Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • "Vorerst von meiner Seite aus nicht. Wir müssen uns ja beide erstmal wieder einarbeiten. Du sowieso und ich auch ein wenig. Danach sehen wir uns ja sicher ohnehin häufiger, wenn wir dann erstmal einen Überblick über die konkreten kurzfristigen und langfristigen Aufgaben haben. Du kannst mir mal eine Übersicht vorbereiten, ob wir tendenziell eher sparen müssen oder finanziellen Spielraum haben."


    Prinzipiell wusste der Duumvir das zwar aus den früheren Jahren und den Sitzungen des Stadtrates, in denen die Finanzen natürlich immer wieder Thema waren, aber ehrliche Zahlen bekam man nur, wenn man selber nachschaute.

  • Damit hatte der Duumvir natürlich Recht. Eine Einarbeitung war unverzichtbar, genauso wie das bessere Kennenlernen der Curia - also des Gebäudes selbst, wie auch den dort arbeitenden Beamten. Insbesondere mit seinem neuen Scriba, Ostianus, aber auch dem Aedilis operum publicorum, Titinius Catienus, würde Dives sich unbedingt noch näher unterhalten müssten, wenn er eine gute Amtszeit absolvieren wollte...


    "Eine Übersicht, natürlich. Ich werde sie dir schnellstmöglich vorlegen.", antwortete Dives. Natürlich würde auch der zweite Duumvir entsprechend informiert werden, denn der wäre sicherlich auch nicht abgeneigt, über die aktuellsten Zahlen informiert zu werden.


    Beinahe hätte Dives noch gefragt, ob es einen speziellen Termin für diese Übersicht gab, also ob der Duumvir sie zur nächsten Sitzung der Curia benötigte oder für den Besuch einer wichtigen Person oder eben einfach nur so, um mal wieder einen genauen Überblick zu erhalten. Doch blieb Dives die Frage dann im Halse stecken, als ihm der Gedanke daran kam, welchen Eindruck er so vermitteln könnte: Als wenn er die Arbeit noch möglichst weit hinausschieben wollte! Nein, dem war nicht so und folglich sollte der Duumvir auch nicht zu diesem Eindruck gelangen.


    Da es vorerst also keine weiteren Punkte zu besprechen gab, erhob sich Dives und verabschiedete sich für den Moment. Er wollte die wertvolle Zeit des Duumvirs ja auch nicht übermäßig strapazieren und wer wusste schon, wann der zweite Duumvir wieder in das Officium kommen würde. Besser, wenn Dives dann schon alles geklärt hätte, sodass sich auch der zweite Duumvir seinen sonstigen Pflichten widmen konnte.


    Mit einem "Vale bene!", verließ Dives das Officium...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nachdem Dives einige Tage konzentriert alte Abschlussberichte und Finanzierungspläne durchgegangen und kontrolliert hatte und persönlich den aktuellen Kassenbestand aufgenommen hatte, machte er sich mit einem entsprechenden Bericht auf in das Officium der Duumviri. Als städtischer Beamter wurde Dives in der Regel zügig durchgewunken und so war es auch diesmal. So trat Dives zusammen mit seinem Scriba Ostiensis, Ostianus (Asinius Celer war noch nicht zurück aus Misenum), ein in das Officium, wo er passender Weise gleich beide Duumviri vorfand...


    "Salvete!", grüßte er die beiden höchsten Beamten der Civitas. Der hinter Dives eintretende Ostianus nickte stumm zum Gruß. Er trug die entsprechenden tabulae mit den Fakten und Notizen und hatte auch die Berichte bei sich.


    "Ich bin hier wegen der Übersicht über die aktuellen Finanzen der Civitas.", kündigte Dives an und ließ sich - immernoch stehend, nur etwas an die beiden Duumviri herangetreten - die erste tabula reichen. Dann benannte er den ersten Punkt, der besprochen werden musste:


    "Da habe ich in den letzten Jahren ein paar Unregelmäßigkeiten festgestellt... allerdings zugunsten der Civitas..." Ob es die Duumviri dennoch interessierte? Nun würde sich zeigen, wie korrupt oder nicht korrupt die Stadtführung derzeit wäre. Vielleicht sollte sich Dives auch ersteinmal setzen, doch unaufgefordert wäre es wohl enie Beleidigung, sodass er die Reaktion der Duumviri abwartete...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Die beiden Duumviri wechselten belustigte Blicke, als der Quaestor mit seinem Thema hereingestürmt kam und sich schon die erste Tafel reichen ließ, noch bevor er überhaupt Platz genommen hatte. Offenbar hatte sich die beiden Männer schon über ihn unterhalten und teilten gerade ähnliche Gedanken.


    "Quaestor Iulius! Schön dass du da bist! Nimm erst einmal Platz!"


    Es folgte eine einladende Geste, während sich beide Duumviri etwas zurücklehnten. Der eine machte mit den Fingern ein paar Zeichen und deutete auf Wachstafeln auf einem Tisch, der andere nickte. Offenbar einigten sie sich gerade wortlos, dass sie das Thema, wegen dem sie eigentlich zusammen saßen, für den Bericht des Quaestors unterbrechen und später weiter verhandeln wollten.


    "Unregelmäßigkeiten zu unseren Gunsten? Das ist... erfreulich. Dann lass' mal hören. Wo hast du unverhofft Geld gefunden?"

  • Die etwas belustigten Blicke der Duumviri bemerkend, setzte sich Dives leicht irritiert auf den ihm zugewiesenen Platz. Ja, wenn ihn ersteinmal der Übereifer gepackt hatte, dann konnten solche Reaktionen auch schon mal auftreten. Folglich war Dives durchaus trainiert, was derartige Situationen anbelangte und fasste sich schnell wieder. Dann ging es neutral ans Thema, wenngleich die Duumviri irgendwie nicht ganz den Eindruck erwecken, als wenn sie Unregelmäßigkeiten groß störten... solange es nicht zu ihren Lasten ging...


    "Also die jüngste Unregelmäßigkeit fällt in die Amtszeit des Quintilius Sermo als Duumvir...", begann Dives und ließ zwei identische tabulae vor die Duumviri - eine vor jeden - legen:


    COMMENTARIVM QVAESTORIS


    MVNERIS TEMPVS DVVMVIRI
    IVLLVS QVINTILIVS SERMO I





    "Ich habe in den Akten keinen Grund finden können, aus dem eine Gehaltszahlung ausgesetzt worden sein könnte...", blickte Dives in die Runde und machte eine kurze Pause, in der ihm auch gleich eine zweite tabula praktisch in die Hände gelegt wurde.
    Eigentlich müsste er jetzt noch die deutliche Überbezahlung von Germanicus Aculeo erwähnen, welcher bei einem vereinbarten Lohn von 20 Sesterzen nach knapp 13 Wochen Scriba-Tätigkeit eigentlich nur 260 Sesterzen hätte bekommen dürfen. Doch erstens war Aculeo ein guter Freund von Dives und nicht zuletzt hatte er die 60 Sesterzen, die er damit zuviel bezogen hatte, in einer Spende auf 250 Sesterzen aufgerundet und so an die Civitas zurückgeführt. Es bestand hier folglich in keinster Weise Handlungsbedarf.


    "Ähnliches gab es auch in der zweiten Amtszeit als Duumvir von Octavius Macer...", setzte Dives dann fort und die nächsten beiden identischen tabulae wurden von Ostianus vor den Duumviri platziert:


    COMMENTARIVM QVAESTORIS


    MVNERIS TEMPVS DVVMVIRI
    FAVSTVS OCTAVIVS MACER II





    "... sodass die Civitas diesen beiden Decurionen genau genommen jeweils 250 Sesterzen schuldet." Damit waren die Fakten des ersten Anliegens auf dem Tisch. Jetzt wäre noch zu entscheiden, was man diesbezüglich zu unternehmen gedachte. Stillschweigend als Spenden deklariert einbehalten, da die Duumviri damals selbst für die Auszahlungen an sich zuständig waren? Sicherlich war das eine Option, doch darauf würden die Duumviri auch selbst kommen und da Dives sie noch nicht so gut kannte, schlug er zunächst nur die offensichtlich ehrliche Variante vor:


    "Mit eurer Zustimmung könnte ich natürlich entsprechende Nachrichten an die beiden verfassen...", denn Dives hatte als Quaestor zwar die Aufsicht über die Einnahmen und Ausgaben und die Kasse der Civitas, doch diese Fälle bedurften erst einmal mehr Informationen - sofern vorhanden...


    Sim-Off:

    Ich hab mich mal auf die Prüfung der Zahlungen an die aktiven IDs beschränkt.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Beide Duumviri betrachteten die Tafeln und die darauf vermerkten Zahlen, während sie den Ausführungen folgten.


    "Lustig, dass das beiden jeweils genau einmal passiert ist. Irgendwann scheint jeder das mal zu vergessen. Ich habe nichts dagegen, das noch nachzuzahlen."


    Auch der andere Duumvir schien wenig beunruhigt zu sein.


    "Ja, schicke ihnen ruhig eine Nachricht. Wobei es mich nicht wundern würde, wenn beide zugunsten der Stadtkasse auf eine Nachzahlung verzichten."

  • Etwas missmutig nahm Dives die belustigt wirkenden Reaktionen der Duumviri hin. 500 Sesterzen Mehrausgaben schien sie nicht weiter zu kratzen. Wobei, wenn er es sich genau überlegte, dann gab die Curia allein für die Gehälter beider Duumviri, der drei Magistratus und der vielen städtischen Schreiber mehr als doppelt soviel in einer Woche aus. Vielleicht war es einfach die pedantische Genauigkeit, die Dives gerade im Amte des Quaestor Ostiensis an den Tag legte, die für nicht jedermann verständlich und nachvollziehbar war. Als Duumvir kümerte man sich wahrscheinlich eh eher um die größeren Beträge, die dann mehrfach vierstellig oder noch größer waren...


    "Eine Spende der beiden könnte ich mir auch gut vorstellen, doch halte auch ich es für ratsam, sie zumindest dazu zu befragen. Wenn ich mich nicht irre, dann ist zumindest Octavius Macer sogar Senator.", bestätigte Dives die beiden Duumviri und wusste, dass er sich hierbei keineswegs irrte. Der Senator war schließlich auch mal Gast in der Casa Iulia in Roma gewesen, wenngleich Dives ihn dereinst nicht persönlich kennengelernt hatte. Und genau diese Senatorenwürde zog einen nicht unbeträchtlichen Einfluss nach sich. Da wäre es mitnichten gut, wenn man ihm Grund zum Zorn auf die Civitas geben würde. Über Quintilius Sermo wusste Dives nicht ganz so viel, jedoch würde auch dieser sicherlich seinen Weg gegangen sein und über Einfluss verfügen.
    Damit war für Dives dieses Thema eigentlich geklärt: Er würde entsprechende Nachrichten verfassen. Uneigentlich jedoch...


    "Aber auch für den Fall, dass beide Honoratioren auf ihr Recht bestehen müsste man darüber nachdenken, wie man dieses - wenngleich sehr überschaubare - Loch refinanzieren kann." Dives machte eine kleine rhetorische Pause, in welcher die beiden Angesprochenen Zeit hätten, sich selbst ihre Gedanken darüber zu machen - oder eben auch nicht. Was gab es schon groß für Möglichkeiten? Verkäufe aus dem Eigentum der Civitas brächten keinerlei Mehrwert für eben jene. Den Curator Rei Publicae anzuhauen, wo man noch durchaus genügend Reserven hatte (die Duumviri kannten ja scheinbar zumindest die ungefähre Zahlungskraft der Civitas schon), wäre sicherlich wenig erfolgversprechend. Blieben 'Spenden' durch Dritte...


    "Ich habe hier bereits eine mögliche Lösung gefunden: mein Honorarium.", schlug Dives vor. Es war klar, dass er damit nicht sofort auch den Ordo Decurionum erlangen würde, da sowohl die Lex Aelia et Octavia, als auch die Lex Municipalis dafür auch noch die abgeleistete Amtszeit als Magistratus voraussetzten. Der Civitas würdem keinerlei Nachteile daraus erwachsen, da sie so sofort und sogar übermäßig refinanziert war. Dass sie das Geld dafür nicht zu einem späteren Zeitpunkt bekommen würde, war kein Argument, da auch Honoratioren ab und an der Civitas ihren Dienst in magistratischen Ämtern erwiesen. Es konnte schließlich nicht jeder Duumvir sein. Folglich gäbe es diesbezüglich auch keinerlei späteren Missstand.
    Dennoch war Dives' Angebot nicht uneigennützig, da er bereits jetzt auf die nächsten Wahlen schaute. 'Nach der Wahl ist vor der Wahl!', war da so ein Sprichwort. Und Dives rettete durchaus gerne mal jemanden, unabhängig davon, ob es denn wirklich nötig war. In einer Kandidatur würde sich das allerdings sicherlich gut verkaufen lassen...


    "Aus dem restlichen Geld des Honorariums wäre es nachfolgend möglich, ein Konto der Curia beim Cursus Publicus einzurichten. Es gibt nämlich durchaus italische Städte, die sich diese Verminderung von Kosten und Bürokratie bereits zu Nutze machen. In den Finanzberichten der Vergangenheit habe ich jedoch keinerlei derartige Ausgaben entdecken können. Warum also holen wir diesen Fortschritt nicht auch nach Ostia?" Man bekam beim Kauf einer Wertkarte für den CP schließlich stets einen Rabatt, sodass man wirklich bares Geld sparte. Und auch der Aufwand zum Versenden von Nachrichten würde sinken, da nicht immer erst das Geld zum Verschicken durch den Quaestor bewilligt und ausgehändigt werden müsste. Insofern ebenfalls ein nicht ganz uneigennütziger Vorschlag von Dives, wenngleich dennoch fortschrittlich...


    Nun lag es bei den Duumviri, diesen Vorschlag... eigentlich diese beiden Vorschläge anzunehmen oder abzulehnen. Gespannt wartete Dives auf die Reaktionen.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • "Was genau meinst du mit Refinanzierung? Stellt die denkbare Nachzahlung der beiden Beträge die Kasse der Stadt tatsächlich vor derartige Probleme, dass eine zügige Zahlung nicht ohne weiteres möglich ist?"


    Der Duumvir konnte sich das kaum vorstellen, denn schließlich würde das bedeuten, dass auch die Auszahlung zukünftiger Gehälter akut gefährdet wäre. Der andere Duumvir schien überzeugt zu sein, dass diese Gefahr nicht bestand und ihm schien das Thema daher nicht einmal eine Diskussion wert zu sein. Stattdessen widmete er sich der Idee rund um den Cursus Publicus.


    "Bisher war es Usus, dass die Magistrate, die im Rahmen ihres Amtes den Cursus Publicus in Anspruch nehmen mussten, die notwendigen Kosten selber getragen haben."

  • "Nein, so akut ist es natürlich nicht...", begann Dives gleich nach den Worten des ersten Duumvirs und ließ sich eine tabula von Ostianus reichen, während der zweite Duumvir dann das Wort ergriff. Dives hörte zu, entschloss sich dann aber zunächst die Frage bezüglich der städtischen Finanzen zu erläutern - weswegen er ja auch eigentlich hier war - bevor er auf den Cursus Publicus zu sprechen kommen würde. Nachdem der zweite Duumvir geendet hatte, legte Ostianus auch den beiden Duumviri entsprechende tabulae vor, Kopien von der die Dives gerade in den Händen hielt:


    COMMENTARIVM QVAESTORIS I


    MVNERIS TEMPVS DVVMVIRORVM
    TITVS EQVITIVS SIDICINVS [NSC]
    ET
    LVCIVS LAFRENIVS SIMPLEX [NSC]



    * davon 8800.00 Sesterzen für den Tempelbau des Mercurius



    "Und dennoch. Die Civitas besitzt in diesem Jahr gerade einmal gut 20000 Sesterzen zur freien Investition. Abzüglich der schwer bezifferbaren stetigen Ausgaben zur Instandhaltung von Infrastruktur und öffentlicher Ordnung, wozu durchaus auch die Ausrichtung öffentlicher Spiele oder Theateraufführungen zu rechnen ist, bliebe vielleicht noch ein Betrag, der eine gewisse Grundsicherung zur Überbrückung kurzfristiger finanzieller Engpässe leicht übersteigen könnte.", führte Dives mit ernster Miene aus. Eine rosige Zukunft sah anders aus. Sicherlich könnte man argumentieren, dass die Civitas auch Einnahmen hatte, doch jährlich maximal (und noch bei Weitem nicht garantiert!) 3000 Sesterzen durch Honoraria gewesener Magistrate zuzüglich eines kaum erwähnenswerten Einkommens durch den Barbier 'Kaiserschnitt' - das war nicht doll und vor allem eben keinesfalls sicher! Im Gegenteil: Lief der Barbier schlecht, zahlte die Civitas drauf.


    "Folglich will bei jeder künftigen Ausgabe auch über deren Finanzierung nachgedacht sein. Und da die ausstehenden Gehälter derzeit eine Schuld darstellen, mein Vorschlag zur RE-Finanzierung.", schloss Dives den Kreis und war damit zur ersten Frage zurückgekehrt. Er ließ den beiden Duumviri etwas Zeit, um die Menge an Informationen und Zahlen auf sich wirken zu lassen, bevor er dann die Frage des zweiten Duumvirs anging.


    "Dann zur Sache des Cursus Publicus: Hier scheint es vielleicht auf den ersten Blick, aufgrund der eben erläuterten finanziellen Situation der Civitas, sowie des angesprochenen bisherigen Usus, nicht nötig zu sein, ein entsprechendes Konto für die Curia Ostiensis anzulegen. Allerdings frage ich ganz offen, wie man mit dieser Methode neue Amtsträger gewinnen will?! Ich meine, zu Zeiten des Duumvirats meiner Tante, Iulia Helena, wurden magistratische Gehälter von 160.00 Sesterzen pro Woche gezahlt und duumvirische in Höhe von 300.00 Sesterzen im gleichen Zeitraum. Selbst Scribae hatten mit 40.00 Sesterzen Wochengehalt mehr als heute." Wieder machte Dives eine kleine rhetorische Pause, sodass die Zahlen auch wirken konnten. Dabei fragte er sich kurz, ob es nicht vielleicht sogar eine Sache war, die man lieber in der nächsten Sitzung der Curia - also in großer Runde - bereden sollte. Fürs Erste setzte er jedoch seine Gedanken fort:


    "Viele Leute hier wundern sich, weshalb es mit der Zeit immer schwieriger geworden ist, die städtischen Ämter mit frischen, motivierten Bürgern zu besetzen. Mich hingegen wundert es nicht, wenn bei sinkenden Gehältern und gleichbleibender Belastung keinerlei weitere Anreize geschaffen werden..." Dives merkte, dass er drauf und dran war, über das Ziel hinaus zu schießen. Noch sprach er in einem sachlichen Ton und ohne jede Aufregung oder gar Rage, doch damit dies auch so blieb, würde er an dieser Stelle zum Punkt zurückkehren.
    "Damit will ich jedoch keineswegs Vorwürfe gegen die Honoratioren der Civitas erheben. Dazu bin ich allein schon aus dem Grunde nicht im Stande, dass ich erst seit diesem Jahr hier tätig bin. Nein, vielmehr ist die Vergangenheit geschehen und Punkt. Es zählt jetzt, in die Zukunft zu blicken und gemeinsam unser Möglichstes zu tun, um eventuelle Missstände aufzudecken und auszuräumen.", versuchte Dives die beiden Amtswürden auf sich einzuschwören. Dann ging es zurück zum Ausgang, dem Cursus Publicus.


    "Gerade in der städtischen Verwaltung werden viele Korrespondenzen geschrieben, sei es an andere Städte in Italia oder auch außerhalb oder aber an auswärtige Honoratioren der Civitas und nicht zuletzt auch an die Verwaltung Italias, allen voran den Curator Rei Publicae. Die Einrichtung eines Kontos für die Curia Ostiensis beim Cursus Publicus würde folglich nicht unerheblich zur Steigerung der Arbeitsmoral und zur Erhöhung der Attraktivität der städtischen Ämter beitragen. Das zieht auf kurz oder lang neue Leute in die städtische Verwaltung, was häufigere Non-Decuriones in den Magistraturen und damit auch erhöhte Einnahmen aus Honoraria nach sich zieht. Damit würde diese Investition also auch nachhaltig nicht nur gut für das Klima bei den Beamten sein, sondern sich auch aus Sicht der Stadtkasse auf längere Sicht rentieren." Damit schloss Dives so ruhig, wie er begonnen hatte. Sein Freund Asinius Celer wäre bei gleichem Inhalt wohl deutlich weniger ruhig geblieben. Doch Dives hatte sich ganz gut im Griff - nicht zuletzt auch aufgrund einer gewissen rhetorischen Bildung.


    Nun schaute er, inwieweit er es vermocht hatte, die Duumviri von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen und sie dazu zu bewegen, dass sie der Eröffnung eines ontos beim CP zustimmten. Und dann würde sicherlich noch der schon fast 5-stellige 'zweckgebundene Spenden'-Posten auf der tabula ins Auge fallen...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Über die Zahlen ließ sich erst einmal nicht diskutieren, denn sie standen nunmal so dort, wie sie waren. Über den richtigen Umgang mit Post oder die Pflichten der Amtsträger ließ sich dagegen umso trefflicher streiten.


    "Dies ist zweifellos eine sehr moderne Ansicht und unter jungen Leute sehr verbreitet. Aber man muss sie deshalb noch lange nicht gutheißen. In früheren Zeiten war es selbstverständliche Pflicht und Ehre eines jeden angesehen Bürgers, der sich in ein Amt hatte wählen lassen, auch mit seinem Vermögen für das Gemeinwohl einzustehen. Man muss dafür nicht bis nach Rom schauen, wo die Aedilen prachtvolle Spiele für das ganze Volk aus eigener Tasche finanzierten, sondern auch in den italischen Städten ist dies kaum anders gewesen. Wo soll es hinführen, wenn das erste, was potenzielle Amtsträger erfragen und sehen und abwägen das ist, was sie von der Gemeinde erhalten, wo es doch viel wichtiger und vornehmer ist, was sie zu geben bereit sind? Sollte es von einem Mann zuviel verlangt sein, einen Kurier zu bezahlen, um ihn in die Nachbarstadt zu senden, dann ist er wahrhaft nicht geeignet, die Gemeinde zu vertreten."

  • 'Bei den Göttern! Da fehlt ja nur noch, dass der gleich damit anfängt, 'Oh tempora, oh mores!', wie schlimm doch die Jugend von heute sei!', dachte sich Dives seinen Teil, als der scheinbar doch wirklich ziehmlich konservativ eingestellte Duumvir damit begann, gegen das Konto beim Cursus Publicus zu argumentieren. Dass zu den Zahlen selbst kein Wort fiel, verwunderte Dives etwas, doch störte ihn nicht. Zweifelsohne wäre noch darüber zu sprechen, wie es sich eine Civitas einfach so leisten konnte, 8800 Sesterzen festgesetzt zu haben. Wobei... wenn man sich die Rohdaten mal genauer betrachtete, dann wurde ja zeitweise (nämlich vor der großzügigen Stadtfinanzierung von 300 Aurei) bereits aus Spendengeldern die Stadtverwaltung bezahlt...
    Wie dem auch war: Dives hatte bereits eine Idee, wie das Geld verwendet werden konnte und es wäre natürlich noch besser, wenn ER auch den entsprechenden Ruhm ernten würde und nicht irgendein anderer Duumvir.


    "In deinen Ansichten möchte ich dir auch gar nicht widersprechen, Duumvir. Denn in der Tat halte auch ich es für eine große Ehre, dieser Civitas überhaupt in diesem Amt dienlich sein zu dürfen. Dennoch liegt der Hund hier meines Erachtens im System begraben: Die Magistrate in Roma amtieren ganz und gar ohne ein staatliches Gehalt und weil sie so erhaben sind, können sie sich das auch leisten. Hier in Ostia hingegen müsste man wohl eher von einer Mischform sprechen. Ohne Frage sind auch hier die Decuriones ziehmlich erhaben und mancheiner ist auch gut begütert. Doch die Regel ist dies in den Städten eben nicht, weshalb es von der Seite her ja auch die Gehälter für die städtischen Magistrate gibt."


    Bei diesen Worten beließ Dives es ersteinmal. Er hatte dem Duumvir in dessen grundsätzlicher Ansicht zugestimmt. Wer hingegen zwischen den Worten und Zeilen lesen konnte, was den Duumviri sicherlich möglich sein sollte, würde auch die Kritik verstehen. Denn wie konnte man von den Magistraten fordern, dass sie ihr Vermögen für das Gemeinwohl einsetzen sollten, wenn sie genau dieses Vermögen (zumindest zu Teilen) erst von städtischer Seite bekamen?


    Dass Roma nicht mit Ostia vergleichbar, Ostia hingegen vergleichbar mit den anderen italischen Städten war, konnte man auch nicht abstreiten, zumindest, was die Gehälter-Sache anbelangte. Dass eben einige dieser italischen Städte auch bezüglich eines Kontos beim CP umdachten, sollte eigentlich eher bestärkend zeigen, dass man mitziehen sollte, bevor man ins Hintertreffen geriet. Denn wie ausgeführt sparte dies Geld (das der Magistrate)... und der Duumvir hatte eben gerade gesagt, dass das Geld der städtischen Magistrate ja auch gewissermaßen Geld der Civitas war bzw sein sollte...



    Vom Thema 'Honorarium' schien man indes abgekommen zu sein und würde man den Konten-Vorschlag beim CP ablehnen, so würde man wohl auch mitnichten wieder hierauf zurückkommen. Doch wozu war Dives denn Quaestor, wenn er nicht auch eigene Entscheidungen treffen könnte. Dann eben ohne den Segen der Duumviri. Den Antrittsbericht zu den Finanzen hatten sie und erst den Abschlussbericht würden sie wieder haben wollen. Da könnte Dives ganz offiziell das Honorarium entrichten, ohne dass die beiden Vorsitzenden der Curia vor Ablauf der Amtszeit etwas davon erfahren würden. Für die gesamten Ein- und Auszahlungen war Dives schließlich zuständig und da hatte ihm auch kein Duumvir unbegründet reinzureden. Und im Nachhinein würden die Duumviri ihm wohl kaum einen Vorwurf daraus machen können, dass Dives bereits so frühzeitig gezeigt hatte, wie verbunden er der Stadt doch war und dass er der Civitas auch zukünftig als Decurio dienen wollen würde...
    Besser könnte er das Geschenk eines Freundes wohl kaum verwenden.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Von den Gedanken des Quaestors konnten die beiden Duumviri nichts wissen, egal ob sie nun unterstrichen, kursiv, verlinkt oder einfach nur in epischen Texten formuliert waren. Was in diesem Raum zählte war nichts anderes als an anderen Orten, nämlich Worte und Taten, vielleicht auch Gesten und Minenspiel. Solches zeigte sich nun auch im Kopfschütteln der beiden Duumviri.


    "Du verkennst die Situation der italischen Städte, wenn du dieses Bild malst. Wir sind kleiner als Rom, zweifellos, aber deswegen nicht geringer. So wie sich in Rom die erhabendsten und edelsten Männer um das Wohl des Volkes bemühen, so soll es auch in den Städten sein. Du bringst nicht nur die Städte, sondern auch dein eigenes Amt in Misskredit, wenn du unterstellst, hier würden es Männer nicht der Ehre wegen, sonder wegen des Gehaltes ausfüllen. Wer dem Volk für Geld dienen will, kann Soldat werden. Da sind ihm Bezahlung und Vergünstigungen aller Art für 20 Jahre sicher."


    Der andere Duumvir, der bisher zu diesem Thema geschwiegen hatte, pflichtete seinem Kollegen bei.


    "Man könnte natürlich deine Argumentation aufgreifen und Teile der Kosten, die einem Amtsträger entstehen, aus der Stadtkasse bezahlen. Im Gegenzug kürzt man dann die Gehälter, denn dem Amtsträger entstehen ja weniger Unkosten. Letztlich wäre es wohl ein Nullsummenspiel, denn das Geld in der Stadtkasse muss irgendwo herkommen und letztlich kommt es immer nur von jenen, die sich um das Gemeinwohl bemühen."

  • Ja, Dives denkt für Gewöhnlich sehr viel, wenn der dies sehr lang ist - und mitunter denkt er dabei auch etwas schräg... kursiv, unterstrichen oder links... verlinkt. Nichtsdestotrotz und gerade aufgrund der Eingingkeit der beiden Duumviri, die auf der falschen Seite standen, würde er sich nun bemühen, seinen Gedanken mehr Raum in Worten, Mimik und Gestik zu verleihen - und nicht zuletzt auch in Taten.


    "Du missverstehst mich...", wandte sich Dives leicht kopfschüttelnd zunächst dem ersten Duumvir zu. Mit einer beruhigenden Handbewegung setzte er dann fort:
    "In keinster Weise bin ich der Auffassung, dass die städtischen Magistrate hier weniger edelmütig sind, als jene in Roma. Natürlich steht das Amt und die damit verbundenen Tätigkeiten und Pflichten klar im Vordergrund. Dennoch ist die stadtrömische Magistratur ein unbezahltes Ehrenamt und beispielsweise in Ostia ein... Ehrenamt mit einem kleinen finanziellen Obolus.", führte Dives vorsichtig aus.


    "Und der Unterschied zu einem einfachen Soldaten ist doch der, dass dem städtischen Magistrat mit dem Gehalt ein gewisser gehobener Lebensstandard zugesichert werden soll, um beispielsweise vor Bestechung gefeit zu sein. Senatoren benötigen solche Zuschüsse nicht, da ihre Betriebe und Geschäfte laufen - ob sie nun Magistrat sind oder nicht. In der Regel verdienen sie doch ihr Geld, so sie kein öffentliches Amt bekleiden, ..." - und mitnichten bekleiden rund 600 Senatoren alle gleichzeitg öffentliche Ämter - "... ohne, dass dafür ihr persönliche Anwesenheit von Nöten ist." Man könnte auch sagen, dass sie ihr Geld verdienen lassen, aber das wäre wohl kaum angebracht und führte nur unnötig vom Thema ab.


    "Bei den meisten Decuriones hingegen ist das Zustandekommen von Geschäften großteilig schon auch abhängig davon, ob sie persönlich Nötiges in die Wege leiten können ...", unterstrich Dives seine Worte gestisch, indem er zunächst mit der linken Hand eine halbkreisförmige Bewegung aus dem Handgelenk machte und dabei in die Hndfläche blickte, "... oder nicht.", vollführte er die gleiche Handbewegung auch mit der Rechten. Über die Aussage des zweiten Duumvirs kam er dann wieder zurück zum Thema:


    "Und genau dieses von dir genannte Nullsummenspiel ist es eben schon allein deshalb nicht, weil der Cursus Publicus selbst auch einen Teil der Kosten über Rabatte trägt. Ein Kontoguthaben von 500 Sesterzen entspräche einer Einzahlung von nur 450 Sesterzen - eine Ersparnis von 10%.", erklärte Dives, was ihm zuvor beiläufig mal durch einen guten Freund erklärt wurde, als jener über dessen Tätigkeit im Cursus Publicus sprach.


    "Letztlich besitzt, so glaube ich, sogar der Senat in Roma ein eigenes Konto beim Cursus Publicus. Und sollte nicht genau jener Senat uns sogar gesetzlich als Vorbild dienen?" Dives hoffte, dass dies als eine Art Totschlagargument durchgehen würde. Denn er hatte noch im Kopf, dass es in der Lex Municipalis Ostiensis so einen Paragraph gab, der etwas in dieser Richtung formulierte ...


    Zitat

    Original aus Lex Municialis Ostiensis:


    §3 - Administration
    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Municipalis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.


    Sicherlich musste man etwas zwischen den Zeilen lesen und interpretieren, um die gewünschte Meinung zu erhalten, aber einen Versuch war es wert. Notfalls müsste er dieses Vorhaben eben auf seine Zeit als Duumvir hier verschieben, wenngleich er dafür natürlich erstmal die kommende Wahl bestehen müsste...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der in dieser Angelegenheit wortführende Duumvir schien von den weiteren Argumenten des jungen Quaestors keineswegs überzeugt.


    "Man kann diese Gehälter auch ganz streichen, wenn dies das Problem sein sollte, dass zu einer Ungleichbehandlung führt. Wenn du auf diese Weise argumentierst, musst du ja gerechterweise auch berücksichtigen, dass ein Quaestor oder Duumvir einer Stadt wie Ostia durchaus auch weniger zeitliche Verpflichtungen des Amtes hat und so auch tatsächlich geschäftlichen Tätigkeiten nachgehen kann. In Rom gibt es zwei Consuln, in Ostia zwei Duumviri. Zweifellos haben jene Männer in Rom mehr zu tun."


    Auch auf die Sache mit der Wertkarte ging er gleich ein und ließ seinen Kollegen nicht einmal zu Wort kommen.


    "Ob der Senat in Rom eine Wertkarte des Cursus Publicus nutzt oder nicht entzieht sich meiner Kenntnis, aber es würde mich wundern, wenn du nicht beispielsweise auch bereits in diese bahnbrechende Sparmaßnahme investiert hättest, die du hier so anpreist. Es ist also keineswegs so, dass die Stadt mehr zu sparen vermag als der Einzelne und somit bleibt es eben doch ein Nullsummenspiel, das dem Einzelnen vorgaukelt, er stünde in keinerlei Verantwortung für die Stadt und könnte sich an bereits bezahlten Leistungen bedienen."

  • Der wortführende Duumvir war also nicht sehr überzeugt von dem, was Dives vortrug. Aber wie sollte Dives auch groß in einer Sache überzeugen können, die er selbst gar nicht so genau kannte? Wie also sollte er sagen können, woher die exorbitanten Unterschiede in den Einkommen der städtischen und stadtrömischen Honoratioren kamen? Und war dies nicht im Grunde genommen auch völlig nebensächlich? Fakt war, dass es deutliche Unterschied zwischen den Einkommen gab und folglich ein Gehalt an die städtischen Magistrate grundsätzlich nötig war, um eben beispielsweise vor Korruption zu schützen. Diesen Punkt folgend also weiter auszuführen, wäre kaum zielführend.


    Bliebe der Punkt des Nullsummenspiels. Und hier war es nun ausnahmsweise einmal so, dass es Dives nicht zum Vorteil gereicht, einer großen, weitgefächerten Gens anzugehören, die die Iulier nunmal waren. Natürlich hatten sie sich den gebotenen Vorteil zu Nutze gemacht und ein iulisches Konto beim Cursus Publicus... sogar in den meisten Provinzen: Italia, Germania Superior, Aegyptus, ...!
    Dives überlegte einen Augenblick. Jetzt ließe sich eventuell anführen, dass es Magistrate kleinerer Gentes sehr wohl treffen würde, zumal er sich einzubilden glaubte, dass größere Konto-Einzahlungen auch größere Rabatte nach sich zogen, womit es zumindest eine minimale Differenz sicherlich geben würde. Doch würde es das wirklich bringen? Dives bezweifelte das. Vor allem der wortführende Duumvir schien diesbezüglich kaum von seinem Standpunkt abzubringen zu sein. Also sollte er hier besser einen 'break' setzen, wie es im Griechischen so schön hieß. Er selbst strebte schließlich auch das Duumvirat in Ostia an und sollte ihm dieser Schritt gelingen, so wäre dieser hier heiß diskutierte Punkt wohl recht schnell abgehakt: Was du heut' nicht kannst besorgen, na das holst du dir dann morgen!


    "Hmm... Wie ich sehe, kommen wir hier heute nicht überein. Dann würde ich vorschlagen, dass wir zum nächsten Punkt übergehen." Aber was war der nächste Punkt? Tja, Zahlen konnte sich Dives merken und folglich auch, wieviele Punkte er besprechen wollte, jedoch die Punkte selbst... Doch er kannte sich und so war ihm diese Situation vertraut. Souverän ließ er sich die entsprechende tabula reichen und war in Kenntnis.


    "Es entspricht zwar nicht unbedingt meinem Metier als Quaestor, aber dennoch... Es geht um die Lex Municipalis Ostiensis. Dort gibt es einige kleine kosmetische Sachen, die sicherlich auch ohne eine Zusammenkunft der Curia geändert werden können...", ließ Dives den Duumviri wieder entsprechend tabulae vorlegen:


    ~~ EMVTATIO LEGIS ~~


    LEX
    MVNICIPALIS OSTIENSIS


    Pars Prima - Allgemeines
    §3 - Administration

    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Municipalis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia zusammen. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.


    Pars Secunda - Organe der Stadtverwaltung
    §3 - Magistrate

    (3) Der Aedilis Operum Publicorum erhält die Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit der öffentlichen Bauwerke wie Tempel, Thermen und Verwaltungseinrichtungen und Häfen und deren Verkehr mit Einhaltung der Stadtverordnungen.
    (4) Der Aedilis Mercatuum hat die Aufsicht über die und Sicherheit in der Stadt und deren Verkehr mit Einhaltung der Marktordnung und über Speicher und Magazine mit der Kontrolle der Getreide- und Ölzufuhr und Getreideverteilung. Er ist insbesondere den Weisungen des Procurator Annonae hinsichtlich der römischen Getreideversorgung unterworfen.


    Einfügung - Streichung



    "... und eine Sache, die weder in der Lex Municipalis Ostiensis verankert ist, noch in der Lex Octavia et Aelia. Nach meinen Informationen ist es im Allgemeinen doch üblich, dass Bewerber auf ein städtisches Magistrat zuvor den Cursus Res Vulgares abgelegt haben sollten..."


    Zitat

    Original von Spielregeln -> Spielwelt -> Wahlen -> Wahlzulassung:


    Wahlen zu Stadt- und Provinzämtern
    Sim-On werden alle Bürger (manchmal unter Ausschluß von Soldaten) zur Wahl aufgerufen. Sim-Off darfst du mit genau einer ID an der Wahl teilnehmen, sofern sie Sim-On wahlberechtigt ist und du den Cursus Res Vulgares abgelegt hast.


    "... jedoch fehlt ein diesbezüglicher Passus in besagten Gesetzestexten. Und auch in der Lex Scholae Atheniensis heißt es im § 2 Res Vulgares (4) nur: 'Mit dem Bestehen erwirbt ein römischer Bürger das aktive Wahlrecht für die Wahlen zum Cursus Honorum sowie das passive Wahlrecht für das Amt des Vigintivir.' Die Städte werden schlichtweg vergessen." Oder dachte Dives hier jetzt ZU traditionsbewusst? Zumindest der zuletzt wortführende Duumvir müsste jetzt ja eigentlich Dives' Ansicht sein...


    "Eine Änderug ließe sich bestimmt ganz gut in der Lex Municipalis Ostiensis - Pars Tertia: Wahlen - §1 Wahlrecht einbringen. Da zumindest dies jedoch der Absegnung der Curia bedürfen müsste, habe ich noch keine entsprechende Formulierung vorbereitet. Jedoch sollte das nicht das Problem sein..." Ein kleines Sätzchen mit vielleicht einer Nummer davor - oder auch nicht -, sollte eine Sache von wenigen Minuten sein.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Beide Dummviri schienen nicht unglücklich darüber zu sein, dass das Thema der Wertkarten zunächst vertragt wurde. Vielleicht wollten sie sich auch untereinander noch ein wenig absprechen. Für das neue Thema nahmen sie die gereichten Wachstafeln zur Hand und nickten nach der sehr überschauben Menge an Änderungen fast gleichzeitig.


    "Ja das können wir direkt ändern lassen. Ich kümmere mich darum."


    Und schon landete die Tafel auf dem Tisch und dieser Punkt war erledigt. Auch der folgende machte weniger Probleme.


    "Das können wir gerne in der nächsten Sitzung des Stadtrates besprechen. Ich denke nicht, dass mir Unstimmigkeiten diesbezüglich zu rechnen ist."

  • Zwei tabulae, zwei Duumviri, zwei nickende Köpfe und schwupp, war das Thema durch. Nach dem nur äußerst zähen Vorankommen bei der CP-Konto-Frage, kam diese schnelle Zustimmung für Dives doch etwas überraschend, wenngleich er sich - bis auf ein kurzes, kaum sichtbares Zucken seiner linken Augenbraue - davon natürlich nichts anmerken lies. Gut, was war hier auch groß gefordert worden? Ein paar Schönheitskorrekturen und die Festschreibung eines gängigen Usus.
    Ein Konto beim Cursus Publicus einzurichten wäre wahrscheinlich ebenfalls auf deutlich weniger Widerstand gestoßen, wenn es dabei nicht um bare Münzen gehen würde. Genauso unspektakulär wäre eine solche Aktion zumindest - zumal ja bereits einige und mit Roma sogar sehr prominente Beispiele existierten. Doch beim Geld hört die Freundschaft doch in aller Regel auf. Selbst bei so manchem Verwandten hatte man es mitunter diesbezüglich nicht leicht. Da war Dives schon wirklich froh, dass er mit seinem Cousin Iulius Centho und mit Germanicus Sedulus auch spendable Gegenbeispiele kannte.


    "Gut, sehr schön. So es gewünscht wird, würde ich mich auch bereit erklären, einen entsprechenden Antrag zu formulieren." Es war keine große Sache, aber wozu hatten Duumviri Untergebene, zu denen auch der iulische Quaestor gehörte? Richtig: Um sie solche lästigen Arbeiten machen zu lassen. Nicht zuletzt war es ja auch auf Dives' Mist gewachsen...


    Nach der duumvirischen Antwort, ging es dann zum wiederum nachfolgenden Punkt. Hoffentlich war es das Zeichen dafür, dass sie miteinander nun warm geworden waren, dass der letzte Punkt so schnell ad acta gelegt werden konnte.


    "Ein weiterer Punkt, den ich sehr gerne besprechen würde, betrifft eine Möglichkeit, wie man versuchen könnte, der Civitas weitere Einnahmen zu verschaffen... oder besser gesagt: Man verlagert einen Teil der Ausgaben einfach. Denn ich habe mich am Portus mal umgesehen..." Dives ließ mit einer Handbewegung zu Ostianus die nächsten tabulae präsentieren. Natürlich gab es wieder für jeden Duumvir ein Exemplar:


    ~~ NOTATIO DIVITIS ~~


    POTVS OSTIENSIS
    NAVES




    Sim-Off:

    = Anlegeplatz des Schiffs (bzw. Link zum Thread)


    Stand: 01.10.2011



    "... und es gibt dort durchaus Schiffe, die da scheinbar auf Grund gelaufen sind. Zumindest wurden sie seit Jahren nicht genutzt. Bei manchen ist sogar schon fraglich, ob die entsprechenden Besitzer überhaupt noch am Leben sind, wie mir zugetragen wurde." Denn bei den angeheuerten Schiffsbesatzungen bekam man ja schon in etwa mit, wie alt der Eigner war. Und wenn dieser dann ewig nichts von sich hören lies...


    "Da es die Civitas selbstredend kostet, auf die entsprechenden Anliegeplätze für Händler zu verzichten, schlage ich die Einführung einer Einlaufgebühr vor." Dives machte eine kurze Pause, in der er versucht die erste Reaktion der Duumviri auf diesen Vorstoß abzuschätzen.


    "Konkret habe ich mir das so vorgestellt: Die Händler bereichern unsere Stadt, indem sie einen Teil ihrer Waren hier umsetzen. Damit geben sie der Civitas also ihren Teil zurück, dafür, dass die Civitas ihnen diesen Hafen zur Verfügung stellt. Den Senatoren hingegen ist das große Handeln schon von Gesetzeswegen her verboten und folglich haben sie bisher - so sie hier denn ein Schiff vor Anker liegen hatten - empfangen, aber nicht zurückgegeben. Demnach sollten alle einlaufenden senatorischen Schiffe und einmalig auch alle bereits hier liegenden Schiffe zu einer kleinen Abgabe an die Civitas verpflichtet werden." Bei der Höhe dieser Abgabe legte sich Dives zunächst noch nicht fest. Vielleicht hätten die Duumviri selbst ja auch Vorschläge. Dann würde Dives seine eigenen Vorstellungen natürlich 'anpassen'...


    Derzeit dachte er an vielleicht 5 Sesterzen, vielleicht auch 10. Für einen Senator Romas, nicht der Rede wert. Insbesondere dann nicht, wenn er dazu in der Lage war, sich ein eigenes Schiff zu leisten, nebst Besatzung. Dass die Schiffe des Cursus Publicus von einer slchen Abgabe nicht betroffen wären, stand außer Frage, da sie einer kaiserlichen Institution unterstanden. Nicht, dass noch jemand auf die Idee käme, dass nun die Post nach Alexandria oder Syria teurer werden würde.
    Inwiefern es aufgrund der aktuellsten Senatsdebatten, von denen Dives natürlich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, in Zukunft überhaupt noch so viele senatorische Kähne geben würde, war eine ganz andere Frage. Jedoch als Hafen Romas, wo die Senatoren zumeist also tätig waren, müsste es doch wohl möglich sein, dass man aus dieser Lage auch einen kleinen Profit schlug.


    "Nun, was haltet ihr davon? Vielleicht könnte man die Gebühr auch staffeln... je nach Größe des Schiffes, denn größere Schiffe nehmen schließlich mehr Anliegeplatz weg, als kleinere..." Dass sich Dives als Verantwortlicher für die städtischen Finanzen natürlich selbst kümmern würde, um die Anschreiben an die Eigentümer und eventuelle Nachforschungen, was die Erben verstorbener Schiffsbesitzer betraf, brauchte er nicht extra zu erwähnen. Das stand völlig außer Frage!

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Über abgenommene Arbeit freuten sich auch Duumviri, so dass sie gerne zustimmten, dass der Quaestor den Antrag formulierte. Wenn sie ihn einbrachten, konnten sie ja immer noch mitteilen, dass er schon abgesprochen sei und somit einen Teil des Lobes für sich behalten.


    "Ja, bereite das bitte für die nächste Sitzung vor."


    Dann kam schon das nächste Thema auf den Tisch und die beiden Männer wurden angesichts der wirklich neuen Idee etwas gespannter.


    "Das ist ein sehr interessanter Vorschlag. Der lange Aufenthalt einiger Schiffe ist mir auch schon aufgefallen. Das könnte sowohl für die Händler sinnvoll sein als auch eine gute Einnahmequelle. An welche Höhe der Gebühren hast du gedacht?"


    Der andere Duumvir kam gleich auf das Verfahren zu sprechen.


    "Wieso eine Einlaufgebühr? Man könnte doch auch eine Liegegebühr erheben, in regelmäßigen Zeitabständen. Wenn es das Ziel ist, die Liegezeiten zu verkürzen um den Platz freizuhalten, ist das doch viel besser, als eine einmalige Gebühr, die jeder entrichtet. Dann ist er einmal drin und hat keinen Grund, wieder weg zu fahren."

  • Inwieweit es bei der Gesetzeserweiterung um eine beinahe lächerlich kleine Bemerkung überhaupt Lob zu verteilen geben würde, blieb abzuwarten. Weder für die Korrekturen, noch für diese Ergänzung machte sich Dives da große Hoffnungen oder ähnliches. Die Korrekturen wären schließlich auch vollkommen unnötig gewesen, wenn der entsprechende Schreiber damals (bei der Gesetzesverkündung) besser aufgepasst hätte. Was ein Magistrat davon hatte, wenn er sich MAL auf einer seiner Scribae verließ, würde Dives auch in Kürze feststellen...
    Und dass die Behebung der Fehlleistung eines Schreibers deutlich weniger Prestige brachte, als wenn es sich um einen Magistrat (vielleicht gar einen Duumvir) gehandelt hätte, lag auf der Hand. Der ergänzende Passus - nicht der Rede wert. Ein Nicken von Dives, eine Notiz seines Scriba und schon ging es weiter.


    Man kam zu dem Punkt, der wieder ein wirklich quaestorischer war, der Hafengebühr. Da Dives sich zunächst beide Meinung anhörte und die zweite Antwort Erstgesagtes in völlig anderem Licht erscheinen ließ, gab Dives gleich ein gemischtes Statement ab, statt zweier einzelner. Gleichsam bekam er dadurch auch einen kleinen Augenblick Zeit zum Überlegen und Rechnen, denn er musste ja aus einer Einlauf- eine Liegegebühr zaubern. Dass er dafür nicht seine Ausgangsüberlegungen verwendete, musste er ja keinem auf die Nase binden.
    Eine Liegegebühr dürfte unter keinen Umständen zu hoch sein, da es sich sonst wohlmöglich noch lohnte, wenn die Senatoren andere Häfen ansteuerten. Zudem wollte Dives ja später selbst einmal in den Senat kommen und wer wüsste schon, inwieweit ihn diese Initiative nicht dann wieder einholen würde? Dass er unterdessen wohl in der Administratio Imperatoris und eventuell (falls dieser die Post persönlich las) auch beim PU einen eher zweifelhaften Eindruck hinterlassen haben würde, war Dives bislag verborgen. Die Absicht seines Cousin war sicherlich nur die Beste und Dives würde ihm auch dafür dankbar sein, dass er einfach - und ohne jegliche Bitte - eine Empfehlung für Dives beim Kaiser ausgesprochen hatte, doch war wohl absehbar, dass die Entscheidung negativ ausfallen würde: Eine städtische Quaestur war für stadtrömische Verhältnisse wohl nur randläufig wahrnehmbar. Erst ein bekleidetes Duumvirat würde genügend Aufmerksamkeit erzeugen, um hoffentlich einer Ordoerhebung würdig zu sein. Das war das, womit Dives rechnete - und er wollte schließlich auch noch sein... einen ostiensischen Circus hier bauen lassen!


    "Dann sollten wir zunächst wohl über den entsprechenden Zeitabstand sprechen, der zwischen den Zahlungen liegen soll. Ich würde vielleicht eine quartalweise Gebühr vorschlagen, um den nötigen Verwaltungsaufwand noch möglichst gering zu halten. Die Hafenverwaltung gibt einmal im viertel Jahr die Liegezeiten der senatorischen Schiffe an den amtierenden Quaestor weiter, der dann vermittels der Tage, die das Schiff im Portus von Ostia anlag, berechnet, was vom jeweiligen Schiffseigener zu zahlen ist. Und Schiffe von zahlungsunwillen oder äußerst vergesslichen Senatoren könnten die Vigiles ja hier festsetzen, wobei die dabei entstehenden Gebühren für den Eigner auch gleich als Strafzahlung wirken. Sollte die ausstehende Gebühr dann den Wert eines Schiffes erreichen oder gar übersteigen, so würde ich dafür plädieren, dass das betroffene Schiff in den Besitz der Civitas übergeht, da der Eigentümer sich eh eher ein neues Schiff kaufen würde, statt das alte zu einem höheren Preis auszubezahlen." Dives hatte in gemäßigten Tempo gesprochen, sodass die Duumviri gut folgen könnten. Wahrscheinlich müsste mit diesem Vorstoß nun auch die Hafenverordnung geändert werden, wenn man Schiffe wegen Zahlungsunterlassung der Hafengebühr wirklich am Auslaufen hindern wollte.


    Sim-Off:

    Das System ist schwierig allein für mich SimOn umzusetzen, da die SL ja die Schiffsthreads verschiebt und folglich auch nur sie immer und genau weis, welcher Kahn wie lange vor Ort lag. Wenn aber jedes Quartal jmd aus der Hafenverwaltung zum Quaestor kommen würde mit der Mitteilung, wie lange die Schiffe im vergangenen Quartal hier waren, könnte ich mit Dives (oder später per NSC) die Rechnungen verschicken. Wenn dann kein Zugang zum Stadtkonto von meiner Seite aus mehr da ist (ergo nach dem Duumvirat), macht es sicherlich kaum noch Sinn, wenn ein Narrator mir die Schiffsdaten liefert und einer die Gebühreneingänge des letzten Quartals, nur damit Dives (über NSC) eine Rechnung erstellt.
    Für die Durchführung nach meinem Duumvirat sehe ich mit diesem System also derzeit (noch?) keine Lösung, sofern sich nicht regelmäßig ein Quaestor oder Duumvir für Ostia findet.


    "Um eine runde Zahl zu nennen, wäre vielleicht ein Sesterz für einen Tag im Hafen ganz praktikabel. Je Quartal käme man so auf etwa 90 Sesterzen und jährlich auf etwa 360 - je senatorischem Schiff!" Dives wartete wieder einen kleinen Augenblick, bis die Duumviri sich einen ersten Gedanken hierzu gemacht haben konnten. Dann setzte er mit einer weiteren diesbezüglich wichtigen Frage fort:


    "Eine Frage wäre auch, inwieweit es möglich ist, auch rückwirkend diesen Punkt zu gestalten." Wahrscheinlich war dies utopisch, konnte sich Dives vorstellen, nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte. Doch zumindest für das volle laufende Quartal, also ab den KAL OCT DCCCLXI A.U.C. (1.10.2011/108 n.Chr.) Wirkungskraft zu erzielen, wäre sicherlich schon wünschenswert und vielleicht sogar machbar. Dives hatte noch keinen Cursus Iuris abgelegt, wenngleich er dies früher oder später antreben würde. Doch derzeit kannte sich eben mit derlei allgemeinster Gesetzgebung nicht ganz so 100%-ig aus.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Die Ausführungen des Quaestors erschienen dem einen Duumvir zwar nicht undurchdacht, aber auch ein bisschen sehr bürokratisch.


    "Warum so kompliziert? Die Hafenverwaltung kann die Gebühr doch einfach an den Kalenden eines jeden Monats kassieren und jeweils letztmalig dann beim Auslaufen. Die Erträge werden dem Quastor gemeldet und von ihm verbucht, ebenso wie er die ordnungsgemäße Eintreibung überwacht und aktiv wird, falls eine Schiffsbesatzung nicht zahlungsfähig ist."


    Der andere Duumvir schien eher an den rechtlichen Dingen interessiert.


    "Rückwirkend wird man dies wohl kaum einführen können. Auch das spricht für eine Liegegebühr, die wir auch auf die jetzt liegenden Schiffe anwenden können, sobald es beschlossen ist. Genauso interessant wird jedoch die Frage, ob wir sie auf senatorische Schiffe beschränken. Nicht wenige Senatoren werden dann auf die Idee kommen, ihre Schiffe schlicht auf Mittelsmänner registrieren zu lassen, wie sie es ohnehin jetzt zuweilen schon tun."


    Sim-Off:

    Wenn es Sim-Off zu schwierig ist, macht man es Sim-Off eben sehr viel einfacher. :D Wenn jemand da ist, der etwas ausspielen will, spielt er es eben aus und kümmert sich drum - und wenn nicht, dann eben nicht. In Rom wurde auch mal Wassergeld eingetrieben. Sim-On wäre das natürlich eine regelmäßige Zahlung, aber sowas immer wieder auszuspielen ist arg öde. Mit den Schiffen kann man es genauso machen. Kommt ein neuer Quaestor ins Amt, kann er bei jedem Schiffseigner einfach einmal abkassieren und fertig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!