Kaminzimmer

  • Seine Hände an meinen Schultern fühlten sich wie Flügel... Die neue Hoffnung
    stieg in mir auf...
    Ich nahm seine Hand in meine und drückte die leicht.


    "Danke Dir, Valentin Germanicus, für Deine lieben Worte,ich wäre glücklich hier zu bleiben, hier lebte ja auch Damian, wenn auch nur für kurze Zeit..."


    ich seufzte wieder:


    "Venusia war so nett, mir zu helfen, ich schäme mich so von Dir
    in diesem staubigem Gewand zu stehen..."


    sagte ich leise und senkte meinen Blick .

  • Er schmunzelte sanft. "Nicht doch. Es ist keine Schande wie jemand auszusehen, der einen langen Weg hinter sich hat. Zu anderen Zeiten und unter anderen Umständen sieht jeder einmal so aus." Er wandte sich an Venusia. "Würdest Du Dich weiter um sie kümmern?" Dann sagte er zu Clara: "Komm erst einmal an, erhole Dich, schlaf auch etwas und Morgen werden wir in aller Ruhe miteinander reden. Einverstanden?"

  • Natürlich kümmere ich mich weiter um sie.
    Sie lächelte kurz zu Valentin.
    Und du mache dir keine Gedanken. Wie Valentin schon sagte, wir sahen alle mal nicht so ganz frisch aus. Es muss dir also nicht unangenehm sein. Nichts was hier heute passiert, hat muss es.
    Nun wartete Venusia nur noch darauf, dass Clara bereit war zu gehen.

  • Seine Worte, seine sanfte Stimme beruhigten mich:


    "Du bist zu gut zu mir, Valentin Germanicus, ich werde nicht aufhören mich bei Dir zu bedanken. Ja, ich werde versuchen zu schlafen ..."


    sagte ich, dachte aber nicht, dass es mir gelingen wird -


    "Mögen die Götter Dir immer bei Seite stehen..."


    sagte ich leise und reichte ihm zum Abschied meine Hand.


    Dann wendete ich mich zu Venusia und ging mit ihr

  • Er schüttelte sanft den Kopf. "Bedanke Dich nicht für Selbstverständlichkeiten. Versuch es, ja." Dann neigte er leicht sein Haupt und sagte: "Und mögen die Nornen stets Deinen Weg schützend lenken." Er nahm ihre Hand, drückte sie und ließ sie dann mit Venusia ziehen.

  • Ich bringe dich zu deinem Zimmer und anschließend werden wir sehen was wir dort alles noch machen müssen. Aber erst nachdem du dich gewaschen hast. Folge mir erst einmal einfach. Die Casa zeige ich dir dann später einmal und ebenso was noch dazu gehört.
    Venusia lächelte freundlich und machte sich dann mit Clara langsam auf den Weg zu ihrem Cubiculum

  • Immer noch in einem benebeltem Zustand und vor allem, was inzwischen
    passiert war tief beeindruckt, folgte ich Venusia. Ihre melodische Stimme
    und ihr Lächeln taten mir gut.
    So gingen wir durch die große Casa und vor einer Tür blieb Venusia stehen,
    lächelte mir einladend zu und wir gingen
    herein in:
    Cubiculum Clara

  • Es waren einige Briefe für die Familie eingetroffen und ein Küchenjunge verteilte diese bei der Familie. Clara fand er schließlich im Kmainzimmer und so übergab er ihr ihre Post.


    Einladung zur Hochzeit von
    Primus Decimus Magnus
    et
    Venusia Duccia Britannia


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    An Duccia Clara


    Einladung zu den Hochzeitsfeierlichkeiten
    anlässlich der Eheschließung von


    Venusia Duccia Britannia
    et
    Primus Decimus Magnus



    ID OCT DCCCLVI A.U.C. (15.10.2006/103 n.Chr.)


    In der
    Casa Duccia in Confluentes.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Es wäre uns eine Ehre und Freude,
    Dich und Deine Begleitung begrüssen zu dürfen.
    Bitte teile uns bitte mit, ob Du erscheinen kannst.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    gez. Venusia Duccia Britannia
    et
    Primus Decimus Magnus



    Dann verabschiedete sich der Junge wieder freundlich und ging zurück an seine Arbeit.

  • Als ich unterwegs zum Valentins Arbeitszimmer war, kam ich am Kaminzimmer
    vorbei.
    Ich betrat das Zimmer und fand es sehr gemütlich, ich war einmal schon hier,
    aber in einem erbärmlichen Zustand.
    Ich setzte mich für einen Augenblick um mich ein wenig auszuruhen.
    Plötzlich kam ein Junge im Zimmer, fragte mich, ob ich Duccia Clara bin und
    überreichte mir dann einen Brief. Ich war sehr überrascht und freute mich
    auf die Post. Es war eine Einladung zu den Hochzeitfeierlichkeit von Venusia
    und ihrem Bräutigam. Es war mir auch eine große Ehre zur Hochzeit eingeladen
    zu werden. Ich freute mich aufrichtig für Venusia und wünschte ihr in
    meinen Gedanken viel Glück.
    Ich blieb noch einen Moment im Zimmer und dann ließ mich in Valentins
    Arbeitszimmer bringen.

  • Ich saß im Kaminzimmer und starrte ins Feuer auf der Suche nach ein paar Erinnerungen, doch irgendwie... Immer wenn ich danach suchte, dann fand ich nichts, doch wenn ich nicht daran dachte, dann kamen mir Bruchstücke.
    Ich rief mir jedes einzelne Bild wieder ins Gedächtnis, doch es brachte nicht viel. Ich wusste, dass ich Flux versorgt hatte, als er noch klein war, und ich war selbst auf meinen Namen Marbod gekommen, dann nur immer wieder kurze Eindrücke, Gefühle... Nichts wirkliches, nichts an meine Mutter oder an Valentin, der doch etwas jung für meinen Vater war, oder? Mir schwirrte der Kopf.
    Ein Scheit im Kamin knackte und Funken sprühten. Das lenkte mich etwas von meinen Gedanken ab und ich starrte einfach ohne zu denken weiter in den Kamin.

  • Langsam und leise betrat er das Kaminzimmer. Er wollte seinen Sohn nicht stören, der da gedankenverloren zu sitzen schien und so setzte er sich ruhig auf einen Platz und beobachtete ihn. So ging es eine ganze Weile, ehe er dann doch leise sagte: "Ein Met für deine Gedanken, mein Sohn!"

  • Ich schreckte hoch, grinste dann aber, als ich Valentin erkannte.
    "Kein schlechtes Angebot", ich war auf den Geschmack gekommen, alles Margas Schuld. Ich grinste. "Ich hab mir grade, als du gefragt hast überhaupt nichts gedacht. Aber vorher hab ich überlegt, wie jung du gewesen sein musst, als ich kam. Und auch..." Ich brach kurz ab. Dann schaute ich Valentin mit einem schwachen Lächeln in die Augen. "Auch hab ich mich gefragt, wer meine Mutter ist. Und wo sie ist. Ist sie tot?", sprach ich meine Befürchtung gleich aus, wenn auch recht ungewollt. Meine Zunge war mal wieder schneller gewesen, als ich es gewollt hatte.

  • Bei seinen ersten Worten erhob er sich schmunzelnd und füllte zwei Becher mit Met, die er während der weiteren Worte zu ihm brachte und sich mit einem von Beiden in einen der Sessel quetschte. Einen moment schwieg er noch, ehe er zu reden begann: "Ich weiss nicht, wer Deine Eltern sind. Du hast nie viel über sie erzählt. Ich weiss nur, dass Dein Vater wohl ein Schwein war, was Dich oft verprügelte." Er nahm einen kleinen Schluck, ehe er fortfuhr. "Es war Sara, die Dich eines Tages auflas und mit in die Casa brachte. Leif, Flavius, mein Bruder," meinte er erklärend und wieder war für den Bruchteil einer Sekunde Schmerz in seinen Augen zu sehen, "war nicht unbedingt begeistert davon am Anfang, aber dennoch wurdest Du hier im Haus aufgenommen und warst schon ein Teil der Familie, noch ehe ich Dich adoptierte." Er nahm wieder einen Schluck, ehe er nachdenklicher fortfuhr. "Deine Mutter, deine Adoptivmutter, ist leider verstorben, ja. Schon vor einiger Zeit, in ihrer Heimat bei den Langobarden, wo sie vor Längerem hin zurückgekehrt war, weil sie es hier nicht aushielt."

  • Ich nippte an dem Met, kam jedoch nicht dazu weiter zu trinken, denn während Valentin erzählte stand mir der Mund offen und ich dachte nicht mal ans weiter trinken.
    Die ganzen Namen verwirrten mich, auch wenn ich bei Sara kurz ein Gesicht vor mir gesehen zu haben glaubte. Doch allein durch diese eine Antwort kamen mir duzende neue Fragen in den Sinn.
    "Wie meinst du das, Sara hat mich aufgelesen? Wo war ich denn? Und wo ist Sara? Ich glaube nicht, dass ich sie irgendwo im Haus schon getroffen habe. Und... Wie hieß meine Adoptivmutter? Weißt du, was mit meiner richtigen ist?"
    Valentin schien schon viele Menschen verloren zu haben, ich wohl auch. Und für einen Moment war ich richtiggehend froh nichts mehr zu wissen.

  • All jene, die nicht mehr unter uns weilen, mein Junge, wollte er sagen, aber das wäre ja auch keine Antwort gewesen, deshalb atmete er einmal tief durch und meinte: "Sara hat Dich irgendwo gefunden, ich weiss nicht mehr genau wo, ich glaube sogar bei uns im Stall, damals ehe das Gestüt da war. Du hattest Dich da wohl versteckt. Die Not hatte Dich wohl zu einem kleinen Dieb gemacht," meinte er zwinkernd. "Sara ist, Sara war eine Cousine von mir, ein junges Mädchen noch, welches eines Tages nach Rom ging. Dort verstarb sie wenig später. Sie wurde krank und war nicht zu retten. Allerdings erfuhren wir es erst viel später von ihrer Schwester, die für eine Weile hier gewohnt hat, Severa." Er nahm wieder einen Schluck und dachte an das junge Mädchen, dass eines Tages beschloss wieder zu gehen und seit dem spurlos verschwunden war. Wahrscheinlich war auch sie längst tot. Wie so viele. "Deine Adoptivmutter hiess Iduna, aber ihr römischer Name war Desideria, Desideria Duccia Germanica. Was Deine richtigen Eltern betrifft und auch mögliche Geschwister, kann ich Dir die Fragen leider nicht beantworten. Wie gesagt, Du warst diesbezüglich immer recht schweigsam und ich weiss nur, dass Du nach Flavius und Julias Verschwinden bei ihnen warst und später losgezogen bist um Deinen Vater zu suchen und Dich für Alles, was er getan hatte, zu rächen, aber Du hast ihn nicht finden können."
    Er war der Meinung, das die klare Wahrheit das einzig Wahre hier war.

  • "Oh....", war alles was ich zuerst raus brachte. Ich drehte den Becher in meinen Händen und schaute dem Met zu, wie er sich im Kreis drehte. So verweilte ich einige Zeit, bis ich zumindest ansatzweise die ganzen Namen und auch die ganzen Tode, wenn auch nicht verdaut, so zumindest aufgenommen hatte. Ich hätte mich wirklich glücklich schätzen können das alles nicht zu wissen, fand ich und atmete erst mal tief durch, ehe ich einen Schluck von dem Met nahm. Dass ich ein Dieb gewesen war sickerte nur am Rande mit durch.
    "Und gibt es auch... ich meine... hab ich keine Freundin oder so? Kumpels? Was hab ich die letzten Jahre so getrieben?" Fragend sah ich meinen Vater an.

  • Er beobachtete ihn und zweifelte einen Moment dann doch, ob es eine gute Idee gewesen war, aber dann beschloß er, dass der Junge alt genug war. "Über Deine Kumpels, wie Du sie nennst, weiss ich nicht viel, aber der ein oder andere war schon da und ist es wohl auch noch," zwinkerte er. "Du bist mit Ancius gut befreundet und auch mit den Stallburschen wohl ein bisschen, wobei ich mir da nicht ganz sicher bin. Eine Freundin? Mhm," meinte er und dann schmunzelte er schelmisch. "Ich empfehle Dir einmal unter Deine Matratze zu schauen, wenn Du wieder in Deinem Zimmer bist. Und gemacht? Viel! Du warst viel für Ancius unterwegs, warst mal für die Stadt tätig, warst schon in Rom, in Hispania, bist zu einem Mann gereift und so weiter."

  • Ancius, den Name hatte ich doch mal unwissentlich ausgesprochen. "Ancius?", fragte ich auch gleich, obwohl ich mir inzwischen sicher war, dass er irgendwas mit Pferden zu tun hatte.
    Die Sache mit der Matratze lies dann jedoch meine Augenbrauen in die Höhe wandern und ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Heißt das keine Aktuelle? Oder was? Und...Sollte ich mir Sorgen machen, weil mein Vater da so genau bescheid weiß?"
    Dass ich so viel gereist war verwunderte mich dann schon und ich fand es wirklich schade mich nicht daran zu erinnern... "Nach Rom würde ich doch glatt noch mal gehen" Ich sprach einfach so ohne genauer darüber nach zu denken. Dennoch hatte ich das Gefühl dort wirklich noch mal hin zu wollen.

  • "Ancius Duccius Munatianus, mein Großcousin, Dein keine Ahnung was," grinste er und meinte dann weiter: "Besitzer des Gestüts und vorübergehend Dein Geld- und Auftraggeber gewesen. Leider weilt er noch immer in Rom." Auch um ihn machte er sich langsam Sorgen, war er schon viel zu lange weg und nicht mal eine Nachricht. Gut, er tat sich schwer mit dem Schreiben, aber es gab da doch auch Auftragsschreiber. "Ob Du Dir Gedanken machen musst? Keine Ahnung," grinste er nur und sagte zu dem letzten nichts, denn er war der MEinung, dass es besser wäre, wenn er erst einmal hier bleiben würde, bis er sich wieder erinnerte.

  • "Wann erwartet ihr ihn denn zurück?", fragte ich neugierig, wie Ancius wohl war und wie er aussah und alles.
    "Ich muss mir also Gedanken machen. Willkommen zurück im wirklichen Leben.", schmunzelte ich und trank wieder etwas. "Gibt es da ein paar Namen, die ich sonst noch wissen sollte? Nahe Anverwandte, mehr oder minder wichtige Persönlichkeiten? So was in der Art?"

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