• (betritt die Taverne, spührt alle Blicke auf sich ruhen, lässt sich jedoch davon nicht stören und geht direkt zu Maximus)

    Du, Bruder! Hast Du Onkel Quintus gesehen?


    Ich kann ihn nirgends finden, dabei weiß er ganz genau, dass es an der Zeit wäre für eine Schiffspassage nach Tarracco zu sorgen!


    Nicht, dass ich schon gehen wollte, dafür ist Rom einfach zu schön, und man kann so herrlich einkaufen gehen. Aber dennoch wäre es an der Zeit, zu Hause wieder nach dem Rechten zu sehen...

  • "Ach herrje, Schwester! Was machst Du denn hier?"


    Maximus erschrack, denn es schickte sich nicht, dass eine Frau - noch dazu alleine - in so einem Viertel um diese Zeit eine Taverne betrat.


    "Livia, Du weißt, dass es schon spät ist und dass Du nicht mehr um diese Zeit aus dem Haus gehen sollst. Es könnte Dir etwas passieren und das würde ich mir nie verzeihen."


    Dann wandte er sich an die anderen Soldaten:


    "Entschuldigt mich einen Moment! Ich werde nur kurz meine Schwester nach Hause bringen."

    Damit packte er Livia an der Schulter und schob sie Richtung Türe. Er spürte wie sie unwillig zu widerstreben suchte, also wurde seine Griff sanfter und sein Blick liebevoller, meinte er es doch nur gut mit ihr.


    "Liebe Schwester. So einen Ausflug zu später Stunde kannst Du vielleicht in Tarracco wagen. Jedoch nicht in Rom. Hier wimmelt es nur so vor Schurken und schon manche hübsche Frau ist einfach wider ihren Willen in einem Bordell verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Pass also bitte auf Dich auf, ja?"


    Dabei gab er ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn, blickte in ihre Augen und sah, wie ihr Widerstand geringer wurde, wie die Einsicht über den hispanischen Stolz siegte.


    "Und jetzt gehen wir nach Hause, und ich bin sicher Onkel Quintus wird auch bald wieder auftauchen."


    Die beiden verliessen die Taverne.

  • Wenig später kam Maximus nocheinmal herein, durch die halboffene Türe auf seine Schwester achtend, die vor der Türe stand.


    "Hätte ich doch beinahe vergessen zu bezahlen."


    Er legte mehr als das doppelte des Preises auf den Tisch, grüsste den Wirt, verließ den Raum und zog - auf die Strasse tretend - die Türe hinter sich zu.

  • Am nächsten Abend kam Maximus erneut in die Taverne, war es doch ungeschriebenes Gesetz, dass die Legionäre der LEGION I sich nach dem harten Drill auf einen Becher Wein trafen. Maximus hörte von den Vorwürfen, die ihm gegenüber gemacht wurden und versuchte sie aus der Welt zu räumen.


    "Ave Wirt! Ich habe gehört, ich hätte Dir zu wenig gezahlt?"


    Er blickte dem Wirt in die Augen und fuhr dann fort.


    "Ich habe mehrere Zeugen, die ganz genau sahen und auch vor Gericht bestätigen können, dass ich das Doppelte des Preises auf den Tisch dort legte, bevor ich die Taverne verließ."


    Er wartete auf eine Reaktion des Wirtes und fügte noch hinzu:


    "Ich möchte keinen Streit mit Dir, Bürger Roms! Doch nochmal so ein Ding und ich werde ungehalten. Und Du hast in der Tat schon genug Ärger mit den Behörden...


    Vertragen wir uns also wieder?"

  • Am Tag darauf gab es eine Riesenfeier! Maximus war zum Optio befördert worden, und wie es bei der LEGIO I Brauch war, musste der Glückliche seinen Zimmergenossen und Offizieren (zum Glück nicht der ganzen Legion / Als Offizier traf es natürlich immer die komplette Einheit.) einen Ausgeben, auch wenn dadurch schnell mal ein Monatsgehalt weg war.


    "Auf die LEGIO I! Die tapferste, die stärkste, die ruhmreichste Legion des ganzen Imperiums! Auf ihre ebenso unbezwingbaren und unerschütterlichen Soldaten! Auf ihr heldenhaften und furchtlosen Offiziere! Auf den Imperator, der sich gesegnet fühlen kann, uns an seiner Seite haben zu dürfen!"


    Die Becher gingen in die Höhe, die Soldaten stimmten lauthals mit ein.

  • Am Tag darauf gab es eine Riesenfeier! Maximus war zum Optio befördert worden, und wie es bei der LEGIO I Brauch war, musste der Glückliche seinen Zimmergenossen und Offizieren


    Darum bin ich hier!


    einen Ausgeben, auch wenn dadurch schnell mal ein Monatsgehalt weg war.


    "Auf die LEGIO I! Die tapferste, die stärkste, die ruhmreichste Legion des ganzen Imperiums! Auf ihre ebenso unbezwingbaren und unerschütterlichen Soldaten! Auf ihr heldenhaften und furchtlosen Offiziere! Auf den Imperator, der sich gesegnet fühlen kann, uns an seiner Seite haben zu dürfen!"


    Wohl gesprochen Optio!


    Die Becher gingen in die Höhe, die Soldaten stimmten lauthals mit ein.


    Prosit!

  • "Lange genug, um in dieser gemütlichen Ecke hier schon einige Beförderungen zu feiern. Aber wenn Du den selben eifer zeigst wie wir, wird auch dein erster Aufstieg zum Legionarius nicht lange auf sich warten lassen."

  • "Sagen wir es so, Macer, wenn er die Grundausbildung überlebt und sich dabei nicht zu dumm anstellt, wird er beinahe automatisch Legionär!"


    Meridius schmunzelte.


    "Was jedoch danach kommt, kann man schlecht sagen! Für einen Offziersposten muss man sich vor allem durch TATEN aufdrängen, vor allem durch ruhmreiche, eifrige, gehorsame und disziplinäre Taten!"


    Hier hielt er kurz inne, griff nach dem Brotkörbchen auf den Tisch, fischte sich eine Scheibe raus und biss herzhaft ab.


    "Aber Taten wird man in Germanien bald zu Haufe vollbringen können, und das Beste: sie werden direkt vor den Augen des Imperators geschehen!"


    Er dachte kurz nach.


    "Hoffen wir mal, dass dennoch Disziplin und Formation gewahrt werden. Nicht dass alle vor lauter Tatendrang aus der Reihe tanzen. Soll alles schon mal vorgekommen sein. Und um dann die Ordnung aufrecht zu erhalten, müssten wir Offiziere mit harter Hand durchgreifen, so leid es uns täte..."

  • "Nun, wenn ich ehrlich bin habe ich die leise Ahnung, dass es in Germanien kein Krieg der großen Legionen werden wird. Das Land ist hügelig und voller Wälder und Sümpfe - das ist das Terrain der Auxilia, nicht der schweren Infantrie. Und die germanischen Dörfer sind - nach allem was man so hört - dagegen nicht gerade eine Herausforderung für unsere Soldaten. Zumindest kein Vergleich zu Dacischen Höhenfestungen...


    Doch wenn das Land erobert ist, wird es viel zu tun geben: Straßen bauen, Kastelle errichten, Wasserleitungen, Häfen, usw.
    Kein Platz für Ruhm und Ehre - aber eine Menge Arbeit!"

  • Nun, das ist wohl wahr. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es tatsächlich zu einem Krieg in Germania kommen wird. Ich hörte immer nur von kleinen Scharmützeln von noch kleineren Verbrechern, allerdings nicht von einem größeren Zusammenschluss der germanischen Völker.


    er nahm einen Schluck von seinem Wein


    Sollte es aber tatsächlich zu einem Krieg kommen werden, ist es sicher nicht schlecht, eine Legion zu viel als zu wenig an der Grenze stationiert zu haben. Die Germanen fühlen sich von uns bedroht und werden daher sicher mit mehr Willen als von uns gewohnt gegen uns vorgehen.

  • Es war ein großartiger Tag gewesen. Meridius wurde zum Centurio befördert, Hungaricus zum Optio. Zusammen betraten sie die Taverne, bestellten beim Wirt eine Runde des besten Weines für die anwesenden Legionäre.


    "Nun denn, Hungaricus! Dann stossen wir auf unser Wohl an! Auf eine gute Zusammenarbeit und auf die beste Legion der Welt, die Legion I! Lang lebe Rom! Lang lebe der Imperator!"


    _____________________________________________________
    SPÄTER EDIT


    Nach einer langen Hetzjagd traf die Gesellschaft in der Taverne ein und versteckte sich in einem Hinterzimmer. Gut, es war nicht sehr romantisch, aber bequem und warm. Sie hatten unzählige falsche Fährten gelegt, extra andere Wagen angeheuert, waren im Kries gefahren, nur um ganz sicher zu gehen. Und hier im Kreis der Soldaten fühlten sie sich sicher.


    "Wirt, bring uns Wein."


    Meridius bestellte für alle. Dann wandte er sich an Adria und unterhielt sich mit der jungen Braut. Es war eine lustige Runde. Alle lachten sehr. Und hin und wieder blickte ein Auge auf die Türe, fragend ob Hungaricus eintreten würde.

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