Die Gärten der Casa Duccia

  • "Weisst Du noch, dass ich vor einiger Zeit nach Hispania aufbrach um Nachforschungen möglicher Verwandtschaft durchzuführen?
    Damals bin ich ihr begegnet, in den Bergen. Sie hatte einen Unfall. Ich hab sie nach Tarraco gebracht, in die Casa ihres Pater Familias und später noch nach Italia. Naja, und da ist es dann passiert."

  • Ich konnte mir nur schwer ein Grinsen verkneifen. Mein Bruder sprach ziemlich nervös. Erinnerte mich ein wenig an mich: Nur dass es zu ihm nicht so ganz passste. Aber passt es überhaupt zu mir?


    Wer ist sie? Und was beeindruckt dich so an ihr?


    Nun war ich es, die mit sanfter und liebevolller Stimme sprach.

  • "Ihr Name ist Hestia, Scribonia Hestia.
    Was mich an ihr fasziniert? Ich weiss nicht. Doch! Ihre sanfte Art und die Selbstsicherheit, die gleichzeitig soviel Schüchternheit inne hat und, und vieles halt."

    Er lächelte, fast schon verlegen.

  • Ich sah ihn lange an, eine kalte Hand griff nach meinem Herzen. Viele Leute, Anhänger des Aeskulap hatten Kunde in Rom verbreitet. Ich biss mir auf die Lippen, es gab keine Zweifel. Wie... sollte...


    Ich sah bedrückt zu Boden, nicht fähig etwas zu sagen. Es fiel mir recht schwer, die Tränen zurückzuhalten. Scribonia Hestia...

  • Er sah sie an und mit jeder Sekunde und Minute wurde er verwirrter. Was war los? Wieso sah sie so drein.
    "Julia," sagte er sanft. "Auch wenn ich sie liebe und sie meine Frau werden wird, wird es nichts an unserer Beziehung ändern."
    Er dachte, dass sie damit vielleicht Probleme hätte.

  • Ich schüttelte mir auf die Lippen beißend den Kopf.


    "Nein, dass ist es nicht.. Ich hätte mich sehr für dich gefreut. Doch ich..."


    Nein, ich konnte es ihm nicht sagen. Ich sah ihm in die Augen und wusste ich könnte es nicht. Sie waren so braun, so treu. Wenn er erfahren würde, dass...

  • Eine dunkle Vorahnung beschlich ihn. Etwas in ihm sagte ihm, dass es damit zu tun hatte, dass er so lange nichts mehr von ihr gehört hatte. Kälte überkam ihn. Sein Blick wurde undeutbar, aber sein Gesicht eine Spur blasser, kaum wahrnehmbar.
    "Es ist was?"
    Die Stimme hatte einen eigenartigen, dumpfen Unterton bekommen.

  • Die Gedanken wirbelten durch meinen Kopf und ich stand auf, setzte mich auf Flavius Schoß. Andersherum wär es - leider - kaum möglich gewesen. Meine Hand legte ich in seinen Nacken und ich würde jetzt stark sein. Ich kraulte ihn beruhigend und übte leichten Druck in Richtung meiner Schulter aus, damit er wusste, er könne sich anlehnen, ich wäre da.

    "Ich fürchte... Sie ist in Hels Reich eingetreten..."


    Mehr Worten bedurfte es nicht.

  • Er wurde bleich. Die Augen verdunkelten sich und sein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Sein Magen verkrampfte sich und seine Hände wurden eiskalt. In seinem Kopf dröhnte es, seine Ohren summten und immer und immer wieder hallten die Worte 'Hel's Reich gegangen' in seinem Kopf wieder.
    Eine Weile blieb er stumm, nur seine Lippen bewegten sich ganz leicht.
    "Damit treibt man keine Scherze," kam es dann heiser über seine Lippen.

  • Ich bekam Angst um Flavius und um mein Herz löste sich ein eiserner Ring: unaufhaltsam.


    Flavius, ich wäre die letzte, die Scherze betreiben würde. Und schon gar nicht, wenn es darum ginge dir wehzutun. Liebster Bruder, ich bin da für dich...


    Und bestimmt lehnte ich meinen Kopf trostspendend an den Seinen - wie er wohl reagieren würde? Hoffentlich würde ihn diese Nachricht nicht wütend machen...

  • Nur ganz langsam begann er die Nachricht zu begreifen. Sie war tot! Tot! Tot!
    Immer wieder hallte das Wort in seinem Kopf wieder. Sie war in Hel's Reich eingegangen. Sie war.... sie war nicht mehr da.
    Er spürte Julias Kopf an seinem kaum, sah sie nicht, sah einfach durch sie durch. Erst nach einer Weile schloss er langsam, fast in Zeitlupe die Augen.
    [SIZE=5]"Sie ist tot!"[/SIZE] flüsterte er so leise, dass selbst Julia es kaum verstand.
    Eine einzelne Träne quoll unter den geschlossenen Lidern hervor. Es war das erste Mal, seit er kein Kind mehr war, dass er eine Träne vergoss und es sollte bei der einen bleiben, aber es zeigte, wie sehr es ihn mitnahm.

  • Mein Hals wurde bei diesem Anblick trocken und ergriffen wischte ich die Träne zärtlich mit meinem Finger weg. Oh Flavius, was musst du nur in deinem Leben durchmachen?


    Ich fühlte wie sehr er sie geliebt hat und ich glaubte fest daran, dass sie dann ein wunderbarer Mensch gewesen war.

    In deinem Herzen wird sie immer bei dir sein!


    Ich fuhr ihm sanft mit meiner Hand durchs lockige Haar.

  • Mit der Zeit fand er sich wieder zurück. Er öffnete die Augen und Schmerz und Trauer waren darin zu sehen und eine Tiefe, die zeigte, dass er für einen Moment nicht da gewesen war.
    Er sah Julia an und nun erst richtig. Aber er schwieg, nickte nur ansatzweise.

  • Ich streichelte ihm unentwegt durchs Haar und schloss meine Augen, tief durchatmend. Ich beugte mich vor und küsste ihn zärtlich auf die Wange, es musste schlimm für ihn sein. Würde ich Maximian verlieren, ich würde nicht mehr leben wollen, würde den Freitod wählen. Würde ich seine Nähe missen müssen... Und Flavius? Ich befand schon jetzt, dass er tapfer war. Tapfer wie immer.

  • Er liess es geschehen, aber etwas in ihm war ohne Gefühl. Er lehnte sich zurück und sah, soweit müglich zum Himmel. Seine Gedanken gingen zu dem Tag zurück, als er sie das erste Mal sah, sah wie er den Mantel hob und sie darunter zu ihm aufsah.
    Er hatte das Gefühl, sein Herz würde bersten.
    Dann sah er wieder zu Julia.
    "Es ist schon gut," sagte er beruhigend, zumindest sollte es so klingen. Es war ihm in diesem Moment egal, ob es das auch wirklich tat.
    "Weiss man wann und wie und vor Allem wo?"

  • Ich schüttelte den Kopf.

    Nein, als ich davon hörte wusste ich nicht, warum ich nachhaken sollte. Ich kannte sie nicht. Ich weiß nur, dass es in Hispania geschah, doch mehr ist mir unbekannt. Tut mir leid...

  • Er nickte erneut nur und presste einen Moment die Lippen zusammen. Sie war krank gewesen, dass hatte sie geschrieben. Vielleicht lag es daran. Oh Geliebte....
    Er schloss wieder die Augen und öffnete sie, sah Julia an und bedeutete ihr wortlos, dass er aufstehen wollte.

  • Sie saß im Garten im Gras mit angezogenen Beinen und schaute in den Himmel. Es war sehr ruhig in der Casa geworden. Alle waren unterwegs und sie allein war hier geblieben. Die Vögel flogen durch die Luft und schienen mit einander zu spielen. Venusia hing ihren Gedanken nach. Zu Hause, also dort wo sie herkam, hatte sie oft im Gras gesessen und die Gegend beobachtet. Ihr Vater oder ihr Bruder hatten ihr vieles gelernt und die Erinnerungen kamen nun zurück. Sie lächelte als sie an ein Gespräch mit ihrem Vater zurückdachte, wo er ihr versucht hat zu erklären wie man einige Vögel erkennen kann, die in der Luft herumfliegen. Es tauchten in ihren Gedanken, die Kochversuche mit ihrer Mutter auf, wie sie versucht haben zu backen und die Handarbeitsübungen.


    Plötzlich tauchten die aneren Erinnerungen auf. Schnell schüttelte sie die aufkommenden Erinnerungen aus ihrem Kopf fort, stand auf und spazierte durch den Garten. Sie konnte sich jetzt keine solch Gedanken leisten. Gemeinsam mit Hergen war sie zur Zeit für die Casa verantwortlich und das benötigte ihre volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Vor allem nach dem Einbruch, der immer noch nicht geklärt ist. Auch hatte sie genug in der Regia zu tun und darüber war sie ganz froh.


    So lief sich noch etwas durch den Garten und schaute, ob alles in Ordnung war und ging dann zurück in die Casa.

  • Sextus betrat mit Valentin den Garten.
    Dann schaute er seinen Vater erwartend an. Was nun wohl kommen würde? Er konnte es sich fast denken. Er hielt das Schwert bereit. Es war viel schwerer als der Dolch, den er immer benutzte, das würde wohl ein problem werden, aber mit der Zeit würde er sich Wohl oder Übel an das Gewicht gewöhnen müssen.

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