Kaminzimmer

  • Während Witjon begann ihn über Einiges unterrichtete befeuchtete Brandinar ordentlich seine Kehle und überlegte, ob denn Margas Reich für eine Plünderung bereit war.


    "Jaja, Loki. Wie er leibt und lebt. Dann werden die Duccier wohl gerade zu einer wichtigen ökonomischen Macht in dieser Provinz, nehme ich an. Ich werde zur Legion gehen, auf dass diese Provinz noch lange Bestand hat."


    Er füllte gerade seinen Krug nach, als Sveija herein kam. Freudig betrachtete er (sein Magen hatte von seinen Augen Besitz genommen) die Leckereien, die da auf ihn zu kamen. Er nickte kurz als Witjon die Förmlichkeiten übernahm und meinte dann:


    "Nein Danke. Ich habe in letzter Zeit erheblich schlechter gespeist"


    Sprachs und begann sofort seinen Magen zu füllen. Nun war es wohl an Witjon ihm Fragen zu stellen. Er würde seine Neugier bei Irminar bei nächster Gelegenheit stillen.
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  • Als Brandinar verneinte, nickte Sveija freundlich und zog sich dann still zurück.


    Witjon schob sich einige Trauben und Gebäck in den Mund und kaute erst einmal genüßlich darauf herum. Als er mit Bier nachgespült hatte, begann er nun einige Fragen zu stellen:


    "Du wilst also zur Legion? Was bewegt dich dazu? Und was hast du auf deiner Reise alles angestellt? Ich dachte du wolltest eine Gladiatorenschule oder so etwas in Tarraco aufmachen?! Ein Kämpfer scheinst du ja so oder so zu sein."


    Ein weiteres Gebäckstück, das besonders verführerisch roch, verschwand zwischen Witjons Zähnen und wurde binnen Sekunden vernichtet. Dazu mampfte er genüßlich ein Stück Apfel und füllte seinen Becher erneut, während er gespannt auf Brandinars Ausführungen lauschte.

  • Das beträchtliche Loch in seinem Bauch war nun einigermaßen gefüllt, doch bevor er zu reden begann sorgte er für reibungslosen Sprachfluss in der Kehle.


    "Meine Reise ist gewissermaßen Vater des Gedankens der Legion beizutreten. Daher erzähl ich dir am besten zunächst diese Geschichte.
    Ich kam vor mittlerweile fast einem Jahr hier an und habe nach langen Jahren endlich meinen Bruder und einige andere aus der Familie wiedergesehen. Natürlich musste ich mich erstmal bei allen entschulden und ich glaube ich habe auch dir mal dein Lieblingsschnitzwerk geklaut. Du warst damals so etwa drei Jahre alt. Oder es war jemand anderer, aber ich bin mir fast sicher, dass du seinerzeit auch mal unter mir gelitten hast. Also bitte ich so nebenbei auch dich mal um Entschuldigung."


    Bei dieser ersten Etappe seiner Erzählung waren bereits genug staubige Wörter über seine Zunge marschiert, um mal wieder für Schmierung zu sorgen. Also goss er sich den Rest des Inhalts seines Kruges in den Schlund um dann den Krug wieder zu befüllen und nach einem zufriedenen Seufzer fortzufahren:


    "Nach meiner Ankunft befand ich mich in einer gewissen Sinnkrise, denn ich hatte keine Ahnung, was ich denn mit meinem neuen Leben anfangen sollte. Dann schien es als hätten sich die Götter bequemt mir den Weg nach Tarraco zu weisen, doch war wohl eher der Weg das Ziel. Ich reiste mit einem Griechen, dem Schreiber des Hispanischen Proconsuls und einem mir anvertrauten Sklaven, den ich ausbilden, oder einer Ausbildung in der Gladiatorenschule zuführen sollte also nach Hispania. Doch dort angekommen hielt man mich nicht für geeignet diese Schule zu leiten, da mir die kaufmännische Erfahrung fehle. Womit sie wohl recht hatten. Zu allem Überfluss wollte dann nicht mal die Schule den Sklaven. Der hat irgend'nen Stuss von Herzschmerzen oder so erzählt und die dachten der geht ihnen nach ner Woche ein. Wenn du mich fragst hat er gelogen, denn er sollte sich als ziemlich zäh erweisen."


    Brandinar gab nicht das erste Mal eine Geschichte zum Besten und wusste daher eine Pause an spannenden Stellen zu setzen. Zudem bedurfte die staubige Piste eine Verbesserung der Gleitfähigkeit. Schließlich war nicht geplant, dass die Worte wie in einer Wüste verhungerten.


    "Also," fuhr er fort, "Ich plante für den nächsten Tag meine Heimreise, doch diesem Aas von einem Sklaven gelang es aus einem Verriegelten Zimmer mit vergitterten Fenstern zu türmen. Für mich bedeutete das ein monatelanges herumirren im winterlichen Gallien, bis ich den Kerl vor drei Wochen endlich in Glanum stellen konnte. Doch er war so abgemagert, dass ich es nicht übers Herz bracht ihn einfach und sauber zu bestrafen. Statt dessen investierte ich den Rest des Geldes, das für seine Ausbildung gedacht war in einen Heiler und ordentlich zu Essen, um den Lump halbwegs vorzeigbar zurückzubringen."


    Same Pocedure as last time.


    "Und damit kommen wir zur konkreten Antwort auf deine Frage: Ich habe mich im Laufe meiner Reise aus verschiedenen Gründen für die Legion entschieden. Zum Einen weil ich nicht glaube das ich wirklich zum Händler geeignet bin. Schließlich habe ich zu lange eher auf der konträren Seite gestanden. Zum Anderen weil ich dieses römische Reich trotz seiner Dekadenz und losen Moral für schützenswert erachte. Würden Germanen je solche Gebäude bauen können? Ich weiß, dass es mittlerweile auch germanische Architekten gibt, doch die haben Ihr Wissen von den Römern. Und stell' dir eine germanische Großbaustelle vor an der mehr als ein Stamm arbeitet. Das kann doch nur in einer Katastrophe enden. Außerdem muss ich meinen Wert vor den Göttern beweißen und ich habe da so einiges wieder gut zu machen. Und ich bin nunmal zu Krieger geboren. Ausserdem habe ich auf der Reise gelernt mich zu beherrschen. Hätte ich sie früher unternommen, wäre Gallien nun um einige unverschämte Wirte und Gäste ärmer. Doch um diesen Weg zu ende zu gehen braucht es bei mir möglicherweise die Disziplin der Legion."


    Brandinar sank ermattet vom vielen reden in seinem Stuhl zurück und genoss erstmal wieder die Wohltaten aus Margas Reich und den holden Gerstensaft.

  • "Dann kann ich mir die Frage ja sparen warum du auf einmal in unserem Kaminzimmer hockst, und nicht in der heißen Sonne Hispanias, Brandinar.", sprach Loki, der durch die Tür eine bekannte und doch unerwartete Stimme gehört hatte. Er klopfte dem sitzenden Mann hart auf die Schulter, nickte Witjon zu und ließ sich auf einem Stuhl nieder...


    "Ganz schön viel Text, wenn man sich daran erinnert dass du vor Monden noch kaum die Kiefer auseinander bekommen hast. Aber zum Trinken reicht es immernoch, wie ich sehe...", grinste er, während er sich selbst einen vollen Becher organisierte und den beiden Männern zuprostete...


    Sim-Off:

    argh. gegen eigene regel verstoßen!

  • Witjon lauschte Brandinars Geschichte, während er sein Bier genoß und gelegentlich eine Traube oder eine Olive ins Jenseits beförderte. Hier und da ließ er ein Hmhm, oder ein verstehe, oder Ähnliches hören. Als Brandinar geendet hatte, ließ eine ihm wohl bekannte Stimme ihm jedoch nicht die Chance zu antworten.


    Witjon nickte zurück und prostete Lando zu, als dieser sich setzte. Er mampfte eine weitere Traube und lehnte sich gemütlich in seinem Sessel zurück, um dem Gespräch der beiden alten Bekannten/Verwandten zuzuhören. Vielleicht ließ sich auf diesem Wege noch mehr Interessantes in Erfahrung bringen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    "Dann kann ich mir die Frage ja sparen warum du auf einmal in unserem Kaminzimmer hockst, und nicht in der heißen Sonne Hispanias, Brandinar.", sprach Loki, der durch die Tür eine bekannte und doch unerwartete Stimme gehört hatte. Er klopfte dem sitzenden Mann hart auf die Schulter, nickte Witjon zu und ließ sich auf einem Stuhl nieder...


    "Ganz schön viel Text, wenn man sich daran erinnert dass du vor Monden noch kaum die Kiefer auseinander bekommen hast. Aber zum Trinken reicht es immernoch, wie ich sehe...", grinste er, während er sich selbst einen vollen Becher organisierte und den beiden Männern zuprostete...


    "Ahh heilsa Loki. Dir scheint es gut zu gehen wie immer, hab ich recht?"


    Na endlich bekam er mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Bei Lokis Anblick erinnerte er sich an einen Brief, den er schon seit einiger Zeit mit sich herum trug, aber nie auf die Reise geschickt hatte. Er kramte ihn hervor und reichte ihn Lando.


    "Den hab ich in Tarraco verfasst aber nicht mehr abgesendet. Wie viel hast du eben gehört? Das ist zumindest der Beginn der Geschichte, warum ich wieder hier bin"


    Ad
    Familia Duccia
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior
    Provincia Germania



    Heilsa Familie


    Ich bin heil in Tarraco angekommen, doch hier hat sich nicht alles zum Besten entwickelt. Ob meiner mangelnden kaufmännischen Kenntnisse und Fähigkeiten konnte ich die Stelle als Lanista nicht antreten. Man bot mir zwar an mich als Ausbilder der Gladiatoren der Schule zur Verfügung zu stellen, doch ich habe auch erkannt, das es in der Arena keinen wahren Ruhm zu erwerben gibt. Der Kampf hat an diesem Ort keine Ehre, denn man kämpft zur Belustigung des Volkes und nicht für sein Volk oder ein hohes Ziel. Dort wird nur um des Tötens willen getötet und davon habe ich leidlich genug.
    Des Weiteren hatte ich einen Sklaven hier aus Mogontiacum mitgenommen, mit dem Auftrag ihn einer Ausbildung zum Gladiator zuzuführen. Zu allem Überfluss hat man dies in Tarraco abgelehnt, da er etwas von periodisch wiederkehrenden Herzschmerzen erzählte. Ich glaube einfach, dass er keine Lust hatte sich in der Arena verheizen zu lassen. Ich werde ihn seinem Besitzer zurückbringen müssen. Mir wäre lieber gewesen, ohne diesen Ballast reisen zu können.


    So werde ich wohl bald wieder auf der Schwelle unserer Casa stehen. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit euch allen.


    Euer Brandinar


    Tarraco, Herberge "Zum fahrenden Kaufmann",
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (14.1.2008/105 n.Chr.)


    postscriptum: Lando: Wie dir Leif ausgerichtet haben wird, habe ich mich für Logbrandur entschieden und er leistet mir wirklich ausgezeichnete Dienste.


    Sim-Off:

    Ich hab mal für die Bumstrukturler Lokis Beitrag einfach als Zitat eingefügt, aber die Antwort gilt quasi für beide postings vor diesem

  • Loki beugte sich vor um Brandinar den Brief aus der Hand zu nehmen, entrollte das Papier und überflog den Schrieb mit geübtem Blick. Danach reichte er das Schreiben an Witjon weiter ohne den Blick von Brandinar zu nehmen.


    "Ich habe auch schon von diesen Gladiatorenspielen gehört... und sie nennen uns Barbaren, schon witzig, irgendwie. Und jetzt glaubst du bei der Legion besser aufgehoben zu sein? Interessanter Gedanke... aber erzähl, wie ist es dir sonst ergangen? War Hispania sehr heiß? Ich war vor einem halben Jahr kurz in Italien, mich hat die Hitze dort fast umgebracht..."

  • "Absolut angenehm waren die Temperaturen da unten sicherlich nicht, aber als Legionär werd' ich mir's ja auch nicht aussuchen können. Wochenlang durch das winterliche Gallien zu reisen um einen Sklaven wieder einzufangen war sehr viel nervenaufreibender als das Wetter in Hispania. Dieser Sklave, den ich Brief erwähnt habe ist in der Nacht getürmt als ich den Brief schrieb. Also bin ich in ziemlicher Eile aufgebrochen und als ich die nächste Gelegenheit hatte ihn aufzugeben war er schon veraltet und einen neuen zu schreiben hatte ich nicht die Zeit."


    Genüsslich lehrte er einmal mehr einen Krug und schob sich was leckeres gebackenes Zwischen die Kiemen.


    "Der Süden Galliens ist allerdings sehr sehenswert. Neben der Landschaft insbesondere auch die Aquädukte und Viadukte der Römer."

  • "Ich lach mich tot...", grinste Loki den Mann breit an, "Der Sklave ist getürmt? AUF DEM RÜCKWEG? Man könnte meinen es gäbe kaum schlimmeres als zurück nach Germania zu kommen. Ich habe mir jetzt übrigens auch einen Sklaven gekauft, einen Nubier. Groß wie ein Baum, stark wie ein Bär, und schwarz wie Kohle. Er soll im Haus helfen und gleichzeitig dafür sorgen dass die Menschen die sich weniger selbst verteidigen können einen ebenso ruhigen Schlaf haben wie die, die es können. Aber noch etwas... du weißt schon dass du im Castellum leben wirst wenn du in die Legion eintrittst. Und das für verdammt lange... eigentlich bis du zum Offizier ernannt wirst. Aber da wir von hier aus quasi bis zum Castellum SPUCKEN können sollte es nicht so schwer sein auch so in Kontakt zu bleiben.", er leerte den Becher in einem letzten Zug und schenkte sich danach wieder neu ein, "Es ist auf jeden Fall schön zu sehen dass du gesund wieder zurückgekehrt bist, Brandinar, wir sollten den Göttern dafür danken dass es so ist."

  • Witjon nahm den Brief entgegen und las ihn sich in Ruhe durch. Er musste schmunzeln, als Lando über den Sklaven herzog. Ein weiterer großer Schluck Bier verschwand in seiner Speiseröhre, dann kam Lando auf Silko zu sprechen.
    Wo schwirrte der eigentlich rum? Witjon hatte ihn schon länger nicht mehr gesehen. Vermutlich nahm er mittlerweile vor lauter Arbeit in der Regia schon den eigenen Bekanntenkreis nicht mehr wahr...er sollte demnächst wohl mal wieder kürzer treten und sich ein wenig mehr Ruhe gönnen...
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lando von der Legion sprach. Das erinnerte ihn an Arbjon, von dem er auch schon lange nichts mehr gehört hatte.


    Ohne Vorwarnung musste Witjon ein langes Gähnen unterdrücken. Er wollte einen weiteren Schluck aus seinem Becher nehmen, doch dieser war schon wieder leer. Verdammt, war das bereits sein viertes Bier? Es war noch nicht allzu spät, doch Arbeit und Alkohol hatten ihn doch ein wenig geschafft.
    Witjon stellte den leeren Becher auf dem Tisch ab und lehnte sich wieder gemütlich zurück, um weiter zuzuhören.


    Den Göttern danken. Kein schlechter Gedanke... dachte er bei sich und machte sich eine gedankliche Notiz. Er bemerkte, dass er den Brief immer noch in seiner Hand hielt und legte diesen auf den Tisch neben seinen Becher.
    Er lehnte sich erneut zurück und wartete auf eine Gelegenheit, sich wieder ins Gespräch einzubauen.

  • Bereits als sie die ersten Schalen serviert hatte, war Sveija der "ausgehungert gierige" Blick des Fremden aufgefallen, und so wie sie Witjon kannte, würde der auch kräftig zuschlagen.
    Sie machte sich also wieder in die Küche auf und erklärte Marga kurz, was Sache war, die auch nur breit grinste, als das Mädchen den Fremden beschrieb.


    Da muss wohl ein Duccier heimgekommen sein. Hier, Kind, bring ihnen das hier.


    Marga drückte Sveija ein Tablett in die Hand, das mit Brotfladen und zwei Schüsseln mit einer cremigen weißen Soße beladen war. Von den Schüsseln ging ein recht starker aber dennoch frischer Knoblauchgeruch aus.


    Das Hausmädchen machte sich also wieder auf den Weg zum Kaminzimmer und betrat es leise, um die mittlerweile drei Herren nicht zu stören. Sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab und zog sich dann wieder zurück...

  • "Es versteht sich von selbst, dass ich mich bei jedem Freigang zunächst hier in der Casa nach Saufkumpanen umsehen werde und auch sonst ab und an mal vorbeischauen werde, wann immer mein Dienst es zulässt.


    Hast du schon etwas konkretes im Sinn um den Göttern zu danken? "


    Brandinar nahm den Brief vom Tisch und verstaute ihn wieder. Er nickte Sveija freundlich und dankbar zu, als sie weitere Sättigungs- und Genussobjekte hereinbrachte.


    "Hier tummeln sich also mittlerweile Menschen aus dem gesamten Reich und darüber hinaus? Wo ist denn dieses dunkelhäutige Mädchen, dass sonst die Versorgung des Kaminzimmers zuständig war?"

  • "Einen Saufkumpan hast du hier auf jeden Fall sicher!" scherzte Witjon mit erhobenem Becher, den er gerade erst wieder aufgefüllt hatte.
    Natürlich vergriff er sich auch sofort an den neu aufgetischten Leckereien.


    "Den Göttern sollten wir mal wieder ein ordentliches Opfer bringen. Wie wärs mit einem Lamm?"


    Dunkelhäutiges Mädchen? Fragend blickte Witjon zu Lando rüber und murmelte: "Dunkelhäutiges...wer?"

  • "Er meint Nefertari. Die junge Frau wurde zu ihren Göttern gerufen, kurz nachdem du abgereist, und du zu uns gestoßen bist. Ein Fieber... ich glaube der Winter hier hat ihre Götter davon überzeugt dass sie nicht hier her gehörte.", klärte Loki die Anwesenden auf, "Ein Lamm? Gute Idee... nur: weißt du wie man so ein Opfer sachgemäß durchführt? Dagmar hat hier normalerweise die Opfer durchgeführt, und die ist jetzt in Aegyptus um dort ihre Brut groß zu ziehen... die einzige die das Sachgemäß durchführen kann ohne den Göttern auf die Füße zu treten wird wahrscheinlich Marga sein.", bei diesem Satz sah er den jungen Witjon eindringlich an, "die DU fragen wirst."

  • "Wen die Götter rufen..."


    sagte Brandinar nur halblaut vor sich hin, ehe er sich ebenfalls an der Ladung des eben gebrachten Tabletts schadlos hielt. Er dachte dabei an seine Eltern und kam von diesen zu seinem Bruder. Zu dem musste er schleunigst. Sonst würde Irminar sicher sauer, dass er ihn nicht umgehend aufsuchte. Doch das Opfer für die Götter war vorerst wichtiger. Er konnte bei so einem wichtigen Thema doch nicht den Raum verlassen.


    "Ein Lamm also. Was kann ich zu der Feierlichkeit beitagen?"

  • Als Lando erwähnte, dass jene Angestellte/Sklavin(?) bereits zu den Göttern entschwunden sei, musste Witjon kurz schlucken. So schnell konnte das gehen...


    "Ein Opfer sachgemäß durchführen? Hrmpf...Phelan müsste so etwas bald können. Aber der ist ja immer noch nicht nach Rom aufgebrochen...ansonsten müssten wir uns wohl an einen Pontifex hier im Tempelbezirk wenden."


    Er freute sich, dass sein Vorschlag auf Zustimmung traf und ärgerte sich gleichzeitig, dass er nicht über die Durchführung seiner Idee nachgedacht hatte.
    Und an Brandinar gewandt sagte er:


    "Du kannst am besten durch deine Anwesenheit und deine Gebete beitragen. Oder?"

  • Doch ehe er nun gänzlich verschwand, musste er noch etwas hinterlegen. Spätestens morgen früh, würden sie adnn bescheid wissen.


    Liebe Familie,


    zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich nicht persönlich von euch verabschiedet habe und in einer solchen Nacht- und Nebelaktion abgereist bin. Verzeiht mir bitte, es ist in keinem Fall böse gemeint. Allerdings gibt es da diverse Dinge, die ich zu erledigen habe. Dinge, die mir seit einiger Zeit auf dem Herzen liegen. Gewissermaßen seitdem wir von unserer Reise aus Magna zurückgekehrt sind. Diese will ich nun endlich erledigen und meine Reise, die vor knapp 20 Jahren begann, zu einem Ende führen. Ihr werdet es möglicherweise nicht verstehen. Aber akzeptiert es als den Wunsch eines alten Mannes. Vielleicht bedeutet dies auch, dass es eine Reise ohne Wiederkehr wird. Das wissen nur die Götter. Sollte es so sein, bin ich, so denke ich, darauf vorbereitet. Es ist sowieso nur eine Frage der Zeit.


    Du wirst es vielleicht im Besonderen nicht verstehen, Dagny. Aber auch du wirst hoffentlich meine Motive einmal verstehen. Sei ein gutes Kind und denke bitte immer, woher du kommst. Du wirst deinen Weg schon machen. Und auch du Eila, wirst dich sicher schwer damit tun. Meine Liebe zu dir soll das in keiner Weise schmälern. Du gabst meinem Leben noch einmal einen Sinn. Und so die Götter wollen, werden wir uns auch wieder sehen, ob in diesem oder im nächsten Leben. Das gilt auch für euch alle, die ich nun nicht erwähnt habe. Ich muss nun wirklich los, ehe mir der Abschied noch schwerer fällt, als er es sowieso schon tut. Macht es gut und mögen die Götter euch auf allen Wegen beschützen und behüten.


    Irminar

  • "Ich dachte eigentlich an einen Beitrag über Anwesenheit und Gebete hinaus. Allerdings sind meine Möglichkeiten derzeit eher bescheiden."


    Dann überlegte Brandinar.. Wen hatte Witjon da gerade erwähnt? Phelan? War das nicht einer seiner direkten Cousins? Scheinbar wollte der Priester werden. Wenn es der war, an den Brandinar gerade dachte, so würde des irgendwie zu ihm passen.

  • Nun betrat auch Phelan das Kaminzimmer.
    Er begrüßte alle mit einem freundlichen "Heilsa!"
    doch dann viel ihm ein fremder Mann auf. Nein, er war gewiss kein Fremder. Phelan konnte sich nur wage an diesen Mann erinnern, er hatte ihn vor Jahren auf einer Familienfeier mal angetroffen, es war allerdings schon zu lange her.
    "Die Götter seien gepriesen, Brandinar bist dus?" Phelan ging auf den Mann zu.

  • Brandinar erhob sich, obwohl er das bei Loki nicht getan hatte, aber der kannte ihn schließlich schon. ;) Der Mann der da so unverhofft hereingekommen war musste nach seinem Kenntnisstand wohl der besagte Phelan sein, doch er sah dem Bübchen, das er einst gewesen war nicht mehr wirklich ähnlich. Daher war sich Brandinar nicht ganz sicher. Er wandte sich an die anderen, als er fragte:


    "Ist das Phelan?"


    Wie alt war er gewesen, als man Brandinar etwa ein Jahr vor den Überfällen zur Erziehung in das Dorf seines Vaters Schester geschickt hatte? Ewig war es her!


    "Ich zumindest bin Brandinar. Froh deine Bekanntschaft zu machen."

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