Kaminzimmer

  • Quintus war der Frau in das Kaminzimmer gefolgt und wartete nun. Ihm war etwas unwohl zumute, was wenn er weitersuchen musste? Aber dies war ein Auftrag seiner Mutter, und damit war es wichtig und richtig, den Weg bis zum Ende zu gehen und herauszufinden, was es herauszufinden galt. Während der junge Germane sich im Raum umsah, kramte er den Brief seiner Mutter hervor. Er hatte das Siegel nicht erbrochen, wozu auch, er war dabei gewesen, als Ildrun ihn geschrieben hatte. Im Wesentlichen erzählte sie von sich und von ihren Brüdern, damit auch alle Zweifel über eine Verwandtschaft ausgeräumt werden konnten.
    Quintus wusste, dass es seiner Mutter viel bedeutete, Verwandte wiederzufinden, niemand war gern der letzte Rest seiner Familie. Ein wenig Düsternis mischte sich in seine Gedanken, der er auf den Brief starrend nachhing...

  • Lanthilta hatte Venusia geholt und ihr gesagt, dass im Kaminzimmer Besuch warten würde. Sie betrat nun das Kaminzimmer und sah den Fremden an.
    Salve. Ich bin Duccia Venusia oder auch Dagmar. Du hast einige Fragen zu Verwandten?"
    Für den Moment blieb sie an der Tür stehen nachdem sie diese geschlossen hatte.

  • Leicht erschreckt fuhr Quintus zusammen und blickte auf. Sein Mund fühlte sich trocken an.


    Salve, Duccia Venusia! Unter den Römern heiße ich Quintus Duccius Eburnus, aber meine Mutter nennt mich Arbjon. Sie ist Ildrun, die Schwester des Yngve aus dem Stamm der Ampsivarier. Sie heiratete im Jahr DCCCXXXV A.U.C. meinen Vater, den Ubier Evax, der sich in der Legion das Bürgerrecht erstritten hatte. Vor einiger Zeit erfuhren wir von der Gens Duccia und meine Mutter hofft nun, in diesem ehrenwerten Haus Verwandtschaft zu finden. Leben hier Kinder des Yngve oder deren Verwandte?

  • Bitte, nimm doch erst einmal Platz.
    Venusia deutete auf den Sessel der neben dem Kamin stand und setzte sich in den anderen. Dann überlegte sie und versuchte die Namen, die sie nur vom hören sagen kannte einzuordnen.
    Zur Zeit wohnen wirklich zwei Verwandte hier in dieser Casa. Es sind die Kinder Rodberahts falls der Name dir etwas sagt. Aber auch ich stamme von der Sippe des Wolfes aus dem Ampsivarier Dorf deiner Mutter.
    Sie hatte schon von der Geschichte gehört. Zumindest nur ein paar Worte.

  • Rodberaht... Soweit ich weiß, der Halbbruder meiner Mutter.


    Quintus nahm in dem Stuhl platz, auf den Venusia gedeutet hatte.


    Mein Vater traf meine Mutter in einem vicus beim Caput Limitis, als er noch Legionär war. Etwas später suchte er dann nach ihr und fand sie schließlich auch. Die beiden heirateten nach germanischem Brauch und gingen zusammen nach Brogilus nahe der CCAA. Mein Vater wurde Schmied und meine Mutter kümmerte sich um uns Kinder, mich und meine zwei Schwestern. Sie erzählte uns immer von ihrer Heimat, von ihren Brüdern Yngve und Rodberaht und von ihren Eltern Audaod und Signe. Als sie von der Vernichtung hörte, weinte sie einen Mondlauf von früh bis spät.


    Der junge Mann schüttelte den Kopf, atmete tief. Er hielt Venusia den Brief seiner Mutter hin.
    Hier drin steht alles von der Hand meiner Mutter, ihre Herkunft, ihre Heirat, ihr Leben mit meinem Vater, der vor vier Jahren starb und wie sie bald darauf von der Gens Duccia hörte und den Namen der Familie annahm, um nicht länger einen Namen zu tragen, mit dem sie nichts mehr verband.

  • Erst hörte sie der Geschichte zu und las dann schließlich den Brief. Es überraschte sie, dass es in Colonia einen Familienzweig gab und sie wusste nichts davon. Eigentlich hätte doch sicher jemand etwas gesagt oder man ging davon aus, dass die Duccia hier in superior bereits davon wussten.
    Die Geschichte deiner Eltern ist wirklich eine besondere und deine Mutter trägt dann zurecht den Namen unserer Familie. Viele aus der Wolfssippe sind nach den Überfällen hierher gekommen . Andere hatten andere Wege eingeschlagen. Doch scheinen alle, die damals die Überfälle überlebt haben sie hier nach und nach einzufinden.
    Was eine durchaus schöne Sache war. So wusste man wer doch alles überlebt hatte. Nur war es schade, dass viele aus der Familie sich nicht mehr sehen würden weil sie den Weg zu ihren Ahnen bereits angetreten hatten...

  • Nun, da meine Mutter ihren germanischen Namen nur auf unserem Hof trug, war sie allen Nachbarn nur als Flavia Vibulana bekannt. Vielleicht blieb sie dadurch unerkannt. Außerdem war sie sehr vorsichtig, nachdem wir von der Auslöschung gehört hatten.


    Quintus lächelte leicht.


    Aber es ist doch schön zu sehen, dass die Götter es so eingerichtet haben, dass nichts völlig vernichtet werden kann. Ist die hiwaz (Familie) sehr groß? Und was sind wir einander, fadurjon (Cousin) und baswa (Cousine)? Und was machen die Familienmitglieder so? Bekleidet jemand irgendwelche Ämter oder dient im Exercitus?


    Der junge Germane sah Venusia fragend an. Er musste sich erst an den Gedanken einer großen Familie gewöhnen, waren sie doch bisher immer nur zu fünft gewesen, beziehungsweise zu viert nachdem sein Vater hinüber gegangen war. Das Gefühl war seltsam, aber nicht unangenehm, war er doch mit einem mal Teil etwas Größerem...

  • Es gab einst viele von uns. Doch leider haben sie über die Zeit ihren Weg zu den Ahnen gefunden oder sind nach Walhalla eingezogen.
    Ja...es waren einfach so schrecklich viele, die das getan haben.
    Wir die wir aus der direkten Linie Landogars, des Richs unseres Dorfes abstammen, sind nur wenige. Sarolf als Sohn des Richs lebt noch. Leif und Alrun wurden nachdem sie nach Germanien zurückgekehrt sind, getötet. Landogar und meine Tante Disrun, seine Frau, sind soweit wir wissen zurück nach Germanien gekehrt. Meine Mutter, die Schwester Landogars Romilda und ihr Mann sind nicht mehr am Leben. Meine Brüder leben auch nicht mehr. Sie haben den Tod im Dienst der Legio hier gefunden. Alle anderen Vetter und Basen meiner Seits haben auch ihr Leben verloren. Aus deinem Zweig ist noch Irminar und sein Bruder am Leben. Farold ist zurück nach Germanien gekehrt. Seine Schwester zur Zeit spurlos verschwunden. Meine Schwägerin wohnt auch in diesem Haus. Und zu unserer Verwandtschaft. Ich denke Base und Vetter ist schon in ORdnung. auch wenn es viele groß davor wohl sein würden.
    Eine traurige Geschichte. Sie hatten sich alle wiedergefunden und doch wieder verloren.
    Ich bin Comes dieser Regio und Princeps der Curia der Provinz. Außerdem ist die Schola noch unter meiner Obhut. Velentin ist der Procurator Aquarum. Er kümmert sich um die Wasserversorgung. Ansonsten haben wir keine weiteren Ämterposten in der Familie.

  • Das erklärt zumindest, was der Duumvir in Confluentes meinte, als er von den Ducciern und ihren Ämtern sprach.


    Es betrübt mich zu hören, dass so viele der Familie ihren Weg in die andere Welt gefunden haben, aber so lange auch nur einer von uns lebt, leben sie alle in uns fort. Ich will aber nicht mehr von deiner kostbaren Zeit in Anspruch nehmen, als nötig. Du sagtest, dass Irminar und sein Bruder aus meinem Zweig der Familie stammen. Weißt du, wo ich sie finden kann? Ich würde auch sie gerne kennen lernen und ihnen von meiner Mutter berichten.


    Quintus stand auf...

  • Irminar lebt in diesem Haus und sein Bruder ist auch recht höufig zur Zeit hier anzutreffen. Lanthilta wird dich gern zu ihm führen.
    Auch Venusia stand auf und rief dann nach der jungen Frau.
    Du nimmst allerdings meine Zeit nicht in Anspruch. Für die Familie habe ich immer Zeit.

  • Quintus lächelte.


    Hab Dank für deine Hilfe. Wenn es recht ist, werde ich noch ein wenig in diesem schönen Haus verweilen. Zumindest so lange, bis ich mit meinen Vettern gesprochen habe.


    Er wusste nicht ganz, wie er sich verhalten sollte, einerseits war Venusia seine Base, andererseits aber hatte er einen Comes des Reiches vor sich... Er entschied sich schließlich für eine leichte Verbeugung, die seinen Respekt ausdrücken sollte.


    Ich werde dann hier auf Lanthilta warten.



    Sim-Off:

    Ich denke mal, dass Lanthilta ein NSC ist, oder? Ich würde sie mir dann mal "ausleihen", um Quintus vor Aulus Zimmer zu führen, dann brauchst du das nicht zu schreiben... :]

  • Sim-Off:

    Kannst du gern machen



    Natürlich kannst du hier so lange verweilen bis du mit ihnen gesprochen hast. Die Familie ist hier immer Willkommen. Dessen sei dir gewiß.

  • Mit dem erbeuteten Topf samt Löffel machte Brutus es sich in einem Holzsessel des Kaminzimmers bequem und wollte gerade beginnen zu essen, als er bemerkte, das er seinen Reiselöffel noch immer mit sich herumtrug. Mit einem ärgerlichen Grunzen legte er den anderen Löffel beiseite, schüttete sich etwas von der Suppe in die Schale und begann zu essen. Obwohl die Suppe nicht mehr allzu warm war, schien sie ihm genau das richtige nach einem langen Arbeitstag zu sein. Wie lange er gearbeitet hatte konnte er unter Anderem auch an der Sonne sehen. Obwohl sie noch schien wurde es bereits merklich dunkler.


    Sim-Off:

    Für jeden Bewohner der Casa, er mich (noch) nicht kennt. (für die anderen natürlich auch)

  • Mit einem Krug Wasser und etwas Arbeit hatte Venusia sich auf den Weg zum Kaminzimmer gemacht. Sie wollte heute Abend hier ein paar Zahlen durchgehen und nicht nur auf ihrem Zimmer verharren. Als sie die Tür öffnete, merkte sie jedoch, dass sie wohl nicht allein den Wunsch hatte ihre Zeit hier zu verbringen.
    Heilsa,
    grüße sie darum und nahm auf einem der Sessel am Feuer Platz.
    Ich wünsche dir einen guten Appetit.

  • Dankbar lächelte sie.
    Wirklich sehr nett von dir, aber ich möchte nichts mehr. Aber so wie es aussieht,s scheint es gut zu sein.
    Der große Topf erweckte ganz den Anschein.

  • Ist es!


    Schweigend verschlang er einige Löffel, wöhrend er überlegte, wie er sie dazu bringen konnte, ihm mehr über die Geschehnisse um seinen Bruder zu berichten. Weder Lando noch sie waren ja bisher bereit gewesen ihm näheres zu berichten. Aussdem kannte bisher noch immer kaum jemaden in der Casa, was er ebenfalls zu ändern hoffte. Damit zu beginnen schien ihm ratsamer zu sein.


    Sag mal? ... Wen sollte ich ausser dir und meinem Bruder noch in der Casa kennen? Bisher ist mir ja kaum jemand über den Weg gelaufe. Aber ich nehme nicht an an, das wir die einzigen sind, die hier leben.

  • Venusia lächelte breit.
    Nein, wir sind nicht die einzigen. Es gibt hier noch meinen Mann, meinen Cousin Valentin oder auch Sarolf, dann Loki und seine Schwester Eila, Marbod oder auch Sextus und deinen Cousin Eburnus. Die wohnen hier alle oder gehen ihren Beschäftigungen nach.
    Es waren doch einige, aber sie waren nie alle zur gleichen Zeit da.

  • Eburnus habe ich auch bereis kennengelernt, aber der hat sich ja direkt zur Ala verabschiedet. Ebenso kenne ich Loki, der mich momentan beschäftigt. Aber von der anderen fehlt mir bisher jegliche Kenntnis, vielleicht schauen die ja auch heute Abend noch hier vorbei. 8)
    Allerdings nehme ich hier in der Casa eine seltsame Stimmung wahr. Was ist vorgefallen?


    Sprachs und widmete sich wieder des Essens, wobei er den Blick auf Venusia richtete, um nötigenfalls in ihrem Gesicht zu lesen.

  • In jeder Familie kommt es mal zu Unstimmigkeiten. Sie lösen sich langsam auf und es wird schon besser.
    Das tat es auch und so langsam wollte sie das wirklich vergessen....Es war zu viel Unschönes und zu viel was nicht hätte passieren dürfen.

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