• Es war schon spät am Abend, als ein kleiner Trupp Probati der LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS nach einem anstrengenden Tag den verdienten Ausgang bekam und sich auf die nahe gelegenen Taverne stürzte.


    (Der Wein, der zu den täglichen Rationen in der Truppe ausgeschenkt wurde war von der billigsten Sorte, manche munkelten sogar der Tropfen käme aus dem Tiber. Daher war es nur allzu verständlich, dass das Bedürfnis nach einem richtigen Wein bei der Truppe gegen Wochenende enorm anstieg.)


    Maximus öffnete die Türe und betrat hinter vier Kameraden die Taverne, suchte einen freien Platz und bestellte nicht den teuersten, doch einen der besseren Weine, die der Wirt anzubieten hatte.


    "Herr Wirt, bringt uns einen guten Wein. Wenn es geht einen Tropfen aus Spanien. Und verschont uns vor der Spezialmischung, welche ihr hinter dem Haus aus dem Tiber zu schöpfen gewohnt seid. Wir bezahlen gut, also darf es auch ein guter Wein sein."

  • jajajaja.....prim.......einen guten Wein? Sofort!


    *Apicius merkt, dass es eng wird für ihn und dass auch die Behörden anscheinend ein Auge auf ihn werfen wollen. Er beschliesst für eine gewisse Zeit, mehr Qualität zu liefern*


    so, ich hoffe es ist genehm. *verbissen lächelnd*

  • "Habt besten Dank, Herr Wirt!"


    Der Wein wurde in die Runde gereicht, keiner kam zu kurz, die Probati und ein paar hinzu gekommene Legionari waren in bester Stimmung.


    "Auf Rom, den Kaiser und die glorreiche LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS!"


    rief einer der Anwesenden und alle stimmten jubelnd mit ein.

  • Der Wein löst die Zungen und lässt den Schweiss des Lages vergessen und so kommen die Probatii mit ein paar jungen Legionären ins Gespräch:


    Ich sah' dich heute auf dem Exerzierplatz recht geschickt mit dem Schild umgehen, eine gute Testudo formen und schon so manche andere Formation beherrschend - woher hast Du all' diese Fähigkeiten schon?

  • Maximus blickte zu dem Legionär, der ihn angesprochen hatte.


    "Mein Vater war bei den Hilfstruppen und erzählte uns Kindern von den gewaltigen Legionen. Und als Knabe diente ich einem Zenturio als Waffenknecht."


    Er hielt kurz inne, erhob dann seinen Becher und sprach:


    "Und nun bin ich hier!"


    Er neigte sich zur Seite und flüsterte ihm zu:


    "Und bei den Ausbildern in der Legion 1, man muss froh sein, wenn man die ersten Wochen überlebt, so wie die einen rannehmen..."

  • "Das sollte dich nicht verwundern. Aber Du bist ja erst ein paar Tage hier - warte ab, bis Du die ersten Übungsmärsche mit vollem Gepäck hinter Dir hast. Das Durchqueren von Flüssen unter Marschbedingungen wird übrigens auch im Winter geübt - viel Spass bei dem kalten Wasser.
    Aber wenn ich dich so sehe, glaube ich, dass Du das auch schaffen wirst. Lass' uns darauf anstossen!"


    Auch wenn einige der Probatii etwas erschrocken wirken nach dieser Ankündigung freuen sich doch alle über die lobenden und aufmunternden Worte.


    Die Becher klappern: "Prosit!"

  • "Na denn, auf die erste Legion! Auf die Elite der Elite!"


    sprach Maximus und leerte seinen Becher. Dann wandte er sich an den Legionär.


    "Wo kommst Du eigentlich her? Aus welchem Land kommst Du? Du klingst nicht wie ein waschechter Römer. Zumal in den Legionen immer weniger gebürtige Römer anzutreffen sind. Wenn es so weiter geht, wird das Imperium auf den Schultern von Fremden getragen werden, während die alten Römern sich in Sänften von den Thermen zu dem Kollosseum und zurück tragen lassen..."

  • Der Legionär sieht ihn leicht irritiert an:


    "Für einen Probatus wagst Du aber ganz schön mutige Sprüche zur Lage des Reiches, mein Freund."


    Er nimmt sich einen Happen Brot mit Käse.


    "Aber um zu deiner Frage zurück zu kommen: Mein Großvater (der übrigens genauso hieß wie ich) wurde in der Provinz Germania geboren. Sein Vater war dort Auxiliar gewesen.
    Mein Großvater meldete sich zur LEGIO VI VICTRIX in Novaesium. Dort war er agrimensor und ballistarius, bis er sogar Centurio wurde. Wie mein Vater immer sagte war in Germanien der Bedarf für fähige Belagerungsmannschaften nicht allzu hoch, und so wurde mein Großvater an die Donau versetzt. Dort kam auch mein Vater zur Legion und wurde während der Dakerkriege zum Signifer. Nach seinem Dienstende zog er nach Oberitalien und eröffnete dort eine Reisestation.
    Die führt inzwischen meine Schwester mit ihrem Mann und ich bin hier und versuche, die ehrenvollen Dienste meiner Vorfahren für die Armee weiterzuführen."


    Der letzte Teil des Satzes war mit einem Augenzwinkern ausgesprochen - man merkte, dass er eher hoffend gemeint war und nicht ganz so pathetisch wie er sich anhörte und wie es für einen jungen Legionär, dessen Vater und Großvater immerhin Unteroffiziere waren wohl auch zu überheblich gewesen wäre.

  • "Eine Reisestation? Das klingt interessant. Immerhin hast Du ja dann auch ein zweites Standbein und bist auf die Legion nicht angewiesen. Man kann ja nie wissen, und wenn es erst nach 25 Jahren Dienst ist."


    Maximus griff dabei nach dem Weinkrug auf dem Tisch und füllte seinen Becher nach.

  • "Keineswegs, Optio, keineswegs!"


    sprach Maximus und rückte ein wenig bei Seite, so dass der gerade eben eingetretene Lucius sich in den Kreis der Männer einfügen konnte und freien Zugriff auf den großen Krug Wein in der Mitte des Tisches erhielt.


    "Auf unseren Optio!"


    Maximus erhob seinen Becher und leerte ihn in einem Zug.

  • "Auf den Optio!" stimmte auch Macer mit ein. Carus war zwar ein harter Kerl, aber auch ein guter Ausbilder, und einer, mit dem man ausserhalb des Dienstes auch mal fröhlich zusammen sitzen kann.


    "Optio, wie ich hörte soll eines der Lagerhäuser erneuert werden. Ist schon bekannt, welche Einheiten für den Bau herangezogen werden? Wäre mal ein wenig Abwechslung, wenn wir dabei wären."

  • "Lagerhäuser? Du musst echt wenig zu tun haben, Macer. In unserer Kohorte wissen wir kaum, wo wir freie Zeit hernehmen sollen, und Du hast nichts zu tun..."


    Maximus lachte kurz auf, erhob dann den Becher:


    "Auf die Lagerhäuser des Spurius Purgitus Macer! Mögen sie von der Größe Roms und der Unbesiegbarkeit der Legion I künden..."

  • Am Tisch der Legionäre angekommen.


    Ave Männer, dürfte ich mich ein wenig zu Euch
    gesellen um zu hören was sich in Rom bei den Legionären so tut?
    Wirt eine Runde Wein für diesen Tisch hier!
    Ihr kennt nicht einen Probatii Namens Lucius Germanicus Proeliator?

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Tribun! ..."


    sprach Maximus


    "...sei willkommen!"


    Maximus trat ein wenig näher.


    "Einen Lucius Germanicus Proeliator kenne ich nicht.
    Aber vielleicht kennt ihn einer der anderen Soldaten..."


    Damit winkte er die anderen herbei...

  • Hmm, er ist vor kurzem aus Germanien nach Rom gekommen. Er war auf der Suche nach seinem Sohn der in Rom lebt.
    Nun ja, dann werd ich ihn wohl alleine suchen müssen. Nun erzähl mir aber, wie es den Legionären in und um Rom so ergeht, was treibt ihr den ganzen Tag?

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Ach so einen meinst Du, Tribun. Ja so einer war da. Er hat sich meines wissens nicht vorgestellt, aber er suchte seinen Sohn und er sagte er käme aus Germanien. Ich glaube er müsste eigentlich noch hier irgendwo sein. Entweder er treibt sich in einem der Hinterzimmer rum, oder er ist schon nach draussen."


    Die Legionäre indessen grinsten sich vielsagend an.


    "In Rom indess gibt es keine Kurzweil, Tribun. Wir haben durch die Bank nur Märsche, Manöver, tausendfaches Exerzieren. Es ist nicht leicht. Rom ist eine große Stadt, es gibt viele Senatoren und viele einflussreiche Männer, und ihnen allen müssen wir Tag um Tag beweisen, dass die Legion I die beste im ganzen Imperium ist. Wie sagt ein Sprichwort doch gleich: Kaum gibt es einen neuen Tribunen und schon wird eine Parade abgehalten..."

  • Ich muß wieder nach Germania zurück, das was zu erledigen war ist nun getan. Solltet Ihr meinen Vetter Lucius Germanicus Proeliator hier antreffen, Ihr wißt, der aus Germanien, so sagt Ihm einen schönen Gruß von Traianus Germanicus Sedulus.
    Hat mich gefreut die Legionäre der I. kennengelernt zu haben.


    Möge Euch Mars immer über die Schultern schauen.


    Mit diesen Worten verließ Traianus die Taverna und brach in Richtung Heimat, Germanien auf.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Es war auch uns eine Ehre, Tribun!"


    sprach Maximus.


    "Möge Mars verhindern, dass die Germanen über den Limes klettern..."


    Und als der Tribun die Taverne verlassen hatte fügte er hinzu:


    "...denn bis die I. Germanien erreicht hat, dürfte die II. von den Barbaren schon verspeist worden sein."

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