• Ich erwiderte nichts auf seine Worte, es wäre nur wieder Floskel geworden und diese verwendete ich schon lange nicht mehr. Wie auch, ich hatte mich in mein Zimmer verschanzt und mit niemanden gesprochen. Langsam musste ich wieder ins Leben finden. Auch wenn ich es gar nicht wollte.


    "Später als morgen möchte ich jedoch auf keinen Fall los. Ich muss dringend zu Agrippa."


    Ich zwang mir ein Lächeln auf, doch nicht einmal der Mund kam höher als wenige Milimeter und meine Augen hellten sich kein bisschen auf. Da hörte ich ein Geräusch und als ich mich umwandte konnte ich meinen Bruder sehen. Aus freudlosen Augen sah ich ihm entgegen.


    Wie mein Neuanfang aussehen sollte oder konnte, wusste ich nicht.

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Wie Du es wünschst. Ich werde noch heute mit ihm reden.
    Und hör auf Dich selbst zu bemitleiden, Helena. Es bringt Dir nichts."


    Er sagte es betont. Auch wenn es ihr nicht gefallen würde, es musste gesagt werden. Dann erhob er sich.


    "Helena, es war schön, Dich mal wieder gesehen zu haben. Doch ich muss leider schon wieder los. Ich werde Dir jemanden vorbeischicken, der Dich abholt. Und Du pass auf Dich auf. Einverstanden?"

  • Ich reagierte kaum auf seinen Tipp. Bemitleidete ich mich? Ein wenig vielleicht. Vielleicht auch etwas mehr. Doch auch um Minervina machte ich mir Sorgen. Ich sah Meridius eindringlich an.


    "Pass auch du auf dich auf. Deiner Familie zuliebe..."


    Sie ärgerte sich sogleich. Das musste wieder nach Selbstmitleid klingen, auch wenn es nicht beabsichtigt war. Vermutlich hatte sich dieser Reflex schon in sie hinein gefressen.


    "Vielen Dank! Ich hoffe wir sehen uns recht bald wieder!"

  • Avitus sah den Senator nur noch im Gebäude verschwinden, seine Schwester, welche gar niedergeschlagen aussah, stand noch immer am Rande des Garten, Avitus ging näher auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung, "Schwester, wie es mich freut dich zu sehen."

  • "Du weißt ich bin ein armer Mann." die beiden gingen weiter und standen nun vor der Statur seiner Eltern, "Aber mein Vater hat in seiner Weißheit Geld für solche Zwecke angespart, sag was stellst du dir vor."

  • "Ich möchte jetzt bestimmt nicht, dass du alle Kosten alleine trägst, jemand anders wird sich sicher noch finden, aber einige Spesen könntest du uns doch abnehmen...wie wär's mit Geld für Speisen und Trank für die Feier oder für das Tempelopfer ?"

  • Nach dem sie einige Sekunden vor der Statur inne hielten, schlenderten sie nun weiter, "Unsere Familie und auch mein Vater hielt bisher nie große Stücke auf die Religion, doch wenn sie unserer Sache nützt, sind wir natürlich große Freunde der Religion." er blickte kurz zu seinem Cousin auf, "Wo also sehe ich den Vorteil für uns?"

  • "Detritus merke dir eines, belüge mich nie! Denn in einem bin ich mir sehr wohl bewußt, Rom hat selten einen schlechteren Tribun gesehen als mich, doch ist dies das Problem des Pöbels und nicht der meinige."

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