epistolae | Briefkasten

  • Der Bote aus Mantua zog die Schriftrolle aus der eigens für eine solche Reise entwickelten Lederröhre hervor und warf sie in den Briefkasten der Villa Aurelia.


    Ad
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia
    Roma


    Salve Corvinus,


    mit großer Freude habe ich den ersten Brief aus der aurelischen Villa hier in Mantua erhalten und anstatt mir das Heimweh zu nehmen, ist es durch die lieben Worte von Prisca nur noch schlimmer geworden. Gerne würde ich alle Aurelii und Tiberii in Rom besuchen kommen, doch müßte ich zuvor von dir erfahren, wer überhaupt in den nächsten Wochen dort verweilen wird. Gedenkt ihr die Sommermonate außerhalb von Rom zu verbringen? Gerne würde ich auch einen Blick auf die Renovierungsarbeiten von unserem Domus werfen, so dass mir ein Besuch in Rom ein wenig lieber wäre. Einen ähnlichen Brief habe ich auch an deinen guten Freund, meinen Onkel Manius geschickt, damit ich meine Reise nach Rom, oder einem alternativen Ort der Sommerfreuden, bald planen kann.
    Vielleicht überschneidet sich dieser Brief bereits mit einer Antwort von dir auf meinen vorherigen Brief, aber trotzdem möchte ich fragen, wie es dir geht? Was macht die Acta Diurna? Sucht ihr noch immer fleißige Schreiber? Hier aus Mantua gibt es leider nicht viel zu berichten, außer dass Titus damit beschäftigt ist, Werbung für die Einstellung neuer Rekruten zu betreiben, aber wohl nur mit mäßigem Erfolg. Somit kann ich dir noch nicht einmal mit einem hübschen Artikel dienen, der die Menschen in Rom interessieren könnte, denn Zeit genug habe ich hier inzwischen. Genug der Worte. Viel zu gespannt bin ich auf deine Antwort zu diesem Brief, als dass ich noch viel schreiben könnte. Lieber schicke ich gleich einen Boten.


    Mögen die Götter dich und die deinen beschützen.


    Tiberia Septima

  • In regelmäßigen Abständen landeten Briefe aus Mantua im Postkasten der Aurelier:


    Ad
    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma


    Meine liebe Prisca,


    wie sehr ich mich über deinen Brief und das Geschenk für unser noch ungeborenes Kind gefreut habe, vermag ich gar nicht in Worte zu fassen. Es tut so gut, etwas von dir zu lesen, dass ich deinen Brief bestimmt schon fünf mal gelesen habe und es gewiss noch öfters tun werde.
    Du fragtest mich, seit wann wir wüssten, dass ich schwanger bin. Um ehrlich zu sein, wussten Titus und ich es schon vor unserer Abreise nach Mantua, allerdings hatte ich ihn darum gebeten, noch niemandem etwas zu sagen. Zu groß war meine Angst, dass ich das Kind vorzeitig verlieren könnte und ich wollte keine enttäuschten oder mitleidigen Gesichter sehen, wenn ich euch in Rom besuchen komme. Ich hoffe du kannst mich verstehen. Gerne erzähle ich dir mehr, wenn ich euch in ein paar Wochen besuchen komme.
    Ich habe erst kürzlich einen Brief an Corvinus geschickt, in dem ich ihn fragte, wo die Aurelii in den Sommermonaten verweilen werden, so dass ich nun sehnsüchtig auf seine Antwort warte, damit ich meine Reisevorbereitungen beenden kann und mich auf den Weg zu euch begebe. Und bevor du dir Sorgen wegen meiner Schwangerschaft machst: Es geht mir hervorragend. Ich bleibe von Leiden, von denen andere Frauen während ihrer Schwangerschaft berichten, verschont und kann meinen hausfraulichen Pflichten nachgehen, als wäre ich nicht schwanger. Somit hat Titus nichts dagegen, dass ich euch im Sommer besuchen komme, ehe es mich für einen recht langen Zeitraum hier in Mantua hält. Was das üben für die Empfängnis angeht, werde ich gerne ausführlicher mit dir darüber reden, sobald wir uns wieder sehen. Meine Aufgabe als Pronuba von Calvena und Serrana hat mir die Scheu vor diesem Thema genommen und ich bin der Überzeugung, dass jede junge Frau sehr genau wissen sollte, was in der Hochzeitsnacht auf sie zukommt und wie schön die körperliche Vereinigung zwischen Mann und Frau sein kann. Allerdings verstehe ich jene Männer nicht, die der Überzeugung sind, dieses Forum von Glück in einem Lupanar finden zu können. Es gehört mehr dazu, als nur der Akt an sich, erst dann wirst du das vollkommende Glück erleben dürfen.
    Was mich zu einer sehr wichtigen Information aus deinem Brief führt. Du bist in einen Flavier verliebt??? Wer ist es und seit wann? Erwidert er deine Gefühle? Weiß er überhaupt davon? Was sagt Corvinus dazu? Er muß doch begeistert von der Aussicht sein, dich mit einem Flavier verheiraten zu können. Oder hat er womöglich schon andere Pläne? Hast du schon mit ihm darüber gesprochen? Jetzt verfluche ich die Entfernung, die zwischen uns liegt. Wie gern würde ich dir nun mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mit bleibt nichts anderes zu tun, als dir anzubieten, mir jeder Zeit zu schreiben. Vielleicht hilft es dir, wenn du deine Gedanken und Gefühle niederschreiben kannst? Ich verspreche dir, dass ich nichts an Titus weiter geben werde, was du mir in deinen Briefen anvertrauen magst, und somit unter uns bleiben soll.
    Ich möchte mich auch noch für das wundervolle Geschenk, ebenfalls von Titus, bedanken. Das Pferdchen mit seinen Rollen unter den Hufen ist eine sehr schöne Arbeit und gewiss wird unser Kind viel Freude daran haben, wenn es das Pferdchen hinter sich herziehen kann. Das Geheimfach hat Titus entdeckt, als ich ihm dein Geschenk zeigte und ich war sehr überrascht. Ob wir einen Jungen oder Mädchen bekommen werden, liegt in den Händen der Götter. Ich bete dafür, dass es zu erste in Junge werden wird, damit Titus nicht enttäuscht von mir ist, aber ich würde mich ebenso über ein Mädchen freuen. Es wird uns nichts anderes übrig beiben, als abzuwarten, bis es so weit ist. Und ja, es ist durchaus schon zu sehen. Die Niederkunft wird voraussichtlich Anfang der Wintermonate sein.


    Möge Iuno dir und deiner Liebe wohlgesonnen sein.


    Deine Septima

  • Es war nach der Katastrophe im Theater, dass ein Bote einen Brief einwarf, exklusiv und ganz alleine für Aurelia Prisca.


    An
    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma


    Liebste Prisca,


    es tut mir Leid, was gestern Abend passiert ist. Es tut mir so furchtbar Leid, dass der Abend so unschön unterbrochen wurde. Dein Vetter hat meine Frage an dich fürchterlich missverstanden. Aber mir war einfach deine Meinung zu der Sache wichtig, und wie sollte ich es herausfinden, außer, wenn ich dich frage? Und ich bin so unendlich froh, dass du mich heiraten willst. Dies ist etwas, was mich alleine glücklich machen kann in diesen Zeiten.


    Doch hat sich mein Plan geändert. Ich werde nicht zu euch Aureliern gehen, wie ich es gesagt habe. Nein, mir ist etwas Besseres eingefallen, denn das Neueste weißt du noch gar nicht. Gracchus ist bereit, uns zu helfen. Mein Vetter, Manius Flavius Gracchus! Ich habe ihm alles erzählt, und meine Geschichte hat ihn so bewegt, dass er sich der Sache annehmen will. Und aus diesem Grund fand ich es besser, wenn ich Celerina und ihren Gatten zu einer Cena in der Villa Flavia einladen würden. Geben die Götter, dass sie, wenn ich die Nachricht durch einen Sklaven vermitteln lasse, annehmen! Und auch, dass Corvinus von uns drei Flaviern überzeugt werden kann. Es wäre doch gelacht, liebste Prisca, wenn wir, die füreinander bestimmt sind, nicht unser gemeinsames Glück finden!


    Was mir aber noch Sorgen macht, ist dein Vetter, Lupus. Ich weiß nicht, ob er etwas davon, was passierte, weitersagen wird oder nicht. Du musst ihn daran hindern, dass er etwas an Corvinus verpetzt, Prisca! Und wenn du etwas davon hörst, dass er die Geschichte an ihn verraten hat, bitte schick mir einen Brief, was das angeht!


    Ich hoffe, dass ich dich bald wiedersehe, meine geliebte Blume. Möge Venus über uns beide wachen.


    In Liebe, Treue und größter Verehrung,


    dein


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    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma
    Italia



    Liebe Prisca,


    Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mich bei dir gemeldet hab. Ich hab dich natürlich nicht vergessen, aber die Ereignisse der letzten Wochen und Monate haben sich überschlagen. Ich denke, du hast bereits erfahren, dass es mich nach Mogontiacum verschlagen hat. Dir ist sicher nicht entgangen, dass sich der PU unmöglich bei meiner Hochzeit benommen hat. Ein wenig hab ich das Gefühl, dass dieser nach einem Grund gesucht hat, um Valerian nach Germanien zu versetzen… Alles reine Willkür, nur um die Menschen weiter zu verunsichern und dafür zu sorgen, dass nichts gegen ihn unternommen wird. Aber er wird dadurch nicht alle Stimmen zum schweigen bringen. Du wirst mir vermutlich nicht glauben, wenn ich dir erzähle, dass Romana, kaum dass sie von diesem Unrecht erfahren hat, zu Salinator ins Büro marschiert ist um sich für uns einzusetzen. Leider hat es wenig gebracht. Salinator hat sie beleidigt und dann rausgeschmissen. Nicht einmal vor einer Vestalin hat er Respekt. Ich hoffe nur, dass es nicht ihr Schaden sein wird, dass sie sich für uns eingesetzt hat… Dieser Mann ist schließlich zu allem Fähig.


    Mir geht es soweit gut. Die Reise nach Mogontiacium war zwar etwas anstrengend, aber ohne jegliche Zwischenfälle. Wir sind wohlbehalten angekommen und die Casa Quintilia ist wirklich gemütlich und schön. Ich genieße es, über den Sommer nicht in Rom zu sein. Es soll derzeit besonders stickig, staubig und heiß sein. Es ist ruhig hier in Germanien und Überfälle muss man nicht befürchten. An den Grenzen ist es ruhig. Es ist natürlich nicht so aufregend wie in Rom, aber es ist auch einmal schön, nicht ständig von Intrigen umgeben zu sein.
    Was gibt es Neues bei dir? Wir haben einander so lange nicht mehr gesprochen. Weißt du schon, dass Serrana schwanger ist? Sie ist furchtbar aufgeregt und freut sich schon auf ihr erstes Kind. Du solltest sie mal wieder Besuchen, sie würde sich sicher darüber freuen.


    Viele Grüße aus der Ferne,
    Calvena

  • An
    Tiberia Septima
    Villa Aurelia
    Roma


    Liebe Septima,


    Danke für deine Mitteilung! Ich würde dich gerne wieder sehen und hoffe daauf, dass dies bald geschehen wird. Wie wäre es in der Taberna Apicia am ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLX A.U.C. (2.9.2010/107 n.Chr.)* am Abend nach der Cena? Ich würde mich sehr freuen!



    Sim-Off:

    *Mehr oder minder als Fantasiedatum zu sehen. ;)

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    M' Aurelius Orestes
    Villa Aurelia
    Roma



    M' Tiberius Durus M' Aurelio Oresti s. p. d.


    Im Namen Deiner Verlobten Tiberia Arvinia wende ich mich an Dich. Lange Zeit bist Du nicht mehr in unserem Hause zu Gast gewesen oder ihr geschrieben. Zwar hörte ich von Deiner Krankheit und bete zu den Göttern, dass sie Dir Heilung schenken mögen, doch muss ich Verständnis zeigen für Arvinia, die sich durch Dein Schweigen trotz aller Nachrichten verletzt. All ihre Freundinnen laufen in den Hafen der Ehe ein, nur sie bleibt zurück und kann nicht einmal eine Perspektive mit ihrem geliebten Versprochenen bieten.


    Aus diesem Grund habe ich schweren Herzens ihrer Bitte zugestimmt, die Verlobung aufzulösen. Ich hoffe, Du kannst diese Entscheidung akzeptieren. Sei Dir dennoch weiterhin meiner ungebrochenen Freundschaft und Hilfe bewusst.



    Mögen Apoll Dir Heilung zukommen lassen,
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

  • Ein Bote, der ohnehin in Rom etwas zu erledigen hatte, brachte zwei Briefe und ein Päckchen bei den Aureliern ab.



    Ad
    Tiberia Septima
    Villa Aurelia
    Roma



    Liebste Septima!


    Ich hoffe, Du bist gut und sicher in Rom angelangt und befindest Dich wohl. Wie entsetzlich still und einsam es hier ohne Dich ist! Ich vermisse Dich schrecklich und sehne Deiner Rückkehr entgegen.


    Wie geht es der Familie? Hast Du schon mit Deinem Onkel gesprochen? Nach all den Erlebnissen, ist er sicher nicht gut auf die Aurelier zu sprechen. Es ist wirklich entsetzlich, wie Laevina sich verhalten hat. Ich verstehe das überhaupt nicht, sie machte auf mich immer einen zuverlässigen Eindruck. Auch ist sie nicht zu der Heirat gezwungen worden, sondern schien sich auf ihren Ehemann zu freuen. Bitte versichere Deinem Onkel, daß ich ihr Verhalten auf das Schärfste verurteile. Ich schäme mich für sie und kann nur hoffen, daß er uns sein Vertrauen nicht völlig entzieht.


    Hattest Du schon Gelegenheit, nach unserem Haus zu schauen? Soweit ich weiß, hat Reatinus seinen persönlichen Sklaven mit dem Bautrupp nach Rom geschickt, damit dieser ein besonderes Auge auf die Arbeiten hat. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es aussehen wird, wenn es fertiggestellt ist.


    Hier gibt es leider überhaupt nichts Neues. Der Lagerdienst läuft ab wie immer. Ach, vielleicht noch eine interessante Neuigkeit: Der Kaiser (oder vielmehr Salinator, wie ich annehme) bereitet einen Census vor. Wir wurden zur Zusammenstellung der entsprechenden Informationen aufgefordert.


    Ansonsten ist hier tatsächlich nichts passiert. Umso mehr hoffe ich auf Nachricht aus Rom. Sextus hat mir geschrieben, daß er zur nächten Wahl kandidieren will. Meinst Du, Du kannst bei Deinem Onkel ein gutes Wort für ihn einlegen? Er kann jede Unterstützung brauchen, die er kriegen kann.


    Bitte laß bald von Dir hören. Mögen die Götter Dich und unser beider Familien schützen.


    In Liebe, Dein


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    Ad
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Roma



    Salve Vetter,


    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie erfreut ich war, endlich von der Familie zu hören. Ich hatte schon die Befürchtung, dass mein Brief, den eigentlich unsere Leute mitgenommen hatten, die uns nach Mantua begleitet hatten, nicht bei euch angekommen sei. So lange bin ich schon in Mantua und kein einziger Brief hat mich erreicht. Hab also Dank für Deinen ausführlichen Brief und bitte halte mich weiter auf dem Laufenden.


    Septima ist also wohlbehalten in Rom angekommen, das ist eine große Erleichterung. Schwer genug ist es mir gefallen, sie gehen zu lassen in ihrem Zustand. Doch ich wollte auch nicht riskieren, dass sie in Depressionen verfällt wie Minervina dereinst. Hier hat sie es wahrhaftig nicht leicht. Es sind keine anderen Frauen da, mit denen sie sich unterhalten könnte, meine Stabsoffiziere sind allesamt unverheiratet. Eine Schande ist das! Und in Mantua liegt das gesellschaftliche Leben total brach. Nur alte Leute, also auch nicht gerade die richtige Gesellschaft für meine liebe Frau. Ich hoffe, dass unser Kind ihr die Langeweile nehmen wird. Ach, ich kann Dir nicht sagen, wie aufgeregt ich deswegen bin. Ein Kind! Mein Kind! Ja, ein Junge wäre optimal. Aber auch ein Mädchen wäre eine große Freude. Bitte schickt mir meine Frau rechtzeitig zurück, nicht dass sie in Rom bleiben und das Kind dort zur Welt bringen muß. Bei der Geburt meines Kindes möchte ich unbedingt dabei sein.


    Die Nachrichten, die Du schickst, sind wirklich entsetzlich. Laevina hat Durus betrogen und ist auf und davon? Was für ein Dämon ist nur in sie gefahren? Marcus hatte in seinem Brief an Septima schon davon berichtet. Ich frage mich ja, warum er meiner Frau Briefe schickt und mich dumm sterben lässt, vielleicht kannst Du ihn in meinem Namen danach fragen? Sicher, unser Verhältnis ist nicht das Beste, das ist euch allen bekannt, jedoch habe ich immer geglaubt, er würde zumindest den notwendigen Umgang mit mir pflegen. Umso dankbarer bin ich Dir, dass Du mich informierst.


    Hoffentlich ist Durus damit einverstanden, eine unserer lieben Verwandten im Ersatz für Laevina zu ehelichen. Ich persönlich halte ja Prisca für die geeignete Kandidatin. Für sie wird es langsam Zeit, sonst muß sie noch angeboten werden wie sauer Brot, was ihr ganz und gar nicht gerecht würde. Sie hat eine unvergleichlich vornehme Art an sich, ist gebildet und immer ruhig und ausgleichend. Ich bin sicher, sie wäre die ideale Ehefrau für einen Mann an der Spitze der Politik. Flora ist gewiß ein sehr liebes Mädchen und bringt alle guten Eigenschaften mit, aber sie ist noch sehr ungestüm in ihrer Jugend. Ob sie also die Richtige für einen Mann wie Tiberius Durus wäre?


    Narcissa ist den Vestalinnen versprochen, das schrieb sie selbst an meine Frau. Ich hoffe, das entspricht auch ihren eigenen Wünschen und nicht nur denen ihrer Mutter. Sonst wird es schwer für sie.


    Die Nachricht, daß Orestes immer noch so schwer krank ist, läßt nichts Gutes ahnen. Mögen die Götter geben, daß er doch noch von seiner Krankheit genesen kann! Ein so junger Mann in der Blüte seines Lebens! Ich werde für ihn beten und ein Opfer darbringen. Entsetzlich ist es, daß er schon so lange krank ist, wo seine Karriere doch schon einen so vielversprechenden Verlauf genommen hatte.


    Du suchst einen Patron? Das wird aber auch wirklich Zeit. Ja, Tiberius Durus ist da ganz bestimmt einer der besten Patrone, die man haben kann. Und es könnte helfen, das Verhältnis zwischen unseren Familien wieder zu vertiefen, wenn Du Dich ihm verpflichtest. Lernen kannst Du von ihm auch sehr viel, für mich ist er immer ein leuchtendes Vorbild gewesen und ist es immer noch.


    Zu den nächsten Wahlen willst Du kandidieren? Dann solltest Du sehen, dass Du Dich bekannt machst. Gerne werde ich Dich unterstützen. Ich werde meinen Patron, Vinicius Lucianus anschreiben und ihn bitten, Dich zu unterstützen. Meinen alten Freund Germanicus Sedulus werde ich ebenfalls ansprechen. Und ich glaube, auch Tiberius Durus sollte ich schreiben und ihm versichern, dass wir alle das Verhalten von Laevina zutiefst verurteilen und uns ihrer schämen. Du darfst Dich also auf mich berufen, wenn Du diese Männer aufsuchst. Schade, dass Aelius Quarto nicht in Rom ist, er wäre auch ein starker Fürsprecher gewesen. Bitte doch Tiberius, für Dich bei seinem Patron, Purgitius Macer, ein gutes Wort für Dich einzulegen. Er hat ebenfalls großen Einfluß.


    Du wirst für die Wahlvorbereitungen und für Dein Amt einiges an Geld benötigen. Natürlich weiß ich, dass Du auch bei Marcus Unterstützung dieser Art findest, aber ich erlaube mir trotzdem, dem Brief einiges an Geld beizulegen für Dich.


    Übrigens möchte ich Dich auch um etwas bitten: Steh meiner lieben Septima bei, vor allem, wenn sie sich um unser Haus kümmert. Ich bin mir nicht sicher, ob sie als Frau immer so ernst genommen wird, ein Mann in ihrer Begleitung würde ihren Anweisungen entsprechend mehr Gewicht geben. Würdest Du das für mich tun? Ich fürchte, Tiberius und Marcus sind viel zu beschäftigt, um sich ausreichend darum kümmern zu können.


    Bitte halte mich weiter auf dem Laufenden! Ich bin hier darauf angewiesen, dass ihr mich informiert. Und scheue Dich nicht, mich zu fragen, wenn Du Unterstützung benötigst.


    Grüße bitte die Familie von mir aufs Herzlichste.


    Mögen die Götter mit euch sein und der unselige Fluch endlich von unserer Familie genommen werden.


    Vale,


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    Sim-Off:

    WiSim


  • Um der Form gerecht zu werden, sandte Tiberius Durus kurze Zeit nach dem klärenden Gespräch mit Aurelius Corvinus den Scheidungsbrief an die Villa Aurelia:


    ~ LIBELLUS REPUDII ~


    Hiermit erkläre ich das Ehebündnis, geschlossen ANTE DIEM XV KAL DEC DCCCLIX A.U.C. (17.11.2009/106 n.Chr.) zwischen Dir, Aurelia Laevina, Tochter des Marcus Aurelius Lyso, und mir, Manius Tiberius Sohn des Manius Durus, Consul der Stadt Rom, Senator und Pontifex pro Magistro mit sofortiger Wirkung für beendet.


    Entsprechend der vertraglichen Vereinbarungen erwarte ich zur Auslösung der Dos, die sich auf eineinviertel Salti Ackerland mitsamt dem darauf stehenden Gehöft und allen darauf befindlichen Gebäuden, südlich von Mantua, zwischen dem Grund des Marcus Aurelius Corvinus und dem Anwesen des Validius Tusca belaufen hat, eine Summe von M Sesterzen von Dir.


    Es bestehen weiterhin keinerlei finanzielle Ansprüche von beiden Seiten. Tuas res tibi habeto.


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    ANTE DIEM XIV KAL OCT DCCCLX A.U.C. (18.9.2010/107 n.Chr.)


  • Ad
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia
    Roma




    Salve Marcus!


    So langsam begann ich schon zu glauben, daß ihr alle mich vollkommen vergessen hättet. Habt ihr meinen Brief nicht erhalten? Oder sind vielleicht eure Briefe bisher verloren gegangen? Die einzige, die bisher Nachricht erhielt, war Septima. Dabei bin ich doch darauf angewiesen, von euch auf dem Laufenden gehalten zu werden. Ernsthaft, hierher gelangen nur selten Nachrichten, es ist fast schlimmer als damals in Germanien, was mich sehr verwundert, sind wir hier doch schließlich immer noch in Italia.


    Mich erreichte kurz vor Deinem Brief ein Brief von Sextus. Ich bin wirklich froh, dass es Septima gut geht. Wie schwer es mir gefallen ist, sie gehen zu lassen, kannst Du Dir sicherlich vorstellen. Doch hier ist derart der Hund verfroren, dass ich es ihr nicht antun konnte, hier ausharren zu müssen. Die gehobene Gesellschaft der Stadt besteht aus alten Leuten. Meine Stabsoffiziere sind unverheiratet oder verwitwert. Septima aber ist jung und braucht Gesellschaft. Auf keinen Fall möchte ich riskieren, dass sie in gefährliche Depressionen verfällt wie Minervina damals.


    Euch ist immer noch nicht das Glück beschert, ein Kind zu erwarten? Es tut mir sehr leid, das zu hören und ich hoffe sehr, Iuno wird euer Opfer annehmen und euch bald das Glück eines Kindes schenken.


    Ja, Septima berichtete mir von Deinem Brief und auch davon, dass Laevina ihren Mann verlassen hat. Ungeheuerlich ist das einzige Wort, das mir dazu einfällt. Wie konnte sie sich und uns allen nur solche Schande bereiten? Ich habe Tiberius Durus einen Brief geschrieben und hoffe, dass die Verbindung unserer Familien nicht zu sehr unter dieser Angelegenheit leidet.


    Darf ich fragen, warum Du Prisca nicht in Erwägung ziehst, um sie Tiberius Durus an die Seite zu stellen? Ich halte sie für perfekt, ganz abgesehen davon, dass es wirklich Zeit wird, für sie einen passenden Ehemann zu finden. Oder hast Du schon jemand anderen im Auge für Prisca?


    Mit großer Besorgnis höre ich, dass es Orestes immer noch nicht besser geht. Seine Krankheit zieht sich nun schon so lange hin, es muß doch etwas geben, das ihm hilft? Müssen wir tatsächlich tatenlos zusehen, wie ein weiteres Mitglied unserer Familie in der Blüte seines Lebens dahingerafft wird? Liegt denn ein Fluch auf unserer Familie? Gibt es nichts, das wir tun können, um diesen von uns abzuwenden?


    Mit diesem Vescularius Salinator hatte ich persönlich noch gar nichts zu tun, sieht man mal davon ab, dass er meiner Ernennung zum Legaten erstaunlicherweise zugestimmt hat. Daß er es wagt, das Entscheidungsrecht des Senates anzugreifen, ist ungeheuerlich. Mein Patron, Vinicus Lucianus, hat schon lange geahnt, dass der Mann seine Macht immer mehr missbrauchen wird. Vielleicht solltest Du einmal das Gespräch mit ihm suchen? Und nein, der Kaiser selbst hat gar nichts von sich hören lassen. Es gibt keine besonderen Befehle, keine Anweisungen. Das einzige, was hier eingetrudelt ist, das ist eine Anweisung die für den bevorstehenden Census nötigen Informationen zusammenzustellen – und die kam vom Quästor Principis unter ausdrücklicher Berufung auf den Praefectus Urbi. Ich hege die heimliche Befürchtung, dass unser Kaiser viel schwerer erkrankt ist, als in der Öffentlichkeit bekannt gegeben wird. Er scheint kaum mehr die allernötigsten Entscheidungen zu treffen. Doch genau weiß ich es natürlich nicht.


    Bitte schickt mir meine Frau rechtzeitig wieder zurück. Freuen würde ich mich, wenn sie ein wenig Gesellschaft mitbringen würde. Und danke für die Gastfreundschaft, die ihr meiner Frau gewährt. Mögen die Götter euch alle auf all euren Wegen behüten.


    Grüße bitte alle von mir aufs Herzlichste.


    Vale,


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  • Ad
    Tiberia Septima
    Villa Aurelia
    Roma Italia


    Liebe Septima,


    Ich bin immer wieder froh, wenn ich Briefe aus Rom bekomme. Hier in Mogontiacum erreichen uns sonst die neuesten Ereignisse immer erst sehr spät und auf diese Weise hab ich zumindest das Gefühl, noch ein Teil eures Lebens zu sein. Ich vermisse dich und auch alle anderen und die gemeinsamen Gespräche. Viele Kontakte hab ich noch nicht geknüpft und von daher fehlt mir eindeutig jemand zum Reden, besonders weil Valerian die meiste Zeit im Castellum ist und nur wenig Zeit für mich erübrigen kann. Aber das war mir schon immer bewusst gewesen. Er ist Soldat und somit nicht nur mit mir, sondern auch mit seiner Arbeit verheiratet. Damit kann ich leben, er fehlt mir eben nur sehr oft. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich so schnell daran gewöhnen kann, mit jemand sein Leben zu teilen. Ich kann ihn mir mein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Das kannst du sicherlich nachvollziehen.
    So ein wenig hab ich das Gefühl, dass alle Männer durchdrehen, sobald sie erfahren, dass sie Vater werden. Sie wollen uns Frauen dann sofort in Watte stecken, als seien wir zerbrechlich. Ich schreibe bewusst Wir, weil sich auch bei uns der Nachwuchs ankündigt. Eigentlich war ja damit zu rechnen, aber überrascht hat es mich dann doch. Valerian ist überglücklich und ich ebenfalls.
    Das was an den Nemoralien im Hain der Diana geschehen ist grauenvoll. Was mag die Göttin so erzürnt haben, dass sie eine Rinderherde auf unschuldige Menschen los lässt? Mir läuft ein eisiger Schauer den Rücken hinunter bei diesem Gedanken. Was wird der Cultus Deorum tun? Das Beste wäre es wohl, wenn ich direkt einmal Serrana frage, sie sitzt ja direkt an der Quelle und wir mir sicherlich einiges Berichten können, was du noch nicht weißt. Wobei ich dir zutraue, dass du dies auch herausfinden könntest.
    Mich erleichtert es jedenfalls zu lesen, dass weder dir, noch deiner Verwandten und der Octavia nichts geschehen ist. Du hast dir einen guten Leibwächter ausgesucht.
    Es freut mich, dass du den Kontakt zu unseren Freundinnen so aufrechterhältst. Ich hab mitunter den Eindruck, dass besonders Romana ein wenig außen vor ist, seit dem ich Rom verlassen habe. Sie ist die Einzige von uns, die keine Familienfreuden mit uns teilen kann. Aber dafür ist ihr Dienst bei den Vestalinnen ungleich wertvoller. Sie wird es noch weit bringen, da bin ich mir sicher.
    Macer habe ich bereits auch wieder einmal einen Brief geschrieben. Überraschend ist Octavia Catiena hier her gekommen um uns einen Besuch abzustatten. Ohne Ankündigung. Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben und wollte meinen Augen nicht trauen. Ich habe sie herzlich aufgenommen und freue mich nun zumindest ein bekanntes Gesicht um mich zu haben. Valentina und Melina sind zwar Beide sehr nett, aber meist irgendwie mit sich selbst beschäftigt. Besonders Valentina scheint ihre eigenen Sorgen zu haben, was wohl mit einem Mann zusammen hängt. Darüber reden will sie nicht, stattdessen weicht sie aus. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass Valerian sich sorgen um seine Schwester macht. Er will nur das Beste für sie, doch scheint sie ihn nicht zu verstehen. Sie reden aneinander vorbei und ich versuche ein wenig zu vermitteln, was nicht gerade einfach ist. Da fällt es mir ein wenig schwer mich über das Kind zu freuen. Bis auf Valerian hab ich es auch noch niemanden erzählt, ich hab ein wenig die Befürchtung, dass es von den Anderen nicht gut aufgenommen wird. Aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein und mache mir zu viele Gedanken. Sicherlich wird sich alles fügen. Ich hab eindeutig zu viel Freizeit hier. Selbst hier im Cultus Deorum gibt es weniger zu tun. Ich hasse es untätig herum zu sitzen und Däumchen zu drehen. Wie soll das erst werden, wenn ich kugelrund bin.
    Ich hoffe das Flavia Celerina bald mit einem Kind gesegnet wird. Verdient hat sie es durchaus, sie ist eine vorbildliche Ehefrau, jedenfalls demnach zu urteilen, was mir zu Ohren gekommen ist.
    Die Regeln des Cultus Deorum sind leider streng. Vielleicht gibt es deshalb so wenige Frauen im Cultus Deorum. Ich kann deinen Wunsch verstehen, in solchen Zeiten selbst opfern zu wollen. Dann fühlt man sich ein wenig besser und meint, dass man doch etwas bewegt hat.
    Das mit eurem Haus sind wunderbare Nachrichten, ich wünsche euch, dass ihr schon bald dort einziehen könnt und die Räume dann von fröhlichem Kinderlachen erfüllt sind. Kinder sind doch das größte Glück.
    Warum Valerian versetzt wurde? Die Frage ist im Grunde einfach zu beantworten. Kannst du dich noch daran erinnern, wie sich Salinator zu unserer Hochzeit aufgeführt hat? Valerian hat ihn ja anschließend, wohl gemerkt etwas scharf, aber durchaus berechtigt, zurechtgewiesen. Das hat der Vescularier ihm wohl übel genommen und dann aus lauter Gehässigkeit versetzt. Was für ein aufgeblasener Widerling!
    Du könntest mir den Gefallen tun und in deinem nächsten Brief einmal berichten, was der PU alles ausheckt. Valerian fühlt sich fern von jeglichen Neuigkeiten und damit könnte ich ihn ein wenig aufheitern.
    Nun ist mein Brief wohl genauso lang geworden wie deiner, aber es gibt viel zu berichten. Ich werde erst einmal dieses Schreiben beenden.
    Ich wünsche dir nur das Beste. Mögen die Götter über dich und deine Familie wachen,
    Deine Calvena


  • Ad
    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma
    Italia



    Liebe Prisca,


    Es ist immer wieder schön, wenn Neuigkeiten von zu Haus mich erreichen. Es dauert doch immer recht lang bis man erfährt, was sich alles ereignet hat. So hab ich das Gefühl noch einen Anteil am Leben meiner Freundinnen zu haben. Auch wenn Briefe ein persönliches Gespräch nicht ersetzen kann.
    Die Reise war angenehmer, wie ich gedacht hatte, aber es war dennoch anstrengend und ich war froh, als wir angekommen waren. Ich finde es eigentlich recht schön hier, auch wenn du und mir auch die Anderen fehlen.


    Eigentlich müsste es möglich sein, dass man Salinator das Handwerk legt, nur hat es den Anschein, als würde niemand dies wollen. Er schikaniert wohl jeden der ihm ein Dorn in den Augen ist. Er hat eindeutig zu viel Macht.


    Du hast dich verliebt? Jetzt bin ich aber Neugierig, in wen? Und wie hast du ihn kennen gelernt? Das musst du mir unbedingt ganz genau berichten!
    Ich weiß nicht, wann wir nach Rom zurück kommen, aber vor dem Frühling wohl nicht. Denn nicht nur Septima und Serrana erwarten Nachwuchs. In der ganzen Aufregung um Valerians Versetzung, die Abreise und der Ankunft ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich auch guter Hoffnung bin. Kannst du dir das vorstellen? Ich bin überglücklich und mein Mann völlig aus dem Häuschen.
    Septima hat mir erst kürzlich geschrieben und mir berichtet, dass sie nach Rom kommt. Nur zu gern wäre ich jetzt bei euch. Ich vermisse unsere Pläuschchens.
    Beim nächsten treffen dürfte dann der Nachwuchs tatsächlich schon da sein. Du meine Güte, wir werden uns eine ganze Weile nicht sehen!


    Liebe Grüße,
     [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/Unbenannt.gif]


  • Aurelia Narcissa
    Villa Aurelia
    Roma


    Salve Aurelia,


    ich möchte dir danken für die Zeilen, die du mir gesandt hast. Es hat mich gefreut, von dir zu lesen, und lass mich dir ein weiteres Mal versichern, dass es nichts gibt, wofür du dich entschuldigen müsstest. Ganz im Gegenteil hat mir unser Gespräch tatsächlich gefallen, und es hat mich ebenso zum Nachdenken angeregt. Eine solche Unterhaltung sollte nicht Ursache für eine Entschuldigung sein müssen, und ich glaube, sie geschah im richtigen Rahmen – wenn Ort, der dazu gedacht ist Wissen weiter zu geben, nicht der richtige ist für ein Gespräch, in dem auch kontroverse Themen erörtert werden, welcher ist es dann?


    Deine Einschätzung zu erfahren zu jener Schrift, die du bei mir erstanden hast, war sehr interessant für mich. Ich gebe dir Recht, dass Sapphos Schriften häufig unter falschen Vorzeichen gelesen werden – anderenfalls hätte ich sie kaum in meinem Sortiment. Und sie war eine Ausnahmeerscheinung, auch hierin gebe ich dir Recht, wiewohl sie auch zu Lebzeiten Schwierigkeiten gehabt hat, nach allem was wir über sie wissen. Vielleicht gehörte sie zu jenen Menschen, die eine Idee hatten... vielleicht ist sie auch einfach nur dem gefolgt, was sie für richtig hielt, ging jener Beschäftigung nach, die sie erfüllte. Heute wie damals gibt es nicht allzu viele Frauen, die dies wagen, und ich halte es für einen glücklichen Umstand, dass ein Teil ihrer Werke erhalten blieb.


    Ebenso erfreut hat mich der kurze Satz in deinem Brief, dass du einen Weg gefunden hast für dich, der dir akzeptabel erscheint in unserer Welt. Werte Aurelia, ich würde unser Gespräch gerne nicht nur brieflich fortsetzen. Aus diesem Grund möchte ich dich zu einer Cena einladen in die Casa Decima Mercator. Ich hoffe, ich bin mit dieser Einladung nicht zu forsch – es mir verzeihen, falls es doch so ist. Sofern es dir jedoch ebenso geht wie mir, bitte ich dich mir einen Termin zu nennen*, an dem es sich für dich einrichten lässt mich zu besuchen.


    Vale bene,


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    Sim-Off:

    *Nur der Form halber. Komm einfach vorbei :)

  • Auch an der Villa Aurelia hatte Macers Laufbursche anders als sonst nicht nur eine mündliche Nachricht abzugeben, sondern selbige auch noch in schriftlicher Form dabei, womit sein Herr der Einladung noch etwas mehr persönlichen Nachdruck geben wollte.


    Ad Tiberius Aurelius Avianus


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Mein lieber Klient, angesichts der bevorstehenden Wahlen lade ich dich für den ANTE DIEM V ID OCT DCCCLX A.U.C. (11.10.2010/107 n.Chr.) zu einem gemeinsamen Abendessen in die Casa Purgitia ein. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, so dass du nur die Lust auf ein politisches Gespräch mitbringen musst. Ich freue mich auf dein Erscheinen.

  • Ad
    Tib Aurelius Avianus
    Villa Aurelia
    Roma



    M' Tiberius Durus Tib Aurelio Aviano s. p. d.


    ich möchte Dich herzlich zu einer gemeinsamen Cena in mein Haus einladen. Diese soll ANTE DIEM III ID OCT DCCCLX A.U.C. (13.10.2010/107 n.Chr.) um die Neunte Stunde stattfinden. Gern darfst Du Deine Gattin oder eine andere Begleitung mit Dir bringen.


    Ich bitte Dich außerdem um eine kurze Rückmeldung, ob es Dir möglich ist zu erscheinen.



    Vale bene!
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  • Ad:
    Aurelia Flora
    Villa Aurelia
    Roma



    T. Duccius Vala Aureliae Florae salutem dicit.


    In der Causa des dir von Marcus Aurelius Corvinus testamentarisch vermachten Vermögensanteil gibt es ein Bedingung von Gesetzeswegen, auf die ich dich aufmerksam machen muss. Laut der Lex Iulia et Papia ist es Unverheirateten untersagt, testamentarisch vermachte Erbschaften von Menschen anzunehmen die über den siebten Grad der Verwandschaft zu einem stehen, so sie nicht nach römischer Tradition verheiratet sind und Kinder haben. Meine Recherchen haben ergeben, dass du weder in rechtmäßiger Ehe lebst, und so auch keine Kinder hast.


    In diesem Fall muss ich dich darauf hinweisen, dass dein Erbe verfällt sollte in den nächsten einhundert Tagen, also bis zum V ID FEB DCCCLXI A.U.C. (9.2.2011/108 n.Chr. SimOn- in diesem Fall = SimOff-Zeit) bei den Magistraten der Stadt keine Ehe eingetragen werden. Im Fall einer Kinderlosigkeit bis zu dem Zeitpunkt verfällt eine Hälfte des Erbes.


    Es tut mir leid, dir keine bessere Aussicht auszustellen, aber die Gesetze des göttlichen Augustus haben ihre Bewandnis.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemtinte.png]
    Titus Duccius Vala
    ANTE DIEM KAL NOV DCCCLX A.U.C. (1.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]



    Ad:
    Aurelia Narcissa
    Villa Aurelia
    Roma



    T. Duccius Vala Aureliae Narcissae salutem dicit.


    In der Causa des dir von Marcus Aurelius Corvinus testamentarisch vermachten Vermögensanteil gibt es ein Bedingung von Gesetzeswegen, auf die ich dich aufmerksam machen muss. Laut der Lex Iulia et Papia ist es Unverheirateten untersagt, testamentarisch vermachte Erbschaften von Menschen anzunehmen die über den siebten Grad der Verwandschaft zu einem stehen, so sie nicht nach römischer Tradition verheiratet sind und Kinder haben. Meine Recherchen haben ergeben, dass du weder in rechtmäßiger Ehe lebst, und so auch keine Kinder hast.


    In diesem Fall muss ich dich darauf hinweisen, dass dein Erbe verfällt sollte in den nächsten einhundert Tagen, also bis zum V ID FEB DCCCLXI A.U.C. (9.2.2011/108 n.Chr. SimOn- in diesem Fall = SimOff-Zeit) bei den Magistraten der Stadt keine Ehe eingetragen werden. Im Fall einer Kinderlosigkeit bis zu dem Zeitpunkt verfällt eine Hälfte des Erbes.


    Es tut mir leid, dir keine bessere Aussicht auszustellen, aber die Gesetze des göttlichen Augustus haben ihre Bewandnis.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemtinte.png]
    Titus Duccius Vala
    ANTE DIEM KAL NOV DCCCLX A.U.C. (1.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


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    Ad:
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Roma



    Tach Lupus,
    du hast ein Problem. Ich kann dir das von Corvinus vermachte Erbe nicht eintragen, da du nicht verheiratet bist. Ich muss dir nicht erklären was das mit der Lex Dingenskirchen zu tun hat, das weißt du selbst.


    Folgendes: heirate das Weib, und zwar fix. Dann kriegst du wenigstens eine Hälfte deines Erbes. Das gleiche gilt übrigens für deine Frau, die dann hoffentlich die PehPeh ihres Vaters los ist. Wenn nicht, geht euch ein Haufen Kohle durch die Lappen.


    Ich KÖNNTE die Festsetzung des Erbes übrigens verschleppen. Bis zur Geburt deines ersten Balgs. Dann hättest du halt die Möglichkeit auch die andere Hälfte einzusacken. Dein Weib auch.
    Wie gesagt... ich KÖNNTE.


    Ich bin mir sicher, du wirst dir einen guten Grund für mich einfallen lassen. Und diesen Brief als Kohlenanzünder benutzen.


    Vale bene,


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    Titus Duccius Vala
    ANTE DIEM KAL NOV DCCCLX A.U.C. (1.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


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  • Ein Sklave kam am Hause der Aurelier vorbei und gab dort ein Schreiben ab.




    Einladung


    Meine liebe Prisca!


    Der Sommer ist vergangen und der Herbst hält immer mehr Einzug in unsere Stadt. Man sieht ihn überall in den bunten Blättern an den Bäumen und Sträuchern. Um die Jahreszeit zu ehren möchte ich ein Herbstfest feiern. Es soll eine bunte und ausgelassene Cena werden, die bei gutem Wetter in unserem Garten stattfinden soll und bei schlechtem Wetter in unseren Räumlichkeiten im Domus Prudentius.


    Als Termin habe ich mir den ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.) gedacht. Die Ludi Plebeii sind dann beendet und wir können uns ganz auf dieses Fest freuen außerhalb eventueller Verpflichtungen, die unsere Zeit beanspruchen.


    Liebe Prisca, gib mir bitte Bescheid ob ich dich zu diesem Fest erwarten darf. Ich freue mich auf dich.


    Deine


    Aelia Vespa


  • An diesem Tag brachte ein Bote einen lang erwarteten Brief aus Griechenland.



    Ad
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Urbs Aeterna



    Numerius Aurelius Fulvus filio suo s.


    Uns erreichte soeben die Nachricht, dass du die in dich gesetzten Erwartungen erfüllt hast. Ich bin stolz auf dich, dass du die Verlobung so erfolgreich vollzogen hast und ebenso bin ich froh, von deiner Kandidatur zu hören. So wie ich dich kenne, hast du sicher die nötigen Fürsprecher, um den Senat von dir zu überzeugen.
    Und nun will ich auch mein Wort halten und gebe dich hiermit frei. Natürlich erwarte ich, dass du auch weiterhin wie ein guter Sohn meinen Wünschen entsprichst, so wie es deine Geschwister ebenfalls tun. Aber nun, da du dich als Mann beweist, sollst du auch wie einer sprechen können und deine Entscheidungen allein fällen können. Seh dich hiermit als von der Patria Potestas befreit an.


    Deine Mutter sendet ebenfalls Grüße und lässt fragen, ob du dich schon bei den Haruspices bemüht hast. Ebenso bittet sie dich, ihre Verwandten bei Gelegenheit aufzusuchen. Vor allem ihr Bruder, Antonius Macula, hat in Rom ebenfalls eine Villa und sie würde sich über ein wenig Kontaktpflege hier sehr erbaut zeigen.


    Deine Geschwister lassen ebenfalls grüßen. Dein ältester Bruder erwartet nun sein drittes Kind mit seiner Frau. Beten wir zu den Göttern, dass es diesmal ein Junge wird, der überlebt. Und wir haben einen geeigneten Ehemann für deine Schwester gefunden. Vergiss nicht, ihr deine Glückwünsche zu übersenden, wenn die Hochzeit stattfindet.


    Und schreib regelmäßiger, es ist nicht erbaulich, über die wichtigsten Dinge deines Lebens vom Stadtschreier informiert zu werden!


    Dein Vater.



  • Ad:
    Sextus Aurelius Lupus
    Roma - Casa Aurelia - Italia




    Salve Sextus Aurelius Lupus,


    mit großer Freude erfahre ich, dass du dich dazu entschlossen hast einen ersten, wagemutigen Schritt in Richtung einer Eheschließung zu tun. Leider ist es mir, wie du sicher verstehen wirst, durch mein Amt nicht möglich an eurer Verlobungsfeuer in Rom teilzunehmen. Ich sende dir und natürlich auch Flavia Nigrina trotzdem die besten Glückwünsche und wünsche euch eine schöne Feier.



    Mögen die Götter euch günstig gesinnt sein!


    M. Vinicius Hungaricus


    _________________________________________________________


    Marcus Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti Pro Praetore - Mogontiacum - Provincia Germania

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