• Meridius trat ins Atrium. Er war froh, endlich wieder zu Hause zu sein. Rom war zwar Rom, doch es war ihm entschieden zu groß, entschieden zu laut, entschieden zu dreckig. Er brauchte seine Ruhe, seinen Frieden und die Menschen die er liebte.


    Er rief nach Gallus.

  • "Ah, Gallus. Gut, dass Du gleich da bist. Ich hatte einen wahnsinnsschnelle Überfahrt. Dafür war es von den Wellen her auch ziemlich ruppig. Ich bin regelrecht durchgeschlagen."


    Meridius lachte.


    "Ich habe diesen Trägern hier gesagt, dass sie alles hier abstellen sollen. Du kannst es ja dann auf mein Zimmer bringen. Und sonst ist hier alles in Ordung? Wie geht es der Familie? Was macht Livia?"

  • "Alles wie immer, Herr! Das heißt nicht ganz. Zuerst ist hier ein Sekretär aufgetaucht und gestern sogar Mercator. Ich glaube er müsste auf seinem Zimmer sein. Sein Schiff kam ebenfalls gestern hier an..."

  • "Mercator ist zurück? Ich kann es kaum glauben. Hat er seine Geschäftsreise endlich zu Ende gebracht? Das ist ja toll! Hat er schon erzählt? Wie war es in Alexandria? Wie war es in Carthago? Ich wünschte, ich hätte mit ihm unterwegs sein können... Er ist auf seinem Zimmer hast Du gesagt?"

  • "Ja, er ist auf seinem Zimmer!"


    Ich blickte den Trägern misstrauisch hinterher, als sie die letzte Seekiste abgestellt hatten und die Casa mit reichlich Trinkgeld versehen verließen.


    "Doch ruh Dich ersteinmal aus, Herr! Ich werde sofort das Bad fertig machen. Ach und eh ich es vergesse, ein Agrippa ist hier in der Stadt eingezogen. Und Scribonius Curio gibt ein Fest..."


    Ich packte das Handgepäck meines Herrn.

  • "Gut, Du hast Recht. Ich werde erst einmal ein Bad nehmen und mich ein wenig stärken. Danach kann ich immer noch bei Mercator und den anderen vorbeischauen."


    Meridius blickte Gallus hinterher.


    "Du sagtest, bei Curio gibt es ein Fest?
    - Vielleicht sollte ich hingehen..."

  • Mercator hatte nun das ganze Haus durchsucht. „Wo war Sie denn?“ murmelte er in seinen Bart. Gallus war wahrscheinlich gerade wieder am Markt. Aber wo war den Livia? Er hatte sie so lange nicht mehr gesehen und freute sich schon darauf sie wieder in den Arm nehmen zu können. Was sie wohl dazu sagen würde wenn sie ihn nach so langer Zeit endlich wieder sah? Er hoffte sie freute sich.

  • "Ah! Livia meine Kleine! Komm in meine Arme!"


    Mercator war den Tränen nahe als er Livia nach so langer Zeit endlich an sich drückte. Die beiden standen einige Zeit einfach nur da und umarmeten sich. Dann lösten sie sich wieder von einander.


    "Du hast recht, ich war zulange weg. Viel zu lange. Aber nun bin ich wieder hier bei euch. Und ich habe nicht vor so schnell wieder weg zu gehen."


    Mercator lächelte Livia herzlich an.


    "Natürlich habe ich dir etwas mitgebracht. Warte kurz ich hole es."


    Mercator verschwand kurz und kam nach einiger Zeit mit einem fest verschnürten Paket zurück.


    "Hier mach es auf. Es sind Kleider aus feinster Seide aus Karthago. Ich hoffe sie passen dir. Und hier habe ich noch etwas."


    Mercator holte aus seiner Tunika eine kleine Schachtel hervor. Er öffnete sie und holte eine wunderschöne Kette hervor.


    "Sie ist aus Ägypten. Ich hoffe ich habe deinen Geschmack getroffen. Komm ich helfe dir beim anlegen."

  • Meridius stand unter der Türe und schmunzelte. Der alte Charmeur hatte nichts verlernt. Und Tante Julia, welche längst zu den Ahnen heimgegangen war, hatte ihn ihm wahrlich das große Los gezogen. Meridius dachte nach. Warum hatte Mercator nie wieder geheiratet? Liebte er seine verstorbene Gemahlin immer noch so sehr?


    "Mir hast Du nichts mitgebracht, Onkel Quintus!"


    Meridius lachte.

  • Mercator sah in die Richtung aus der die Stimme kam.


    "Ah, Meridius! Natürlich habe ich auch dir etwas mitgebracht. Ich muss nur schauen wo Gallus meine Truhe hingestellt hat. Sie muss hier doch irgendwo stehen."


    Mercator sah sich um.


    "Ah, da ist sie ja!"


    Mercator ging zu Truhe, öffnete sie und nahm einen zusammengelegten, roten Stoff heraus. Er legte ihn auf eine Steinplatte und begann den Stoff zu entfalten bis ein Gladius zum Vorschein kam.


    "Hier Meridius. Ich habe in Karthago einen Waffenschmied gefunden der zu den Besten seines Handwerks zählt. Ich habe dieses Gladius von ihm anfertigen lassen. Ich habe auch deinen Namen in die Klinge eingravieren lassen. Ich hoffe es gefällt dir und wird dir gute Dienste erweisen."


    Mercator lächelte und sah zu Meridius.

  • Meridius war sprachlos.


    "Du weißt, dass das eben ein Scherz war."


    Dann griff er nach der Klinge und wiegte das Schwert in seiner Hand.


    "Es ist ein gutes Schwert. Ein sehr gutes sogar. Ich danke Dir und werde es ab sofort immer bei mir tragen."


    Meridius steckte das Schwert wieder behutsam in die Scheide und umarmte Mercator.

  • Jaja, typisch Mann. "Warum hast Du mir nichts mitgebracht?" - Du hast ja eh fast alles, Maximus, also gönn mal einer Frau ein Geschenk. DU hast mir ja aus Rom nix mitgebracht, oder hab ich da was übersehen? Onkel Mercator dagegen war lieb.


    :]


    Sie lächelte Meridius an und in ihren Augen blitzte es auf.
    Ich danke Dir, Onkel. Die Kette ist wunderschön...

  • "Sie will nur mal wieder sticheln, auf ihre liebenswürdige Art, nicht wahr?"


    Meridius ging auf seine Schwester zu, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. Dann widmete er sich wieder dem Galdius.


    "es ist wirklich ein gutes Schwert. Ausbalanciert. Elegant. Leicht. Scharf. Eine saubere Linie. Eine wirklich einmalige Verarbeitung. Du musst ein Vermögen dafür ausgegeben haben... Wie nennt sich die Schmiede? Können wir sie aufkaufen?"


    Meridius lachte.

  • „Ich glaube nicht das es sinnvoll wäre eine Schmiede in Karthago zu kaufen. Ich verwalte sich jedenfalls dann nicht für dich. Der weg ist mir eindeutig zu weit. Aber du hast recht. Es ist eine der edelsten Schmieden in Karthago. Und wegen den Kosten mach dir keine Gedanken. So etwas fragt man außerdem nicht, wo bleibt deine Erziehung?“


    Mercator lachte ebenfalls.


    „Mir ist nur wichtig das es dir gefällt und dich beschützt.“

  • Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator
    „So etwas fragt man außerdem nicht, wo bleibt deine Erziehung?“


    Meridius grinste nur vor sich hin.


    "Livius hat sein Bestes gegeben, Onkel Quintus. Doch wir Decima waren immer ein bisschen schwer zu erziehen."


    Er lächelte und fügte hinzu:


    "Doch danke für Deine Mithilfe. Wer weiß, vielleicht fruchtet es ja eines Tages doch noch..."

  • Nachdem ich aus der Küche kam, machte ich auch noch schnell im Atrium sauber. Saubermachen war jedoch relativ, da in der Casa Decima eigentlich immer alles sauber und aufgeräumt war. Täglich drehte ich meine Runden, so dass nie etwas zusammen kam, und so war ich auch heute wieder schnell. Ich füllte die Lampen auf, fegte schnell die Ecken aus, versorgte die Fische im Becken, brachte neue Trockenblumen als Dekoration in den Raum, und zündete das köstlich würzig duftende Rächerwerk an. Mercator hatte erzählt, dass damit die Pharaonen ihre Paläste füllen würden, und in der Tat, sein Einkauf in Alexandria hatte sich gelohnt.

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