• Mindestens ebenso erschrocken, jedoch ernsthaft und zutiefst, blickt Lucilla zurück.


    "Aber Hungi! Du wirst mir doch nicht ernsthaft erzählen wollen, dass du nichts mehr tust als Arbeiten, Essen und Schlafen? Gerade noch hast du gesagt, das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken. Aber es ist auch viel zu kurz, um den ganzen Tag nur zu arbeiten. Praefectus Praetorio hin oder her, der Kaiser kann doch nicht von dir verlangen, dass du nichts anders mehr tust!"


    Sie macht sich ernsthafte Sorgen. Schließlich blickt sie betrübt zu Boden. "Und ich komme auch noch und bringe dir noch mehr Arbeit."

  • Hungi mußte schmunzeln.


    Lucilla... was der Kaiser von mir verlangt, das tue ich auch. So einfach ist das. Außerdem verlangt ja nicht nur der Kaiser nach mir. Der Senat verlangt auch sehr viel von meiner Aufmerksamkeit, und ich bin froh, daß ich nur diese Hauptpflichten habe. Oder würdest du deine Pflichten vernachlässigen, nur weil gerade sehr viel ansteht?


    Er begann zu lächeln.


    Du kannst dir sicher sein, daß ich nicht nur arbeite, esse und schlafe. Keine Angst, ich überarbeite mich schon nicht. :) Und dein Besuch ist definitiv nicht Arbeit für mich. ;)

  • Lucilla atmet erleichtert auf. "Da bin ich aber beruhigt. Und falls du mal Urlaub brauchst, in der Casa Decima in Hispania haben wir genügend Gästezimmer. Gegen Rom ist Tarraco ja ein ruhiges, beschauliches Plätzchen, da lässt es sich schon mal gut abschalten."

    Sie schaut nachdenklich in den Weinbecher, bis ihr wieder einfällt, was sie noch sagen wollte. "Ah, um den Cursus Publicus brauchst du dir auch nicht viel Gedanken zu machen. Momentan läuft alles bestens. Die Tabellarii sind ja zum Glück alle erfahren, daher hatten wir diesen Winter auch noch keine großartigen Probleme mit dem Schnee in Germanien, sieht man einmal von dem manchmal notwendigen Umweg über Gallien und der längeren Reisezeit ab."

  • Ich werde gerne auf dein Angebot zurückkommen.:)


    Er trank in der Zwischenzeit seinen Becher aus.


    Ah, das ist gut, daß alles läuft. Über Aufträgemangel könnt ihr euch ohnehin nicht beklagen, oder? Und daß in Germania um diese Jahreszeit Schnee liegt... na wer das nicht versteht, kann seinen Brief selber dort raufschleppen. Vis maior. Da können wir nichts dafür.;)

  • Publius wurde von Ursus hereingeführt, letzterer guckte fast verzweifelt.


    "Hi Ursi, Onkel Croto hat mir 5 Kisten Datteln versprochen, damit ich Ruhe gib und ihm gewissenhaft folge......5 (FÜNF) Kisten DATTELN.......Juhhhhuuuuuuuuuuu"

    =* Amicus certus in re incerta cernitur *=


    =*Tausende Pfeile der Perser verdunkeln den Himmel, mein Herr - Schön, wir kämpfen sowieso lieber im Schatten.
    Dienekes von Sparta

    Einmal editiert, zuletzt von Publius Vinicius Sulla ()

  • Der arme Ursus... ;) Wenigstens war er nicht ganz so kinderfeindlich wie sein Herr. :D


    Fünf Kisten? Na das glaube ich jetzt aber nicht. Komm, junger Herr, erst werden wir dich baden, dann bekommst du neue Sachen und dann etwas zum futtern. Machen wirs so? :)

  • Publius guckt den Ursus an....


    "Oh ja Ursus. Woher kommst du? Was tust du hier? Arbeitest du für meinen Onkel Hungi? Ist das deine Arbeit? Wieviel Sesterzen verdienst du im Monat? Für was gibst du sie aus? Bist du verliebt? Kannst du kämpfen? Was ist deine Leibspeise? Bist du auch zur Schule gegangen? Kennst du den Kaiser? Schmecken dir 5 Kisten Datteln? Wo hast du deinen goldenen Lorbeerkranz?"

    =* Amicus certus in re incerta cernitur *=


    =*Tausende Pfeile der Perser verdunkeln den Himmel, mein Herr - Schön, wir kämpfen sowieso lieber im Schatten.
    Dienekes von Sparta

  • Puh, der Kleine konnte Löcher in den Bauch fragen... ;) Mal sehen ob er die richtige Reihenfolge im Kopf behalten hatte... :D


    Illyricum. Arbeiten. Ja. Ja. Nix. Hab hier eh alles. Nein. Nicht so gut wie dein Onkel. Hmm... keine Ahnung, vieles. Nein. Nein. Nein, das wär zuviel. So einen hat nur der Kaiser. :)


    Fertig mit der Fragerunde? Dann ab mit uns ins Balneum.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ah, das ist gut, daß alles läuft. Über Aufträgemangel könnt ihr euch ohnehin nicht beklagen, oder? Und daß in Germania um diese Jahreszeit Schnee liegt... na wer das nicht versteht, kann seinen Brief selber dort raufschleppen. Vis maior. Da können wir nichts dafür.;)


    "Nein, Auftragsmangel haben wir wirklich nicht. Ich habe das Gefühl, die Briefzahl steigt von Monat zu Monat. Bisher gab es auch keine Beschwerden darüber, dass der Versand nach Germanien etwas länger dauert. Wenn ich darauf hinweise, dann sehen das schon alle immer ein. Und uns kann es nur recht sein, es kurbelt das Eilbrief-Geschäft an." Grinsend trinkt sie den Becher leer.


    "So, ich muss mich dann aber auch mal wieder auf den Weg machen. Oder gibt es noch etwas bezüglich der Arbeit zu besprechen?"

  • Schmunzelnd hörte er ihr über die kleinen Problemchen als Praefectus Vehiculorum zu. :)


    Nein, ich denke, ich habe keine Fragen mehr. Ich werde mir den Bericht dann durchlesen und aufmerksam studieren.


    Eigentlich eher nicht, aber das brauchte sie ja nicht wissen. :D

  • "Das ist gut." lächelt Lucilla. "Das aufmerksame Studieren kannst du dir aber sparen. Ich kontrolliere ihn mehrmals und bin sehr sicher, dass es keinen Fehler darin gibt. Und etwas Ungewöhnliches steht auch nicht drin, das hätte ich dir schon erzählt."


    Sie stellt den Becher ab. "Ich danke dir für den guten Wein. Wir sehen uns sicher bald einmal wieder, spätestens dann auf deiner Hochzeit oder meiner Verlobung." ;)

  • Nun, da ich nicht mehr in der Castra arbeitete hatte ich, obwohl als Quaestor Einiges zu tun war, doch etwas mehr Zeit und liess mich, eines Nachmittags, gemütlich im Atrium mit einer Kanne illyrischen Weines nieder.....


    Nebs der Kanne mit Wein hatte ich auch noch ein paar Becher, denn man wusste ja nie, wer in dieser Casa noch auftauchen würde, und eine Schüssel mit Oliven mitgebracht.
    Ich füllte meinen Becher, nahm eine Olive und starrte Richtung Himmel.....

  • Hungi kam gerade von der Castra der Vigiles nach Hause. Crassus hatte ihm versprochen, den Leichnam von Marcellus bald in die Casa Vinicia zu bringen. Soviele Dinge mußten vorbereitet werden, Dinge, von denen Hungi derweil aber noch nichts wissen wollte. Er erblickte Lucianus auf einer Kline. Ja, ein guter Wein würde ihm auch guttun.


    Salve Bruder. Nur schwer brachte er die Worte heraus. Er trat hin, nahm die Kanne und schenkte sich ein. Kurz stoppte er, als er den Becher zum Mund führte, dann aber stürzte er den Inhalt des Bechers hinunter und schenkte sich sogleich nochmals ein und trank auch diesen wieder aus. Erst jetzt fühlte er eine leichte Besserung und Leichtigkeit in sich aufsteigen. Fast mechanisch füllte er sich den dritten Becher ein...

  • ... und der Inhalt des dritten Becher fand seine Bestimmung. Erst dann fühlte sich Hungi auch nur einigermaßen in der Lage, auf die Frage von Lucianus zu antworten.


    Ja. Folgendes...


    Nein, es mußte doch ein vierter Becher her.


    Folgendes... begann er erneut. Marcellus wurde heute in seinem Officium aufgefunden. Tot.


    Wie gut, daß erst vor kurzem die Weinlieferung erfolgte.

  • Sim-Off:

    Sorry, bin die letzten zwei Tage zu nichts gekommen.


    Und genauso weiter trocken sprach Hungi.


    Vermutlich - das heißt eigentlich eher ziemlich sicher - hat er sich selber das Leben genommen.


    Und wieder fand der Inhalt eines Bechers seine Bestimmung. Schön langsam wurde seine Zunge schwer...

  • Nun brauchte auch ich noch einen Becher und griff nache eben solchem und füllte ihn....


    "Er hat sich selbst umgebracht? Aber wieso?"


    Natürlich wusste ich, dass Hungi auch keine Antwort darauf haben würde, aber die Gedanken mussten einfach ausgesprochen werden....

  • Ich habe keine Ahnung. murmelte er, bis er sich wieder zusammenriss. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete einmal tief durch.


    Um ein Gerede zu vermeiden habe ich darum gebeten, nicht von Selbstmord zu sprechen. Sicher wird es Getratsche geben, aber dann kann man zumindest auf die offizielle Version pochen.


    Jetzt füllte Hungi zur Abwechslung mal nicht mit Wein seinen Becher, sondern nur mit Wasser. Es nutzte ja nichts, er brauchte jetzt einen klaren Kopf.


    Die Vigiles werden bald seinen Leichnam hierherbringen. Ich werde mich um die Bestattung kümmern müssen. Willst du mir dabei helfen?

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