Verehrte Julia,
ich bin gut in Tarraco angekommen. Seit meiner Abwesenheit hat sich dort doch einiges geändert und das Leben in Hispania ist überall am pulsieren. Es siedeln sich überall neue einflussreiche römische Familien an, anscheind hat es sich herumgesprochen, dass man im ländlichen und privaten Hispania ganz gut und angenehm leben kann. Und in der Tat, der alte Cato hätte an unserer Provinz seine helle Freude, erscheint sie doch von Tag zu Tag ur-römischer als das inzwischen zur Weltstadt gewordene Rom.
Die Arbeit im Castellum nimmt in der Zwischenzeit meine ganze Arbeit in Anspruch und dennoch, in den wenigen freien Momenten, in welchen ich einen klaren Gedanken fassen kann, verweile ich oft bei Dir in Rom. Wie geht es Dir? Was ist aus Deinen Plänen geworden, Deinen Verwandten in Hispania zu besuchen? Ich weiß nicht mal seinen Namen, denn mir verraten wolltest Du ihn - bei unserer letzten Zusammenkunft - nicht.
Ich hoffe, dass es Dir in Rom gut geht. Und mögen die Götter Dir gnädig sein und Dir ein langes Leben schenken.
Vale,
Meridius