Der Marktplatz

Gerade wollten sie sich schon wieder vom Marktplatz verabschieden und weiterziehen als einem von Maximus Kameraden etwas Ungewöhnliches auffiel. "Hey, seht mal da drüben." Der Legionär ging sofort in die Richtung wo er meinte etwas gesehen zu haben und die anderen folgten ihm. Es war ein schon etwas älterer Mann, der aus irgendeinem Grund nachts durch die Straßen wanderte.
"Wer bist du und was machst du hier!"
"Bleib doch mal ganz ruhig." richtete sich Maximus an seinen etwas eifrigen Gefährten und fragte danach diesen Mann nochmal etwas ruhiger: "Gibt es einen Grund warum sie hier mitten in der Nacht über den Marktplatz stolzieren?"
"Nun, ich gehe nur spazieren."
"Um diese Uhrzeit?"
"Klingt aber höchst merkwürdig...."
"Sicher mag das in deinen Augen merkwürdig sein, doch ich persönlich genieße die Ruhe und die Stille, die hier herrscht wenn keine Menschseele mehr auf der Straße ist."
"Hört sich für mich nur nach einer Ausrede an...Warum bist du wirklich hier!?!"
"Bei den Götter, er sieht nun wirklich nicht so aus wie ein Schwerverbrecher, also sei mal ausnahmsweise etwas vorsichtiger mit deinen Verhörmethoden..."
"Sonst ist hier alles immer in Hektik, alles ist laut und unerträglich auf diesem Marktplatz, ich bin so etwas in meinem alter einfach nicht mehr gewohnt. Deshalb sehne ich mich nach solchen Momenten wo man einfach nur eine innige Ruhe auf diesen Straßen vorfindet."
"Ich weis genau was sie meinen....Dennoch muss ich sie bitten so schnell wie möglich wieder nach Hause zu gehen, Mogontiacum ist nicht sicher zu dieser Zeit."
"In all den Jahren in denen ich in dieser Stadt lebe, bin ich noch kein einziges mal ausgeraubt oder überfallen worden."
"Man sollte sein Glück aber auch nicht herausfordern."
"Nun....wenn das ein Legionär sagt, so werde ich mich dem wohl beugen müssen. Ich werde noch eine kleine Runde drehen und mich dann in mein Bett begeben. Es freut mich das die Patroullien so aufmerksam agieren. Auf Wiedersehen und noch viel Glück bei ihrer Wache."
"Meinen herzlichen Dank und machen sie es gut."
"Auf Wiedersehen, passen sie auf sich auf."
"............."

Die Patroullie rückte wieder ab und verlies den Marktplatz. Komischer alter Mann, dennoch konnte ihn Maximus verstehen. Es ist schon merkwürdig auf wen man bei einer Nachtwache alles treffen kann...

Lando schritt nun alleine über den Marktplatz. Das Gefühl, dass er beobachtet wurde, war nun deutlicher als zuvor in der Gesellschaft von Venusia. Er versuchte sich aber seine Unsicherheit nicht anmerken zulassen und verwickelte einzelne Händler in Gespräche. Dabei warf er immer wieder einen Blick auf den Sklavenverkauf, wo er anscheinend jemanden suchte.

Nach einiger Zeit des suchens und studierends wandte er sich von den Stand ab und schritt ziellos über den Markplatz, wobei er versuchte unbemerkt die Römer zu beobachten.

Mit einer Liste in der Hand, die Marga ihr noch zugesteckt hatte ging sie über den Markt. Sie schaute was drauf stand und suchte dann anch einem entsprechenden Stand an dem sie das bekommen würde oder zumindestens einen Teil davon.

Lando sah eine ihm bekannte Person am nächsten Stand stehen und ging auf ihr zu. Etwa 3 Meter hinter ihr wartete er dadrauf, dass sie ihre Besorgungen am Stand erledigt hatte.

Sie schaute sich die Waren genau und prüfend an, nahm dann einige davon und bezahlte dann. Mit der Liste in der Hand drehte sie sich um und schaute was als nächstes drauf stand. Suchend sah sich um an welchem Stand sie das nun wieder finden konnte und sah dann plötzlich Lando da stehen.

Du hast es aber lang hier ausgehalten.

Ich hab ja sonst nichts zu tun und eigentlich wollte ich gerade gehen, aber da hab ich dich gesehen und habe entschieden doch noch etwas zu bleiben. Was suchst du denn hier?

Ich habe von unserer Köchin eine Liste bekommen. Sie bat mich einige Dinge zu besorgen und das mache ich nun. Wo wolltest du denn hin?

Ich habe zuletzt heute morgen was gegessen und nun so langsam Hunger. Daher wollte mir irgendwo was zu essen holen. Mal sehen wo es was gibt.

Sie schaute ihn mitliedig an. Er hatte ihr ja am Morgen gesagt, dass er nichts bei hätte. So drückte sie ihm zwei von den gerade gekauften Äpfeln in die Hand.

Ich habe nur Obst und Gemüse auf meiner Liste von daher kann ich dir nichts anderes abgeben. Aber die zwei Äpfel sollten zumindest etwas helfen.

Dann ging sie langsam auf den nächsten Stand zu.

Lando schaute sie leicht verduzt an und gab ihr dann sofort die Äpfel zurück.

Das ist nun wirklich nicht nötig. Verhungern tue ich schon nicht. Der Wald gibt mir alles was ich zum Leben brauche. Oder habt ihr dort schon alle Pflanzen zertrampelt und Tiere verjagt?

Wir haben mit an Sicherheiit grenzender Wahrscheinlichkeit nict alle Tiere verjagt oder Pflanzen zertrampelt. Ich wollte nur nett sein

Sie legt die beiden Äpfel zurück in ihren Korb und steht nun vor dem nächsten Stand und sucht dort nach guter Ware.

Dann werde ich ja vielleicht noch Glück haben.

Er ging neben ihr her und interessierte sich dafür was sie alles zu kaufen hatte.

Ansonsten muss ich wohl die Taverne aufsuchen

Sie kaufte dort den Rest auf der Liste und wandte sich dann wieder Lando zu.

Jetzt habe ich hier alles. Zur Taverne? Ich dachte du hättest nichts bei dir? Nun etwas zum Bezahlen wirst du schon brauchen wenn du dort hin willst.

Ach... darüber mache ich mir Gedanken wenn es soweit ist.

Er lächelte sie leicht an.

Ausserdem ist das eh nur eine Notlösung und ich bin mir sicher das ich anderweitig genug bekomme.

Ich muss nun aber wirklich los. Unsere Köchin wartet schon auf den Einkauf. Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei deiner Suche.

Sie lächelte ein kleines bischen und ging dann zurück zur Casa.

Danke... dir einen schönen Tag noch

Er schaute ihr nach und verschwand dann in die Taverne, wo er seinen Hunger stillte.

Ein Sklave der Gens Germanica brachte gut positioniert ein Pergament an.

Nachdem er sich zwei Tage eingelebt hatte in der Casa und die meiste Zeit mit den Pferden mittlerweile zubrachte, beschloss er ein wenig die Stadt zu erkunden und kam so auch zum Marktplatz, wo er sich ein wenig umsah. Mogontiacum war nicht unbedingt als klein zu bezeichnen, aber er hatte, auf seiner langen Suche, auch schon Größere gesehen, Dennoch war er nicht wenig beeindruckt und sah sich alles genauestens an. Auch war er neugierig, was so an den Ständen angeboten wurde.