Reiterausbildung

"Jawohl Decurio!" klang es schallend durch die Reihen!

Und wir Männer traten ab und machten uns auf dem Weg zum Stall!

Wieder am Übungsplatz angekommen stellten wir uns alle in einer Reihe neben unseren Pferden auf und warteten auf die Anweisungen unseres Decurios!

"Gut. Ich sehe jeder hat sein Pferd. Ihr werdet für dieses Tier verantwortlich sein. Es füttern und pflegen. Wer es schindet, zu Tode reitet und verkommen lässt, der kriegt es mit mir zu tun und darf beim nächsten Einsatz zu Fuss neben her traben. Ich hoffe, wir haben uns diesbezüglich verstanden."

Dann nach einem kurzen Zögern fügte der Decurio hinzu:

"Und jetzt führt ihr Eure Pferde erste einmal gemütliche zwei Runden um den Platz!"

"Jawohl Decurio" tönte es wieder über den Platz!

Ich nahm Aaron, mein Pferd, am Zügel und führte es herum.
Währenddessen, streichelte ich ihn immer wieder und flüsterte besänftigende Worte in sein Ohr!
Ich wollte unbedingt, die Verbindung zu meinem Pferd so haben, als wäre es mein bester Freund!

Es dauerte nicht lange und die zwei Runden waren um.
Und wir standen wieder in haltung vor unserem Decurio!

Wir standen alle wie angwurzelt da und warteten geduldig auf die nächsten Anweisungen unseres Decurios!

Er musterete uns alle einzeln lange und ausgiebieg......irgendwas führte er im Schilde, ich war neugierieg, was als nächstes kommen würde!

"Gut. Als nächstes üben wir das aufsitzen. Und zwar zuerst ohne Sattel und in voller Montur. Das heißt im Kettenhemd, mit Helm, Speer und Schild. Ich will mal sehen, wer von Euch das aus dem Stand hinkriegt.

Ihr werdet das üben bis ihr es könnt. Und zwar in allen Lagen, von links, von rechts, im Stand, wenn sich das Pferd bewegt. Auf dem Schlachtfeld habt ihr auch nicht ewig Zeit, da muss das schnell gehen."

Ein verhaltenes Grinsen trat in Mein gesicht!
Ich dachte mir schon dass sowas jetzt kommt!
Wir konnten alle Reiten und natürlich auch Aufsitzen, allerdings war das in einer Tunika bedeutend einfache, als mit der gesamten Ausrüstung!

Also dann, dachte ich, rückte meine Ausrüstung zurecht, trat an mein Pferd und holte mit einem Fuss kräftig Schwung.............naja, war wohl nichts.....ich hing seitlich auf dem Pferd, nicht oben und nicht unten, also liess ich los und krachte auf den Boden!

Aber ich durfte mir kein Blösse geben....sofort sprang ich auf und versuchte es nochmal.
Ausrüstung zurecht gerückt, schwung geholt und ....hopp..........nicht ganz oben, aber deutlich weiter als zuvor, zog ich mich den letzten rest hoch und sass am Pferd, mehr schlecht als recht, aber ich sass!

Ich versuchte den Blicken des Decurios auszuweichen, aber er sah alles und konnte sich seinerseits das grinsen nicht verkneifen!

Der Decurio wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Die Männer stellten sich zwar nicht allzu dämlich an, aber es dauerte viel zu lange, war keineswegs ästhetisch und hätte für die Einheit in einem Kampfgetümel den sicheren Tod bedeutet, ebenso wie für die Pferde, die Hälfte von ihnen wäre schon durch die eigenen Speere bei den Aktionen verletzt worden, wenn es sich nicht um Übungswaffen mit Sicherheitskappe gehandelt hätte. Magnus stellte sich noch von allen am Besten an.

"Magnus! Du kannst das besser als die anderen. Mach das nochmals vor, und zwar so lange bis es tadellos klappt."

Die Götter mögen mir beistehen, dachte ich bei mir, warumgerade ich?

Aber andererseites konnte ich jetzt beweisen was in mir steckt.

So trat ich wieder an mein Pferd und richtete währenddessen schon meine Ausrüstung zurecht, es sollte ja schnell gehen!

Schwung gehlt und und mit einem kräftigen Satz schwang ich mich hinauf............es war noch nciht perfekt, aber es wurde von Mal zu Mal besser.

Schön langsam bekam ich herraus, wie und wo man am besten die Ausrüstung hintat, damit sie einem nciht in die Quere kam.

Und nochmal, runter vom Pferd und die selbe Prozedur nochmals!

Ich wiederholte die Vorgänge immer und immer wieder bis alles nach meinen Wünschen funktionierte und ich mich ein letztes Mal auf mein Pferd schwang mich, dass die ganze Zeit alles ruhig ertrug!

Nun sass ich oben und diesmal, versuchte ich den Blicken des Decurio nicht mehr auszuweichen...........ich war zufrieden mit mir.

Mal sehen, was er dazu sagen würde.....war er auch zufrieden?

"Gut. Und jetzt von der anderen Seite!"

Der Blick des Decurio war streng, wie immer.

Also auf ein Neues!

Die anderen machte mittlerweile auch mit.

Von der anderen Seite, war es Anfngs undgleich schwieriger, aber nach langem Üben klappte auch das sehr gut!

Nun kam die schwerste Übung...das Aufsitzen während sich das Pferd bewegt!

Das war wirklich eine Herausforderung........aber nach stundenlangen Üben, vielen blauen Flecken und ein paar Prellungen funktionierte auch das recht passabel.

Es war sicher noch nciht perfekt, aber für den ersten tag konnte man schon mit sich zufrieden sein!

Wir hofften alle, das es auch der Decurio so sah!

Ich hoffte, ich hatte den Decurio beeindruckt!

Mir lag sehr viel daran, so schnell, wie möglich meine Ausbildung hinter mich zu bringen und meine Laufbahn in der Ala zu beginnen!

Ich wollte rasch Ehre für die Gens Decima erlangen und und mich schnellst-möglich hocharbeiten!

Der Decurio gab zu meinem Entsetzen kein Urteil über uns ab.....war das nun gut oder schlecht?!?

Er liess uns abtreten, für heute war es genug und wir gingen in unsere Unterkünfte!

Am nächsten Morgen standen wir sehr früh am Übungsplatz und waren gespannt, was der Decurio heute mit uns vorhat!

Am anderen Morgen stapfte der Decurio wieder auf den Übungsplatz. Nachdem die Rekruten den ganzen gestrigen Tag nichts anderes als auf- und absitzen geübt hatten, war es heute an der Zeit, dass sie sich mit der Führung des Pferdes vertraut machten.

"Soldaten. Heute werdet ihr nichts anderes tun als mit dem Pferd hier eure Runden zu drehen. Das mag eintönig sein, doch sollt ihr für das Pferd ein Gefühl bekommen. Also abwechseln im Schritt, dann im Trab und auch im Galopp. Eine Runde nach der anderen. Und zwar achtet darauf, dass ihr zusammen bleibt. Ihr seid 30 Mann in eurem Trupp ohne Offiziere und ich will, dass ihr zusammen bleibt. Kriegt ihr das hin?"

"Jawohl Decurio!" wieder hallte die Antwort über den Übungsplatz!

Führung des Pferdes.............na das dürfte kein Problem darstellen, hatte ich doch schon als kleiner Junge Reiten gelernt. Jetzt war es nur noch wichtig, mit den anderen zusammnzubleiben.

Also los, alle schwangen sich auf die Pferde, was wir ja gestern ausreichend trainiert hatten und dann gings los......schön im Kreis herum.
Es war gar nicht so einfach in Formation zu bleiben, da einige dabei waren, die anscheinend noch nicht solange ritten, also versuchten die Besseren sich ein wenig zurück zu halten und die Schlechteren bemühten sich mehr!

Nach einem halben Tag der Übung, ging es schon ganz gut, aber am Gesicht des Decurios merkte ich, dass er noch nicht zufrieden war und ich versuchte die Anderen durch gute Ratschläge und aufmunternde Worte anzutreiben.

und man übte weiter....Stunde für Stunde.......der Decurio beobachtete alles mit Argusaugen.............

Der Decurio schien nicht zufrieden.

"Männer! Ihr müsst darauf achten, dass ihr zusammen bleibt. Vor allem beim Tempowechsel. Ihr reitet jetzt diesen Platz hier hoch und runter. Die ersten Meter im Schritt, dann geht ihr alle gleichzeitig in den Trab und anschließend in den Galopp über. Ihr bleibt auf einer Linie. Oben wendet ihr und macht das selbe auf dem Rückweg. Das ganze so lange bis es klappt. Dannach könnt ihr Feierabend machen. Aber erst wenn die Pferde in der Box sind, gebürstet wurden und gefressen haben."

Wir taten, wie uns aufg
etragen! "Ja, Decurio" erklang es neuerlich im Chor!

Wir begannen alle im Schritt, was ja keinerlei Problem darstellte, nur beim ersten Tempiwechsel, war es um uns geschechen....einer trabte, der ander war noch im Schritt und so es alles ander als Legionswürdig aus. Dasselbe nochmal beim Wechsel in den Galopp!
Ein Disaster!
Das ganmze ging ungefähr drei mal so....wie sollten wir wissen, wann einer oder mehrer einen Wechsel machten..........wir brauchten jemanden, der uns den Befehl dazu gab, schliesslich waren wir Soldaten und auf Befehle angwiesen.

Ich blickte zum Decurio, aber er reagierte gar nicht..........was wollte er?................wollte er uns scheitern sehen?

Nach ein paar misslungenen Tempiwechsel mehr, wurde es mir zu dumm, ich ergriff einfach die Initiative und sprach mich mit meinen Kameraden ab, dass einer von den Befehl zum Tempiwechsel geben musste.

Natürlich, wer war es, immer der, der die Idee dazu hat, also fiel die Wahl auf mich!
Ich wusste nicht, wie der Decurio reagieren würde, wenn ich die Initative ergreife, aber ich tat es!

Wir stellten uns alle auf, in einer Reihe.......dann mein Befehl "Schritt", alle gingen auf meinen Befehl los, nach ein paar Metern der nächste Befehl "Trab", und es funktionierte.

Nur bei letzten Tempiwechsel nach meinem Befehl "Galopp", hatten einige Mühe, die Pferde zugleich anzutreiben, aber es war wesentlich besser, als die ersten Male.

Der Decurio blickte mich an, ich konnte seine Mimik nicht deuten, würde er verärgert sein?

Der Decurio schien für das erste zufrieden.

"Gut. Ihr könnt für heute Schluss machen."

Dann wandter er sich an Magnus.

"Halt! Du nicht! Ich hab noch einen Extra-Job für Dich. Du kannst gut reiten und bist schnell mit dem Pferd. Ich brauche einen Meldereiter, der zur II. Cohorte nach Numantia reitet und die Nachricht überbringt, dass Tribunus Balbus mit zwei weiteren Kohorten unterwegs ist. Meinst Du Du bekommst das hin? Du wärst immerhin zwei Tage unterwegs."

"Jawohl Decurio! Gerne übernehme ich diesen Auftrag!"

Welch eine Ehre dachte ich mir, hoffentlich würde ich den Anforderungen gerecht werden.

"Wann soll ich losreiten und wohin genau muss ich, Decurio?"

"Es geht noch heute los! Reite nach Numantia. Nach dem letzten Stand der Dinge müsste die Cohorte dort in der Gegend sein."

Der Decurio blickte ihn an.

"Du schaffst das schon!"