Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Und in der Tat strahlte der Vorzimmerbeamte vor Freude, behandelte der alte Praefectus Cassius ihn doch stets wie den letzten Rest.
    "Salve, Aedilis Helvetius! Es gibt wunderbare Neuigkeiten! Die Duumviri sind endlich aus Roma zurück!", verkündete Ostianus sodann stolz, obwohl sicherlich davon auszugehen war, dass der Helvetier bereits davon gehört hatte. Dennoch konnte er einfach nicht anders, als diese Neuigkeit jedem, den er traf, sogleich aufs Brot zu schmieren.
    "Du kannst reingehen.", fügte er anschließend eher beiläufig an, während er schon das nächste Opfer erspähte, dem er unbedingt erzählen musste, was doch heute passiert war: Die Duumviri waren zurück!


    Im Innern des Officium Duumvirorum saß der Iulier an seinem Schreibtisch und schaute sich an, was während seiner Abwesenheit alles so geschehen war. Zeitgleich ließ sich der cassische Duumvir in der Casa Cassia von seinem Vater über Selbiges in Kenntnis setzen.
    "Ocella, sei gegrüßt! Schön, dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?", begann Dives lächelnd, nachdem er den Besucher bemerkt hatte. Dann packte er die Wachstafel, die er gerade gelesen hatte, aus der Hand und bot dem Aedil mit einer zeigenden Geste an sich zu setzen. Mal sehen, was sich aus dessen Sicht so alles getan hatte...

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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  • Hätte Ocella die Gedanken des Duumvirs lesen können, wäre seine Antwort kurz gewesen: Einiges. Doch war er hier, um einige Angelegenheiten zu besprechen, die Stadtverwaltung und Stadt betrafen. Zudem wusste Ocella nicht, ob der Iulier bereits eine Statusmeldung bekommen hatte, würde das aber jetzt nochmal übernehmen. Der Iulier würde ihn schon unterbrechen, wenn die eine oder andere Angelegenheit für ihn uninteressant war.


    Salve, Dives. Nun erstmal herzlich Willkommen zurück in Ostia. Ich weiß nicht, ob du bereits eine Zusammenfassung der aktuellen Lage bekommen hast. Jedoch gibt es sicherlich einige Angelegenheiten zu besprechen.


    eröffnete Ocella das Gespräch von seiner Seite. Mit den ersten Worten hatte er Platz genommen und würde jetzt wohl beginnen, die Angelegenheiten aufzuzählen.


    Gestern fand eine außerordentliche Sitzung des Ordo decurionum statt. Thema sollte die Zukunft Ostias mit besonderer Berücksichtigung der militärischen Lage sein. Doch musste sie rundweg abgesagt werden, da der geplante Gesprächspartner, der Befehlshaber der palmanischen Truppen vor Ostia, ein gewisser Atius Romanus, bereits wieder abkommandiert wurde. Daher haben wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen darüber, wie die Palmanertruppen sich vorstellen, die Sicherheit Ostias zu gewährleisten. Auch die Classis hat derweil anderweitige Befehle bekommen und ist nun ausschließlich für die Sicherung der Getreidespeicher im Portus verantwortlich.


    Eine sicherlich unschöne Nachricht. Unter Umständen musste also entweder das Thema Bürgerwehr wieder auf die Tagesordnung oder der Palmaner würden irgendwann wieder vor den Toren stehen und ihr Sicherungsrecht der Stadt einfordern.


    Zum Zweiten wurde Decurio Germanicus Aculeo vor Beginn der Sitzung von einem Trupp der achten Legion verhaftet und abgeführt. Ich gehe davon aus, dass er bereits nach Roma verbracht wurde und dort nun inhaftiert ist. Er bat uns noch darum, Kontakt zu seinen Verwandten, den Senatoren Germanicus Avarus und Germanicus Sedulus, aufzunehmen. Dazu habe ich gestern nach der Sitzung bereits einen ersten Schritt getan und die Wohnung des Germanicus aufgesucht. Dort habe ich seine Verlobte, Quintilia Valentina, über die Verhaftung informiert und ihr die Unterstützung der Civitas zugesagt, sollte sie irgendwelche Probleme bekommen.


    Diese Nachricht war noch unschöner, zumal Ocella um die Freundschaft des Iuliers und des Germanicers wusste. Da der Germanicer aber zugleich Decurio der Civitas war, war dies bereits keine rein persönliche Angelegenheit mehr, sondern eine der gesamten Civitas.


    Zuletzt eine erfreuliche Nachricht. Sobald es die allgemeine Situation zulässt, kann eine Sitzung des Ordo decurionum einberufen werden, um die Marktordnung zu debattieren. Diese liegt in ihrer endgültigen Form in meinem Officium.


    schloss Ocella erstmal seine kurze Zusammenfassung ab und bereitete sich darauf vor, gegebenfalls Fragen des Iuliers beantworten zu können.

  • Tatsächlich hatte der Iulier bereits von seinem Vorzimmerbeamten einen Bericht bekommen, der jedoch verglichen mit dem des Aedils um einiges ungenauer gewesen war. So wurde aus der Nachricht, dass eine Sitzung des Ordo Decurionum praktisch ins Wasser gefallen war, nun die Information, dass Dives' atischer Cousin Romanus hier gewesen war und aufgrund irgendeines Befehls nun also Ostia wieder mit den cornelischen Truppen verlassen hatte. Weniger besorgt als viel mehr betrübt darüber, dass er seinen Cousin aufgrund dieses unsäglichen Kerkeraufenthaltes nicht hatte sehen und näher kennenlernen können, nahm der Duumvir diese erste Nachricht auf. Über die Sicherheit der Hafenstadt wäre also erneut zu reden, notierte er sich gedanklich.
    Dann zog er überrascht die Augenbrauen nach oben, als er hörte, WER (Ostianus hatte ihm leider keinen Namen genannt) da verhaftet worden war. Aculeo hatten sie also geschnappt! Erst im Nachhinein nickte der Iulier mit Sorgenfalten auf der Stirn. Natürlich hatten sie keinen x-beliebigen Decurio gefangen, sondern einen, der als Eques den Posten des Procurator Annonae ausfüllte. Während ein Decurio Ostiensis außerhalb dieser Civitas nämlich kaum mehr war als jeder andere römische Bürger, galt der Ritterstand imperiumsweit. Und zwar mochte dieser Posten, den Aculeo bekleidete, nur die erste Stufe einer ritterlichen Laufbahn sein, doch war es wohl nur allzu verständlich, dass die cornelischen Streitkräfte gerade bei der Versorgung Romas derzeit kein Risiko eingehen wollten. Wieviele zusätzliche Soldatenmäuler wollten nämlich derzeit wohl gestopft werden?


    "Na, wenigstens eine gute Nachricht am Tag.", fasste Dives nach dem Bericht des Helvetiers zusammen.
    "Dann werde ich später gleich eine erneute, ordentliche Sitzung ausschreiben lassen. Da können neben der Marktordnung und der Lex Muni.. Coloniae Ostiensis dann auch gleich noch die Sicherheitsfragen besprochen werden und der Ordo nach dem gestrigen Tag allein durch die Anwesenheit meines Collega und mir etwas beruhigt werden. Und natürlich werden wir auch nochmal das eine oder andere sagen, um für Beruhigung zu sorgen.", erklärte der Iulier, der davon ausging dass der alte Cassier zwar sicherlich auch schon einen Versuch unternommen haben würde, doch Sicherheit und Kontunuität strahlten doch eher zwei Duumviri aus, die aus der Gefangenschaft weitesgehend unbeschadet zurückgekehrt waren... wie sicherlich auch Aculeo diese Zeit überstehen würde.
    "Was die beiden Senatoren Germanicus Avarus und Sedulus anbelangt, so kann ich dir einzig sagen, dass ich in meiner Zeit in Roma nichts von ihnen gehört habe. Das kann gut sein, das kann schlecht sein, ich weiß es nicht. Zwar bin ich mit Sedulus ganz gut befreundet, ...", weshalb er ihn auch freundschaftlich beim Cognomen nannte, "... aber ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Praktisch.. praktisch seit die Germanicer bei dem Usurpator in Ungnade gefallen sind..." Und wie lange mochte das jetzt schon her sein? Dereinst war Sedulus' Frau schwanger und der Germanicer wollte deshalb nicht auf seine germanischen Ländereien reisen. Aufgrund der gegenseitigen Vorsicht war die Familie auch nicht bei den Iuliern in Ostia untergekommen. Wo der Senator noch überall Freunde, Klienten, Verwandte und Bekannte hatte, konnte Dives natürlich unmöglich wissen. Nur in Roma wäre Sedulus sicherlich nicht mehr... nicht, wenn er noch auf freiem Fuß war. Über Avarus wusste der Duumvir gar noch weniger.


    "Und sag, Aculeo, also Germanicus Aculeo, ist verlobt? Weißt du näheres über.. äh.. sie?", erkundigte sich Dives, dem der Name bei so vielen Informationen durchs Netz gerutscht war. Irgendeine Valeria oder so? Die Valerier waren in aller Regel bekennende Veneta-Anhäger, sodass diese Richtung vielleicht gar nicht so falsch war.
    "Was den Atier angeht, weißt du sicherlich nicht, ob ich den noch irgendwo in der Stadt erreichen könnte oder ob der bereits auf und davon ist, oder?", fragte er weiter, wobei er den Grund für sein Interesse offen ließ. Die Verbindung zur städtischen Sicherheit lag wohl auf der Hand, während die Verwandtschaft entweder bekannt war oder eben nicht. Letztlich jedoch tat diese cognatische Verbindung nichts zur Sache. Sie würde schließlich kaum ändern, ob der Helvetier etwas Genaueres wusste oder nicht. Eher vom letzten Fall ausgehend, setzte Dives nach nur kleiner Zäsur fort:
    "Gibt es sonst noch irgendwelche Dinge, die während meiner Abwesenheit passiert sind und über die ich informiert sein müsste?", stellte er recht offen in den Raum. Hatte sich beispielsweise der Baumeister, den die Iunia empfohlen hatte, schon in Ostia eingefunden oder musste man noch immer davon ausgehen, dass der innerhalb der Stadtmauern Romas gefangen war? Oder gab es weitere namhafte Verhaftungen seitens der cornelischen Streitkräfte? Hatte es sonst irgendwelche größeren Unglücke oder Katastrophen gegeben? Oder gab es gegenteilig vielleicht weitere Verlobungen, Hochzeiten oder andere feierwürdige Ereignisse bei den städtischen Eliten zu vermelden?

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  • Ocella nickte während der Ausführungen des Iuliers.


    Das wird auch notwendig sein. Nach dem plötzlichen Abbruch der Sitzung gestern ist die Stimmung unter den Decurionen alles andere als gut. Zumal einige von ihnen auch mitansehen mussten, wie ein Amtskollege von ihnen abgeführt wurde. Allerdings kann ich jetzt nicht sagen, ob noch weitere ostiensische Amtsträger auf der Liste der Palmaner stehen.


    fasst Ocella seine Einschätzung der aktuellen Situation nochmal zusammen. Grade jetzt herrschte in der wichtigsten Hafenstadt des römischen Reichs eine generelle Verunsicherung, die durch den ersatzlosen Abzug der Palmanertruppen nur noch weiter angeheizt worden war. Zudem waren bis jetzt Plünderungen ausgeblieben doch Berichte aus Roma ließen das Schlimmste erwarten, sollte sich auch hier in Ostia ein Mob zusammenfinden. Schließlich gab es derzeit auch keine Truppen, die mit dem Schutz der Stadt beauftragt waren und an den Toren wurde nur hilfsweise Liktoren eingesetzt, die mit dieser Aufgabe allerdings auch nur wenig glücklich waren.


    Die beiden Senatoren aufzufinden wird wohl noch kompliziert werden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie sich vor den gut organisierten Palmanertruppen verborgen halten müssen, die jederzeit aktiv werden können, wenn jemand öffentlich auftritt.


    gab der Aedil auch bei diesem Thema noch seine Einschätzung dazu, auch wenn diese nur wenig zur Lösung des Problems beitragen konnte.


    Und ja, Germanicus ist verlobt. Sie heißt Quintilia Valentina. Bisher konnte ich über sie nur herausfinden, dass sie aus Roma stammt und einige Zeit im Ausland verbrachte. Zudem war sie - wie ich von einem Decurio erfuhr - vorher Scriba des Germanicus.


    Mehr Informationen konnte er in der kurzen Zeit nicht zusammenbringen, war aber sicherlich schon mal ein Einstieg. Natürlich gab es noch jede Menge Klatsch und Tratsch. Der war aber aus Ocellas Sicht nicht spruchreif und sollte gar nicht erst weitergegeben werden.


    Meinen Informationen nach ist der Trupp noch gestern aus Ostia abgezogen und gen Roma gezogen. Daher gehe ich davon aus, dass er zumindest hier in Ostia nicht mehr erreichbar ist.


    Und nach Roma wollte der Iulier mit Sicherheit erstmal nicht mehr zurück. Würde Ocella ja auch nicht wollen, wenn er noch gestern dort im Carcer gesessen hätte. Tatsächlich hatte Ocella auch keine Informationen dazu, wie es seinen Verwandten in Roma ging und ob nicht doch einer von ihnen - oder gar alle - Opfer der Plünderunge geworden waren. Die helvetischen Nachrichten ließen auf sich warten. So schweifte Ocella kurz von dem Gespräch ab, wurde aber durch die weitergehende Frage des Iuliers wieder zurückgeholt.


    Nun, weitere größere Angelegenheiten gab es nicht. Wir haben uns vorwiegend damit beschäftigt, den Tagesbetrieb am Laufen zu halten. Allerdings sei nochmal angemerkt, dass sich das Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Classis eher verschlechtert, als verbessert hat. So war die Stadtverwaltung alles andere als glücklich darüber, dass die Classis nach dem Eintreffen der Palmaner bereits Übergabeverhandlungen geführt hatte, ohne die Stadtverwaltung überhaupt darüber zu informieren. Das führte gelinde gesagt zu Irritationen.


    Das Verhältnis von Stadtverwaltung und Classis war von Anfang an kränklich und verschlechterte sich immer weiter, je länger sie Truppen in Ostia hatte. Die meisten Amtsträger wären wohl froh darüber, wenn auch die letzte Centurie der Classis endlich gen Misenum abreisen würde.


    Ansonsten gibt es noch kleinere Sachen auf persönlicher Ebene. Ich gehe davon aus, dass du bereits über die Verlobung deines Klienten Asinius Celer informiert bist?


    begann Ocella erstmal diesen Bereich, hoffte aber nicht, dass der Asinier noch nichts erzählt hatte.


    Des Weiteren wird bald eine Cena in der Casa Helvetia stattfinden, zu der du natürlich auch herzlich eingeladen sein wirst. Ebenso habe ich vor, Celer und seine Familie einzuladen, um dabei die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit der Gens Asinia und den Helvetiern auszuloten. Ich plane dies für die kommenden Kalenden des Iunius und hoffe, dass du noch keine anderweitigen Verpflichtungen hast.


    Tatsächlich hatten die Planungen dazu bereits begonnen, doch befanden sie sich noch in der Anfangsphase. Jedenfalls konnte er damit seine Mutter etwas beschäftigen, die dabei voll aufging.

  • Dem Ausfindigmachen der beiden Germanicer räumte Dives unterm Strich sogar nicht nur ein schwierig zu werden, sondern hielt es praktisch für beinahe unmöglich. Sollte sich keiner der beiden zufällig nach Ostia verirren und hier in der Curia oder der Villa Iuliana auf der Matte stehen, dann sah der Duumvir kaum Möglichkeiten, die man ausnutzen könnte. Immerhin war Aculeo bereits verhaftet worden, sodass der ihnen nicht mehr weiterhelfen könnte. Im Gegenteil würde man über ihn in den Castra Praetoria, wohin man ihn wahrscheinlich gebracht hatte, vielleicht gar versuchen an die beiden Senatoren heran zu kommen. Darüber hinaus mochte das Informationsnetz der städtischen Magistrate zwar ganz gut ausgebaut sein, doch mit den Informanten des Militärs war auch dies sicherlich kaum zu vergleichen. Das ließ sich allein schon daran ablesen, dass der Germanicer ja verhaftet wurde praktisch direkt nach der Öffnung der Stadttore, so wie der Iulier das verstanden hatte. Nein, ohne irgendeine glückliche Fügung sah es auf dem Gebiet gelinde gesagt wohl recht düster aus.
    "Eine Quintilia...", wiederholte Dives. "... Aber sie ist nicht zufällig mit dem gewesenen Duumvir Quintilius verwandt, oder?", fragte er einfach mal dazwischen. Scipio, Sermo, Silo - irgendwie soetwas Kurzes meinte Dives mal gehört zu haben. Und hatte er nicht sogar mal einen Brief in die Provinzen an diesen Quintilius versandt? Alle anderen Dinge zu Aculeos Verlobter nickte der Duumvir nur ab. Sie stammte aus Roma, war gereist und hatte den Germanicer bei der Arbeit kennengelernt. So spannend war das schließlich nicht.


    Anschließend nahm der Iulier die erwartete Nachricht, dass Atius Romanus nicht mehr in Ostia sein dürfte kommentarlos entgegen, bevor sich bei den Ausführungen zur Classis seine Miene versteinerte. Nicht nur, dass die Boten die Postabgabestelle der Curia seltenst fanden und für wichtige Gespräche nur einen von zwei ostiensischen Duumvirn vorluden, nein. Der Tribunus Fabius hatte das Benehmen dieses alten Kanzlei-Decimus, während der Centurio Massa die iulische Gastfreundschaft ausgenutzt hatte, um Dives beinahe den Kopf zu verdrehen! Hinzu kam dieser machtbesessene Centurio Menenius, den die Sicherheit Ostias im Prinzip nicht weiter tangierte und der die städtischen Beamten nun also sogar offen überging. Und nicht vergessen werden durfte natürlich auch der octavische Praefectus, dem der Iulier angeboten hatte zum Opfern vor dem Auszug in die Schlacht zur Verfügung zu stehen. Wahrscheinlich wunderte sich der jetzt gar noch über die Niederlage seiner Soldaten, nachdem er nicht auf das gut gemeinte Angebot eingegangen war! Irgendetwas hatte er noch vergessen: Richtig, bestechlich waren die Soldaten der Classis obendrein auch noch, wenngleich Dives das in diesem speziellen Fall durchaus ein wenig begrüßte. Dennoch: Alles in allem eine Truppe.. absolut ohne Worte... im wahrsten Sinne, denn dazu hatte der Duumvir wirklich nichts mehr zu sagen.


    "Celer..? Ähm.. mit dieser.. hier.. vom Hafenverwalter.. Sulpicia, richtig?", musste der Iulier erst einmal in seinem Gedächtnis kramen. Da sich die beiden auf der Feier des Duumvir versprochen worden waren, hatte Dives natürlich bereits Kenntnis darüber. Aus dem gleichen Grund, aus dem er jedoch von einer baldigen Verlobungsfeier abgeraten hatte, hatte er dieses Thema in der Folge auch nie groß irgendwo zur Sprache gebracht.
    "Und die haben jetzt in meiner Abwesenheit groß ihre Sponsalia gefeiert?", fragte er sodann abschätzig nach. Davon hielt er nicht viel, nicht dieser Tage. Überhaupt gerade dann die eigene Verlobung zu feiern, wenn der eigene Patronus, auf dessen Party man sich kennengelernt hatte, irgendwo festgehalten wurde, glich ja schon beinahe einem öffentlichen Affront! Und soetwas wollte Ocella jetzt also gutheißen, indem er die Asinier und Helvetier einander anzunähren gedachte? Ein kleines bisschen klang das beinahe nach einem politischen Kalkül, um Dives auszubooten...
    "Bist du dir sicher, dass ich euch da nicht.. in die Quere kommen würde?", erkundigte er sich also lächeld mit einem spitzen Unterton und blickte Ocella scharf an.

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  • Auf die erste Frage des Duumvirs bezüglich der Verwandschaft der Quintilia wusste Ocella keine Antwort. Sowas könnte man aber sicherlich schnell in Erfahrung bringen können.


    Das bringe ich gerne in Erfahrung.


    versprach der Helvetier dann und hört sich die weiteren Ausführungen des Iuliers an.


    Irgendwann zog Ocella jedoch seine Augenbraue hoch, ob des scharfen Tons des Duumvirs. Erst dann wurde ihm das Missverständnis bewusst, dass er hier wohl fahrlässig herbeigeführt hatte.


    Die Sponsalia haben sie nocht nicht gefeiert. In diesen Zeiten wäre das ja auch eine Anmaßung und die Sponsalia während eines Bürgerkriegs wären ja sicherlich mit schlechten Vorzeichen nur so überladen.


    stellte der Aedil die Sache nochmal klar, bevor sich hier ein tiefergehendes Missverständnis manifestieren konnte.


    Jedenfalls bist du mir jederzeit in der Casa Helvetia ein willkommener Gast.


    sagte Ocella dann nochmal, weniger im schmeichlerischen, denn aufrichtigen Ton. Schließlich hatte er dem Iulier gewissermaßen seine bisherige Karriere mit zu verdanken.

  • Durchaus etwas erleichtert atmete Dives durch und lehnte sich nun etwas entspannter zurück.
    "Verzeih, dann habe ich dich wohl einfach nur falsch verstanden. Und selbstredend werde ich mir die Kalenden des Iunius freihalten. Hast du schon eine ungefähre Zeit im Auge?", erkundigte er sich nach dieser kleinen Entschuldigung. Tatsächlich ging der Iulier nämlich davon aus, dass ihm der Aufenthalt in den Castra doch mehr zugesetzt hatte, als er zunächst dachte, und suchte den Fehler folglich bei sich. Während er auf eine Antwort wartete, holte der Duumvir schon einmal eine leere Wachstafel hervor, auf der er sich diesen Termin kurz notieren würde.


    "Nachdem wir auch das geklärt haben, ...", begann Dives nach Abschluss des vorherigen Themas, "... muss und möchte ich noch einmal auf die Frage des Stadtpatronats unserer Civitas zurückkommen." Um Ocella ein wenig Zeit zu geben sich zu erinnern (es war ja nun doch schon ein Weilchen her), legte der Iulier die Tabula mit der Notiz kurz beiseite.
    "Ich habe veranlasst, dass Ostia sich schnellstmöglich von Vescularius Salinator als Stadtpatron löst, denn ein Usurpator - das ist sicherlich einleuchtend - ist für unsere Civitas einfach nicht tragbar.", gab er Auskunft und machte erneut eine kleine Zäsur, um seine Sitzposition so zu verändern, dass er bequem aus dem Fenster blicken konnte.
    "Was meinst du: Inwiefern würde sich eine Antragung des Stadtpatronats an Cornelius Palma auf die Sicherheitslage der Stadt auswirken?", erkundigte er sich dann. Der Duumvir selbst war in diesem Punkt nach einigem Denken auf dem Rückweg von Roma mittlerweile durchaus etwas gespaltener Meinung, sodass er sich - dafür waren die übrigen Magistrate ja da - nun die Einschätzung des Aedils zur städtischen Sicherheit einzuholen gedachte.

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  • Ocella hatte sich bereits Tag und Zeit ausgeguckt, zumindest gehörte dies ja zu den ersten Planungen mit dazu, damit bereits die Einladungen vorbereitet werden oder auch schon ausgesprochen werden konnten.


    Die Einladung gilt für die achte Stunde.


    bestätigte Ocella daher kurz die Anfrage des Iuliers und konnte sich dann im Geiste einen Haken hinter die Angelegenheit setzen.


    Beim nächsten Thema musste Ocella einige Momente nachdenken. Natürlich hatte er die Absetzung des Vesculariers zu Kenntnis genommen, sie wurde ja auch öffentlich verkündet und ausgehangen und als ostiensischer Amtsträger lohnte sich zumindest täglich ein Blick auf die öffentliche Verkündigungstafel, wenn nicht sogar noch häufiger. Wie dabei jetzt allerdings weiter zu verfahren war, war Ocella ein Rätsel. Er hatte bislang die Verleihung eines Stadtpatronats noch nicht selbst erlebt und wusste daher auch nicht, welche Formen dabei zu beachten, welche Animositäten miteinbezogen waren und wie eine solches Angebot grundsätzlich bei den möglichen Patronen angenommen wurde. Allerdings stünde wohl in jedem Fall, wie auch bei üblichen Patronaten, die Frage im Mittelpunkt, welchen Nutzen ein Patronatskandidat von der Übernahme hatte. Unbewusst ließ er den Daumen seiner rechten Hand vom Zeigefinger zum kleinen Finger und wieder zurück tanzen.


    Na ja, sollte Palma tatsächlich das Patronat über Ostia übernehmen, wäre damit sicherlich eine massive Bedeutungssteigerung der Stadt verbunden. Jeder Außenstehender würde sich zweimal überlegen, ob er sich mit der Stadt des Kaisers anlegen möchte. Doch besteht ja erstmal die Frage, ob er das Patronat annehmen würde. Denn eine Ablehnung wäre - unabhängig von irgendwelchen Sicherheitsüberlegungen - eine Klatsche für die Stadtverwaltung, die sich die Amtsträger wohl noch lange würden anhören müssen.


    Der Aedil machte eine kurze Pause, wurde sich dann aber bewusst, dass der andere Duumvir ja bereits die notwendigen Dokumente mit in Roma hatte. Vaticanus hatte diese ja übergeben, als der Cassier von den Palmanertruppen nach Ostia gebracht worden war.


    Ihr hattet ja bereits die entsprechenden Urkunden mit in Roma. War es da möglich, bereits eine... wie sollte er es formulieren? Stimmungslage bei den Palmanern auszumachen?


    Er schaute den Iulier ernst an. Womöglich hatte es bereits erste Worte dazu gegeben?

  • Die Geste des Helvetiers registrierte der beim Zuhören aus dem Fenster schauende Duumvir nicht. Dennoch provozierte gerade die abschließende Frage des Aedils im Zusammenhang mit der ablehnenden Haltung des duccischen Tribuns Dives zu einer ausholenderen Antwort:
    "Naja, also ich glaube sowieso eher weniger, dass sich hier im Zentrum Italias irgendwer mit uns anlegen will. Wir sind hier doch alle recht zivilisiert und keine Barbaren. Damals hatte mein Cousin Octavius Macer, heute ein Senator von Roma, den Merkurtempel wiederaufbauen lassen. Die finanziellen Mittel dafür hatte er als erstgradiger Neffe des Octavius Victor, einem Klienten des Vesculariers, sich von letzterem geben lassen. Im Gegenzug wurde Salinator dann anlässlich der Tempeleröffnung zum Patron der Civitas Ostia erklärt.", führte der Iulier die vergangenen Geschehnisse aus. Klar war, dass es eben irgendwo ein ganz normales Patronatsverhältnis war... mit ein paar kleinen Abweichungen natürlich. Eine Stadt konnte ja bekanntlich nicht zur Salutatio erscheinen, da sie immobil war, während für die Duumviri eine tägliche Anreise auch kaum mit den Amtgeschäften zu vereinbaren wäre. Jedoch half und unterstützte ein Patron seine Klienten eben nach Kräften... finanziell, wie in diesem Falle, oder auch mal juristisch, wie sich wohlmöglich eine gewisse Stadt in Germania Superior bald an ihre Stadtpatrone wenden würde, um ein höheres Stadtrecht zu bekommen. Für den Patron gab es im Gegenzug vor allem eines: Ansehen und Prestige (wie bei menschlichen Klienten).


    Dives löste seinen Blick vom Fenster und wandte sich wieder Ocella zu.
    "Ich habe in Roma deutlich gemacht, dass ich es für einen Fehler gehalten habe und halte, dass man den Vescularius zum Stadtpatron gemacht hat... und überhaupt diesen erst um die Finanzierung bat." Erst recht, weil Macer zuvor scheinbar nur unzureichend mit dem Quaestor gesprochen hatte, waren von den letztlich benötigten 100 Aurei doch bereits ganze 88 in Spendenform auf dem Konto der Stadt. Da hätte man sich die restlichen 12 Aurei auch gut und gerne von einem anderen, weniger polarisierenden Senator erbitten können, statt die vollen 100 praktisch aus der Staatskasse zuschießen zu lassen...
    "Aber hätte, hätte, hätte. Hier und heute können wir nur versuchen nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, was speziell heißt, dass wir gemachte Fehler nicht einfach hinnehmen, sondern sie zu revidieren versuchen. Und was wäre eine gelungenere Revision als den Usurpator Vescularius durch den wahren Augustus Palma zu ersetzen?!", beendete der Iulier diese Seite der Medaille. Dann gab es da allerdings noch die andere Seite:


    "Andererseits besteht natürlich durchaus die Gefahr, dass der Cornelius ablehnt. Zwar ist die Stadtkasse derzeit doch recht gut gefüllt, sodass in näherer Zukunft keinerlei Bitten an einen potenziellen Patron auftauchen sollten, doch weiß man ja nie. Vielleicht hält er ja bereits so viele Stadtpatronate, dass er einfach kein weiteres will." Wie gesagt steckte dahinter ja stets auch ein gewisser Aufwand: zeitlich und oft auch finanziell. Und zudem war das Patronat des Kaisers auch stets etwas Besonderes, eine Ehre, die man sich irgendwo verdienen musste. Und was hatte Ostia bisher getan, außer aufgrund der steten Besatzung salinatortreuer Truppen eben auf der falschen Seite zu stehen?
    "Die Wirkung wäre auch für Ostia, vor allem aber für den Ordo Decurionum und ganz besonders uns amtierende Magistrate katastrophal...", deutete der Iulier lediglich an. Als Opportunisten würden sie fortan ja sowieso mehr oder minder gelten. Dann jedoch mit einer solchen Bitte an den neuen Princeps heranzutreten - und abgewiesen zu werden - würde ihr aller Ansehen nur noch weiter ins Bodenlose sinken lassen. Gelänge die Aktion jedoch, so würde nicht nur Ostia enorm davon profitieren, sondern auch die Magistrate hätten wenigsten einen kleinen Erfolg im ganzen Bürgerkriegsgeschehen zu verbuchen. Man wäre nicht mehr der Verlierer, der (beinahe) bis zum bitteren Ende dem Fettsack die Treue gehalten hatte, sondern man wäre derjenige, der die neue Zeit des Cornelius Palma lokal eingeleitet hätte - einjeder von ihnen. Also: Hop oder top?

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  • Der Aedil hörte aufmerksam zu. Doch was wusste er jetzt? Er kannte die Umstände, unter denen der Vescularier Stadtpatron geworden war, hatte zu Kenntnis genommen, dass das Thema in Roma zumindest zur Sprache gekommen war und fühlte sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass eine Annahme durch den Cornelier zur deutlichen Ansehenssteigerung der Stadt und ihrer Amtsträger führen würde, eine Ablehnung aber mit einem massiven Ansehensverlust eben jener einhergehen würde. Doch seine Frage war nicht beantwortet worden.


    Dabei ging es doch jetzt genau darum, die Chancen abzuschätzen, ob der Cornelier eine Übernahme überhaut in Betracht ziehen würde. Und man konnte zudem davon ausgehen, dass jene, die jetzt in Roma den Ton angaben auch weiterhin zumindest wichtige Berater des Kaisers sein würden, wenn nicht sogar entscheidende Ämter in dessen Administration übernähmen. Ocella runzelte die Stirn. Sein Informationsstand war nicht unbedingt erweitert worden, sodass seine Einschätzung jetzt auch nur auf Vermutungen beruhen würde.


    Nun, sicherlich ist es einen Versuch wert, wenn wir die Chancen für die Annahme als gut einschätzen könnten. Wenn es aber nun bereits negative Stimmen gegeben hätte und davon musste Ocella ausgehen, wenn der Duumvir an dieser Stelle zwar bestätigte, dass es Gespräche gegeben hatte, aber keine Ergebnisse eines solchen Gesprächs weitergab sollten wir vielleicht vorerst Abstand von solchen Plänen nehmen und erstmal abwarten, bis sich die Wogen wieder geglättet haben, bevor wir mit dem Angebot an den Cornelier herantreten.


    Das sollte jetzt sein Beitrag sein. Wenig belastbar und auf Vorsicht bedacht, aber gleichzeitig mit dem Wissen behaftet, dass eine Ablehnung wohl die Planungen aller Beteiligten erstmal zurückwerfen würden.

  • In der Tat hatte der Duumvir die Frage des Helvetiers nicht explizit beantwortet. Doch der Aedil kannte seinen Vorgesetzten jetzt mittlerweile sicherlich auch so gut genug, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können... was Ocella scheinbar wirklich tat. So fühlte sich der Iulier im Folgenden sofort dazu berufen sich erneut etwas zu erklären:
    "Hm, also einschätzen können wir kaum etwas. Die beiden ranghöchsten Männern, mit denen ich in Roma gesprochen habe, waren zwei senatorische Tribuni, wobei ich nur von einem der beiden dessen Meinung kenne... ablehnend.", erzählte er und machte mit seiner Mimik deutlich, dass er nicht unbedingt glaubte, dass ein senatorischer Tribun den künftigen Kaiser nun so übermäßig beeinflussen könnte. Da musste man nur einmal die Zahl der Legionen zählen und bedenken, dass jede dieser Legionen auch einen Legionslegaten hatte, dessen Meinung schon deutlich mehr Gewicht hatte. Und daneben waren der Duccier und der Aurelier ja auch nicht einmal (vermutetermaßen) die einzigen senatorischen Tribune im cornelischen Heer. Nein, jede Legion hatte planmäßig wieder ihren eigenen Tribunus Laticlavius, sodass in Summe also bis zu zehn senatorische Stabsmitglieder allein unter den Belagerern Romas waren, sollte von ihnen jeder den bisherigen Krieg überlebt haben. Hinzu kamen noch die wieviel Legionen auch immer aus Süden, die direkt von Palma geführt wurden und sicher auch noch einen extra Beraterstab des künftigen Kaisers umfassten...


    "Aber wenn ich das richtig sehe, dann sollten wir dem Cornelius ja eh zu seinem Amtsantritt mit einer Abordnung gratulieren. ...", gerade aufgrund der räumlichen Nähe wohl ein absolutes Muss. "... Da könnten wir ja in der Hinterhand diesen Vorschlag einfach mit im Gepäck haben und ihn dem Cornelius anbieten, sofern wir die Chancen für gut genug befinden.", erklärte Dives und machte eine kurze Pause.
    "Dich würde ich übrigens ganz gerne als Teil einer solchen Delegation sehen, Ocella.", fügte er anschließend leicht beiläufig an.

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  • Ocella dachte nach der ersten Einschätzung des Duumvirs erneut nach. Es hatte also negative Stimmen gegeben, und zwar von Tribunen, die schon relativ hoch in der militärischen Rangordnung standen. Inwieweit diese aber auch einen effektiven Einfluss auf den Cornelier hatten, blieb offen und war wohl nicht in Erfahrung zu bringen, bis der Kontakt zu Palma hergestellt werden würden. Der Aedil runzelte die Stirn und nickte dann leicht.


    Ich glaube ebenfalls, dass eine Chance bleibt, solange wir nicht eine klare Ablehnung bekommen haben.


    fasste Ocella dann nochmal kurz den Status quo zusammen, bevor der Duumvir dann seine Idee und einen Vorschlag formulierte, der Ocella durchaus gefiel. Erst bei einem persönlichen Treffen könnte ausgelotet werden, wie der Cornelier Ostia gegenüber eingestellt war. Und wie könnte man sowas besser einschätzen, als bei dem sicherlich bald anstehenden Antrittsbesuch. Je nachdem, wie dieser Besuch verlaufen würden, könnte man entweder die Ernennung vorerst zurückhalten oder in einem günstigen Moment an Palma herantragen.


    Das halte ich auch für sinnvoll. Zumal Palma sich dann bei dem Antrittsbesuch auch ein persönliches Bild von der Stadt und ihren Vertretern machen kann, von dem aus er seine Entscheidung treffen kann. In diesem Zusammenhang wäre ich natürlich geehrt, wenn ich Teil der Delegation sein könnte.


    formulierte er sodann sowohl Zustimmung zu dem Vorschlag, als auch noch seinen Dank für die Möglichkeit, die ihm der Iulier da bot, dem Cornelier persönlich zu begegnen.

  • Nach den zustimmenden Worten Ocellas war sich der Duumvir nicht ganz sicher, ob dieser ihn richtig verstanden hatte.
    "Hättest du spontan noch einen Vorschlag, wen wir für einen solchen Antrittsbesuch, den wir dem Cornelius in Roma abstatten sollten, noch bedenken sollten?", erkundigte er sich also diplomatisch. Dabei interessierte ihn jedoch weniger die Antwort des Helvetiers, sondern es kam ihm viel mehr darauf an, dass klargestellt wurde, dass Palma sich sicherlich nicht hierher nach Ostia bemühen würde, nur um hier mal 'Hallo' zu sagen. Ein persönliches Bild von der Stadt Ostia würde sich der Cornelier vielleicht mal mit etwas Glück machen, wenn hier das Serapeion fertiggestellt werden sollte und er Stadtpatron wäre und es im restlichen Reich einigermaßen ruhig war. Und selbst dann wäre es noch lange keine Selbstverständlichkeit, denn immerhin wäre er dann der Kaiser! Selbst der Fettwanst Salinator hatte Ostia nur als Praefectus Urbi besucht, nicht als Augustus...
    "Ich hatte vielleicht an den gewesenen Praefectus Cassius gedacht, da dessen Sohn, mein Collega, in absehbarer Zeit die Grenzen dieser Civitas nicht mehr zu verlassen gedenkt.", fügte Dives hinzu, um dennoch den Schein einer ehrlich gemeinten Frage zu wahren. Im Sinne Ostias wäre es wohl eh am besten, dachte er sich dann, wenn nur maximal zwei gewählte Magistrate, Ocella und Dives, nach Roma reisen würden. Für die restlichen Plätze würden einfache Honoratioren wohl völlig ausreichen...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der junge Scriba brachte den Mann zum Officium Duumvirorum und gab ihn sozusagen an den Vorzimmerbeamten Ostianus weiter. Der Mann machte ihn irgendwie unsicher und der Scriba war froh, als er danach wieder zur ARbeit gehen konnte.

  • Sedulus blickte den Scriba kurz bevor dieser den Raum verließ mit einem Lächeln an.


    Ich danke dir, und einen schönen Tag noch! :)


    Dann hieß es erneut warten. Aber er ging davon aus, dass auch dies nicht lange dauern würde.


    Sim-Off:

    Danke für die prompte Bedienung. :)

  • Sim-Off:

    Jaja, ich habe hier ein paar sehr fähige Beamte in Ostia! ;)


    Ostianus, der Vorzimmerbeamte der iulischen Duumvir, erkannte anhand der Standesabzeichen des Gastes auf den ersten Blick, dass er es hier mit einem Senator zu tun hatte.
    "Sei gegrüßt, Senator! Du möchtest zu den Duumvirn? Der Herr Cassius ist leider gerade außer Haus, aber seinen Collega Iulius kannst du sofort sprechen, wenn du willst.", erklärte Ostianus bei so hohem Besuch etwas übereifrig.
    "Ich müsste nur kurz wissen, wen ich anmelden darf..?", fragte er indirekt nach einer aus seiner Sicht reinen Formalie, während er bereits eiligst zur Tür des duumvirischen Officiums trat, um die Wartezeit des Senators nicht unnötig lang zu gestalten.

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  • Salve!


    Grüßte er den Vorzimmerbeamten knapp wie es seine Art war. :D
    Da hatte Sedulus ja richtig Glück gehabt, dass er nicht zu diesem Cassius sondern zu Dives wollte. :D


    Mit dem Duumvir Cassius hätte ich eh nichts anfangen können. Nein, ich hätte he zu Iulius Dives gewollt.
    Sicher! Sage dem Duumvir, Germanicus Sedulus wolle ihn überf.... ähm besuchen.


    Dabei lächelte er ein klein wenig verstohlen.

  • Ocella dachte wieder einige Augenblicke nach. Da gab es die eine oder andere Frage zu bedenken, insbesondere die Befindlichkeiten der einzelnen Decurionen und auch der Pontifices, die ja in gewisser Weise auch Vertreter der Stadt waren, wenn auch aus dem kultischen Bereich.


    Das kommt natürlich grundsätzlich darauf an, wie groß eine solche Delegation sein soll.


    fasste Ocella seinen ersten Gedanken zusammen. Schließlich wollten sie ja einerseits nicht mit dem halben Ordo decurionum beim Kaiser vorsprechen, andererseits könnte aber eine zu kleine Delegation als Affront aufgefasst werden. Hier galt es abzuwägen.


    Der gewesene Prafectus Cassius sollte sicherlich zu der Delegation gehören, nach dem wie er Ostia in den letzten Wochen geführt hat. Unter Umständen können wir dann den dienstältesten Pontifex miteinbeziehen und dann zusätzlich noch ein bis zwei Decurionen.


    Dann würde eine fünf- bis sechsköpfige Delegation nach Roma reisen, was eigentlich groß genug sein durfte, um dem Cornelier die ihm zustehende Ehre zu erweisen, und nicht so groß, dass der gesamte Audienzsaal von Ostiensern überquoll.

  • Ostianus nickte verstehend und meldete den Senator umgehend an. Nur wenige Augenblicke später traten zwei Schreiber mit mehreren Wachstafeln unter den Armen und in den Händen aus dem Officium, bevor zu guter Letzt auch der Vorzimmerbeamte wieder ins Vorzimmer zurückkehrte und wichtig, wichtig verkündete: "Der Duumvir empfängt dich jetzt."


    Im Innern des Büros saß der Iulier an seinem Schreibtisch und räumte noch einige Tabulae beiseite, zu denen er in der kleinen Besprechung mit den städtischen Schreibern nicht mehr gekommen war. Denn für einen Germanicus Sedulus wurden solche zumeist praktisch namenslosen Beamten natürlich kurzerhand aus dem Officium geworfen - ob die Unterredung nun beendet war oder nicht.
    "Sedulus! Welche Freude und welche Überraschung zugleich dich hier zu sehen! Bitte, setz dich doch und erzähl, wie es dir geht...", begrüßte Dives den unerwarteten Besuch freudig und war tatsächlich daran interessiert, wie es dem Germanicer ging. Er hatte ja keine Ahnung, ob Sedulus auch zwischenzeitlich das zweifelhafte Glück hatte eine Kerkerzelle von innen zu sehen, ob er untergetaucht war oder was er sonst seit dem Eintreffen der cornelischen Truppen getan hatte.
    "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Einen verdünnten Wein vielleicht? Ich glaube, wir müssten noch einen guten Jahrgang eines Hispaniers hier haben...", offerierte er und ließ anschließend erst einmal seinen Factio-Freund zu Wort kommen.

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  • Sedulus blickte sich bei seinem Eintritt kurz und nickte anerkennend.


    Dives! Die Freude ist ganz auf meiner Seite! Nett hast du es hier.
    Ich hoffe doch ich störe jetzt nicht gerade bei einem wichtigen Amtsgeschäft. Wenn ja, dann sag es und ich komme später noch einmal.


    Derweil nahm Sedulus auf dem angebotenen Stuhl platz.


    Wenn du mich fragst gerne. Da sag ich nicht nein.


    Grinste Sedulus bevor zu erzählen begann.


    Ach ja, ich glaube mir geht es nur halb so gut wie dir. Salinator hat meinen Onkel und mich der Ämter beraubt. Ja doch, so könnte man sagen. Und am Ende zog ich es vor Rom zu verlassen. Ich hatte gedacht, dass ich mich den Rebellen anschließe. Allerdings habe ich keinen blassen Schimmer wo sie stehen.


    Dabei zuckte er mit den Schultern.


    Aber sag, wie geht es dir und was macht die Arbeit hier in Ostia?


    Sedulus hatte nicht vor hier zu lamentieren. Es half ja eh alles nichts.

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