Kaminzimmer

  • Noch während der kleinen Begrüßungsrede des Tribuns erschien ein Lächeln auf Sontjes Gesicht. Richtig, er war nicht alleine gewesen, mit einem zweiten Mann war er noch mit dabei gewesen. Die anderen drei Helfer musste sie irgendwie übersehen oder nicht wahr genommen haben. Die Tötung des einen Gegners vor eigenen Augen liess immer noch ihre Haare zu Berge stehen. "Gleich fünf Aussagen gegen die?" Na, da stand man ihr aber zur Seite... das war gut zu wissen und beruhigte Sontje.


    Sontje blickte nachdenklich zu Boden. "Ehm... ich hab auch schon darüber nachgedacht, ob ich die kennen müsste. Ja also, du fragst, ob ich die Männer schon mal gesehen habe?! Also, der schnieke gekleidete brünette Mann mit unordentlichen Haarscheitel und den Holzschnitzereien war öfters hier." Sie schüttelte den Kopf, haderte mit sich selbst.


    "Immer dann wenn ich angefangen oder aufgehört habe zu arbeiten war er anwesend, schnitzte Figuren oder empfing Besuch. Irgendwann war es alltäglich, dass er hier war. Ich habe ihn nicht mehr beachtet, sozusagen vergessen. Äh.. ich meine nicht in der Villa, in der Taberna war er da. Cassella wollte angestrichen haben und an anderen Tagen bezahlen. Er war nüchtern, viel eher waren die anderen betrunken. Irgendwie schienen die zufrieden zu sein, wenn sie von ihm unsere Getränke gespendet bekamen und tauten schnell auf. Es war seltsam. Als ob er sie irgendwo gedrückt hätte..." Sontje blickte Lando und Dragonum an.

  • Nun das klang schon etwas seltsam, vorallem erweckte es in Dragonum den Anschein einer geplanten Tat, was angesichts des Tathergangs recht merkwürdig war denn der hatte auf die Legionäre eher planlos und uneins gewirkt. Am besten er würde diese Infos nochmal mit Lupus besprechen und das dann ins Verhör einbauen ...


    "Aha, ... das ist doch schonmal was interessantes, hat er dir oder den anderen Angestellten vielleicht des öfteren Fragen gestellt? Wieviel so am Abend rausspringt und wann der Umsatz am besten ist?"


    Nun galt es herauszufinden wohinter die Halunken tatsächlich her waren, vielleicht waren die Tageseinnahmen nur zweitrangig ...

  • Da war etwas interessantes gewesen in dem was sie gesagt hatte? Sontje versuchte das Interessante selbst heraus zu finden, kam aus ihrem Blickwinkel aber nur auf das Eingeständnis ihrer Schuld. Also Cassella nicht ein einziges Mal gefragt zu haben, warum er sehr oft uind gerne sich in der Taberna Silva Nigra aufhielt. "Ja, er hat mich und die anderen befragt. Ich habe ihm immer wieder verschiedene Zeiten aufgesagt und manchmal sogar die Tageseinnahmen zu einem anderen Zeitounkt einzuräumen. Vielleicht habe ich mich nicht besonders geschickt angestellt oder was weiss ich... vielleicht hat er einfach gute Augen. Seine Holzschnitzereien werden immer recht hübsch." erzählte sie zögernd. "Nur wenige kommen morgens oder mittags zu uns. Spät nachmittags und beim Einbruch der Dunkelheit ist der Umsatz am Besten, weil die meisten dann von der Arbeit vorbei kommen und einkehren, um zu Essen und Trinken. Manche bleiben dann gleich länger und dann müssen wir sie hinausbitten, weil wir schließen." Sie strich die seitlichen Strähnen hinter die Ohren und fragte sich, was und ob sie etwas wichtiges vergessen hatte. "Außer Cassella kenne ich keinen der übrigen... Bö(sen).. äh.. Männer... vielleicht den einen oder anderen vom Sehen auf der Straße."

  • Also schien es sich um ortsansässige zu handeln, oder zumindest um Leute die hier in der Gegend gelebt hatten. Vielleicht sollte man der Insulae aus der diese Würmer gekrochen waren mal einen Besuch abstatten ...


    "Weißt du eventuell wo dieser .. Cassello gewohnt hat?"

  • Sontje starrte Dragonum an. "Uh.. ich.. ich.. Cassella in der Stadt? Caassella aus der Stadt?" Sie kratzte den juckenden Handrücken mit den Fingernägeln. Das war unvorstellbar... sie hatte ihn bisher in der Taverna erlebt aber außerhalb? Wenn er sie verfolgt hatte oder hätte? Dann wüsste er längst ihren üblichen Heimweg oder dass sie manchmal in der kleinen Kammer schlief, weil es wieder einmal zu spät geworden war, um noch heimzugehen. "Er .. er hätte mich jederzeit zu sich nehmen können.. außer wenn Silko dabei war. Silko hatte ihn hin und wieder bemerkt und dann haben wir eine Abkürzung geniommen. Oder uns so gut versteckt, dass er an uns vorbeigelaufen ist. Manchmal war es gar nicht Cassella sondern ein anderer Mann. Dann meinten wir uns geirrt oder getäuscht zu haben und mit jemandem verwechselt zu haben." War es überhaupt Cassella gewesen, der sie im Schankraum als Geisel genommen und bedroht hatte? Sie hatte diese Sekunden in den Händen des fremden Mannes ziemlich gut in Errinnerung. Sontje rümpfte die Nase, kratzte den Handrücken intensiver. "Er roch nach Erde.. nach Fäulnis. Ich weiss noch wie ich am allerersten Tag auf Olaf dort vorbei geritten bin. Die Händler sagten mir, dies sei der Friedhof für diejenigen Namenslosen, die kein Grab zahlen könnten."

  • Lando lehnte sich zurück, und hörte der Befragung schweigend und mit unbeweglicher Miene zu. Die Geschichte, die Sontje da von sich gab klang mit jedem Wort besorgniserregender. Eine Frage, die sich Lando ziemlich schnell stellte, war: hatte er Sontje damit überfordert, ihr eine simple und einfache Stelle in der Taberna zu verschaffen, wenn die kindliche Art von Phelans Schwester beinahe sofort Kriminelle anzog? Und sowieso: wo führte das hier gerade eigentlich hin? Vielleicht sollte er die Taberna wieder in die Hände des Personals legen, die immerhin seit Jahren zuverlässig ihren Job taten, und Sontje eine... ungefährlichere ..Beschäftigung organisieren. Das waren Fragen, die es für später zu notieren galt.


    Er nippte an seinem Becher und wartete gespannt darauf, was jetzt noch kommen würde.

  • Dragonum blätterte sein geistiges Notizbuch um, Sontje gab ihm da ja einiges zu denken ...


    "Das ist doch mal eine Spur! Ich denke wir werden uns da mal genauer umsehen, danke Sontje!"


    Dragonum überlegte ob er vielleicht noch eine Frage hatte aber im Moment, fand er zumindest, hatten seine Ermittlungen schon einen recht großen Sprung gen Lösung gemacht ...


    "Ich denke ich sollte mich mit diesen neuen Hinweisen erstmal aufmachen und ein paar Leuten auf die Finger klopfen ... sofern dir nicht noch mehr einfällt, Sontje? Aber wenn dem so sein sollte kannst du natürlich auch jeder Zeit bei mir vorbeischauen, oder mir eine Nachricht zukommen lassen dann komme ich hierher sofern du nicht ins Castellum kommen möchtest."


    Dragonum blickte die beiden freundlich an und wandte sich dann nochmal an Lando ...


    "Hast du vielleicht noch eine Frage oder irgendetwas anderes das du loswerden willst bevor ich wieder gehe?"


    Hauptsächlich hatte der Tribun diese Frage deswegen angehängt damit es nicht so aussah als wenn er nur wegen Sontje hergekommen sei, wobei das im Moment zumindest den Anschein machte ...

  • Etwas verwirrt hatte es Vala schon, als man ihm mitteilte, dass Dagmar, also Venusia, ihn im Kaminzimmer sprechen wollte. Ihre Abreise stand kurz bevor, und er war eigentlich davon ausgegangen, dass sie noch ein paar letzte Worte an ihre Familie richten wollte, doch als er das Kaminzimmer betrat war es leer..


    Also wurde es wohl ein Gespräch unter vier Augen, und Vala fragte sich innerlich, was das wohl bringen sollte. Er ließ sich in einem der Sessel nieder, und ließ den Wein in dem Becher, den er mitgebracht hatte, kreisen während er darauf wartete dass seine Großtante sich zeigte.

  • Eine große Ansprache wollte Venusia nicht halten. Sie war keine Frau der großen Abschiede und die Familie zu verlassen, fiel ihr da besonders schwer. Nichts desto trotz suchte sie so wenige Tage vor ihrer Abreise noch das Gespräch mit ihrem Großcousin, dem Sohn von Leif. Sie hatte es ihm auf der Hochzeit versprochen oder angedroht und nun die Zeit gefunden Vala zu sich zu rufen. Es war schwer zwischen den ganzen Familienfeiern und Besuchen von Freunden und Bekannten Zeit zu finden, aber sie wollte sie sich nehmen.


    So kam sie einen kleinen Moment nach Vala in Kaminzimmer.
    "Heilsa. Es freut mich, dass du dir die Zeit nehmen konntest meiner Einladung Folge zu leisten."
    Venusia schloß die Tür hinter sich und setzte sich in den Sessel neben ihm. Sie wollte gern viel mit ihm besprechen über Leif erfahren und das Leben dort, aber nach der sehr distanzierten Unterhaltung auf den Feierlichkeiten war sie sich nicht mehr so sicher ob dies das richtige Thema war. Allerdings mit welchem Gesprächsstoff sollte sie denn beginnen? Einfach mit etwas Unverbindlichem wohl.
    "Hast du dich schon ein wenig in das Leben hier eingewöhnen können?"
    Die Frage war gerade heraus, signalisierte ehrlich gemeintes Interesse und war hoffentlich ein Thema, dass ein wenig unterhaltenswert war.

  • "Ich war nicht unvorbereitet.", schloss Vala tonlos und knapp das Kleinsprech seiner Großtante. Es war nicht so, dass er nichts für kleine im Endeffekt sinnlose Gespräche über hatte, schließlich wusste er um die Macht der sozialen Komponente, aber hier roch er einen Braten, der weit darüber hinaus ging.


    "Was kann ich für dich tun, Venusia?", fragte er schließlich gerade heraus, wobei er ihren römischen Namen betonte.

  • Gut, so konnte man ein Gespräch auch führen. Am Besten gar nicht auf den anderen eingehen und jede Möglichkeit eines etwas länger dauernden Wortwechsels durch wenige Worte zerstören. Innerlich seufzte sie.
    "Ich werde in wenigen Tagen aufbrechen und nach Roma reisen. Bei unserem ersten Gespräch habe ich dir zu gesichtert, dass ich dich noch einmal sprechen werde und dies soll deine Möglichkeit sein es zu tun. Wenn du keine Fragen oder Anmerkungen hast, dir möchte ich den Vortritt geben, weiß ich jedoch einiges, das ich dich fragen kann."
    Abwarten sah sie Vala an. Viele Worte in diesem Gespräch würde sie nun auch nicht mehr verschwenden. Scheinbar war dies nicht seine Art und ihn langweilen wollte sie auch nicht.

  • "Also kann ich davon ausgehen, dass man dir nicht von meinem Leben jenseits des Rhenus erzählt hat?", schloss Vala aus dieser Ahnungslosigkeit. Er hätte ja irgendwie schon erwartet, dass derjenigen, die es bisher am längsten auf dieser Seite des Rhenus ausgehalten hatte, alles erzählt wurde was hier so vor sich ging. Dem war wohl nicht so, allerdings konnte er es auch niemandem verdenken: erstens war der Trubel um die Hochzeiten groß, zweitens konnte man ihn auch persönlich fragen. Und dennoch: ein letzter Zweifel blieb.


    Nichtsdestotrotz begann Vala zu erzählen. Von Anfang an. Von seiner Geburt nachdem Leif und Alrun herausgefunden hatten, dass sie garkeine Geschwister waren, von Leifs wieder aufflammendem Idealismus im Kampf um eine friedliche Welt Midgards, von der Passion, die seine Eltern für ihr Ziel, den Fall Modoroks und eine neue Ordnung jenseits des Rhenus empfanden, und die Zeit der Not, des Hungers und der Armut durch die sie teilweise gehen mussten um ihr Ziel zu erreichen. Von den Zeiten des Krieges, die so weit von der Grenze entfernt gefochten wurden, dass selbst die gutinformierten Römer nichts über sie wussten, von Verrat und Hinterhalt, von politischen Intrigen und Gegenintrigen, und letztendlich vom Tod seiner Mutter, die in ihrer Not verdorbenes Fleisch gegessen, und vom Sieg über Modorok, den Leif nicht lange überlebte. Und von seiner Zeit bei der Seherin, die ihm prophezeit hatte, die Stellung seines Vaters unter den seinen einzunehmen, um zu führen was zu lange ohne legitime Führung gewesen war, und von seinem Vorhaben, das Erbe seines Vaters anzunehmen, und letztendlich noch zu übertrumpfen...


    "Du wolltest es wissen... du hast es gehört.", schloss Vala die lange Erzählung ab, und sah seine Großtante (:D) abschätzig an, während er den Wein im Becher kreisen ließ..

  • Aufmerksam hatte sie dem ausführlichen Bericht gelauscht. Einiges war neu, anderes durchaus bekannt. Aber nur der Familie und sonst keinem anderen und das war ein Grund weswegen sie mit Vala sprechen musste.
    "Dein Vater war ein erfolgreicher Mann in der Legio Secunda. Bis zum Zeitpunkt seines Verschwindens. All das was du mir erzählt hast, darf nie dieses Haus verlassen. Dein Vater ist damals unerlaubt der Truppe ferngebleiben und hatte sich auf die Suche nach deiner Mutter gegeben. Einige Zeit später kamen Sarolf, dein Onkel, und die anderen zurück um zu berichten, dass deine Eltern in Germania Magna bleiben würden und nicht mehr zurück kehren. Wir haben ihn für vermisst erklärt um irgendwie sein Verschwinden erklären zu können."
    Inständig hoffte sie, dass ihr Großcousin dies verstehen würde. Es war wichtig, dass es geheim blieb und nur Venusia waren die genauen Umstände von damals noch bekannt und sie hatte sie immer in ihrem Innersten verwahrt. In was für ein unschönes Fahrwasser würde es die ganze Familie bringen, wenn auch nur ein Wort davon bekannt werden könnte.

  • "Achja?", hob Vala eine Augenbraue, und war versucht sich ehrlich angegriffen zu fühlen. Was redete die Frau da? Sein Vater ein Deserteur? Undenkbar!
    "Bist du dir im klaren darüber, was du da sagst?", grollte Vala mit unverhohlen aufflammender Wut, schließlich war das, was sie da tat nichts anderes als sein Bild von seinem eigenen Vater ins Wanken zu bringen. Und nicht nur das: all seine Pläne für sein Leben im römischen Reich kamen mit der glanzvollen Integrität seines Vaters in Wanken. Was für eine Wahl hatte er da schon als sich dagegen zu wehren?
    Und doch verfiel er in grüblerische Stille, suchte wie schon so oft zuvor nach einer Lösung, improvisieren war alles. Hatte er denn wirklich geglaubt, dass es so einfach werden würde? Ins Reich zu kommen, seinen Vater als Eintrittsmöglichkeit in die Kreise der Elite zu nutzen, um dann noch höher aufzusteigen als jener selbst?
    Der Wein erkaufte ihm Zeit zum nachdenken, Zeit um eine Lösung zu finden, die irgendwo sein musste. Und sich ihm schließlich offenbahrte.


    "Das muss kein Hindernis sein.", legte er schließlich seinen Plan vor seiner Großtante aus, "Die Zeit meiner Eltern zwischen den Stämmen dürfte eh von geringem Interesse für die Instanzen sein, solange sie nicht erfahren, dass Leif auch Flavius Duccius Germanicus war. Das, was er im Reich geschafft hat dürfte genug sein um seine Integrität zu schützen. Man muss Flavius Duccius Germanicus einfach nur von Leif trennen, die Menschen, die wussten, dass das ein und diesselbe Person war sind uns entweder treu verbunden oder tot, wobei zweiteres definitiv sicher ist. Nur die Familie weiß davon, sagst du? Dann werd ich das eine oder andere Wort zu dieser Sache sagen müssen."


    Auch wenn sein Stolz ein wenig angekratzt war, hatte sein Vater ihm doch nie von diesem ruhmlosen Verschwinden aus dem Reich erzählt, sah er doch die Möglichkeit seine Pläne retten zu können. Er brauchte den Ruf seines Vaters nicht retten, wenn dieser nicht beschädigt war. Und das war er nur, wenn er weiterhin als im Felde verschollen galt... als einer der vielen namenlosen Toten, die aufgrund von Verstümmelung und Entstellung nichtmehr zu identifizieren war.

  • Sie bemerkte sehr wohl, dass es ihrem Gegenüber nicht gefiel, was sie sagte. Aber es musste gesagt werden. Sie konnte ihn wiederum sehr gut verstehen. Wenn jemand so etwas über ihren Vater gesagt hätte, wäre sie vermutlich nicht so ruhig geblieben. Auf der anderen Seite musste Vala davon ausgehen, dass es stimmte was sie sagte. Venusia würde nie lügen wenn es um solche Dinge ging und wer in einer germanischen Familie würde einen derartigen Rufmord begehen wenn es um ein eigenes Mitglied ging. Keiner.
    "Nach der großen Schlacht und den vielen kleinen später folgenden Kämpfen zwischen Römern und Germanen war deine Mutter verschwunden. Dein Vater liebte sie über alles. Sie beide hatten schon immer eine sehr enge Bindung zu einander. Ich bin so mit ihnen einen Teil meines Lebens mit ihnen aufgewachsen. Als ich sie später hier wiedertraf, war diese Bindung noch enger geworden. Er ist los um sie zu retten und er wusste, dass eine solche Mission zu der damaligen Zeit nicht gestattet werden würde. Die Aufräumarbeiten mussten beginnen, die Grenzen noch immer stark abgesichert werden, Scharmützel und marodierende Horden von germanischen Truppen gefunden und besiegt werden. Es war noch immer Krieg. Die Liebe zu deiner Mutter war stärker als jedwedes Pflichtgefühl. Von unserer Sippe sind nicht mehr viele übrig. "
    Dies war eine sie immer wieder neu ernüchternde Feststellung, die sie traf.


    "Soweit ich weiß, kennen nur die Familienmitglieder durch den Stammbaum die wahre Identität deines Vaters. Ich habe kein Problem damit Leif und Flavius zu trennen. Es tut mir auch sehr leid den Ruf deines Vaters in dieser Beziehung beschädigen zu müssen. Ich empfinde als als zu wichtig um ungewusst zu bleiben. Falvius war ein treuer Diener in den Legionen des Römischen Reiches und nichts anderes werde ich je darüber zu sagen wissen. Richte entsprechende Worte an die Familie. "
    Welche Wirkung ihre vielen Worte auf ihren jungen Verwandten haben würde, konnte sie nicht einschätzen. Sie vermochte es generell nicht eine Wertung vorzunehmen. Nicht bei ihm. Dafür kannten sie sich zu wenig.

  • "Ich weiß um die Geschichte der Rettung meiner Mutter. Es wäre auch zu schön wenn es so gewesen wäre.", seufzte Vala, der sich einen kurzen Moment der Resignation gönnte bevor er wieder in den alten Standard der Offensive fiel: "Sie werden es verstehen. Müssen. Leif ist Leif, soweit ich weiß haben die Römer auch tausende Primi herumlaufen. Wenn es herauskommt habe ich ein Problem, daher soll dafür gesorgt sein, dass es eben nicht herauskommt. Soweit ich weiß steht auf Fahnenflucht die Todesstrafe? Nun, das wird Vater nichtmehr kümmern, aber uns, denn wir sind Mitverschwörer, richtig? Interessant... eine ganze Familie, hochrenommiert und von großer Integrität: alles Hochverräter. Schon ein wenig ironisch, oder? Gibt es außerhalb der Sippe noch Menschen, die davon wissen?"
    Vala war zu so ziemlich allem bereit, um das Geheimnis adäquat zu schützen. Er hatte schon für weniger getötet.. und töten lassen.

  • "Nein, nein. Ich habe genug gehört, und dazu gibt es von meiner Seite nichts zu sagen. Noch nicht.", winkte Lando ab, der vollkommen offen ließ was er damit meinte. Seine Miene zeigte keine Gemütsregung, aber innerlich legte er sich schon die Worte für ein Donnerwetter zurecht, das Sontje in garnichtmal allzu ferner Zukunft über sich ergehen lassen dürfte.


    "Wenn es also auch von deiner Seite nichtsmehr zu besprechen gibt, wird Sontje dich sicherlich zur Tür geleiten. Ich danke für deinen Besuch, Tribun, wir werden sicherlich bald wieder voneinander hören. Wenn du mich jetzt entschuldigst, meine Arbeit hört auch nach Betreten der Casa nicht auf. Vala bene.", komplimentierte er sich schließlich selbst hinaus, verabschiedete sich vom Tribunen und verließ ohne Sontje weiter zu beachten das Zimmer.


    Sim-Off:

    Vala: entscheid dich mal für einen Farbcode! Am besten für deinen! :D

  • Eine leichte Gänsehaut fuhr Sontje über den Rücken. "Brr... ich würde dort nicht nochmal auf Olafs Rücken vorbei reiten wollen. Olaf ist mein und ein weißer Esel." kommentierte sie Dragonums Vorhaben und schüttelte zugleich den Kopf. "Mir fällt nichts weiter ein, ich denke, ich schaue, wann ich ins Castellum schaffe." fügte sie hinzu und betrachtete ihren aufgekratzten Handrücken. Es tat nicht weh.. vielleicht später. Sie sollte ihn verbinden lassen, aber von wem? Phelan war wie immer nicht da. Langsam entknotete sie sich, stand auf und ging zur Tür voran, wobei ihr einfiel, dass sie den Männern ihren Rücken gezeigt hatte. Wie unvorsichtig von ihr!! Trotz der seltsamen Gedanken schenkte sie dem Tribunen, der der Retter ihres eigenen Lebens war, ein sanftes Lächeln. "Danke, dass DU hergekommen bist." Geduldig wartete sie bis er voran ging und geleitete ihn zur Tür. "Cassella ist jetzt eingefangen, ne? Dann brauche ich keine Angst mehr zu haben auf den Wegen hin und zurück. Weißt du, Silko ist nicht mehr bei uns, er ist längst fort." fiel ihr ein.

  • "Es ist in der Tat recht interessant. Aber wir haben das Geheimnis bisher gut bewahren können. Aber ja, du hast mit deinen Vermutungen durchaus recht. Wenn es herauskommt, dann wäre es für uns alle alles andere als wirklich gut. "
    Einen Moment überlegte sie ob sie jemanden kannte, der davon wissen könnte oder wusste. Aber sie konnte sich an keinen erinnern.
    "Es ist ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Alle, die davon wussten sind nicht mehr am Leben oder gehören zur Familie. Ich denke,d ass wir uns da keine Gedanken machen müssen. Ich kann mich auch an keinen anderen erinnern, der je davon etwas mitbekommen hatte. Ich bin die letzte, die es damals hautnah mitbekommen hatte."

  • Sim-Off:

    @Lando: :P


    "Dann wird es nicht herauskommen.", schloss Vala mit ernstem Blick, "Solange es in der Familie bleibt, sollte die Gefahr gering sein, dass es zu undichten Stellen kommt. Der Schaden wäre immens..."


    Damit meinte er weniger die Gens im allgemeinen, als sich persönlich. Wenn herauskäme, dass sein Vater, hochdekorierter Tribun der römischen Armee, um der persönlichen Liebe willen aus der Armee desertiert war, um nachher als freier Germane auf sehr unrömische Art und Weise das Ende der schlimmsten Gestalt jenseits des Rhenus zu betreiben, das wäre das Ende aller seiner Bestrebungen in die höchsten Ebenen des Reiches aufzusteigen.


    "Ich werde es noch einmal beim Essen vortragen... wann willst du uns verlassen? Morgen, oder?"

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