[Officium | Ando Kritja] Das Arbeitszimmer

  • Er schmunzelte nur und nickte. "Ja, ich weiss. Ausserdem, naja, ganz dagegen darf ich letztlich ja nicht sein," meinte er nun lächelnd. "Sonst wäre ich ja auch gegen einige aus der Familie, nicht wahr?" Er hob den Krug mit Wasser und sah sie fragend an, ob sie noch etwas haben wollte.

  • Da ist wohl wahr. Diese Familie arbeitet wirklich an allen Fronten.
    Venusia lächelte und schüttelte dann mit dem Kopf.
    Nein danke. Ich möchte nichts mehr. Ich muss auch ins Bett. Morgen steht eine ganze Menge bei mir an. Und du solltest auch gehen.

  • "Ja, wahrscheinlich sollte ich das." Dabei dachte er aber, dass er keine Lust hatte in ein leeres Bett einzukehren und überlegte, ob er vielleicht einfach Marcia einen Besuch abstatten sollte und wenn es auch nur zum kuscheln war. Ihm war gerade danach. "Dann husch," grinste er. "Ab in die Heia, meine Liebe!"

  • Schnell trank sie das restliche Wasser aus.
    Ich bin ja schon aufm Weg. Gute Nacht...
    Venusia umarmte Val noch eben und war dann auch schon verschwunden.

  • Immer noch verlegen und jetzt auch noch aufgeregt stand ich nun vor seinem
    Arbeitszimmer.
    Ich wartete einen Moment bis mein Herz sich beruhigte und klopfte an die Tür:


    ".... .... ...."

  • Vorsichtig betrat ich das Zimmer. Ich bemerkte, dass Valentin beschäftigt war:


    "Salve, hoffentlich störe ich nicht sehr...?"


    fragte ich Valentin verlegen

  • Ich nahm dankend Platz:


    "Oh, ja, ich trinke gern einen Becher Wasser"


    dann sagte ich leise:


    "Nein, ich habe seit gestern noch nicht gegesen...wegen der ganzen Aufregung konnte ich an Essen gar nicht denken..."

  • Er erhob sich und schenkte ihr einen Becher Wasser ein. "Noch nichts gegessen? Das kann ich nicht zulassen," meinte er freundlich und reichte ihr den Becher. "Warte einen Augenblick." Dann ging er zur Tür und rief nach jemandem und gab diesem eine kurze Anweisung. Als er wieder kam meinte er: "Es wird Dir gleich eine Kleinigkeit gebracht. Etwas Brot mit Käse, Oliven, Obst und kaltes Huhn, ich hoffe Du magst es."

  • Vor seinem Entgegenkommen war ich tief berührt und mir kamen wieder die
    Tränen:


    "Entschuldige bitte..."


    sagte ich kaum hörbar, dann lächelte ich ihn an:


    "So viel kann ich gar nicht essen! Käse und Obst werden vollkommen reichen .... und ein Stückchen Brot vielleicht...ja es reicht ...soll ich hier in Deinem Arbeitszimmer speisen?""


    fragte ich und sah ihn unglaubwürdig an

  • Er lächelte und schüttelte den Kopf. "Du solltest Dir eines angewöhnen," meinte er freundlich. "Hier ist es nicht immer so wie in rein römischen Haushalten und Familie ist ein wichtiges Gut." Er legte seine Hand kurz auf ihre Schulter, zwinkerte ihr zu und setzte sich wieder. "Und ja, das kannst Du gerne tun. Ich tue es ja auch nicht selten." Er lehnte sich zurück und in diesem Moment klopfte es und eine der Angestellten brachte ein kleines Tablett, welches sie dann auf einem Tischchen abstellte und in die Nähe von Clara stellte. Dann neigte sie leicht den Kopf und verschwand wieder mit einem Lächeln. "Greif nur zu!"

  • "Ja, ich werde es versuchen...."


    Es war wirklich alles neu für mich in diesem Haus, die Gastfreundlichkeit und
    die Art wie die Menschen hier behandelt wurden bewunderte ich sehr.


    "Aber ich kann nicht alleine essen, bitte iß auch etwas..."


    bat ich Valentin und schenkte ihm mein bestes Lächeln

  • Er hob kurz eine Braue und schmunzelte. "Nun gut, ich werde auch ein wenig essen, aber wichtig ist, dass Du satt wirst." So nahm er etwas Brot und von dem kalten Fleisch und aß, während auch sie aß. Dabei beobachtete er sie. Nachdem sie schon etwas gegessen hatte, sah er sie fragend an. "Würdest Du mir mehr über Dich erzählen? Auch über Damian? Ich hatte leider nur wenig Zeit ihn wieder kennen zu lernen. So es Dich nicht zu sehr schmerzt."

  • Das Essen war köstlich. Auf einmal bekam ich einen großen Appetit... Ich war
    Valentin dankbar, dass er mit mir etwas zusammen aß.
    Ich mochte diesen großen, starken Mann mit seinen sanften, klugen Augen. Er
    strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und ich schenkte ihm mein volles Vertrauen.


    "Danke für die ausgezeichnete Mahlzeit, lieber Valentin Germanicus... Vieleicht wird es mir gut tun darüber zu reden, vielleicht aber auch nicht, ich werde es trotzdem versuchen..."


    Ich machte eine kleine Pause, sammelte meine Kräfte zusammen und fing an
    zu erzählen:


    "Ich lebte mit meinem Vater schon lange in Britannia. Meine Mutter starb, als ich noch klein war... Mein Vater war bei der Verwaltung in den Römischen
    Kolonien tätig. Er kannte die Sprachen der Einheimischen dort und war als Dolmetscher unentbehrlich. Damian kam nach Londinium um seine militärische
    Ausbildung zu beenden und dort haben wir uns kennen,- und später auch
    lieben gelernt... Er war oft bei uns zu Hause und es war eine schöne Zeit...
    Dann haben wir geheiratet und wohnten im großen Haus meines Vater.
    Damian hat immer wieder über seine Heimat gesprochen, wie er seine
    Schwester Dagmar vermisst...und nach einem Jahr haben wie beschloßen
    nach Germania zu gehen. Aber gerade als alles für die Reise vorbereitet wurde, erkrankte mein Vater schwer... So blieb ich um ihn zu versorgen.
    Damian wollte warten bis mein Vater wieder gesund wird, aber ich habe ihn überredet doch zu reisen. So haben wir uns verabredet, dass, wenn er nach einem Jahr nicht zurück kommt, soll ich ihm nach Mogontiacum folgen... Nun bin ich hier und... und..."


    Ich nahm einen Schluck Wasser -


    "Mein Vater starb auch..."


    fügte ich schluchzend hinzu und bedeckte mit meinen Händen mein mit
    Tränen überströmtes Gesicht...

  • Er hörte ihr schweigend zu, doch als sie vom Tode Damians und ihres Vaters sprach und wie ein Häufchen Elend vor ihm saß, musste er einen Augenblick an den Moment denken, als er erfuhr, dass sein Bruder und seine Schwester abgeschlachtet worden waren. Ein kleines Bisschen Selbstmitleid, aber vor Allem großes Mitleid mit der jungen Frau regten sich in ihm und er stand auf, um zu ihr zu gehen und sie sanft in den Arm zu nehmen. "Sht, es ist schon gut," sagte er leise und versuchte ihr Stütze und Trost zugleich zu sein. "Ich bedauere Deinen Verlust, aber gräme Dich nicht. Du hast immer noch eine Familie, die für Dich da ist." Sanft strich er ihr dabei beruhigend über den Rücken und hielt sie schützend fest.

  • Allmählich beruhigte ich mich in seinen Armen. Ich sah nach oben in seine Augen
    und sagte, fast flüsternd:


    "Du hast auch gelitten, nicht wahr? Du kennst den unerträglichen Schmerz des Verlustes, ich spühre es, hier in Deinem Herzen..."


    Dabei berührte ich seine Brust..., und... die war ganz nass...


    "Ach, Valentin, ich habe Dich ja nass gemacht, es tut mir so leid..."


    Ich lächelte und die ganze Spannung ließ nun nach...

  • "Es ist vergangen," sagte er leise und beruhigend, bemüht den eigenen Schmerz zu verdrängen. Dann lächelte auch er. "Nun, es gibt Schlimmeres als eine nasse Brust zu haben," zwinkerte er ihr zu. Sanft strich er ihr eine letzte Strähne fort. "Geht es wieder?"

  • "Oh ja, es geht wieder, ich brauche eben Zeit, aber ich möchte auch nicht, dass alle hier in Casa traurig werden, ich werde mich bemühen, nicht mehr zu
    weinen..."


    sagte ich und seufzte...


    "Es gibt noch etwas, was ich Dir sagen möchte, und zwar - mein Vater hat Damian 400 000 Sesterzen als Gift für mich gegeben, Damian hat niemals das Gold angerührt... Als mein Vater starb, verkaufte ich den ganzen Besitz, ich wusste Damian wird nie mehr seine Heimat verlassen. Nun habe ich fast 1 000 000 000 Sesterzen mitgebracht, daher diese starke Begleitung. Da ich jetzt zur Familie gehöre, was mich sehr glücklich macht, möchte ich das ganze Geld Dir überlassen, eben für die Familie, Du kannst bestimmt es sehr gut verwalten..."


    ich sah Valentin fragend an...

  • "Weine, so lange es Dir hilft," sagte er sanft und strich ihr über die Wange. Dann hörte er ihr zu und musste erst einmal schlucken, als er die Größenordnung hörte. Das war starker Tobak für ihn und er wusste eine Weile nicht, was er sagen sollte. "Ich," begann er und schwieg wieder. Dann setzte er noch einmal an. "Es ist Dein Geld! Ich berate Dich gerne, wenn Du Rat brauchst, aber es ist Dein Geld und soll Deines sein."

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