Die Ludi Apollinaris Extraordinem am VIII. Ianuarius

  • Meridius, der sich während dem Gespräch ausgesprochen wohl gefühlt hatte, blickte sie an. Irgendetwas ging in ihrem Kopf vor, er konnte es an ihrer Stirn sehen, wie sie arbeitete. Sie war eine ausgesprochen schöne Frau, jung, vermutlich an die 20, hatte Bildung, Witz und Charme, Anstand und Würde, eine innere Stärke. Jedoch vermeinte er auch noch etwas anderes zu verspüren, konnte es jedoch nicht einordnen.


    "Ja? Sprich einfach..."


    Er ermutigte sie dazu, ihre Gedanken offen auszusprechen.

  • Ich schreckte aus meinen Gedanken aus - du liebe Güte, ich hatte ganz vergessen weiterzusprechen. Entschuldigend sah ich ihn an.


    Ich wollte Euch etwas fragen und nun bin ich in diese Gedanken hineingerutscht und habe ...


    Nun lachte ich - es war zu komisch. Ich hatte mich in meinen eigenen Gedanken gefangen. Er würde es schon verstehen, ich vermutete auch er war außerhalb der Legion ein sehr nachdenklicher Mensch!


    Ich wollte Euch fragen, ob Ihr auch das Gefühl der Freiheit beim Reiten verspürt. Viele reiten, weil es angesehen ist, weil es schneller ist... Ich reite... Dieses unbeschreibliche Gefühl, wenn man eines ist mit dem Tier, wenn man über die Lande galoppiert, ohne Befehle, man verständigt sich durch Gefühle...


    Ihr Götter, was sprach ich da für einen Roman. Er musste denken, es gäbe für mich kaum etwas anderes. Aber es war wirklich wundervoll. Es ist, als wenn die Zeit stehen bliebe. Und wieder frate ich mich, ob er dies auch verspürte, wenn er auf seinem Caligula unterwegs war. Ich sah ihn fragend an. Ich war verlegen, ich hoffte nun nicht wie eine einfältige Frau dazustehen, weil ich mich allzu sehr hineingesteigert hatte. Manche sahen das gerne, andere wiederum nicht.

  • Er beobachtete die Beiden und war ein wneig amüsiert über das Verhalten seiner Schwester aber auch etwas besorgt. Die Sorge jedoch stellte er hinten an. Er wusste, Meridius war ein ehrbarer Mann, er würde seiner Schwester nie etwas antun und sie stets freundlich und höflich behandeln und nicht verletzen.


    Sein Blick wanderte scheinbar teilnahmslos über die Tribühnen, aber er achtete dabei weiter auf das Gespräch.

  • Meridius lächelte. Es war selten, dass sich jemand in der Nähe von hohen Honoratoren Roms natürlich und ungezwungen gab. Die meisten hatten irgendwelche Pläne, Ziele, Absichten, wollten etwas erreichen und gaben sich anders, als sie in Wirklichkeit waren. Diese junge Frau vor ihm, störte sich jedoch an nichts, sie redet, ja sprudelte ihr Innerstes aus sich heraus, mit einer Energie und Lebensfreude, einer Offenheit und auch einem Zutrauen, das ihn überraschte.


    "Freiheit."


    Er dachte kurz nach.


    "Ich reite um zu entspannen. Ich steige auf mein Pferd und galoppiere aus dem Castellum, nehme Geschwindigkeit auf, Caligula fliegt über die Felder Hispanias, die Eskorte kann mir kaum folgen, ich lasse alles hinter mir, lasse mich tragen.


    Oder ich reite in einem gemütlichen Trab und besichtige die Felder, die Umgebung von Tarraco, halb dienstlich, halb privat.


    Und dann, dann gibt es auch die dienstlichen Ritte. Als Legatus ist man häufig unterwegs. Caligula trägt mich auf allen diesen Reisen und begleitet mich selbst per Schiff..."


    Meridius lächelte.


    "Hat Dein Pferd auch einen Namen?"

  • Ich hörte ihm zu, ich merkte er wurde ein wenig offener, ein wenig mehr Vertrauen baute sich auf. Sicherlich dachte er, ich wollte auf irgendetwas hinaus und vermutlich ging er nun von diesem Gedanken ab. Ja, ich wollte auf etwas hinaus, ich wollte Freundschaften mit guten und lieben Menschen schließen, einfach schöne Gespräche führen und mit ihm konnte ich das wunderbar.


    Den wahren Namen meiner Stute kenne ich nicht, den kennen nur sie und ihre Artgenossen, doch ich nenne sie Skadi...dies entspricht einer germanischen Göttin, der Göttin des Winters und der Berge, ich fühle mich mit meinem Pferdchen verbunden und ich finde, der Name passt sehr gut Diese Göttin ist außerdem eine begnadete Jägerin...!


    Ich lächelte, es war seltsam über das alte Leben zu sprechen.


    Ich habe Skadi als Fohlen bekommen und zwar vor... 4 Jahren in Britannia! Ihre Mutter war verstorben, ich habe den Kadaver und das Fohlen bei einem Spaziergang entdeckt. Noch konnte man das Fohlen nicht ganz ohne Mutter lassen und glücklicherweise hatte sie gar überlebt. Bei uns im Ort gab es eine Stute, die das Kleine aufgenommen hat. Ich war so erleichtert, dass sie sich akzeptierten. Skadi... Ja


    Ich lächelte bei dem Gedanken an das Tier, dass ich daheim hatte. Bald würde ich es wieder in meine Arme schließen können. Noch nie hatte Skadi mir etwas angetan. Ich trank wieder etwas von dem Wein und ich konnte sagen, er schmeckte mir sehr gut.


    Aber ich habe das Gefühl, dass unsere Gefühle beim Reiten wohl recht ähnlich sind. Und ich glaube du... Ihr habt auch ein sehr gutes Verhätlnis zu Caligula, es hört sich zumindest so an! Ich habe Skadi großgezogen, bin für sie beinahe eine Adoptivmutter...


    Ich bemerkte, wie Flavius manchmal verstohlen zu uns herüber sah und musste grinsen. Als er einmal wegsah, zwinkerte ich Meridius zu und nickte in Richtung meines Bruders. Nun, er hatte nicht unrecht besorgt zu sein. Noch immer war es möglich, dass ich zu schwach werden könnte, um meine Verletzungen durch den Sturz problemlos zu verkraften. Und vorallem bei dem, was ich ihm anvertraut hatte...

  • Während er ihnen so zuhörte und seine Blicke schweifen liess, drifteten seine Gedanken ab und er dachte wieder an diese Unruhe in ihm.


    Aus dem Augenwinkel sah er noch das Zwinkern und musste innerlich Schmunzeln. Ach ja, seine kleine Schwester. Er war froh, dass sie sich zu amüsieren schien

  • Meridius hörte ihr gespannt und interessiert zu. Hin und wieder nickte er mit dem Kopf, oder ermutigte sie, weiter zu erzählen. Er begleitete ihre Geschichte aufmerksam und streute Bestätigungen und Zeichen seiner Aufmerksamkeit ein, weil er nicht wollte, dass sie aufhörte. Wann hatte er sich das letzte mal mit einer Frau so unterhalten? Ach ja, damals mit Julia Vesuvia Pulchra auf dem Spaziergang über die Märkte Roms. Wehmut überflog ihn. Dann jedoch blickte er in das Gesicht der Frau, welche vor ihm saß und ihr Lächeln tat ihm gut.


    "Nun, solch eine Geschichte kann ich über Caligula nicht erzählen. Ich habe ihn einfach nur bei einem Händler gekauft und seitdem sind wir zusammen. Er ist ein treues Pferd, furchtlos und mutig, zuverlässig und temperamentvoll, jedoch nicht eigensinnig, er geht niemals aus der Spur und fürchtet nichts, hat dabei eine Ausdauer und einen gewaltigen Antritt..."


    Meridius schmunzelte.


    "Wie ich schon sagte, ihr müsst uns unbedingt in Tarraco besuchen, alleine schon wegen der Pferdezucht..."


    Und dann setzte er noch hinzu:


    "Du kannst mich Meridius nennen. Alle meine Freunde nennen mich Meridius."

  • Meridius nenne ich dich schon die ganze Zeit, aber ich glaube ich weiß wie du das meinst...


    Ich zwinkerte. Es war schön sich mit einem Manne unterhalten zu können, der mir nicht nachstieg. Nun, im Grunde gesehen war es auch erst der dritte außerhalb der Familie, oder der 4... Ich musterte ihn einghend - nein, er schien wirklich anders zu sein, nicht aufdringlich... Einfach nur freundlich und verdammt nett. Freundinnen hatte ich ebenfalls nicht außerhalb der Familie. Und nun fiel mir auf, dass sich bislang mein ganzes Leben nur bei meinen Brüdern oder in der Einsamkeit abgespielt hatte. Abgesehen von einem... schrecklichen Jahre... Plötzlich schlug mein Puls wieder schneller und bei dem Versuch die kommende Angst und das Zittern zu unterdrücken, verlrampfte ich ein wenig. Nein, ich wollte weitersprechen und hob an, zwar etwas leise und gedrückt, aber doch noch mit dem aöten Tonfall.


    Du kannst auch einfach bei Julia bleiben... Das Duccia macht den Namen so lang, ganz zu schweigen von dem Germanica...


    Ich lächelte. Kurz sah ich zu meinem Bruder, er schien langsam weniger interessiert an ihrem Gespräch undhing wohl seinen eigenen Gedanken nach, das erkannte sie an seinem Blick. Der Blick, der so nachdenklich aussah wie selten. Was wohl mit ihm los war?


    Caligula scheint wirklich ein wundervolles Tier zu sein. All diese Eigenschaften sind schon etwas besonderes... ich kann nicht soviel prahlen, doch dafür ist Skadi unglaublich treu, es findet mich überall und folgt mir immer, es sei denn sie ist in den Stallungen. Und auch sie ist unglaublich schnell!


    Ich versuchte mir vorzustellen, wie Caligula wohl aussah. Dann blickte ich Meridius an, mir fiel gerade eine Frage ein, die ich eigentlich hätte als erstes stellen sollen. Immerhin ging es hier darum...


    Welches Gespann hast du denn angefeuert? Oder welche Farbe?


    Ich musste grinsen - dies war nicht für allzu großen Wert, doch ich wollte ihm die Möglichkeit eines Themenwechsels anbieten, sollte er dies wollen. Ich wollte nicht, dass er nun immer über ein Thema spricht, das ihn letztendlich nicht so entsetziich fesselte, dass er den ganzen Tag darüber sprechen konnte. Auch wenn er Caligula sehr zu lieben schien.

  • Meridius lächelte. Kamen sie nach einem wirklich langen und intensiven Gespräch doch erst jetzt auf das Pferderennen wieder zurück.


    "Ich hatte ursprünglich unseren einsamen Helden Quintus Arius angefeuert. Es war eh schon ein Wunder, dass er es ins Finale geschafft hatte, denn normalerweise ist er der Fahrer, der die spektakulärsten Unfälle hinlegt, oder einfach nur von riesem Pech verfolgt wird. Aber was soll es, sein Vater war ein alter Freund, ich kann ihn nicht aus dem Rennen nehmen..."


    Meridius lachte.


    "Doch, wie es das Schicksal so wollte, vom Rennen habe ich nicht wirklich viel mitbekommen, und den Zieleinlauf gar ganz verpasst."


    Er zwinkerte mit dem linken Auge. Dann jedoch dachte er sich, dass es vermutlich nicht geschickt war, sie wieder an diesen aufdringlichen Jüngling zu erinnern...


    "Du warst das erste mal hier?"

  • Ich nickte.


    Ja, bis vor kurzem lebte ich immer in völliger Abgeschiedenheit und es ist ein seltsames Gefühl in einer so großen Menschenmasse... War ich nochnie...


    Ich lächelte ihn an. Er sah kurz ein wenig betreten aus - was er wohl dachte?


    Nun, schlecht hat er sich jedenfalls auch nicht geschlagen... Besser als so manch einer aus dem Publicum, der vergessen kann, dass es sich nur um Spiele handelt. Manche können Krieg und Spiel nicht voneinander trennen. Wie oft daran schon Kontakte durchbrochen wurden, die nicht schlecht waren...


    Ich seufzte. Ich kannte es zwar nicht, doch ich zerbrach mir in Britannia immer sehr den Kopf darüber. Ich war froh, dass es nicht Sommer war, denn die Sonne schien und mir war ohnehin schon sehr warm, mochte wer wissen warum.


    Sagt einmal, wo wart ihr schon überall? Wenn... i... du noch nicht im Norden wart, kennt ihr doch sicherlich die südlichen Provinzen, oder? Oder halten dich deine militärischen Pflichten in Hispania?

  • "Nun, so weit rumgekommen wie Du bin ich wohl noch nicht."


    Meridius blickte sie an und merkte, dass sie offensichtlich die Sonne mied und eher die schattigen Plätze aufsuchte, was bei ihren makellosen weißen Haut auch nur zu verständlich war.


    "Ich bin in Hispania geboren worden, wuchs auch dort auf, während Vater in einer Ala in Germanien diente und dann dort auch fiel. Ich hatte ihn eigentlich nicht wirklich gekannt. Nach meiner Kindheit und Jugend zog ich nach Rom, trat der Legio I Traiania Pia Fidelis bei, der Elitelegion des Imperiums. Es war eine recht schöne Zeit, und Rom ist eine gewaltige Stadt, eine verschlingende Geliebte..."


    Meridius lachte.


    "Als ich das Angebot bekam das Kommando über die Legio IX in Hispania zu übernehmen, sagte ich natürlich sofort zu. Es war eine Herausforderung diese Legion zu übernehmen und zu reorganisieren, galt sie doch eher als ein Haufen sonnengebräunter Faulenzer. Aber diese Herausfordeung reizte mich, auch wenn der Posten unter allen Posten eher als Endstation in der Pampa galt. Die Nähe zur Heimat tat das andere. Und so pendel ich im Prinzip immer zwischen Rom und Tarraco hin und her, geschäftlich versteht sich. Andere Provinzen habe ich noch nicht gesehen. Aber wer weiß, als Legatus kann es einen innerhalb kürzester Zeit überall hin verschlagen..."


    Er blickte sie an und überlegte. Dann griff er sich einen Apfel und zerteilte ihn mit einem Messer, während er ihr die andere Hälfte anbot.


    "Dein Bruder ist Praefectus Castrorum. Er wird vermutlich immer dort sein, wo sich die Legio II befindet. Ich bin Legatus. Mein Kommando kommt vom Imperator und ich kann jederzeit abberufen werden. Dass ich zur Zeit in der Heimat diene ist eine Gunst der Götter. Doch schon morgen könnte ich mit Aufgaben betraut werden, die am Ende der Welt liegen..."

  • Nachdem der Imperator den Sieger dieses sicher in die Annalen eingehenden Finallaufes bekannt gegeben hatte, herrschte für wenige Augenblicke eine gespenstische Stille im Circus Maximus. Enttäuschung ergriff die einen, übergroße Freude die anderen. Diese Lähmung – obwohl nur Sekunden anhaltend – wurde von allen wie Stunden, ja Tage empfunden.


    Dann brandete jedoch großer Beifall für den siegreichen Lenker aus der Purpurea auf und erstickte alle Schmährufe im Keim.


    Dominator spectatorum wendete daraufhin sein Gespann und lenkte es auf Marcus Didius Falco, den Editor und Pater der ausrichtenden Factio dieser Spiele zu. Freude und Stolz waren in sein Gesicht geschrieben.


    In wenigen Augenblicken würde er den verdienten Siegerkranz von Falco und die goldene Plakette von Aurelia Deandra in Empfang nehmen können. Glücklich winkte er der jubelnden Menge zu.

  • Als Editor der Ludi Apollinaris Extraordinem fiel mir die Ehre zu - Dominator Spectatorum , dem Lenker des siegreichen Gespannes der Factio Purpurea - den verdienten Siegerkranz zu überreichen.


    Dominator lenkte sein Gespann auf die Loge mit Aurelia Deandra und mir zu und hielt direkt vor uns.


    Der glückliche Sieger dieser Spiele sah mich erwartungsvoll an.


    Ich hielt bereits den vergoldeten Siegerkranz in der Hand, sprach jedoch vorher noch einige Worte.



    "Dominator Spectatorum, als Editor dieser Spiele ist es mir eine große Ehre dir meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu deinem verdienten Sieg auszusprechend. Du hast diese Spiele in beeindruckender Manier gewonnen. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Glück und Erfolg."


    Scherzend fügte ich hinzu: "Das nächste Mal läßt du aber das Gespann der Praesina vor dir ins Ziel fahrend. Klar?"


    Gelächter brandete im weiten Oval des Circus Maximus auf.


    Nachdem sich die Menschenmenge wieder etwas beruhigt hatte, setzte ich die Siegerehrung fort.


    "Als dem Gewinner der Ludi Apollinaris Extraordinem verleihe ich dir - Dominator Spectatorum aus der Factio Purpurea - zum Zeichen deines Triumphes den Siegerkranz dieser Spiele."


    Mit diesen Worten beugte ich mich etwas aus meiner Loge ehraus und setzte dem Wagenlenker den Siegerkranz auf den Kopf.


    Tosender Beifall einer jubelnden Menschenmenge setzte ein...

  • Ich trat vor, denn auch von mir würde der Sieger ein Erinnerungsstück erhalten.


    „Halte diese Plakette in Ehren“, sagte ich zu dem abgekämpften und dennoch glücklich wirkenden Lenker als ich ihm das geprägte Goldstück übergab. „Vermutlich wird es die einzige ihrer Art sein, die je ein Wagenlenker von mir erhält.“


    Mein Entschluss festigte sich immer mehr – es würde das ersten und zugleich letzte Wagenrennen sein, welches ich ausrichtete.


    „Mögen die Götter mit dir sein in jedem deiner zukünftigen Rennen“, fügte ich noch leise an. Mir allerdings bleib ihre Gunst versagt an diesem geschichtsträchtigen Tage. Doch wer weiß, was die Zukunft noch für mich bereithalten würde... Auch das wussten nur die Götter.


    Etwas wehmütig winkte ich dem Aurigae hinterher, als er in die Bahn steuerte und unter den jubelnden Zurufen eine Ehrenrunde durch den Circus drehte.

  • Meridius verfolgte das Spektakel wie alle anderen Zuschauer in der Arena mit Bewunderung und Begeisterung. Hin und wieder jedoch konnte er nicht umhin einen Seitenblick auf Julia zu werfen, nur um zu sehen, wie sie auf alles reagierte. Er mochte sie auf Anhieb, sie hatte ein Lächeln und eine Art, die ihm gefiel. Ob er sie wieder sehen würde? Es war ihm jedenfalls eine Ehre gewesen ihre Bekannschaft gemacht zu haben. Er lächelte. Hätte dieser Jüngling sich nicht so theatralisch vor ihr auf die Knie geworfen, er hätte sie wohl nie angesprochen, nie kennengelernt. Die Götter waren bisweilen die besten Stückeschreiber...

  • Adria hatte Meridius und Julia zwischendurch immer wieder beobachtet und konnte sich nun nicht mehr halten.


    Sie beugt sich zu Anton und singt kinderliedmäßig, egal ob Meridius es gerade hören konnte


    Meri ist verliiebt
    Meri ist verliebt :D

  • Sim-Off:

    :p: Obwohl ich nix dagegen hätte! =)


    Meridius hörte eine weibliche Stimme, die er sofort Adria zuordnen konnte. Adria in ihrer Loge? Hatte er ihr Kommen nicht bemerkt? Er dreht den Kopf und sah ihr direkt ins Gesicht, sie hatte sich neben Anton niedergelassen.


    "Salve Adria! Ich wusste gar nicht, dass Du auch bei diesem Rennen warst. Wie geht es Dir?"

  • Ich nahm die Apfelhälfte mit großen Freuden an, ich hatte Appetit bekommen. Dankbar lächelte ich Meridius an und begann, ein wenig daran zu nagen, musste daran denken, welchen Vorwurf mir Valentin doch das letzte Mal gemach hatte, als ich richtig losgelegt habe... Ich hatte wohl wirklich etwas zu barbarisch gegessen, grinste ich in mich hinein.


    Nun tragt Ihr wohl wirklich eine sehr große Verantwortung auf Eur.... deinen Schultern, Meridius... Was genau machst du als Legat denn? Ist da nicht auch... ein wenig Büroarbeit bei?


    Ich sprach von der Büroarbeit in einem zynischen Ton... Obwohl ich mir eingestehen wusste, dass ich wirklich nicht allzuviel vom römischen Leben wusste, da ich nie so wie jetzt darin steckte. Entsetzlich viel hatte ich in Britannia nicht mitbekommen. Es gab nun viel für mich zu lernen und das tat ich sehr gerne.


    Naja, wie ich rumgekommen bin, habe ich ja bereits erwähnt... Germanien, Gallia... Gallia aber nur für kurze Zeit und äußerst flüchtig. Am besten kenne ich mich in Britannia aus, da ich zwar nicht den größten Teil meines Lebens dort verbracht habe, jedoch meine letzten Jahre. Dort ist es auch wahrlich schön.


    Doch dann begann die Siegerehrung und die Rede von Marcus Didius Falco gefiel mir sehr gut. Er brachte das alles mit Witz. aber auch mit Ernsthaftigkeit rüber. Eine gesunde Mischung aus beidem. Und auch Deanra strahlte etwas ehrwürdiges aus, wie sie die Plakette überreichte. Jedoch, ging es mir durch den Kopf, wäre dies wohl für jeden eine Ehre und im Stolze dies tun zu können, würde jeder in einem besonderen Licht erstrahlen. Ich war sehr stolz auf unsere Factio!


    Es ist wirklich ein prachtvoller Anblick! Es muss schön sein, die Siegerehrung durchzuführen... Aber für mich wäre das glaube ich nichts, ich bin nicht unbedingt der Redner und schon garnicht vor so vielen Leuten!


    In diesem Moment schweifte ich wiedermals ab, um in meinen Gedanken auf Skadi durch die Wälder Germaniens und die Hügel und Wiesen Britannias zu reiten. Eines Tages, das schwor ich mir, würde ich viele Tage unterwegs sein. Und am besten mit Freunden. Zwar bin ich manchmal ganz gern für mich allein, doch in einer kleinen Gruppe zu reiten - sofern sie Freude daran hatten - war ungefähr genauso schön. da plötzlich hörte ich einen leisen singsang, konnte allerdings nicht ganz verstehen, was gesungen wurde. Nur einen Teil des Namens von Meridius nahm ich wahr. Ich drehte mich und sah eine hübsche Frau, die Meridius in diesem Moment ansprach.


    Salvete!


    Ich wusste nicht mehr zu sagen, denn mich einfach vorzustellen wäre vielleicht ein wenig unhöflich gewesen, doch dann fasste ein Herz und nannte meinen ganzen Namen - sie wirkte sehr freundlich!

  • Meridius lachte. Es war ihm eine helle Freude, der jungen Frau zuzuhören. Er wollte ihr antworten, doch dann geschah die Siegerehrung. Erneut hob er zur Antwort an, als Adria ihr Liedchen summte. Er begrüsste sie und stellte Julia vor. Als diese ihren vollen Namen selbst aussprach spürte er einen Frieden in sich wie schon lange nicht mehr. Wann war es das letzte mal gewesen, dass eine Frau so lange und vertraulich mit ihm sprach? Er überlegte. Er wollte sie genauer kennen lernen. Doch ob er dazu Zeit haben würde? Dann wandte er sich an Julia.


    "Julia, Das ist Adria Vinicia. Die Frau des Praetorianerpräfekten."


    Er grinste schelmisch.


    "Schön und intelligent, doch bedenke was Du sagst. Nicht dass wir im Laufe des Tages Besuch von den Cohortes Praetoriae bekommen..."


    ;)

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