Valetudinarium - Lazarett

  • Gesagt getan. Flavus ging zur Markierung zog sich bis auf seinen Lendenschurz aus und begann damit die 10 Liegestütze zu machen. Es war nicht sonderlich schwer diese auszuführen, hatte sein Vater von ihm doch immer weit mehr gefordert. Flavus begann mit den Liegestützen und zählte sie laut mit, dann ging er schnell in die Knie und machte die zehn Kniebeugen, auch die ohne Probleme. Nachdem FLavus fertig war stand er auf und wartete auf das was der Optio als nächstes von ihm wollte.

  • Der Optio nahm das Horchrohr, trat an den Rucken des zu Musterden und horche Herz und Lunge nach verdächtigen Geräuschen ab.
    Auser das das Herz etwas schnell war, ebenso der Atem, konnte er nichts finden.
    Er legte das Rohr weg und betrachtet die Wirbelsäule, auch diese war gerade.
    Dann bewegte der die Arme durch, eine Hand derweil immer auf dem Gelenk, auch da konnte er nicht feststelllen was auf Erkrankungen oder dergleichen zurückzuführen war.
    Gut, du kannst dich wieder Anziehen

  • Die Musterung lief ja schon mal wie am Schnürchen, dachte sich Flavus während er den Optio ihn untersuchen lies. Als er dann den "Befehl" bekam sich wieder anzuziehen tat er dies auch und wartete dann noch darauf, was denn noch kommen sollte.

  • Flavus schaute in die gedeutete Richtung. Die ersten Zeilen waren noch sehr leicht zu lesen.
    Der Legatus Legionis ist der Kommandeur ...dieser ....Einheit.
    Bei den beiden letzten Zeilen musste Flavus seine Augen zusammenkneifen, aber er konnte auch diese lesen.

  • Was der Optio auf die Tabula schrieb konnte Flavus noch nicht erkennen, aber das würde sich ändern nachdem er das Lazarett verlassen hatte.
    Jawohl! antwortete er knapp mit einem Nicken, nahm die Tabula entgegen und nahm kurz Haltung an. Mit einem freundlchen Vale verabschiedete er sich und verlies das Valetudinarium in Richtung Rüstkammer!

  • Auch wenn das Lager von Mantua nicht belagert worden war und vor seinen Toren keine Schlacht geschlagen wurde, so machte sich der Bürgerkrieg doch auch hier im Lazarett bemerkbar. Wann immer es möglich gewesen war, hatte man nämlich Verletzte aus dem Lazarett des Feldlagers bei Verona zurück ins Standlager nach Mantua verlegt. Hier war es nämlich sauberer, hier gab es ein Dach über dem Kopf und überhaupt war hier alles weitaus weniger provisorisch als draußen im Zelt. Für die zum Teil schwer verletzten Soldaten war die Verlegung zwar eine gehörige Anstrengung gewesen, dafür waren ihre Heilungschancen hier deutlich besser. Die Kapazität war allerdings auch hier begrenzt und alle Plätze belegt, aber dafür konnten Soldaten hier ja auch noch besser als im Feld in ihren festen Unterkünften versorgt werden, wenn sie keiner ständigen ärztlichen Aufsicht bedurften. So herrschte auch hier in Mantua ein sehr geschäftiges ein und aus am Valetudinarium von all den Sanitätern und Ärzten, die sich um die Verletzten bemühten. Hinzu kamen die Händler, die schlau genug waren, gerade jetzt Heilkräuter und andere nützliche Dinge in besonders großen Mengen anzubieten und die entsprechend gern gesehene Gäste im Lager waren.

  • Nach dem kurzen Aufenthalt im Rekrutierungsofficium ging es wieder raus der Principia, einmal am Haus des Lagerpräfekten vorbei und dann direkt in das nebenan gelegene Valetudinarium.


    "Salve! Mein Name ist Gaius Octavius Labeo und ich wurde vom Rekrutierungsoffizier zu einer Eignungsuntersuchung hierher geschickt."


    meldete sich Gaius, nachdem er das richtige Zimmer gefunden, angeklopft und eingelassen worden war.

  • Argwöhnisch musterte der diensthabende Arzt den Mann. Nach dem Bürgerkrieg gab es ein paar Lücken und er wollte deshalb nicht ganz so streng sein bei der Musterung. Wer nichts taugte, würde das später in der Grundausbildung immer noch merken. "Salve. Irgendwelche Krankheiten? Schonmal gebrochene Knochen gehabt? Wie viele verlorene Zähne bisher?" fragte der Arzt trotzdem das übliche Standardprogramm ab, bevor er sich überhaupt erhob, um eine Untersuchung durchzuführen.

  • Der argwöhnische Blick verunsicherte Gaius ein bisschen.


    "Ich bin gesund. Also ich hatte in der Vergangenheit vielleicht mal einen Schnupfen oder so, aber sonst eigentlich nichts; keine Brüche oder ausgeschlagenen Zähne."


    Oder meinte der Arzt auch die Zähne, die jedem einmal rausfielen und dann aber wieder nachwuchsen? Die hatte Gaius nicht gezählt.
    Er lächelte einfach mal seine intakten Beißer zeigend und hoffe den Ansprüchen zu genügen.

  • Gaius folgte der Anweisung, zog seine Tunika aus, faltete sie einmal der Länge nach in der Mitte und ließ sie dann einfach neben sich fallen. Dann nahm er die nötige Position für Liegestütze ein und zählte laut mit:


    "Unum, Duo, Tria, Quattuor, Quinque, Sex, Septem, Octo, Novem, Decem."


    Nach der ersten Hälfte hielt Gaius kurz für zwei tiefere Atemzüge inne. Dann setzte er fort:


    "Undecim, Duodecim, Tredecim, Quattuordecim, Quindecim, Sedecim, Septendecim, Duodeviginti, Undeviginti et... Viginti."


    Ein bisschen erleichtert legte Gaius den Kopf in den Nacken und schaute zum Arzt auf. Lohnte es sich aufzustehen oder musste er hier unten gleich noch mit einer anderen Übung weitermachen?

  • "Einwandfrei", bemerkte der Arzt, der inzwischen aufgestanden war und zu einem Hörrohr gegriffen hatte. "Dann steh' mal wieder auf!" lautete seine nächste Anweisung. Als der Mann wieder stand, horchte er mit dem Hörrohr erst auf seiner Brust und dann auf seinem Rücken und schien mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden zu sein.


    Er legte das Hörrohr wieder in das Regal hinter sich und drückte dabei dreimal kurz auf einen Blasebalg, so dass jeweils ein leiser Pfeifton zu hören war. "Wie viele Pfeiftöne hast du gerade gehört?" fragte er den Mann.

  • Mit einem vorsichtigen Lächeln stand Gaius wieder auf. Das hatte sich für ihn eben fast wie ein Lob angehört.
    Dann folgte das Prozedere mit dem Hörrohr und Gaius atmete ein paar Mal besonders tief ein und aus.


    "Äh... drei, glaub ich."


    war die nicht ganz überzeugte Antwort von Gaius auf die nachfolgende Frage. Oder waren es doch nur zwei? Die leisen Pfeiftöne waren aber auch sehr kurz hintereinander gewesen.

  • Der Arzt verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. "Glauben sollst du an die Macht der Capitolinischen Trias! Aber du hast Glück, die sind auch zu dritt und drei ist auch richtig", bestätigte er dann die gegebene Antwort.


    "Halt' dir mal das linke Auge zu!", hatte er dann auch gleich eine nächste Anweisung. Als der Mann dieser nachgekommen war, hielt er zwei Finger seiner rechten Hand in die Höhe. "Wie viele Finger sind das?"

  • Hmpf. Wissen nicht glauben.


    "Jawohl."


    bestätigte Gaius und war danach froh, dass er mit der Anzahl trotzdem richtig lag.
    Dann hielt er sich mit der linken Hand das linke Auge zu.


    "Zwei."


    antwortete Gaius nun deutlich sicherer, denn diese Übung lag ihm wieder etwas mehr.

  • "Richtig", bemerkte der Arzt nüchtern und nahm wieder Platz. "Gesundheit, Kraft und Ausdauer, Hörvermögen, Sehvermögen. Alles da. Tauglich" fasste er dann die Ergebnisse zusammen und bescheinigte sie. "Dann mal zurück zum Rekrutierungsofficium mit dir."

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