Kaminzimmer

  • zwar hörte Brabinar aus Dagmars Tonfall heraus, das sie das Thema lieber hätte ruhen lassen, doch er konnte, wollte das nicht auf sich beruhen lassen. Es war an der Zeit, das er mehr erfuhr.


    Loki hat erzählt, das sich mein Bruder sich mit dem Pater Familias, also Sarolf geprügelt hat. Und das obwohl ich eigentlich immer das schwarze Schaf der Familie war. Ich nehme an, das dies der Grund für seine Bettlägrigkeit ist. Aber mich würde das waru und wie interessieren. Ja ich erinner mich, das du sagtest ich soll warten bis er mir was erzählt, aber er ist so dickköpfig wie wir alle. Könntest du mir nicht die Hintergründe erhellen?


    Er as seine Schüssel leer un beute sich vor. Zum einen um nich nen Nachsclag zu gönnen und zum Anderen um den Ausführungen auf die er hoffte zu lauschen.

  • Ich war der Grund und mein Standpunkt zu einigen Dingen. Irminar und ich, wir haben uns gestritten.
    Sie wollte keinem den schwarzen Peter zu schieben für den sie auch ihre Schuld trug. Es war einfach alles aus dem Ruder gelaufen und sie hatte zu spät gemerkt, dass es so war. Nicht nur Irminar oder Sarolf hatten Schuld. Sie hatte diese auch und auch wenn Aulus einiges einzusehen schien....es würde dennoch wohl nichts mehr sein wie früher....

  • Dann war euer Streit die Grundlage zur Prügelei? Wie konnte derlei passieren? Duccische Dickschädel, die sich nichts sagen lassen? Das klingt eher nach meiner Jugend. Ich glaub mein Bruder wird doch mit mir reden müssen.


    Er as seine Schüssel zum zweiten mal leer, verabschiedete sich von Dagmar und brachte sie Speiseutensilien un die Küche zurück. Das Gespräch mit seinem Bruder verschob er allerdings, schließlich war heute ein langer Arbeitstag gewesen.


    /edit: wörtliche rede kenntlich gemacht

  • Lanthilta brachte den Besucher in das Kaminzimmer wo Venusia sich hatte für den Abend zurückgezogen und meldete den Besucher an.

  • Ich trat an der Dienerin vorbei in das Kaminzimmer.


    " Einen schönen Abend wünsch ich dir Venusia, wie verabredet bin ich hier.
    Zwar nichtmehr mit gleichem Namen aber dennoch die gleiche Person.
    "


    Ein Lächeln durchzog mein Gesicht bei dem Gedanken an die Aktzeptierte Adoption.

  • Ein wenig fragend sah sie aus. Sie war nach dem Gespräch in die Schola gegangen und hatte somit wohl nicht die neusten Informationen mitbekommen.
    Bitte nimm doch Platz. Kann ich dir etwa zu trinken anbieten und erzähle mir bitte wie es zu deiner Bürgerschaft kam.

  • Ich lies mich in einen bequem wirkenden Sessel fallen.


    " Ja ein wenig zuessen und was zu trinken wäre nicht verkehrt. Danke.


    Nun, wie du weisst, wollte ich ja und will ich immernoch, Architectus Provinziales werden.
    Naja, hab über das Problem und den Wunsch eines Abends mit meinem Freund Lucius Hadrianus Iustus gesprochen und er meinte einfach so leichthin das er mich Adoptieren würde und mir somit dem Weg bereitet.


    Na gesagt getan, am nächsten Tag sind wir zum Legaten, er unterstützte die Idee und wurde ebenfalls zu meinem patron da er das Standesgeld bezhlte und mich als Klientel aufnahm.


    Heute mittagkam dann die Nachricht aus Rom das die Adoption bewilligt wurde und so hab ich dann jetzt meinen neuen römischen Namen.


    Es fiel mir ehrlichgesagt recht schwer mich von meinem ganzen Familiennamen zu trennen, du weisst ja das wir Germanen damit ein wenig eigen sind.
    Aber nunja, um meiner Zukunft willen habe ich dann diesen Namen gewählt der in meinen Augen mein Geschick für den Handel einigermaßen gut wiederspiegelt.
    "


    Während ich erzählte kam die Dienerin mit ein wenig was zu essen und zu trinken.
    Ich lies mir eingießen und trank einen Schluck.


    " Nunja, und nun bin ich hier um meine Vorbereitungen für meinen Reiseaufbruch morgen früh zu beenden."

  • Ich weiß wie schwer es ist sich an einen anderen Namen zu gewöhnen. Es kommt einem so vor als würde damit das germanische Leben, das man so lang gewohnt war, einen Abschluß bekommen. Doch dem ist so nicht. Man sieht es hier in der Familie. Wir tragen alle römische Namen und dennoch tragen wir auch alle unsere Heimat, unsere Geschichte und die eigene Vergangenheit im Herzen. Wahre du dir deine so wird auch dein germanisches Leben damit keinen Abschluß finden sondern nur etwas anders werden.
    Freundlich lächelte Venusia nachdem sie ihren Vortrag geendet hatte. Dennoch verstand sie es nur zu gut.
    Auch möchte ich dir natürlich zu deinem Patron und deiner Adoption gratulieren. Du hast einen wirklich großen Schritt getan.

  • " Nun ich denke ich werd dann ein wenig Germanisches Gefühl im Hause Hadriani verbreiten.
    Den alten Bräuchen werde ich natürlich nicht abschwören, ich bin und bleibe weiterhin ein Germane, auch wenn sich mein Name geändert haben mag.


    Ja, der Legat und Lucius waren sehr gut zu mir, ich hoffe dies eines Tages vergelten zu können.
    Aber bis dahin wird noch einiges an Wasser den Rhenus durchfliessen und ich werde bis dahin erstmal versuchen in den Rang des Architectus vorzustossen.


    Derweil, hast du das worum ich bat für die Reise?"

  • Natürlich. Das Pferd steht bereit und das Schwert um das du mich batest ist hier.
    Venusia stand auf und ging zu einem kleinen Tisch hinüber. Dort nahm sie ein in ein Tuch gewickeltes Sax und ging damit zurück zu dem Besucher.
    Dies ist ein Sax unserer Familie. Doch wird es nicht mehr gebraucht. Sein ehemaliger Besitzer hat den Weg zu den Ahnen gefunden. Es gehörte einst einem meiner BRüder,
    fügte sie zur Erklärung hinzu und reichte ihm das Sax in einer Stoffhülle, die mit einigen kränklichen Blümchen bestickt, die sie selbst einmal angefertigt hatte.

  • Verblüfft über die Geschichte des Schwertes stand ich erst ein wenig perplex vor ihr.


    " Das .....Schwert deines.....Bruders?
    Ich fühle mich......geehrt.
    "


    Ich griff sachte nach dem Sax und schlug es aus der Stoffhülle, es steckte in einer guten und leicht verzierten Schwertscheide.


    Ich sah noch einmal verwundert zu Venusia.


    " Ich danke dir vielmals, ich hoffe ich zeige mich würdig um dieses Schwert zu führen."


    Ich setzte mich wieder und hielt das Schwert ehrfürchtig vor mir auf dem Schoss.
    Mir fehlten dann doch plötzlich die worte.

  • Solltest du es benutzen sollen, dann wirst du es sicher.
    Dann nahm sie wieder Platz.
    Danke noch einmal, dass du dich darum kümmern möchtest.

  • " Ich hoffe nicht das ich es gebrauchen werde, aber besser es dabei haben und es nicht brauchen, als es zu brauchen aber nicht dabei zu haben.
    Und ist kein Problem, das gehört zum Job und so kann ich mich ein wenig umsehen und erkundigen wie es vorran geht.
    Muss ich ja später eh machen wenn ich es bis zum Architectus schaffe.
    "


    Ich erhob mich dann um zu gehen.


    " danke dir nochmals fürs Sax und wir sprechen uns wenn ich zurück bin um dir meinen Bericht zu überreichen."


    So verliess ich die Casa und machte mich an die letzten vorbereitungen.

  • Mit frischen Klamotten kam er zum Kaminzimmer zurück, wo cupidus mit seinem Metbecher saß. Er gesellte sich zu ihm und nam einen Schluck heißen Kräutersud. Er spürte wie die Wärme langsam in seinem Körper zurückkehrte.


    So da bin ich wieder.
    Du bist also auf Einladung meiner Cousine hier. Nun, ich muss leider gestehen das sie mir noch nicht über den Weg gelaufen ist.
    Dazu muss ich wohl sagen, das ich erst seit ein paar Wochen hier bin. Ich habe zuvor im freien Germanien gelebt.
    Sag mal, du betest zu den gleichen Göttern. Demnach bist du auch Germane. Woher stammst du und was trieb dich ins römische Reich?

  • Der Met lief Cupidus die Kehle hinunter, dabei sah er in den Kamin und dachte für einen Moment über die Antwort nach, die er Brandinar geben könnte... Seine ganze Geschichte?


    "Ja, deine Cousine, Duccia Clara hat mich eingeladen, ein paar Tage mit ihr zu verbringen, da ich sowieso Urlaub habe. Sie ist gerade aus Britannia zurückgekommen, wo sie den Hausstand ihres verstorbenen Mannes aufgelöst hat... Muss eine tragische Geschichte gewesen sein.


    Ich für meinen Teil stamme aus der Nähe von Augusta Raurica, wo meine Eltern einen kleinen Hof bewirtschaften... Meine Vorfahren sollen aber aus Bibacum stammen, von einem wilden germanischen Stamm, der allerdings bei einer Strafexpedition durch die Römer fast ausgelöscht wurde. Mein Großvater war noch Sklave, wurde von seinem Herrn aber freigelassen. Ich selber habe das freie Germanien nie gesehen, ich kenne es nur aus den Geschichten der Alten.


    Somit bezeichne ich mich eigentlich schon fast als Römer, ich kenne nichts anderes und habe sogar geschworen, mein Leben zum Wohl des Reiches zu opfern, sollte es notwendig sein...."


    Er war weit in die Vergangenheit zurückgeschweift, sah sich als kleinen Jungen, wie sein Großvater Geschichten erzählte, von den weiten Wäldern und den Sitten der Germanen. Er seufzte. Seine wahren Wurzeln lagen irgendwo in Germania Magna und er wusste kaum etwas darüber.

  • So langsam wurde ihm wieder warm. Er hörte seinem Gegenüber aufmerksam zu.


    Ein germanischer Römer also, soso. Wie sehen die Römer sowas denn? Wirst du uneingeschränkt akzeptiert?
    Du bist Soldat meintest du vorhin. Wie ist der Dienst bei der Legion denn so? Seid ihr wirklich so diszipliniert wie ich gehört habe?
    Ich habe auch mit dem Gedanken in die Legion einzutreten gespielt, doch ich bin mir nicht sicher...

  • Nach einem weiteren Schluck Met sprach Cupidus weiter:


    "Die Römer fragen nicht groß danach, zumindest die nicht, die ich kenne. Aber ich diene bei den Auxiliaren, das heißt, dass bei uns ein Großteil der Soldaten Peregrini sind und nur unsere Stabsoffizieren und Praefecten Römer mit Bürgerrecht sind.
    Unsere Vorgesetzten halten sehr viel von uns, da die meisten Soldaten das Bedürfnis haben, ihnen und sich beweisen zu müssen, dass sie Rom treu sind. Dementsprechend ist auch die Moral in der Truppe."


    Wieder befeuchtete er sich die Kehle, bevor er fortfuhr.


    "Die Disziolin ist sehr wichtig, und unsere Offiziere sorgen dafür, dass wir ständig in Übung bleiben. In der Schlacht muss jeder Soldat seinen Platz kennen, er muss in Formation bleiben und mit seinen Kameraden eine Einheit werden. Einzelkämpfer sterben sehr schnell....
    Je geübter die Männer sind, desto mehr können sie sich auf den eigentlichen Kampf konzentrieren und das entscheidet wohl über Leben oder Tod. Zumindest hat man es mir gesagt, wobei ich selber kaum Kampferfahrung habe. Es heißt, Germanien sei noch nie so ruhig gewesen wie dieses Jahr.


    "Was willst du tun, wenn du nicht zur Armee gehst? Hast du schon einen Beruf in Aussicht?"

  • Brandinar lachte verhalten auf, schließlich wollte er ja nicht noch jemanden wecken.


    Natürlich ist es ruhig in Germanien, schließlich bin ich nicht mehr da! :D


    Mit der Wärme kehrten auch seine Lebensgeister wieder zurück. Und im Gefolge dieser sein Optimismus.


    Ich glaube die Legion ist nicht so wirklich was für mich. Wenn es hart auf hart kommt, werde ich mich wohl als Beschützer von Händlern oder so verdingen. Jemand der mit einer Waffe umzugehen weiß wird immer nen Job finden denke ich.

  • Es war ein verdammt langer Tag gewesen, voll Arbeit und Streit mit seiner Schwester. Loki hatte wenig Nerv eben jenen Streit mitten in der Nacht fortzusetzen, und so nahm er sich vor sich vor den Kamin zu hocken und dort eine Runde zu schlafen...


    So öffnete er im halbschlaf automatisch die Tür zum Kaminzimmer, schlurfte zum großen Sessel am Kamin und ließ sich darin nieder, ohne die beiden anwesenden Personen zu bemerken. Erst als er sich vor gähnen streckte bemerkte er dass er nicht alleine war. Loki war zu müde um sich zu erschrecken, und so hob er nur eine Augenbraue, während er beide musterte...


    "Oh... hallo... wart ihr schon die ganze Zeit hier?"

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