durch den Vicus Apollinensis kam Lucius auch bei der Casa Duccia vorbei. Dass hier eine der mächtigsten Familien Mogontiacums lebte, flößte ihm zwar schon einen gewissen Respekt ein, andererseits gelang es ihm recht leicht, diesen dadurch zu verdrängen, dass er an seine Verachtung dachte, die er gegenüber diesen Germanen empfand.


    Nachdem sein Begleiter, einer der beiden Veteranen, geklopft hatte, sammelte er sich deshalb noch einmal, rief sich das selbstgefällige Gesicht von Duccius Marsus vor Augen und befühlte das Gladius, das unter seiner Toga versteckt war. Eigentlich war es nicht unattraktiv, diesen Ducciern das gleiche zukommen zu lassen, was er Caius angetan hatte...

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  • Freilich war es Albin, der zur Tür schlurfte und durch den antiken Türspion den Besucher kritisch musterte.


    "Dies ist das Heim der Duccii, wer da?", sprach er in nach wie vor stark akzentuiertem Latein, da der Mensch vor dem Tore sicher keiner der mehr oder weniger freien Stämme war.

  • Dass der Ianitor schonmal schlechtes Latein sprach, bestätigte die Vorurteile des jungen Petroniers prompt. Wieso solche Leute so viel Macht und Einfluss in einer Stadt im Imperium haben konnten, war einfach unlogisch - die Gens Togata sollte doch über die Welt herrschen, nicht irgendwelche Halbbarbaren mit Bärten und langen Haaren...


    "Ich bin der Magister Vici Petronius Crispus. Ich kontrolliere das Haus wegen Brandgefahren!"


    warf er den Sklaven verachtungsvoll an den Kopf, als würde dies auf der Hand liegen.

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  • Die Reaktion des Ianitors irritierte Lucius ein wenig - fast war er schon versucht, nervös zu reagieren und sich einschüchtern zu lassen. Dann erinnerte er sich aber, wen er vor sich hatte - wahrscheinlich einen unbedeutenden Sklaven mit einem Spatzenhirn, das nicht für qualifizierte Arbeit reichte. Deshalb stemmte er die Fäuste in die Hüfte und sagte


    "Ich bin im Auftrag der Civitas unterwegs! Lass mich rein!"

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  • "Ganz der Vater.", brummte Albin vergnügt, und ließ den Mann ein... wohl nur aus dem Grund, weil er bisher fast jeden eingelassen hatte und bei dem hier keine Ausnahme machen konnte.. auch wenn er nicht die geringste Ahnung hatte, was ein Magister Vici war.

  • Ein wenig stolz, dass man ihn mit seinem Vater asoziierte, trat Lucius ein.

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  • Mit amüsiert-interessiertem Blick wartete Albin bis die Herren eingetreten waren... und darüber hinaus, was sie nun eigentlich vor hatten.


    "Uuuund... nun?" , lächelte der alte Mann.

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