Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Wieder hörte sich Dives an, was die Duumviri zu seinen Ausführungen zu sagen hatten. Zu kompliziert war sein Vorschlag also. Das überrascht ihn schon etwas, wenngleich er es sich nicht anmerken ließ. Dass er sehr viel dachte, wenn der dies lang war und in verschiedenstens Formen - schräg, kursiv, unterstrichen, links, verlinkt... - war ihm ja bewusst, aber scheinbar ZU viel, das war neu. Jedoch war es andererseits bestimmt auch in gewisser Weise alltäglich, dass junge, unerfahrene Leute, die die ersten Schritt in politische Bahnen lenkten, hier und dort zu kompliziert vorgingen. Vergleichbar vielleicht mit einem Bäcker, der in jungen Jahren jedes Gramm einer Zutat doppelt und dreifach abwiegt, um dem Rezept auch ja akkurat zu folgen, während der Bäckermeister nach Gefühl backt und es trotzdem schmeckt!


    "Gut, okay...", stimmte Dives dem ersten Duumvir nickend zu. Schon jetzt wurde Dives klar, dass er, wenn er Ostia später einmal wieder 'gen Roma verlassen würde, auf jeden Fall eine ganze Menge gelernt haben würde! Und eh er viel weiter in diese Richtung denken konnte, begann dann auch der zweite Duumvir seine Meinung hierzu zum Besten zu geben. Aufmerksamkeit war angesagt.


    "Also ich für meinen Teil halte eine Beschränkung auf jeden Fall für notwendig. Ob ausschließlich auf senatorische Schiffe sei vielleicht aufgrund der sicherlich berechtigten Zweifel mal dahin gestellt. Aber eine allgemeine Hafenliegegebühr stünde auf jeden Fall im Widerspruch zur Intention dieser Abgabe. Denn die Frage ist, ob wir wollen, dass unser großer Hafen jederzeit nahezu leer und ausgestorben ist, oder ob wir wollen, dass er noch geschäftiger wird. Letzteres zu erreichen bedeutet Ostia eine sichere Zukunft zu gewähren." Eine allgemeine Gebühr wäre in der Praxis quasi mit einer Zollschranke vergleichbar, die folglich zur Verteuerung vieler Importwaren in Roma führen würde. Das wiederum würde wahrscheinlich zuletzt sogar noch die Senatoren selbst auf den Plan rufen, womit das Image Ostias für Jahrzehnte im Voraus ruiniert wäre, wenn nicht gar noch mehr passieren würde. Und wen würde man dafür verantwortlich machen? Ja wohl die derzeitig amtierenden Amtsinhaber...


    "Vielleicht sollten wir auch einfach unterscheiden zwischen reinen Handelsschiffen, teilweisen Handelsschiffen und anderen. Erstere blieben von den Abgaben unbetroffen, teilweise Handelsschiffe müssten zumindest die hälftige Gebühr entrichten und andere Schiff den vollen Satz. Dabei könnte man von vornherein festlegen, dass ein senatorisches Schiff niemals ein Handelsschiff sein kann. Weiterhin setzt ein Handelsschiff auch voraus, dass der Eigner mindestens einen produzierenden Betrieb hat oder eben einen Fernhandel. Die Unterscheidung zwischen reinem Handelsschiff und teilweise als Handelsschiff genutztem Kahn sollte dann von der Hafenverwaltung individuell erfolgen. Wenn sich der Verdacht ergibt, dass ein Schiff nur einen Scheineigentümer hat, dann fällt dieses Schiff eben schlicht unter teilweise als Handelsschiff genutzt. Besagter Verdacht ergibt sich hier ja bei nicht wenigen Schiffen, denn reine Handelsschiffe würden doch für gewöhnlich deutlich häufiger den Hafen verlassen. Aber man bedenke den allgemeinen Rechtsgrundsatz: In dubio pro reo." Dass dieser Grundsatz mitunter natürlich auch verhinderte, dass Verbrechen (wie Vorspielung falscher Tatsachen mit dem Ziel der Prellung von staatlichen Abgaben) angemessen bestraft wurden, würde als großes Problem dieses Systems wohl auch in knapp 2000 Jahren noch aktuell sein.


    "Ich würde auch anbieten, dass ich in meiner restlichen Amtszeit als Quaestor die Einarbeitung der Hafenverwaltung diesbezüglich übernehme.", was natürlich wieder nicht ganz uneigennützig war. Denn so könnte er vielleicht diesen oder jenen einflussreichen Mann kennenlernen und sein Vitamin B anreichern. Er müsste ja nicht alle Fälle persönlich abklären, nur eben jene, bei denen er davon ausgehen könnte, dass es sich um wirklich edle Leute handelte, denen ein paar Sesterzen nicht weh taten. Denn wem soetwas weh tat, der würde sich eh wahrscheinlich schon jetzt hinter Mittelmänner versteckt halten, um so das Handelsverbot für Senatoren zu umgehen. Nicht zuletzt hätte er damit natürlich auch einen weiteren Punkt für seine kommende Wahlkampfrede - wieder eine Sache, die er geleistet hätte...


    Sim-Off:

    PN @ Narrator Italiae.

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  • Die Sorgen um das Aussterben des Hafens teilte der eine Duumvir nicht und schüttelte heftig den Kopf.


    "Eine Gebühr von einem Sesterz pro Tag macht doch bei einem Schiff, das hunderte von Amphoren geladen hat, die für hunderte Sesterze verkauft werden, wirklich nichts aus. Es geht hier doch wohl eher um die Symbolik. Eine jährliche Gebühr von 360 Sesterzen macht einen Senator nicht arm. Vielleicht sollte man eher überlegen, die Gebühr sogar höher anzusetzen und lediglich eine gewisse Liegezeit von der Gebühr auszunehmen. Einige Tage sollten reichen, um Ladung zu löschen, neue an Bord zu nehmen, Matrosen anzuheuern und Vorräte an Bord zu nehmen."


    Der andere Duumvir beschäftige sich erneut mit der rechtlichen Seite.


    "Was für andere Schiffe meinst du? Kriegsschiffe? Nein, diese sind wohl sicher von der Gebühr auszunehmen. Was 'teilweise Handelsschiffe' sein sollen verstehe ich nicht. Und so lapidar wie du das gerade sagst, wird man das mit der Einstufung kaum machen können. Zumal das dazu führt, dass sich nur mehr Leute durch Tricks darum bemühen werden, uns Arbeit zu machen, um ein paar Sesterze zu sparen. Je einfacher eine Regelung, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie verstanden, akzeptiert und befolgt wird."

  • Tja, so langsam bekam Dives das Gefühl, dass er eine gute Idee gebracht hatte, diese jedoch selbst zunehmend kaputt redete. Da wurde es langsam auch mit spontanen Ideen etwas knapp. Die Duumviri schienen unbedingt alle Schiffseigner gleichmäßig zur Kasse bitten zu wollen, sodass Dives wohl nicht umhin käme, dem nachzugeben und eine passende Rechtfertigung zu finden. Gleichzeitig befand man nun auch die "Grundgebühr" von einem Sesterz pro Liegetag für zu gering, sodass Dives auch hier versuchen musste einen neuen, passenderen Vorschlag aus dem Handgelenk zu schütteln.


    Dives musste einen Moment überlegen. Allein wie der erste Duumvir sich ausgedrückt hatte... 'Eine jährliche Gebühr von 360 Sesterzen macht einen Senator nicht arm.' Wenn das das Ziel sein sollte, dann könnte Dives wohl wirklich eine Senatskarriere abhaken, wie gleichwohl einen senatorischen patronus. Dann endlich kam ihm eine Idee, wie er den ersten Duumvir eventuell zufrieden stellen könnte:


    "Gut, also eine einfache Regelung, die alle Schiffe erfasst, die nicht dem Augustus unterstehen?" Dives fand dies noch etwas allgemein gefasster, als bloß Kriegsschiffe. Inwiefern der Cursus Publicus nun wirklich Kriegsschiffe benutzte, war ihm noch nicht ganz so bewusst. Aber es müssten ja wohl auch die Schiffe der Administratio Imperatoris außen vor bleiben, da sie zum kaiserlichen Machtapparat gehörten.


    "Dann geben wir also jedem Schiff drei Tage (?), fünf Tage (?), sieben Tage (?), als kostenfreie Liegezeit und erheben für jenen weiteren Tag eine Gebühr, die vor Auslaufen bei der Hafenverwaltung zu entrichten ist. Begründung: Ein Handelsschiff ist, sofern es intakt ist und auch wirklich dem Handel dient, beinahe ständig auf Reise und verweilt nicht für Monate in ein- und demselben Portus." Die Zahl der unentgeltlichen Liegezeit hatte Dives bewusst etwas offener gelassen, da er sich gut vorstellen konnte, dass die Curia dort auch noch einem ein kräftiges Wörtchen mitzusprechen gedachte. Es waren schließlich auch nicht wenige Decuriones im Handel tätig. Vielleicht könnte man sich später in der Curia - bei jenen drei Vorschlägen - dann auf den mittleren Weg, also 5 Tage, verständigen.


    Kurz rekapitulierte Dives noch einmal die Worte des zweiten Duumvirs und kam mit leichter Überraschung zu dem Ergebnis, dass er dazu nun eigentlich nichts mehr sagen brauchte, was jener Duumvir hoffentlich ebenfalls so sah. Bliebe letztlich nur noch die Frage nach der Höhe der Abgabe pro zusätzlichem Liegetag. Mit einer kostenfreien Liegezeit von einigen Tagen wäre es natürlich schon möglich und auch sinnvoll, wenn man die Gebühr für das Überziehen jener Zeit etwas nach oben korrigieren würde. Dann erinnerte sich Dives daran, dass man sich auf eine monatliche Abrechnung geeinigt hatte, überschlug eine spontane Idee kurz und gab sie dann zum besten:


    "Bleibt also die Frage nach der Gebühr selbst, die monatlich erhoben werden soll. Hier denke ich, dass man diejenigen proportional stärker zur Kassen bitten sollte, die länger entsprechende Liegeplätze blockieren. So könnte ich mir vorstellen, dass man für den ersten Tag einen Sesterz zahlt, für den folgenden Tag zwei Sesterzen, et cetera. Bis dann eben zum Monatsende. Danach würde ich die Rechnung wieder neu beginnen lassen, wobei natürlich nur die restliche kostenfreie Liegezeit des Vormonats übertragen wird. Hochgerechnet für einen Monat mit 31 Tagen, wobei keine kostenfreie Restliegezeit vorhanden ist, ergäbe sich so eine Summe von... 31 mal 32 Halbe... 496... knapp 500 Sesterzen*." Jetzt fehlte natürlich nur noch, dass dies zu hoch gegriffen wäre...


    Sim-Off:

    * Da die Regelung wohl frühestens um den 10. rum in Kraft tritt, dann noch die kostenfreie Liegezeit (ich rechne mal mit 5 Tagen) anfällt und ja eben nur einmal kassiert werden wird, beliefe sich die Summe auf maximal 16*17/2 = 136 Sesterzen pro Schiff. (1 Sz am 16.10., 2 Sz am 17.10., ..., 16 Sz am 31.10.)

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  • Die erste Zusammenfassung sorgte für Kopfnicken und deutlich artikulierte Zustimmung.


    "Ja, das klingt verständlich und hinreichend einfach. Ich denke, sieben Tage sollte man einem Schiff schon gönnen, aber das können wir ja noch in der Curia aushandeln."


    Der neue Vorschlag zur Berechung der Liegegebühr sorgte dann jedoch für erneutes Stirnrunzeln.


    "Das klingt kompliziert. Kannst du das in einen schriftlichen Entwurf fassen, den auch Juristen verstehen?"

  • Na das war doch ein Anfang! Aus seinen eigenen eben gesprochenen Worten, die sein Scriba Ostianus natürlich ordentlich protokollierte, könnte mit Leichtigkeit ein erster allgemeiner Satz zur Liegegebühr für die Hafenverordnung geformt werden. Den Nachsatz bezüglich der sieben Tage nahm Dives zur Kenntnis, ging jedoch nicht näher darauf ein. Er würde ja nicht hier und dann nochmals in der Curia um die Anzahl kostenfreier Liegetage feilschen. Wenn er der Curia seinen 5-Tage-Vorschlag unterbreiten würde und dieser dann auf 7 Tage verlängert werden würde, wäre das völlig in Ordnung.


    "Okay. Schön.", kommentierte Dives also den ersten Duumvir also nur kurz. Die Worte des zweiten Duumvirs zauberten dann schon beinahe ein Lächeln auf Dives' Gesicht: 'Einen schriftlichen Entwurf, den auch Juristen verstünden.' War es sonst nicht zumeist genau anders herum? Das erinnerte Dives an die gerichtliche Verhandlung, der er beigewohnt hatte. Damals hatte er sich direkt im Anschluss ein bisschen über jene Materie informiert und musste schon sagen, dass der Flavier da doch deutlich bessere Karten hatte, durch das Schlupfloch der Herstellungskosten zu schlüpfen. Zumindest aus Dives' Sicht war dies so, denn in der Literatur hatte er den ungefähren Erhaltungsaufwand von 180.00 Sesterzen gefunden. Eine Kleinviehzucht produzierte in der Regel ohne zusätzliche Rohstoffe zu benötigen rohes Fleisch, Leder und eben Kleinvieh. Im Rahmen der Verhandlung gingen die Juristen davon aus, dass der Erhaltungsaufwand gleichmäßig auf die Produkte umzusetzen sei, womit man zweifelsohne bei 1.36 Sesterzen Herstellungskosten für rohes Fleisch landen würde. Doch nirgens stand eben jener Punkt geschrieben. Vielleicht schlug ja auch die Lederproduktion überproportional zu Buche...


    "Nun, ich kann es zumindest versuchen...", antwortete Dives also. Genauso, wie eben auch jene Juristen, aus deren Köpfen die Lex Mercatus entsprungen war, versucht hatten, eine eindeutige und klare Regelung zu finden. Dann schaute er die beiden Duumviri mit fragendem Blick an: Sollte er jetzt bereits eine erste Formulierung wagen oder erst in der Curia? - Gut, da bei einem Misslingen in der Curia der Schaden sicherlich relativ groß wäre (Die Duumviri würden sicherlich eine entsprechende Beteiligung an dieser Initiative aufzeigen wollen, was einen Erfolg voraussetzte.), sollte Dives wohl jetzt sprechen. Er überlegte einen Moment...


    "Also, dann wollen wir mal...", begann Dives. Dabei richtete er sich nochmal richtig auf, atmete dann einmal tief durch und begann mit bereits Abgenicktem:


    "Die Liegegebühr für Schiffe in den Häfen der Civitas Ostia...", denn auch der Stadtteil Portus hatte ja einen eigenen Hafen und für beide Häfen sollte diese Gebühr verbindlich sein, "...wird für alle Schiffe verbindlich, die in einem der genannten Häfen anlegen und nicht dem Augustus unterstehen.


    Dabei sind die ersten N" - jenes 'N' wäre eben noch genau festzulegen - "Tage, einschließlich dem Tag des Anlegens, kostenfrei. Jeder weitere Tag zieht eine Gebühr in Höhe von einem Sesterz zuzüglich der Gebühr des Vortages nach sich.


    Zu entrichten ist die Summe aller Tagesgebühren an die Hafenverwaltung bei Auslaufen des Schiffes aus einem der benannten Häfen beziehungsweise nach Aufforderung der Hafenverwaltung am Ende eines Monats.


    Für Monatswechsel gilt, dass Schiffe zunächst die noch aus dem Vormonat zur Verfügung stehenden kostenfreien Liegetage nutzen können, sofern diese noch nicht aufgebraucht sind. Danach beginnt ihre volle Gebührenpflicht nach Satz..." Dives blickte zu seinem Scriba. Jener hatte mitgeschrieben und konnte ihm folglich auch die passende Zahl mit den Fingern zeigen. "...Satz drei.


    Und schlussendlich:
    Die maximale Tagesgebühr für die Kalenden jeden Monats beträgt einen Sesterz."
    Auf diese Weise verhinderte man, dass die Zahlungen exorbitant hoch wurden und man käme auf die maximale monatliche Liegegebühr von 496 Sesterzen pro Schiff, die Dives bereits angeführt hatte.


    Ob der Jurist das verstünde? Erwartungsvoll blickte Dives in dessen Gesicht...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • ... und erhielt keine Antwort, was bekanntlich aber auch etwas aussagen konnte. In diesem Fall war es wohl zu interpretieren als:
    'Geh, mach dir einen Kopf und dann sprechen wir uns in der nächsten Sitzung!'


    So zumindest verstand Dives die stumme Botschaft, verabschiedete sich mit einem kurzen "Valete!" von den Duumviri und zog zusammen mit Ostianus wieder aus dem Officium ab. Die gestellte Aufgabe der Erstellung einer Übersicht über die aktuelle finanzielle Lage der Civitas hatte Dives schließlich erfüllt und weitere Dinge, nach den vielen besprochenen, hatte er nicht vorzubringen. Drum war es wohl nur richtig, die schwer arbeitenden Duumviri wieder ihren eigentlichen Tätigkeiten zu überlassen, sie hatten ja eine ganze Civitas zu vertreten!


    Die nächste Sitzung der Curia stand ja auch bald an...


    Sim-Off:

    Ich war mal so frei. ;)

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  • Nachdem Dives die Bekanntmachung bezüglich der nächsten Wahlen gelesen hatte, dauerte es nicht sehr lang, bis er sich von seinem quaestorischen Officium einige Zimmer weiter zum Officium der Duumviri begab. Da dieser Tage die Bewerbungen auf die verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung bekannt abgegeben werden konnten und folglich nicht unbedingt davon auszugehen war, dass die Duumviri gerade keinen Besuch hatten, meldete sich Dives zunächst erstmal beim entsprechenden Scriba vor dem Officium an. Ihm zur Seite stand sein unterstellter Scriba Asinius Celer.


    "Salve. Quaestor Iulius Dives und sein Scriba Asinius Celer bitten um ein Gespräch. Es geht um unsere Kandidaturen bei der kommenden Wahl.", meldete er sich also ganz offiziell. Dem Vorzimmerbeamten war zumindest Dives sicherlich auch so bekannt, aber Form war eben Form.


    "Salve.", grüßte auch Celer.


    Unabhängig davon, wie schnell gewisse Dinge voran kommen würden, hatte sich Dives nämlich entschieden, seinen ursprünglichen Plan einer Kandidatur zum Duumvir weiter zu befolgen. Für einen richtigen Wahlkampf in Roma würde nämlich wohl kaum genügend Zeit bleiben, wenn überhaupt genug Zeit bleiben würde, um gleich bei der kommenden Wahl zu kandidieren. So hingegen konnte es ihm beinahe egal sein, wie lange die Mühlen der Bürokratie mahlten und seine begonnene Arbeit hier in Ostia fortsetzen. Nicht zuletzt würde er mit seiner Arbeit hier hoffentlich auch noch ein bisschen Anerkennung einheimsen können, während er sich gleichzeitig hoffte, zumindest etwas vor Missgunst zu schützen...

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  • Da die Duumviri gerade keinen Besuch hatten, winkte der Scriba die beiden Männer gleich durch, ohne sie lange aufzuhalten. "Ihr könnt durchgehen", teilte er lediglich mit. Drinnen war auch nur einer der beiden Duumviri anwesend.


    "Salvete. Ah, der Quaestor. Nimm Platz. Wie geht es dir?"

  • Dives wurde also einfach durchgelassen und trat zusamen mit Asinius Celer ein.


    "Salve." - "Salve.", grüßten die beiden den einen anwesenden Duumvir. Der andere hatte wohl gerade irgendeinen anderen Termin oder eine andere Verpflichtung. Für das Anliegen der Freunde war dies allerdings unerheblich. Dives setzte sich... Celer trat zumindest etwas vor in Dives' Nähe.


    "Und wie geht es dir und deinem collega?", stellte Dives zunächst eine Gegenfrage.
    "Nun, es ist viel Arbeit, die Hafenverwaltung einigermaßen einzuarbeiten und herauszufinden, welche Schiffseigner der vor Jahren hier angelegten Schiffe überhaupt noch leben und welche nicht. Dazu dann das tägliche Geschäft...", deutete Dives nur an. Das war ja nicht der Grund seines Gespräches. Aber er wollte natürlich auch nicht unhöflich sein.


    "Aber da wird sicherlich auch mein Scriba Asinius Celer ein Liedchen von singen können.", meinte er dann mit Seitenblick zu Celer. Schließlich war das Anliegen ja ein gemeinsames und nicht nur eines, bei dem Dives seinen Scriba brauchte. Das wollte er dadurch noch einmal etwas klarer machen, als es dem Duumvir vielleicht zunächst erschien.


    "Naja, es ist eine ganze Menge Lauferei am Tag, aber im Großen und Ganzen... Einzig bei der Neuordnung des Personalarchivs hatte ich ganz schön zu kämpfen.", erzählte Celer kurz. Eigentlich war er ja nicht wirklich angesprochen worden, jedoch war genügend Zeit, dass er eben einfach ein paar Worte hinzufügte. Und welche Worte eigneten sich hierfür wohl besser als jene, die eigene Taten während der Amtszeit beschrieben?

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  • "Ganz gut, danke der Nachfrage."


    Den kurzen Zwischenbericht zur Einführung der Liegegebühr im Hafen nahm der Duumvir mit Interesse zur Kenntnis. Es wunderte ihn nicht, dass der Aufwand am Anfang besonders groß war. Schließlich mussten jetzt erst einmal in kurzer Zeit die fehlenden Daten zu allen Schiffen zusammengetragen werden. Später würde nur noch der Aufwand für neu eintreffende Schiffe oder ablegende Schiffe anfallen.


    "Schön zu hören, dass die Sache läuft. Gibt es viele Schiffe mit unklaren Eigentumsverhältnissen? Ich denke, so ein Schiff bleibt doch nicht lange unbemerkt von den Erben, wenn der Eigentümer tatsächlich verstirbt, zumal die Mannschaft ja von irgendwem bezahlt werden muss, oder?"

  • Der Duumvir wünschte scheinbar noch mehr Informationen den aktuellsten Stand zur ersten Hafengebühr betreffend. Dem kam Dives doch gerne nach, unterstrich dies doch, dass er seine erste Amtszeit in der Stadtverwaltung von Ostia keineswegs einfach nur absaß.


    "Bei den meisten Schiffen stellt das Herausfinden der Eigentumsverhältnisse in der Tat nicht das Problem dar. Die meisten Aufzeichnungen der Hafenverwaltung sind doch recht ausführlich. Nichtsdestotrotz werde ich in den kommenden Tagen eine kurze Reise nach Roma unternehmen müssen, da leider nicht alle Einträge derart detailreich sind. Extrembeispiel ist das Schiff eines schon mehrere Jahre" - oder gar Jahrzehnte? - "toten Aureliers. Ich hoffe, dass ich diese und die anderen Eigentumsverhältnisse in den jeweiligen Gentes klären kann, sodass ich nicht noch den Weg zu den Decemviri antreten muss." Das würde die Sache nämlich nicht unwesentlich in die Länge ziehen, da die gewählten Magistrate mit Sicherheit auch anderes zu tun hatten.


    "Ansonsten liegen mir bis jetzt aus der Hafenverwaltung keinerlei beunruhigende Berichte vor. Also bisher sind die Häfen nicht voller oder leerer als sonst auch, sodass ich nicht davon ausgehe, dass der Civitas aus der Einführung der Liegegebühr negative Konsequenzen erwachsen." Nach Dives konnte man schließlich davon ausgehen, dass die Mannschaften die jeweiligen Schiffseigner über die neugefasste Hafenverordnung informiert hatten. Nicht umsonst waren entsprechende Pamphlete an den Häfen Ostias ausgehäng worden!


    "Aber wie durch die Curia beschlossen, wird es zu gegebenem Zeitpunkt auch noch einen entsprechenden Bericht geben.", schloss Dives das Thema möglichst rund ab. Seine Anwesenheit - und auch die des Scriba Asinius Celer, der sich geduldig und wortlos die Beine in den Bauch stand - hatte ja eigentlich einen anderen Grund:


    "Wo wir gerade bei der Curia sind... Ich habe gelesen, dass in wenigen Wochen die städtischen Magistraturen und die Duumviratsposten neu besetzt werden sollen..." Dives beließ es ersteinmal bei dieser Andeutung. Er war nicht uninteressiert an der Reaktion des Duumvirs. Würde er Dives für fähig genug erachten, das Duumvirat zu bekleiden, würde er ihm eine zweite Amtszeit als Quaestor nahelegen oder würde er ihm unterschwellig oder gar direkt dazu raten, seinen Weg in der städtischen Verwaltung Ostias nicht fortzusetzen? Der Iulier war gespannt...

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  • Die weiteren Informationen hörten sich nicht besorgniserregend an, befand der Duumvir, so dass er keine weiteren Fragen hatte, sondern tatsächlich den regulären Bericht in der Curia abwarten würde.


    "Ja, schon wieder ist eine Amtsperiode herum. Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht, nicht wahr? Kaum hat man angefangen zu arbeiten und Projekte auf den Weg gebracht, da stehen auch schon die nächsten Wahlen vor der Tür."

  • Gut. Entweder wollte der Duumvir nicht von sich aus auf eine mögliche Kandidatur von Dives zu sprechen kommen, was daran liegen könnte, dass er ihn mochte, aber nicht zum Duumvirat befähigt hielt, oder auch daran, dass er ihn nicht mochte und nicht auf derlei Gedanken bringen wollte. Beides war durchaus denkbar. Andererseits konnte es natürlich auch sein, dass Dives in seinen Worten derart wage geblieben war, dass der Duumvir schlicht nicht auf die Idee gekommen war, sich zu dieser Sache zu äußern - selbst wenn er es sonst vielleicht getan hätte...


    "Wie wahr, wie wahr.", meinte Dives mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Er konnte seinem Gegenüber in diesem Punkt - ganz ehrlich - nur zustimmen. Fast als wenn es gestern wäre, so erinnerte sich der Iulier an seinen ersten Besuch in der Curia, wo er sich als aller erstes doch glatt mit dem Vorzimmerbeamten eines der Duumviri... sicherlich nicht unbedingt anlegte, aber doch ein kleines Wortgefecht lieferte und schlussendlich mit dem Gefühl unterlegen zu haben, wieder abzog. Aber das war nicht das Thema.


    "Ich hatte mir unter anderem aus diesem Grund überlegt, der Stadtverwaltung von Ostia für ein weiteres Jahr aktiv erhalten zu bleiben. Um gleichzeitig jedoch auch meinen politischen Werdegang weiter voran zu treiben, erschien mir allerdings eine Kandidatur nicht erneut zum Quaestor, sondern zum Duumvir am besten geeignet. Ich könnte höherem Gebiet beweisen, während ich gleichzeitig dafür Sorge trage, dass die ins Rollen gebrachten Dinge auch fest in den Alltag übergehen... Was meinst du dazu?", fragte Dives mit einem Unterton, der verriet, dass er sich durchaus sicher war zu kandidieren und folglich überzeugt, das Amt ausfüllen zu können. Vielmehr zielte seine Frage also darauf ab, schlicht die persönliche Meinung des Duumvirs einzuholen. Es wäre für den Wahlkampf ja beispielsweise nicht unerheblich, ob jener sich erneut für diesen Posten zur Wahl stellen würde. Noch immer hatte Dives ein breites Lächeln auf den Lippen. Es mochte etwas abgenommen haben, aber dennoch durchaus als breit zu bezeichnen. Es hing von der Reaktion des Duumvirs ab, ob und wie sich der Gesichtsausdruck des Iuliers veränderte.


    Indes stand der arme Asinier, wobei das Adjektiv 'arm' mittlerweile nur noch bedingt auf ihn zutraf, da die Scribatätigkeit ja schön bezahlt wurde, sich noch immer die Beine in den Bauch. Doch weder er noch Dives zeigten sich davon in irgendeiner Weise gekränkt oder beleidigt. Der Duumvir würde schon seine Gründe haben und wenn es nur die Wahrung der klaren Hierarchie von Decurio zu Civis, von Duumvir zu Scriba wäre. Getreu einem griechischen Sprichwort, welches wohl der Unterhaltungsbranche entstammte, aber dennoch zu passen schien, überspielte Celer sein Inneres und es huschte durch seine Gedankenwelt: 'The show must go on!'

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  • Dass der Quaestor nun eine Kandidatur ankündigte, kam für den Duumvir nicht überraschend. Zum einen war nun gerade ohnehin die Zeit, in der Kandidaturen angekündigt wurden, und zum anderen war ihm der Quaestor schon immer recht strebsam vorgekommen und es war klar, dass die Quaestur nicht das Ende seiner Karriere sein sollte. Trotzdem stand er dem geäußerten Wunsch nicht gerade euphorisch gegenüber.


    "Du möchtest also als Duumvir kandidieren? Denkst du nicht, dass du dafür ein wenig zu jung sein könntest? Es mag in unseren Gesetzen vielleicht kein Mindestalter geben, aber in Rom gibt es für jede Magistratur eines und in manch anderer Stadt ebenso. Nicht umsonst haben dort weise Männer festgelegt, dass ein Duumvir beispielsweise mindestens 30 Jahre alt sein muss."

  • Nun gut, der Duumvir schien nicht gerade hellauf begeistert von der Idee, wenngleich auch nicht sonderlich überrascht. Wie auch Dives' Cousin Centho spielte er auf das Alter des Iuliers an. Aber Dives hatte sich ja auch schon so seine Gedanken gemacht...


    "Ja, ich möchte als Duumvir kandidieren.", bestätigte er ersteinmal. Sein Lächeln war nun deutlich schmaler geworden, doch es ließen sich noch leicht nach oben gebogene Mundwinkel ausmachen.


    "Dass ich mit meinen fast 20 Jahren dafür zu jung bin, glaube ich nicht. Siehst du, du sprichst von anderen Städten, wo ein Duumvir mindestens 30 Jahre alt sein muss. Ich wiederum hörte auch von Städten*, in denen ein Quaestor aufgrund der enormen Verantwortung um die Stadtkasse zuvor ersteinmal eine Amtszeit als Aedil abgeleistet haben muss.", erklärte Dives ruhig und gelassen.


    Sim-Off:

    * Pars Secunda - § 4 ;)


    "Weil es die Gesetze hier aber zugelassen haben, habe ich mich hier sofort auf die Quaestur beworben - auch mit der Intention zu zeigen, dass ich trotz meines recht jungen Alters doch auch fähig und dazu in der Lage bin Verwantwortung zu übernehmen. Und so hoffe ich, dass genau das nun auch anerkannt wird und ich zumindest versuchen darf, die wahlberechtigte Bevölkerung Ostias von mir zu überzeugen." Ob das klappte und Dives am Ende gewählt wurde, stand schließlich auf einem anderen papyrus.


    Zu Roma sagte Dives nichts weiter. Dass es dort gewisse Mindestalter gab, war ihm bewusst. Dort hätte er noch kein Quaestor sein können, da er dafür ersteinmal das 25. Lebensjahr vollenden müsste. Aber immerhin hätte er zumindest betreffend seines Alters die Voraussetzung sowohl für das Vigintivirat, als auch für das Tribunat erfüllt. Das wären also eh nochmal 2 Jahre. Dazu das Duumvirat und ein Tirocinium und die Zeit wäre beinahe auch schon ausgefüllt... Gespannt blickte er dem Duumvir in die Augen. Was würde er wohl zu dieser Argumentation sagen? Gleich würde Dives es erfahren.

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  • "Niemand hätte dich gehindert, wenn du ebenfalls zunächst als Aedil kandidiert hättest und erst dann als Quaestor."


    Der Duumvir schien eine gewisse Freude daran zu empfinden, dem jungen Mann auf den Zahn zu fühlen und zu schauen, wie weit dessen Selbstbewusstsein ging.


    "Du solltest vielleicht wissen, dass man es dir auch als Ungestümheit und mangelnden Respekt vor dem Alter auslegen kann, dass du dich in deinem Alter schon fähig für ein Duumvirat hältst. Zumal du nicht einmal ein Sohn der Stadt bist."

  • Scheinbar hatte der Duumvir ihn nicht so ganz verstanden - oder wollte dies ganz einfach nicht. Dabei hatte Dives doch gerade erklärt, weshalb er eben nicht als Aedil kandidiert hatte, obwohl er dies natürlich gekonnt hätte. Und dass ihm dann seine Worte schon halb im Munde umgedreht wurden, ließ ihn auch nicht kalt. War dies das Zeichen seines Gegenübers, dass er ihn für ungeeignet hielt? Oder stellte er Dives lediglich auf die Probe? Der junge Iulier wusste es nicht, war nun allerdings schon auch etwas verunsichert. Doch ersteinmal galt es, ein paar Dinge zurückzuweisen:


    "Ich würde es niemals wagen, es gegenüber älteren Bürgern Romas an Respekt mangeln zu lassen.", beteuerte Dives, wobei er bewusst Sklaven und Fremde aus dieser Gruppe ausschloss. Das gehörte für ihn zu einem gesunden Standesbewusstsein und hieß ja bei Weitem nicht gleich, dass er Sklaven garnicht beachtete oder schlecht behandelte.


    "Im Gegenteil ehre ich das Alter und die damit verbundene Erfahrung von der gerade junge Menschen sehr viel lernen können. Auf der anderen Seits bin ich jedoch auch der Meinung, dass der Geist eines Menschen nur so stark wachsen kann, wie man ihn auch fordert und ihm die Möglichkeit zum Wachsen gibt. Deshalb suche ich stets die Herausforderung. Ich habe sie damals gesucht, als ich mich hier zum Quaestor bewarb und suche sie nun wieder. Und welche Kandidatur wäre in meiner Position wohl eine größere Hausausforderung, als jene zum Duumvirat?" Noch wartete Dives schließlich auf seine Erhebung in den Ordo Senatorius, sodass er die Herausforderungen des Cursus Honorum noch nicht auf sich nehmen konnte. Doch die Mühlen der Bürokratie mahlten stetig, sodass er zur nächsten Wahl zumindest wieder in Roma sein könnte und zumindest den Schritt eines Tirociniums gehen könnte...


    "Und ich weis ja nicht, ob der Aedilis Operum Publicorum, Quintus Titinius Catienus, schon bei dir war. Er ist ein Sohn der Stadt und soweit ich weis, gehört auch sein Vater der Curia an. Wir beide hatten überlegt uns eventuell gemeinsam zur Wahl zu stellen, da wir uns doch recht gut verstehen." Das war ja auch wenig verwunderlich, da für städtische Baumaßnahmen, wie diverse Renovierungen oder kleinere Neubauten der Aedilis stets zum Quaestor gekommen war. Hoffentlich könnte das den Duumvir noch ein bisschen von Dives' Kandidatur überzeugen. Fragend und mit einem erkennbaren Hauch von Unsicherheit in den Augen blickte der Iulier zum Duumvir...


    Sim-Off:

    PN.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nachwievor war sich der Duumvir nicht sicher, ob er bei dem jungen Quaestor noch von einem gesunden Selbstbewusstsein oder schon von einer ausgewachsenen Hybris ausgehen sollte. Aber das Gespräch versprach weiter spannend zu bleiben.


    "Und du gehst davon aus, dass dein Geist nurmehr am Duumvirat wird wachsen können? Es müssen dann wohl sehr kleingeistige Männer sein, die in einem Alter höher als dem Deinigen niedrigere Ämter bekleiden und diese als Herausforderung ansehen. Ich selbst habe erst mit meinem achtunddreißigsten Lebensjahr zum ersten Mal das Duumvirat bekleidet."

  • Es war schon ein paar Wochen her, dass Dives zuletzt hier gewesen war. Diese elendige Krankheit, wie auch immer sie letztlich genannt wurde - Dives war schließlich kein Medicus, sondern vertraute jenen praktisch blind -, hatte den Iulier doch einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Aber nun, auf dem Weg der Genesung befindlich, musste er einfach wieder hierher kommen. Die Arbeit hier hatte ihm sehr gefallen und er hatte keinen rechten Schimmer, wie es hier seit seiner Absenz weitergegangen war. Daher führte ihn sein erster Weg auch direkt zum Officium der Duumviri - bzw natürlich zunächst zum Vorzimmerbeamter jenes Amtssitzes.


    "Salve!", grüßte er ihn freundlich und versuchte für einen kurzen Moment einzuschätzen, ob jener ihn wohl erkannte. Da er nicht wirklich etwas ablesen konnte - bei der "Spezies Beamter" war das wohl in der Regel deutlich schwieriger als bei anderen - ging er lieber den sicheren Weg mit allen Informationen:


    "Mein Name ist Marcus Iulius Dives und ich würde gern mit einem der Duumviri sprechen." oder beiden. Die Bezeichnung Quaestor oder gewesener Quaestor ließ er weg. Was er nun eigentlich war, wusste er nämlich selbst nicht so genau - einer der Gründe, weshalb er hier war. Er konnte noch nicht einmal sagen, ob er nach seinem letzten Gespräch mit einem der Duumviri nun in die Wahlliste für das Duumvirat aufgenommen worden war oder nicht. Auch über den Ausgang der Wahlen, die mittlerweile stattgefunden haben mussten, war er nicht informiert. Und er musste natürlich in Erfahrung zu bringen, wann die nächste Sitzung der Decuriones war, denn er hatte seinen Abschlussbericht noch nicht gegeben... Oder hatte seine Vertretung, Asinius Celer das in seinem Namen getan? Wohl recht unwahrscheinlich...


    Noch immer etwas blass um die Nase, mit weniger festem Schritt als sonst und auch mit schlechterer Körperhaltung als gewöhnlich, wartete Dives nun also auf eine Reaktion und hoffentlich baldigen Einlass...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Es war noch ein anderer Besucher beim Duumvir zu Gast, so dass der Iulier geraume Zeit warten musste, bis er das Büro betreten konnte. Der Duumvir blickte ihn dann überrascht und erfreut an.


    "Iulius. Schön, dich wieder hier in diesen Räumen zu sehen. Wie geht es dir?"

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