Officium Portuum - Hafenverwaltung

  • Der Beamte zog leicht die Augenbrauen nach oben angesichts der großspurigen Ankündigung und nahm sich die Zeit, den Mann dann doch einmal etwas genauer von oben bis unten zu mustern. Er war gespannt, wann er ihn wirklich wieder sehen würde. Dann schaute er verdutzt auf die 18 Sesterze, die plötzlich in seiner Hand landete und zuckte schließlich mit den Schultern. "Vale", rief er dem Mann noch nach, bevor er auch den Geldeingang in den Akten notierte und diese dann ins Regal sortierte.

  • Mit beschwingtem Fuß verließ Commodus die Botenbireme die von Nicopolis nach Ostia gefahren war. Gegen ein paar Kleinigkeiten hatte er den Trierarchus überzeugen können ihn mitzunehmen.
    Dadurch war er in wenigen Tagen angekommen wo die Reise doch sonst um einiges länger gedauert hatte. Sein Besitz und Gefolge war mit einer langsamen und voll beladenen Corbita zwar zusammen losgesegelt. Bis diese aber den Hafen von Ostia erreichen würde, konnten noch etliche Tage vergehen.


    Der Nachteil der schnellen Reise war das Commodus so gut wie kein Gepäck und keinen einzigen Sklaven oder Gefolgsmann dabei hatte.


    Aus diesem Grund entschied er sich auch schnell den Hafen zu verlassen und bei einem ihm empfohlenen Gasthaus einzukehren.


    In ein paar Tagen würde er spätestens gen Roma aufbrechen.

  • Commodus hatte die paar Tage, am Ende waren es 5 geworden, die es gedauert hatte bis das Frachtschiff ankam genutzt.
    Er hatte auf Paxos am Anfang sehr sehr viel zu tun gehabt. Das Erdbeben hatte sehr viel zerstört und nach dem Tod des ehemaligen Princeps Praetorii der als Verwalter noch von seinem Vater eingesetzt worden war, blieb alles an ihm hängen. Ohne seine Führung wären beide Inseln wahrscheinlich komplett im Chaos versunken.
    Im letzten halben Jahr konnte er dann aber nach und nach immer mehr Zeit darauf verwenden seine Rückkehr nach Rom zu planen. Seine Pläne waren immer noch die gleichen wie beim ersten Mal. Mindestens den Stand seines Großvaters galt es zu erreichen. Natürlich war ihm bewusst das das jetzt nicht einfacher werden würde.
    Aber er war nun einmal ein Helvetier und Treue war ihnen allen von klein auf eingeimpft worden. Deshalb war es gar nicht in Frage gekommen das er damals in Rom zu bleiben. Selbstverständlich hatte er dort alles aufgegeben und das in kürzester Zeit und kaum Zeit gehabt alles zu Regeln. Keine Zeit sich richtig von den wichtigen Leuten zu verabschieden. Keine Zeit diejenigen denen er die Geschicke der Gens überlassen hat zu prüfen.


    Umso mehr belasteten ihn dann die Nachrichten die er so nach und nach einholte. Die erste große Enttäuschung war Varus. Auf den hatte er die meiste Hoffnung gelegt. Der war einfach aufs Land gezogen und machte an seinen verfluchten Weintrauben rum. Natürlich mochte Commodus gerne Wein aber es konnte doch wohl wirklich nicht angehen das man seinen einzigen Lebensinhalt daraus zog ihn selber anzubauen.
    Auch alle anderen Helvetier von denen er gehört hatte, hatten sich nicht mit Ruhm bekleckert. Ein zwei Nachrichten hatte er aus der Sicht des helvetischen Haushaltes zum Beispiel erhalten wie es dazu kommen konnte das die ganze Sache um Varia so eskaliert war. Das war das wichtigste und wohl sein erster Schritt. Die Geschichte aufzuklären denn offensichtlich schien es so das ihm selber dabei eine eigene Rolle zugeschrieben wurde. Als ob er auch nur im entferntesten eine Interesse daran hatte einen Sklavenaufstand in Rom zu organisieren. Was hätte er davon? Das war so vollkommen hirnrissig und unlogisch das die Leute es wahrscheinlich schon deshalb glaubten. Commodus hoffte das die wichtigen Leuten genug Verstand hatten um zu erkennen das so eine Aktion vollkommen sinnlos war.


    Wie auch immer der Dreck war geworfen, der Dreck war gelandet und klebte nun zum Teil an ihm.
    Er musste dringend mit einigen Personen Kontakt aufnehmen. Den Besuch bei Varus würde er sich sparen. Mit ihm hatte er etliche Briefe gewechselt und Commodus war sich sicher wenn er ihm gegenüber stehen würde....
    Er konnte nicht begreifen wie man sich so zurück ziehen konnte. Varus hatte versucht es ihm zu erklären. Ja da wurde die Sturheit den Helvetiern zum Verhängnis. Varus hatte sich in einer Frau verliebt und diese Frau hatte ihn dann irgendwann für einen anderen verlassen. Für Commodus Grund genug vor Zorn zu beben und von da an als Hobby Nummer eins zu haben der Frau und ihrem Mann zu schaden. Doch Varus war nicht der Typ Mann und Mensch. Er hatte sein tief getroffenes und verwundetes Herz genommen und es tief in sich vergraben. Hatte sich in seine Höhle zurück gezogen aus der er wahrscheinlich nie wieder würde rauskommen können. Nur das seine Höhle eben diese Weinberge um Arricia waren. Commodus Vorschläge sich eine neue Frau zu suchen wurden jedenfalls bitter abgelehnt.


    Wie gesagt das Problem mit der Treue, die halt in allen Dingen galt.


    Commodus war da nur noch eine Geschichte aus seiner Kindheit eingefallen. Da war es irgendwie auch um ein Paar gegangen wo sie sich dann für einen anderen entschieden hatte. Er ihr aber ewig Treu war und das gar nicht ändern konnte da er sich auf sie geprägt hatte und diese Prägung für immer anhielt. Er fand sie ganz furchtbar war sich aber sicher das Varus sie geliebt hatte.

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