Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Sowohl Asinius Celer, als auch Iulius Dives war die Erleichterung anzusehen: Celer vielleicht noch etwas mehr als Dives, aber dennoch. Wie gut, dass dies noch einmal erwähnt wurde, sodass diese Information ihre Adressaten rechtzeitig erreichte. So würden die beiden nicht völlig hektisch einige Worte für die Honoratioren zusammensuchen müssen, sondern könnten sich so vorbereiten, wie sich sich auch auf dieses Gespräch vorbereitet hatten. - Natürlich würden sie auch mit Dives' ehemaligem Paedagogus, Aglaopes, die heutige Unterredung mit dem Duumvir Revue passieren lassen. Gerade Celer hatte sich ja durchaus etwas geleistet, was es nicht zu wiederholen galt, aber auch Dives könnte sicherlich hier und dort noch den einen oder anderen Ratschlag gebrauchen...


    "Da danke ich schonmal für die Vorankündigung.", sagte Dives mit einem Gesichtsausdruck freudiger Erleichterung. Zu gegebener Zeit wäre sicherlich nocheinmal ein Aushang zu lesen, aber die Vorbereitung könnte man jetzt schon beginnen. Vielleicht hatte man so sogar einen kleinen Bonus, denn wer wusste, ob der Duumvir dies jedem Bewerber erzählt hatte und sicherlich gab es auch einige Kandidaten, die ebenso neu in diesen stadt-politischen Gefilden waren, wie Celer und Dives.


    "Gibt es sonst noch irgendetwas, womit wir dienen oder weiterhelfen können?", fragte Dives, ob von Seiten des Duumvirs noch Fragen jeglicher Art bestanden, die sie jetzt und hier beantowrten konnten. Andernfalls war es wohl unmissverständlich, dass er die Unterhaltung sonst für beendet ansah. Er wüsste eben nicht, was man sonst noch würde bereden können oder müssen...


    Sim-Off:

    Gut, dann schreib ich die Tage nur noch die öffentlichen Reden der beiden.
    Darf ich davon ausgehen, dass P. Asinius Celer genau dann als gewählt gilt, wenn M. Iulius Dives auch gewählt wird?

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  • "Nein, von meiner Seite ist das erst einmal alles. Es war schön, euch kennengelernt zu haben. Wir werden uns dann in den nächsten Tagen ja vielleicht häufiger sehen."


    Sim-Off:

    Besser nicht. Sonst wäre ja auch Dives raus, wenn wir uns entscheiden, dass Celer nicht gewählt wird. ;)

  • Damit würde der Duumvir wahrscheinlich gar nicht mal so unrecht haben. Man konnte bei einer öffentlichen Rede schließlich ebenfalls nie wissen, wer gerade alles anwesend war - bei so vielen Leuten. Und wenn die Duumviri nicht persönlich anwesend sein würden, so wären sicherlich einige ihrer Freunde aus der Curia Ostiensis oder so vor Ort. Oder kandidierte der amtierende Duumvir gar selbst wieder zum Duumvirat? Da wäre wohl ebenfalls ein häufiges Sehen vorprogrammiert...


    "Ja, bestimmt.", antwortete Dives aufgrund der vielen Möglichkeiten recht ungenau. Dabei erhob er sich von seiner Sitzgelegenheit und kurz nach ihm auch Celer. "Und die Ehre lag ganz auf unserer Seite." Der Zeitpunkt des Abschieds war gekommen.


    "Ich möchte nochmals sagen, dass mir meine Reaktion vorhin wirklich Leid tut.", beteuerte Celer mit schuldbewusster Miene.


    "Vale!" - "Vale, Duumvir!", verließen Celer und Dives dann das Officium, um sich zusammen mit dem vor dem Officium wartenden Aglaopes auswertend zu unterhalten und entsprechende Reden für das Forum vorzubereiten.


    Sim-Off:

    Dann möcht' ich aber 'nen neuen NSC, mit dem ich zusammen in Ostia spielen kann. :P

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  • Nach der Wahl freute sich Dives nicht wenig, wenngleich die verlorene Wahl Celers das Ergebnis etwas trübte. Doch Dives hatte schon eine neue Idee...


    So kam er zeitnah nach der Bekanntmachung des Wahlergebnisses in die Curia Ostiensis, um das Officium der neue gewählten Duumviri aufzusuchen und in die Gehaltsverhandlungen zu gehen. Dives trat an den entsprechenden Beamten vor dem Officium heran:


    "Salve, ich bin der neugewählte Quaestor Ostiensis, Marcus Iulius Dives und möchte gern zu einem der Duumviri..."

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  • Wenig später stand der Besucher dann schon im Büro der Duumviri, die selber ebenfalls gerade neu gewählt waren.


    "Iulius Dives, lass' dir zur Wahl gratulieren! Nicht selbstverständlich, dass du dich gegen etablierte Bürger oder deren Söhne erfolgreich durchsetzen konntest."

  • Schnell wurde Dives also ins Officium der Duumviri vorgelassen. Was es doch für einen Unterschied machte, jetzt, da er zum Quaestor Ostiensis gewählt worden war! Er mochte gar nicht zurück denken, an jenen ersten Tag, den er hier war und bereits vom Beamten vor dem Officium gestoppt worden war...


    "Salve, Duumvir!", grüßte Dives zunächst freundlich den Duumvir, der ihn zuvor angesprochen hatte. Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und er antwortete:


    "Hab Dank für die Glückwünsche. Und auch ich möchte dir natürlich ganz herzlich zu deinem Erfolg bei der Wahl gratulieren!" Zu einem Kommentar zu seinen Mitbewerbern ließ sich Dives nicht verleiten. Er konnte schließlich nicht erkennen, inwieweit Gunst oder Missgunst aus dem Duumvir sprach. Zunächst war also Vorsicht geboten bei diesbezüglichen Äußerungen.


    Sim-Off:

    Siehe PN.

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  • "Vielen Dank. Für mich war es ja nicht das erste Mal. Ich wurde nun zum dritten Mal zum Duumvir dieser Stadt gewählt. Ich möchte nicht sagen, dass die Freude deshalb abnimmt oder man ohnehin einen Erfolg erwartet, aber das Gefühl ändert sich doch. Nimm' Platz."

  • "Das glaube ich...", sagte Dives mit einem Lächeln. Bei der Vielzahl der Kandidaten und der doch recht kurzen Zeit seiner Anwesenheit hier in Ostia, war es wohl wenig verwunderlich, dass Dives nicht so genau wusste, welchen der beiden Duumviri er nun hier vor sich hatte. Den Worten seines Gegenübers zufolgen, wäre es wohl Titus Equitius Sidicinus. Er war der erste Duumvir, bei dem die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er damit sein drittes Duumvirat antrat, folglich etwas höher war. Da Dives sich dennoch nicht gänzlich sicher war und einen Faux Pas vermeiden wollte, beschloss er, zunächst nicht genauer in seiner Anrede zu werden. Er könnte ja notfalls später einmal mit einem 'eingesessenen' Beamten der Civitas reden...


    Gern nahm Dives Platz und blickte kurz durch den Raum. Der zweite Duumvir war nicht anwesend, was ihm erst beim zweiten Gedanken logisch erschien. Schließlich mussten bei den beiden Aediles zusätzlich auch noch deren genaue Aufgabengebiete geklärt werden und eine grobe Einarbeitung erfolgen. Bei einem städtischen Quaestor gab es da wohl ein ganzes Stück weniger zu klären. Ergo war es nur verständlich, dass sich die Duumviri die Arbeit teilten...


    "Gut, also weswegen ich hier bin..." - nicht, dass sich das der Duumvir das schon gedacht haben wird - "... zunächst würde ich gern über meine Arbeit als Quaestor Ostiensis sprechen...", deutete Dives an. Dass es dabei auch um die finanziellen Dinge gehen wird, war klar. Aber dies gleich und direkt anzusprechen, schient Dives etwas forsch und unhöflich, weshalb er es erstmal bei dieser klaren Andeutung beließ.

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  • "Das dachte ich mir schon. Die Aufgaben eines Quaestors sind dir aber sicher grundsätzlich geläufig, nicht wahr? Es gibt hier in Ostia wenig Besonderheiten in diesem Amt, im Vergleich zu anderen Städten, würde ich sagen. Gibt es etwas bestimmtes, was du besonders gründlich besprechen möchtest?"

  • 'Fangen wir doch mit meinem Gehalt an...', antwortete Dives in Gedanken und musste sich ein kleines Lächeln verkneifen. Nein, so direkt konnte er nicht sein; nicht in seiner Situation. Denn Dives wollte etwas vom Duumvir, nicht umgekehrt. Der Duumvir sollte ihm sein Gehalt bewilligen...


    "Grundsätzlich sind mir die Pflichten eines Quaestors bekannt, ja.", bestätigte Dives und im gleichen Augenblick kam ihm dann aber doch noch eine Frage. Das war aus seiner Sicht gut, da es doch in einer gewissen Weise zeigte, dass er sich wirklich auch mit dem Amt beschäftigt hatte und nicht ausschließlich auf das Geld aus war.


    "Den letzten Kassen-Bericht werde ich sicherlich im Archiv der Curia finden oder mir von meinem Amtsvorgänger geben lassen können. Wie sieht es aber bei meinen künftigen Berichten aus? Ich meine, in welchen Abständen wünschen die Duumviri und die Curia Ostiensis einen Bericht?" Hier würde man schließlich wohl kaum davon ausgehen können, dass jeder Duumvir das gleich handhabte. Manchen genügten Jahresabrechnungen, andere wollten Monatsabrechnungen. Beides hatte Vor- und Nachteile und mit beidem würde sich Dives ohne Weiteres arrangieren können, solange man keine wöchentlichen Berichte forderte...


    "Und dann wäre da natürlich noch über mein Gehalt zu sprechen...", sprach Dives jetzt direkt an. Hier in Italia und damit auch speziell in Ostia waren Gehaltsverhandlungen städtischer Magistrate schließlich Gang und Gebe. So zumindest hatte sich Dives informieren lassen. Folglich gab er gleich schonmal eine erste Forderung ab, die naturgemäß höher ausfiel, als sein wöchentliches Gehalt später sein würde:


    "Ich schlage einhundertundsechzig Sesterzen vor, wie zur Zeit des Duumvirats meiner Tante Iulia Helena.", sagte Dives sachlich. Da er sich bereits bei etlichen Anlässen hier in Ostia mit seiner Tante in eine Linie gestellt hatte, würde diese dem Duumvir sicherlich - spätestens nachdem Dives tatsächlich gewählt worden war - ein Begriff sein. Diese erste Forderung sollte damit schon einmal vom potentiellen Vorwurf der Utopie befreit sein, da der entsprechende Betrag ja durchaus früher gezahlt wurde.* Da Iulia Helena jedoch bereits so einige Jahre in der Vergangenheit lag, war andererseits aber klar, dass die Aktualität dieser Forderung ein Manko darstellte. Doch dafür hatte Dives noch ein paar andere Argumente - jedoch alles zu seiner Zeit...


    Sim-Off:

    * Das entsprechende Wissen stammt SimOn aus familiärem Kreise. Falls gewünscht, erkläre ich das auch per PN genauer.

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  • "Den Bericht wird dir zweifellos dein Amtsvorgänger geben können. Ich gehe davon aus, dass das Amt ordentlich übergeben wird. Wobei es einen Bericht ja ohnehin nur einmal im Jahr gibt, een über das Geschäftsjahr. Ansonsten wird das Kassenbuch fortlaufend geführt, wie sich das gehört für eine gut organisierte Kasse. Dann kannst du auch immer Bericht erstatten über das, was gerade gefragt wird."


    Der Duumvir war immerhin selber auch erfolgreicher Geschäftsmann und kannte sich daher in solchen Sachen ebenfalls aus. Und mit Gehaltsverhandlungen ebenso.


    "Ich sehe, du hast dich gut informiert. Aber du wirst dich im Rahmen deines Amtes noch weiter informieren und in den Aufzeichnungen zuletzt keine CLX finden. Eine CXX vielleicht, die ganz sicher."

  • Die Worte des Duumvirs zu den Kassen-Berichten nahm Dives nickend auf. Er fand es erst einmal sehr gut, dass der Duumvir scheinbar keiner dieser Kontroll-Freaks war, die es in der Verwaltung durchaus auch gab. Also nur ein Abschlussbericht am Ende seiner Amtszeit; das war schön. Dass das entsprechende Kassenbuch für eine ordentliche Abrechnung natürlich fortlaufend geführt werden musste, war Dives auch klar, sodass er weiterhin einfach nur leicht nickte.


    Dann ging es um Dives' künftiges Gehalt, das er wöchtlich beziehen wird. Das Gegenangebot des Duumvirs lag mit CXX Sesterzen leicht über dem, was Dives als Startgebot vermutet hatte. Das war für's Erste ganz gut, jedoch noch längst keine Garantie für ein zufriedenstellendes Endergebnis. Und dass es diesbezüglich durchaus noch einiges an Spielraum gab, hatte der Duumvir mehr als eindeutig klar gemacht.


    "Wie du gesagt hast, habe mich gut informiert. Denn ich mache für gewöhnlich nie halbe Sachen...", kündigte Dives sachlich eines seiner Argumente an, ohne dabei hochnäsig oder arrogant aufzutreten, während er 'das Argument' nebenbei aus seiner Toga zog und dem Duumvir auf den Schreibtisch legte:



    "... Da sollten doch einhundertundfünfzig Sesterzen nicht zu viel verlangt sein, oder?", brachte Dives seine zweite Forderung hervor, wobei sein Nachsatz zeigte, dass er auch jenes noch zu senken bereit wäre...

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  • Der Duumvir schien wenig beeindruckt und nahm die Tafel betont gelassen in die Hand, um den Verleihungsgrund abzulesen.


    "Nun, sowas haben viele. Aus diesem oder einem anderen Grund. Nicht, dass ich das gering schätzen würde, aber du solltest dir bewusst sein, dass eine solche Tafel noch lange keinen Meister macht. Eine CXXX hast du dir damit aber schon verdient."


    Die Verhandlungen machten ihm Spaß und er war gespannt, welche weiteren Argumente der neue Quaestor ins Feld führen würde.

  • Ja, Dives war sich durchaus darüber im Klaren, dass eine diploma allein ihn nicht zu irgendeinem Meister machte. Auch mehrere diplomates würden ihn nicht zu einer herausragenden Persönlichkeit oder ähnlichem machen. Doch kam es hier auch weniger auf irgendwelche Titel oder Titulaturen an, als viel mehr darauf, dass Dives seine Arbeitskraft hier möglichst teuer verkauften wollte - wer würde dies nicht wollen. Und da er gewählt war und es folglich nicht soetwas wie Überqualifikation (mit resultierender Ablehnung) gab, schien es eine gute Strategie zu sein, alles aufzubieten, was er hatte. So müsste Dives theoretisch das für ihn bestmögliche Verhandlungsergebnis erzielen... hoffte er...


    "Ein Magister bin ich nicht, das ist richtig. Es sollte lediglich verdeutlichen, dass ich die Dinge, die ich anpacke, auch mit ganzer Energie und vollem Einsatz bearbeite. Das habe ich sogar schriftlich..." Dives' rechte Hand verschwand in den Falten seiner Toga. "... von Germanicus Sedulus..." Seine Hand kramte etwas, bevor er Gesuchtes gefunden zu haben schien. "... einem Senator..." Die Hand kam wieder zum Vorschein - und mit ihr eine tabula, die sich bald darauf neben der diploma wiederfand. Natürlich war sie gleich so hingelegt, dass sie für den Duumvir gleich lesbar war (also nicht etwa auf Kopf):



    Arbeitszeugnis
    des Bürgers
    Marcus Iulius Dives




    Marcus Iulius Dives, ist ein fleißiger junger Mann, welcher hilfsbereit so wie kreatriv ist. Arbeiten mit Zahlen und Tabellen bereiten Iulius Dives keine Schwierigkeiten, was ihn als wertvollen Mitarbeiter auszeichnet.
    Er besitzt eine rasche Auffassungsgabe, und wenn erwünscht, bringt er eigene mit Ideen ein.
    Iulius Dives arbeitet selbstständing und erfüllt die ihm gestellten Aufgaben rasch und zur vollsten Zufriedenheit.


    Daher kann ich diesen jungen Mann mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen.



    Gez.
    Quintus Germanicus Sedulus
    Senator



    Dives ließ dem Duumvir ersteinmal etwas Zeit, sodass dieser zumindest die Chance hatte, die Zeilen kurz zu überfliegen. Das war schließlich in den Augen Dives' der große Trumpf, den er hier vorzubringen hatte. Daneben würde die diploma sicherlich auch nicht mehr den gleich Glanz haben, den sie zuvor durchaus noch gehabt hatte. Die Reihenfolge, in der er dem Duumvir 'die Argumente' vogelegt hatte, war also durchaus nicht unüberlegt. So hoffte Dives, dass man jetzt auch zu einer Einigung kommen würde, da sein Repertoire nun erschöpft war. Dies waren die einzigen bedeutenden Dinge gewesen, die Dives nicht bereits im Gespräch zur Einschreibung in die Kandidatenliste oder bei seiner Wahlrede verschossen hatte...


    "Ich schlage also vor, wir treffen uns fair in der Mitte bei einhundertundvierzig Sesterzen." Dieses Entgegenkommen wäre hoffentlich genug, damit der Duuimvir darauf einging. Einerseits hatte sich diese Höhe ja bereits dadurch angedeutet, dass der Duumvir von CXX auf CXXX erhöht hatte, nachdem Dives von CLX auf CL gegangen war. Nun ging Dives nochmals X runter und der Duumvir hoffentlich ebenso diesen Betrag herauf. Und mit dem Arbeitszeugnis des Sedulus hatte Dives auch ein nicht gerade schwaches Argument, wie er fand. Im Gegenteil: Was könnte ein Magistratus viel mehr in eine solche Verhandlung bringen, als eine senatorische Beurteilung?


    Ob er noch erwähnen sollte, dass er kein Klient des Sedulus war? Es würde wahrscheinlich falsch aufgenommen werden, sodass Dives es dabei beließ. Auf Nachfrage würde er den Duumvir aber natürlich darüber aufklären, in welchem Verhältnis er zu besagtem Senator stand.

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  • Die zweite Tafel schien den Duumvir etwas mehr zu interessieren oder zumindest schenkte er ihr mehr echte Aufmerksamkeit als der Diploma. Bevor er ein weiteres Gehaltsangebot abgab, wollte er erst einmal herausfinden, was es mit dem Zeugnis auf sich hatte.


    "In welchem Dienstverhältnis standest du zu jenem Senator? Warst du sein Privatsekretär?"

  • Das Schreiben des Senators schien durchaus Beachtung bei dem Duumvir zu finden. Ob er sich vielleicht gerade mit dem Gedanken vertraut machte, dass die Civitas über Dives an gleich zwei Senatoren heran kam, die beide nicht gerade wenig Einfluss im Senat hatten? Zumal mit Sedulus quasi ja auch schon dessen Onkel, Senator Germanicus Avarus, halb diesem Kreis angehörte...
    Da wäre es ja vielleicht schon angebracht, sich Dives warm zu halten. ^^


    "Nein.", antwortete Dives ersteinmal auf die zweite Frage, während er gedanklich die passenden Worte versuchte zu finden. In der Tat war das Verhältnis nicht leicht zu beschreiben, zumal es sich im Laufe dieser kurzen Zeit auch verändert hatte. Mittlerweile hatte Dives dem Germanicer schließlich auch schon in Angelegenheiten geholfen, die nicht wirklich etwas mit der Factio Veneta zu tun hatten. Da Dives persönlich dies jedoch mehr als Dienst unter Freunden betrachtete (man nannte sich beim Cognomen) und auch keine monitäre Bezahlung dafür erhalten hatte, ließ er diesen Fakt vereinfachend weg.


    "Ich bin Mitglied der Factio Veneta, in welcher Senator Germanicus Sedulus aktuell die Position des Vicarius Principis Factionis ausfüllt. Bereits in unserem ersten Gespräch erkannte er meinen Ehrgeiz, sodass er mir die Aufgaben des Scriba Factionis übertrug. Und in eben jener Funktion als Sekretär der Factio Veneta war er mein direkter Vorgesetzter.", erklärte Dives. Ob er noch genauer ausführen sollte, was er getan und geleistet hatte? Das war vielleicht gar keine schlechte Idee, wo man hier in Ostia schließlich keinen einzigen Circus hatte - eine Tatsache, die hoffentlich bald geändert werden würde. Doch dies gehörte jetzt nicht hierher, zumal es nicht in den Zuständigkeitsbereich von Dives, als Quaestor Ostiensis, fiel.


    "Da habe ich ihm vor allem bei der Organisation und Durchführung eines venetischen Trainingsrennens in Vorbereitung auf das Wagenrennen zum Fest der Dea Dia* geholfen. Dazu stand ich ihm" - im wahrsten Sinne des Wortes - "zur Seite bei Anwerbungen neuer Aurigae und nicht zuletzt gibt es auch in einem Rennstall jede Menge Akten und ähnliches zu verwalten...", führte Dives also weiter aus. Es war nie einfach, über eigene Leistungen zu sprechen ohne dabei den Eindruck beim Zuhörer zu erwecken, dass man sich selbst überproportional lobte. Das wäre schließlich untugendhaft und man würde folglich unweigerlich einen schlechten Eindruck machen.


    Dives war gespannt, wie der Duumvir nun reagieren würde. Würde er jetzt auf die CXL Sesterzen eingehen? Oder gab es noch offene Fragen? - Zumindest schien nach den Ausführungen doch relativ klar zu seni, dass Dives kein Klient von Sedulus war. Ansonsten hätte er dies bei der Frage nach dem Dienstverhältnis zum Senator schließlich sicherlich erwähnt...


    Sim-Off:

    * SimOn fand das Rennen ja bereits am 29.5. statt. (Quelle)

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  • "Ach so."


    Das Interesse des Duumvirs nahm wieder sichtbar ab, als er von der Tätigkeit bei der Factio erfuhr. Er legte die Tafel bereits wieder zur Seite, hörte sich aber trotzdem den Rest der Ausführungen noch an.


    "Nun gut, wie auch immer. Mit Wagenrennen kenne ich mich nicht besonders aus. Einigen wir uns also auf CXL."

  • Die erste Reaktion des Duumvirs, ein einfaches 'Ach so.', machte deutlich, dass er wohl etwas anderes erwartet hatte. Pure Begeisterung klang bei Weitem anders. Doch es war so, wie es war, und weshalb sollte Dives sich durch Lügen oder erdachte Geschichten versuchen sollen, sich die Gunst des Duumvirs zu erschleichen? Zumal es ihn teuer zu stehen kommen würde, wenn diese entlarvt würden. Schon so macher in der Geschichte wurde dadurch zu Fall gebracht, bevor er überhaupt richtig aufgestiegen war. Nein, das musste nicht sein.


    Außerdem kam etwas beruhigend noch hinzu, dass Ostia wohl auch deshalb keinen Circus sein Eigen nannte, weil die bisherigen städtischen Amtsinhaber scheinbar nie an Wagenrennen interssiert waren. Ob dies an einem Hass für diesen Sport lag oder schlicht daran, dass sie vielleicht einfach noch keinem derartigen Spektakel beigewohnt hatten, konnte Dives nur mutmaßen. Letztendlich war es auch egal, als der Duumvir auf den Gehaltsvorschlag einging.


    "Einigen wir uns also auf einhundertundvierzig.", wiederholte Dives glücklich. Das war also geschafft. Er ließ diploma und Arbeitszeugnis noch einen Moment auf dem Schreibtisch liegen und wartete wohl auf ein unterschwelliges Zeichen oder das Ende des Gespräches, bevor er beides wieder an sich nehmen würde. In der Zwischenzeit hatte er noch einen weiteren Punkt, den er mit dem Duumvir besprechen wollte - und der auch erst nach der erfolgten Gehaltsverhandlung besprochen werden konnte:


    "Eine Sache wäre dann noch: Wie sieht es eigentlich aus mit städtischen Scribae? Ich meine, einen würde ich sicherlich benötigen..." Wenn Dives, als Quaestor Ostiensis, nicht vielleicht sogar noch einen zweiten würde einstellen dürfen. Zumindest gab es Civitates (§4.4) in denen das so war. Also mal schauen, wieviele Schreiber Dives hier in Ostia - neben den zwei Liktoren - noch bekommen könnte...


    "Natürlich würde ich mich um deren Ernennung auch selbst kümmern.", bot Dives nicht ganz uneigennützig an. Ein gewisser Potitus Asinius Celer [NSC] war schließlich bei den letzten Wahlen leer ausgegangen und einen zweiten würde Dives sicherlich schon finden, wenn er sich auf die Suche begeben würde...


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    Noch drei Off-Fragen via PN.

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  • "Du wirst vielleicht den Schreiber deines Amtsvorgängers übernehmen wollen, weil mer sich mit der Materie schon auskennt. Das machen viele Magistrate so. Häufig gibt es jahrelang denselben Schreiber unter wechselnden Magistraten. Aber du kannst auch jemand neues einstellen, wenn du Bedarf hast. Solange du kein Geld dafür verschwendest, wird das kaum jemanden im Detail interessieren."


    Der Duumvir zeigte sich hier von seiner pragmatischen Seite. Es gab wesentlich größere Mengen Geld, die man wesentlich sinnloser herauswerfen konnte als ein paar Sesterze für einen Schreiber.

  • Dives nickte nur zustimmend. Das war tatsächlich eine gute Sache, wenn die eigenen Untergebenen bereits genau wusste, was wo war und welche Aufgaben sie wann wo und wie zu erledigen hatten. Und Asinius Celer würde schon eingearbeitet werden. Schließlich war es auch nichts Ungewöhnliches, wenn potentielle Magistrate sich zunächst als Scriba bewiesen - sei es, weil sie eine Wahl verloren hatten oder weil sie einfach außerhalb der Kandidaturzeit in die Civitas kamen...


    Celer würde sich auf jeden Fall freuen, wenn er diese Nachricht erhalten würde. Er war derzeit von Dives nach Misenum abgesandt worden, um eine Nachricht an den dortigen Duumvir Iulius Proximus zu überbringen. Nachträglich wäre das damit quasi seine erste Aufgabe gewesen. Und finanziell würde Celer natürlich deutlich weniger verdienen als Dives, doch auch ein Scriba bekam schließlich gutes Geld, sodass er zumindest überleben konnte, während er gleichzeitig etwas für seine Familie sparte.


    "Gut, gibt es ansonsten noch irgendwelche Dinge zu besprechen?", erkundigte sich Dives. Vielleicht gab es ja bereits Projekte aus der letzten Amtszeit, die noch über keinen konkreten Finanzierungsplan verfügten oder sonstiges, woran Dives im Augenblick noch gar nicht dachte. Dann wäre ein Gespräch mit dem Duumvir sowieso von Nöten, sodass man es auch jetzt würde führen können. Anderfalls wäre mit dieser Frage angedeutet, dass diese Unterredung so langsam ein Ende finden würde.


    Doch, wie der Duumvir auch antworten würde: Dives würde das Officium wohl noch einige Male zu einem Gespräch aufsuchen...

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