Der Ianitor öffnete die Türe.
Ja bitte?
Wozu auch großartig Worte verschwenden...
Der Ianitor öffnete die Türe.
Ja bitte?
Wozu auch großartig Worte verschwenden...
Die Porta öffnete sich und der Ianitor kam zum Vorschein. Besonders viel sagte er dabei nicht, sodass Dives nicht umhin kam sich zu fragen, ob der Grund hierfür allgemein in der frühen Morgenstunde lag oder aber speziell in der Aufwartung des Iuliers. So also beschloss er auch weiterhin erst einmal mit dem schlimmsten zu rechnen, was auch immer dies letztlich wäre.
"Salve! Ich bin hier, um dem Consular Vinicius Hungaricus meine Aufwartung zu machen und ihn um die Aufnahme unter seine Klienten zu bitten.", erklärte der gewesene Duumvir zunächst sein Anliegen. Er wollte schließlich nicht, dass man ihm gänzlich ungehört nach der Nennung seines Namen sogleich wieder die Tür vor der Nase zuschlug. Ob es allerdings einen großen Unterschied machte, wenn der Ianitor dieses Anliegen vor der iulischen Vorstellung kannte, war wohl eine Gefühlsfrage.
"Ich bin ein Cousin des Furius Philus, eines Klienten des ehrenwerten Consulars Vinicius Hungaricus. Mein Name.. ist Iulius Dives, zweifach gewesener Duumvir von Ostia.", stellte er sich dann vorsichtig lächelnd vor, wobei er abermals erst eine neutrale Nebeninformation gab, bevor er seinen mitunter aufgrund jüngster Ereignisse etwas vorbelasteten Gentilnomen preisgab. Ob die Formulierung 'zweifach gewesener Duumvir von Ostia' am Ende seiner Vorstellung dies wieder herauszureißen vermochte? Es würde sich zeigen...
Es war immer wieder schön, wenn die Besucher von sich aus soviel erzählten. Die meisten sagten ja nur ihren Namen und daß sie zu wem bestimmten wollten und man erfuhr den Grund des Besuches erst später. Der Nachteil war, daß man sich soviel merken musste, was man dem Hausherrn zu berichten hatte.
Und da die Iulier (derzeit noch) nicht auf der persönlichen Bannliste des Hausherrn standen, öffnete der Ianitor die Türe zur Gänze und ließ den Besucher eintreten.
Bitte mir folgen. sagte der Ianitor und ging voraus ins Atrium.
Wie geladen tauchte Vala zwei Tage später am Abend mitsamt der ihm mittlerweile so gut wie immer folgenden Bagage aus Sirius, den drei keltischen Haudraufs und seinem decimischen Tiro vor der Villa Vinicia auf und ließ sich durch ersteren nach dem Klopfen ankündigen: "Der Aedilis Plebis Titus Duccius Vala, der Einladung des Consulars Marcus Vinicius Hungaricus folgend, zum Abendessen." , ließ der Sklave mit dem schnoddrigen Ton des renitent Unbegeisterten verlauten.
Tja, es lag wohl in der Natur der Sache selbst, dass dort, wo Licht war, auch Schatten fielen; sich dort, wo es Gutes gab, auch Böses versteckte; und dort, wo etwas vorteilhaft schien, auch Nachteile lauerten. So war letztlich ein schon an der Porta gesprächigerer Gast sicherlich auch nicht viel unvorteilhafter als jemand, der bereits dort mit seinen Worten knauserte, wie es gleichsam dem Hausherrn auch nicht zwangsläufig nur zum Nachteil gereichen musste, dass er die Iulier bislang allem Anschein nach (noch) nicht auf seiner Blacklist zu stehen hatte.
"Sehr gern.", antwortete Dives also auf die Bitte des Ianitors und folgte diesem sodann ins Atrium des Hauses...
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Saras selber war ja völlig unpolitisch. Er interessierte sich nicht dafür, wer gerade welches Amt hatte und wer auf dem Kaiserthron saß. Irgendeiner würde das schon machen und das war die Hauptsache. Hauptsache alles lief und das Leben im römischen Imperium funktionierte.
Aber Saras war den Rebellen unendlich dankbar dafür – und das würde er bis ans Ende seines Lebens sein, so wahr ihm die Götter helfen mögen - , dass sie die Villa Vinicia und seine Familie beschützt hatten. Weder Mania, Meia oder Menyllus war etwas passiert. Alle waren wohlauf und unverletzt und mit einem Schrecken davongekommen. Jeden einzelnen Tag der Belagerung und Eroberung Roms hatte er dafür gebetet. Und nachdem die rebellischen Soldaten für die Sicherheit der Villa gesorgt hatten, hatte er seine kleine Familie beiseite genommen und den Göttern ein Opfer dargebracht. Alle hatten gegeben, was sie geben konnten.
Deshalb konnte er auch heute noch, nachdem sogar der Pater Familias der Gens Vinicia wieder aus der Verbannung zurückgekommen war, an nichts anderes denken als an die Gefahr, der seine kleine Familie so knapp entkommen war. Zumindest im Hinterkopf, während er dem erwarteten Duccier die Tür öffnete und ihn samt Anhang einließ. Die Leibwächter wurden beiseite genommen und würden separat beschäftigt und bewirtet werden. Den anderen beiden Begleitern wurde dezent das gleiche Angebot gemacht, je nachdem ob sie den Auftrag hatten, bei ihrem Herrn zu bleiben oder nicht.
Die Urbaner kamen zum Stillstand und Ahenobarbus erhob seine Hand um gegen die Tür zu klopfen, was aber letztlich mehr als hämmern ausfiel.
Es schien hier ist niemand Zuhause, deshalb wandte sich der Urbaner ab, um sein Glück bei einem anderen Domizil zu versuchen.
Evanoridas grinste noch über das ganze Gesicht und machte anzügliche Bemerkungen, als es an der Türe klopfte. Na ja klopfen, da langte jemand schon ganz schön zu.
Aber das bekam der Sklave erst mal nur am Rande mit, schließlich war gerade einer der seltenen Augenblicke, in denen Mago pflichthalber die Wirtschaftsräume der Villa verließ, und das musste ausgenutzt werden. Um im Vorbeigehen ordentlich zu flirten. Deshalb war Evanoridas gerade noch dabei, seinem Liebhaber „anzudrohen“, was ihn heute nach Feierabend erwarten würde, als der Besucher an der Tür von sich hören ließ.
„Also, bis dann!“, warf er Mago noch mit einem frechen Schmunzeln hinterher, dann zog er die massive Eingangstür auf.
Dahinter stand aber niemand mehr. ‚Na gut‘, dachte sich der Sklave und zuckte mit den Achseln. ‚Wird schon nicht so wichtig gewesen sein, wenn’s da jemand so eilig hat ....‘
Geduld ist eine Tugend, auch im Internet
Wie so oft, seitdem er sich mit einigem Stolz einen Klienten des vinicischen Consulars nennen durfte, fand sich Dives auch an diesem schönen Morgen zur Salutatio seines Patrons an der Villa Vinicia ein. Allem Anschein nach war er dabei weder der erste noch der letzte und vermutlich auch nicht der einzige, der bei den anstehenden Wahlen für ein Amt des Cursus Honorum kandidierte.
"Salve. Iulius Dives. Zur Salutatio des Consulars Vinicius Hungaricus, bitte.", zählte der Iulier nur das Wichtigste für den Ianitor auf, nachdem er an der Reihe war. Es war ja auch immer wieder die gleiche Leier... für den Türöffner vermutlich gar noch mehr als für Dives.
Nachdem Aquila mit seinem Senator geredet und zwar keine überschwängliche, aber immerhin positive Antwort bekommen hatte, schlug er am nächsten Morgen kurz nach der üblichen Zeit, zu der die Salutatio stattfand, bei der vinicischen Casa auf. Er klopfte, und nachdem ihm wohl irgendwann die Tür geöffnet werden würde, grüßte er den Ianitor: „Salve. Mein Name ist Marcus Decimus Aquila, ich bin Tiro fori bei Duccius Vala, einem Klienten von Consular Vinicius Hungaricus. Ich wollte fragen, ob er womöglich einen Moment Zeit für mich hätte... und falls nicht, ob du einen Termin für mich vereinbaren kannst.“
Nachdem ein Salve ausgetauscht worden war, nickte Lichas: „Ja, du hast Glück. Der ist gerade noch da und im Atrium. Menyllus bringt dich zu ihm.“ Damit wies er auf einen kleinen schwarzen Jungen.
Es war spät am Tag und er war am Vortag mit dem Jungen Aurelius Durus und den anderen Aureliern sowie den Sklaven die Ursus mitgeschickt hatte, angekommen. Er hatte zunächst alle Arbeiten nach der Ankunft erledigen müssen und Durus brauchte ihn nicht mehr. Ursus hatte es Cimon befohlen den Jungen mit seinem Leben zu schützen und das war seine einzige und gleichzeitig wichtigste Aufgabe. Natürlich half er dennoch, wie gewöhnlich den anderen Sklaven wo er konnte. Doch nun hatten ihn seine nervösen Beine hier her getragen. So lange hatten sie sich nicht gesehen. Ging es Phaeneas überhaupt gut? Und hatte er gewartet? ... Nervös klopfte er an und sah sich immer wieder um. Dann erst stellte er fest das er vorne stand. gab es nicht noch einen Seiteneingang? Oh, nein. Was für ein unverzeilicher Fehler. Mit dem er nun umgehen musste ... irgendwie!
Also straffte er seine Gestalt und wartete auf denjenigen der die Pforte öffnen mochte. Ganz selbstsicher und die Ruhe in Person. Alle Nervösität und Ängste verbarg er hinter einer Maske der Stärke.
Seit dem Bürgerkrieg hatten sich in der vinicischen Sklavenschaft seltsame Paare zusammengefunden. Die äußere Bedrohung und die Unsicherheit schien die letzten Hemmungen, die diese Paare noch auseinandergehalten hatten, weggewischt zu haben und so gab es jetzt ein paar neue junge oder nicht mehr ganz so junge Glücke in der Familia Vinicia. Oder sogar sehr alte Glücke, wie z.B. Berenice und Cephalus, die Köchin im Ruhestand und der inoffizielle Maiordomus. Man hatte ja in der Sklavenschaft schon länger gemunkelt, dass die zwei im Grunde miteinander liebäugelten. Aber trotz allem schienen sie wohl lange der Meinung gewesen zu sein, in ihrem Alter Amor nicht mehr herausfordern zu müssen. Diese Zurückhaltung hatte sich jetzt erledigt.
Und Lysias, Lysias‘ Liebste war während der Eroberung der Stadt gestorben. Ihre Herrschaften hatten auf der Seite Salinators gestanden, deshalb hatten die Rebellen ihre Villa eingenommen und verwüstet. Lysias‘ Geliebte war erst vergewaltigt und dann umgebracht worden. Ein Zeuge nächster Nähe, der überlebt hatte, hatte ihm das im Nachhinein erzählt.
Seit dem Tod seiner Liebsten war Lysias melancholischer als vorher. Er, der in allem immer die spaßige Seite gesehen und nichts ernst genommen hatte. Er, der immer fröhlich und gut gelaunt gewesen war. Jetzt lag in seinen braunen Augen ein ernster Ausdruck.
Trotzdem lächelte er Cimon zuliebe, als er ihn vor der Porta stehen sah. „Heus* Cimon! Schön, dich zu sehen! Tut gut zu sehen, dass dir der Bürgerkrieg nichts sichtbares angetan hat. Aber wieso stehst du hier so alleine am Haupteingang? Ach so, dein Herr kommt gleich noch nach, nicht wahr?“ Wieder lächelte er. Wenigstens das war ihm geblieben.
*umgangssprachliches lat. Heus = Hallo
Der Tross von Urbanern kam zum stehen und Ahenobarbus hob seine Faust und klopfte an der Tür...
Nervös wartete Cimon darauf das sich die Porta öffnen möge und nickte freundlich Lysias an, der öffnete. Aber etwas war anders. Fragend sah er ihn an und hörte seinen Worten zu. Sie waren so monoton und fern jeglicher Freude, das er befürchtete, das es Lysias nicht so gut ergangen war. Doch das jetzt und hier zu besprechen wäre sicher falsch und unpassend gewesen.
So entschied sich der Nubier dazu kurz das Lächeln zu erwiedern. "Salve, mein guter Lysias. Nein... ich muss zugeben das mein Herr nicht erscheinen wird. Bitte verzeih mir mein unangebrachtes Klopfen. Ich ... ist Phaeneas da. Und ... hat er Zeit?"
Zuerst wollte er besonders korrekt sein doch dann war es ihm fast gleich. Er wollte nur das eine. Seinen Phaeneas in die Arme schließen. Dabei bemerkte er nun wie sich sein Magen zusammenzog. Was wenn ihm etwas geschehen war? Flehend sah er Lysias an. Nein, es durfte nicht sein das SEINEM Phaeneas irgendetwas schlechtes wiederfahren war. Er wollte ihn doch beschützen. Und nun musste er hoffen das jemand anders ihn beschützt hatte.
ZitatOriginal von Lucius Domitius Ahenobarbus
Der Tross von Urbanern kam zum stehen und Ahenobarbus hob seine Faust und klopfte an der Tür...
... und kurz darauf öffnete der Türsklave die ... erraten, die Tür.
Ja bitte?
"Salve! Wir bringen euch den Leichnam des Marcus Vinicius Lucianus, sollen wir ihn drinnen ablegen oder übernehmt ihr das gleich hier an der Tür?"
In einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit, mit einer anderen Art Paket hätte der Ianitor ein gelangweiltes "Ja klar, einfach da in die Ecke stellen. Wo soll ich unterschreiben?" geantwortet.
Aber hier, jetzt und mit einer Leiche im Gepäck... das war doch eine Erfahrung der eher skurrilen Art. Daher antwortete der Ianitor: Einen Moment. Ich hole den Herrn.
Sprachs und verschwand. Eine kurze Zeit später erschien der gerufene Hausherr an der Porta.
Salve. Mir wurde gesagt, ihr habt den Leichnam meines Bruders?
"Salve! Ja das stimmt, wir wurden damit beauftragt, ihn hierher zu bringen. Sollen wir ihn noch hineintragen?" antwortete der junge Domitier mit ruhiger Stimme auf die Frage.
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