PRÜFUNG: Belagerungstechnik

  • Prüfungsfragen zum Cursus
    "Belagerungstechnik"
    (Examen Tertium)


    1. Nennen Sie Gründe, warum es zu Belagerungen kommen kann. Welche Ziele kann der Angreifer haben und was motiviert den Verteidiger, sich belagern zu lassen?
    2. Welche Schritte sollte ein Angreifer als erstes machen, wenn er sich für die Belagerung einer Festung entscheidet?
    3. Welche Schritte sollte ein Verteidiger machen, um sich rechtzeitig auf eine Belagerung vorzubereiten?
    4. Beschreiben Sie das Funktionsprinzip von Torsionsgeschützen.
    5. In der Vorlesung wurden zwei Arten von zweiarmigen Torsionsgeschützen besprochen. Welche sind das und was sind ihre Merkmale und Einsatzgebiete?
    6. Wie schützt sich der Angreifer gegen Pfeilbeschuß der Verteidiger?
    7. Welche Maßnahmen kann der Verteidiger gegen den Einsatz von schwerem Belagerungerät (Belagerungstürme, Rammböcke) ergreifen?
    8. Wann, wie und von wem kann die Testudo-Formation eingesetzt werden?
    9. Wie begegnet der Verteidiger einem Sturmangriff?
    10. Welche Alternativen zum Sturmangriff hat der Angreifer?
    11. Mit welchen unmittelbaren Folgen muss man nach einem erfolgreichen Sturmangriff rechnen?
    12. Nenn Sie ein konkretes Beispiel für eine erfolgreiche Belagerung. (Die Nennung von Ort, Zeit und beteiligten Seiten reicht, auf Details dürfen Sie eingehen, müssen Sie aber nicht.)


    Täuschungsversuche werden mit dauerhaftem Ausschluß von der Academia bestraft!


    Die Antworten sind bis zum ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLV A.U.C. (21.2.2005/102 n.Chr.) beim Legaten schriftlich einzureichen. Zum Bestehen des Examens müssen zehn der zwölf Fragen korrekt beantwortet werden. [Und da ihr diesmal mehr als die übliche Woche Zeit habt, geb' ich euch keine Verlängerung.]


    Ferner steht im Rahmen der Prüfung die folgende Fragestellung im Kolloquium zur Diskussion:


    Betrachten Sie die im folgenden gegebene Übersicht über den Belagerungsring um eine Festung, stellen sie fest, welche Maßnahmen vom Angreifer ergriffen wurden und welche Möglichkeiten Angreifer und Verteidiger haben.


    Die Diskussion wird ebenfalls bis zum oben genannten Datum geführt. Von jedem Teilnehmer wird mindestens ein sinnvoller Beitrag erwartet.

  • Sim-Off:

    Eher zu groß ;)


    Er besah sich die Karte genau und überlegte einen Moment. Dann begann er mit seinem Beitrag.


    "Auf der Karte zu erkennen ist eine prinzipiell gute Verteidigungsposition des eingeschlossenen, denn ein erhöhter Posten erschwert den Angriff.


    Ich denke man kann offen sagen, dass es sich bei der auf der Karte dargestellten Belagerung eindeutig um die Schlacht bei Alesia handelt, in der Vercingetorix mit vermutlich 60- 80.000 Mann von vermutlich 50.000 Römern belagert wurde, die widerum von einer gallischen Entsatzarmee mit angeblichen 250.000 Mann belagert wurden.


    In der Mitte, auf der erhöhten Position ist Alesia gut geschützt vor den römischen Angreifern. Die römischen Angreifen haben jedoch, unter der Leitung von Caesar zwei Verteidigungswälle um Alesia errichtet, die einmal einen inneren Verteidigungsring gegen mögliche Ausfälle von dort und einen äusseren Verteidigungsring gegen Angriffe der Entsatzarmee bilden.


    Es ist bekannt, dass umfangreiche Schanzarbeiten innerhalb von 4-6 Wochen zu diesen Verteidigungsanlagen führten, Wall- und Grabenanlagen, in denen Türme, Fallen, Fussangeln und Hindernisse gegen Reitereiangriffe implementiert waren. Die Positionierung der einzelnen Camps ist auf Erhöhungen ausgerichtet, um sowohl für größere Übersichtlichkeit zu sorgen und dadurch auch Angriffe des Feindes zu erschweren. Das Flachland widerum ist verstärkt gespickt mit den bereits erwähnten Fallen.


    Im Norden sind die Kavalleristen stationiert um dort im angegliederten Flachland schnell und durchschlagend gegen die Entsatzarmee vorgehen zu können, da hier der Vorteil der Geschwindigkeit gegeben ist, welche die Pferde in der Hügellandschaft auch nicht nutzen können.


    Eine vorläufige Abschlussnotiz zu der genannten Schlacht: Trotz widerholter Angriffe der Gallier gelang es den Römern nicht nur die Belagerung von Alesia durchzuhalten und somit diese an den Rand des Verhungerns zu treiben, da die Nachschublinien unterbrochen wurden, sondern auch externe Angriffe der Entsatztruppen zu kontern. Nur einmal durchbrachen gallische Reiter die Mauern, wurden jedoch durch heftige römische Gegenwehr unter Labienus und einen Reiterangriff Caesars persönlich, der seine Reiterei um das gallische Koalitionsheer herumgeführt hatte, zurückgeworfen. Schließlich brachen die enttäuschten Gallier die Belagerung ab, und Vercingetorix, dessen Truppen dem Verhungern nahe waren, ritt zu Caesar und ergab sich. Schon vorher hatte er die Bevölkerung Alesias vor die Tore in den römischen Belagerungsring schicken müssen, da er sie nicht mehr ernähren konnte. Auch die Römer konnten die Bevölkerung nicht verpflegen, weshalb sie kläglich auf dem Schlachtfeld verhungerte."


    Nun wartete Flavius gespannt auf Anmerkungen und Anregungen und Kritik, damit die Diskussion in Gang kam und eventuelle Fehler seiner Darlegung korrigiert werden konnten und Vergessenes ergänzt.

  • "Dabei handelt es sich um eine Art doppelte Belagerung.
    Der innere Ring umgibt eine Festung auf einen Hügel. Er ist in relativ gleichbleibenden Abstand um den Hügel gezogen und hat den Sinn den Gegner von der Aussenwelt abzuschneiden.
    Eben genau so wie man sich einen Belagerungsring vorstellt.


    Der Äusser Ring dagegen passt sich den landschaftlichen Gegebenheiten an und nutzt diese bestmöglich aus.
    Sein Zweck, Verteidigungswall zu sein ist offensichtlich. Es wurde nicht einfach ein weiterer Ring um den inneren gezogen, sondern der äussere Ring läuft nach Gesichtspunkten der bestmöglichen Verteidigung. So sind Hügelketten in die Bestfestigung einbezogen um dem Feind die Möglichkeit eines Angriffes von erhöhter Position zu nehmen.
    Auch zeigt die Position der Reiterlager, als der Befestigung vorgelagert, klar, das ein ein starker Entsatzangriff wahrscheinlich ist.
    Der Angreifer hat also die Situation das er einerseits die Belagerten in der Festung am Ausbruch hindern muss, andererseits das er sich selbst gegen einen Angriff von Aussen verteidigen muss.
    Forts und Lager wurden so in regelmässigem Abstand angelegt, das sie sich gegenseitig schnell unterstützen können und jeder Abschnitt schnell gesichert werden kann.


    Welche Möglichkeiten hat der Angreifer ?
    Das hängt natürlich von vielerlei Bedingungen ab, die aus einer reinen Übersicht nicht zu erkennen sind. Aber die Art der Anlagen die der Angreifer aufgebaut hat, lassen es zu die meisten dieser Möglichkeiten auszuschliessen.
    So kann man davon ausgehen, das ein Sturmangriff und damit einen schnelle Eroberung keine Option ist. Wenn dem so wäre, hätte sich der Angreifer die gewaltigen Bauten ersparen können.
    Soweit wie aus dem Überblick zu erkennen ist, ist der innere Wall zu weit von der Festung entfernt um diese mit schweren Geschützen zu beschiessen.
    Ein solcher Aufbau macht nur dann Sinn, wenn der Angreifer damit rechnet die Festung in angemessener Zeit aushungern zu können. Somit wird sich der Angreifer darauf beschränken einen Ausbruch oder eine Versorgung der Verteidiger zu verhindern.
    Nach aussen hin ist der Angreifer in der Position eines Verteidigers. Und dabei hat er auch nur eine Möglichkeit. Die Stellung halten.


    Die Möglichkeiten des Vereidigers, wenn wir mal die eingeschlossenen in der Festung und den Entsatz zusammennehmen, sind vielfältiger. Abhänig von den Gegebenheiten.
    Die Erste ist natürlich die Ringe des Angreifers zu durchbrechen. Das naheliegenste ist ein gleichzeitiger Angriff von Aussen und ein Ausfall von Innen an verschiedenen Stellen um den Angreifer zur Aufsplitterung seiner Kräfte zu zwingen. Kann der Ring einmal an einer Stelle dauerhaft durchbrochen werden, ist die Belagerung hinfällig.
    Falls die Festung an sich und nicht die Personen darin das Entscheidende ist, wäre eine Belagerung des Belagerers natürlich auch eine Option. Da davon auszugehen ist, das das Umland dem Belagerer feindlich gesinnt ist und sein Nachschub sich nicht einfach gestallten lässt, verspricht eine Taktik des Aushungerns und damit eines Abzugs durch einen Ausbruch des Angreifers sicherlich Erfolg. Da dies aber länger dauern kann als die Verteidiger in der Festung durchhalten können, muss dabei deren Totalverlust eingeplant werden.
    Wenn es mehr auf die Personen in der Festung ankommt oder um leicht transportierbares Gut handelt reicht auch ein kurzzeitiges Durchbrechen des Ringes um erfogreich zu evakuieren."

  • Die Schlacht ist wohl so ziemlich jeden bekannt. Auch Ablauf, Ausgang und Erfolg. Was jedoch viel intressanter ist, bleibt die Frage, warum Cäsar seinen Ring an einer Stelle so verwundbar errichten ließ? Weit ab das nächste Legionslager und warum ging er nicht trotzdem auf Konfrontation, sicher waren seine Männer müde, immerhin war es nur das Ziel und nicht der Anfang des Eroberungszuges, doch warum stellte er nicht den inneren Wall näher auf, beschoss den Ort mit Brandgut, um sie schneller zu zermürben, warum wartete er auf das Entsatzheer der Gallier und brachte seine eigenen Männer in Gefahr ebenfalls selbst zu verhungern...?


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus
    Was jedoch viel intressanter ist, bleibt die Frage, warum Cäsar seinen Ring an einer Stelle so verwundbar errichten ließ? Weit ab das nächste Legionslager...?


    "Welche Stelle meinst Du, Tribun?"

  • Ich möchte doch hiermit auch noch meinen Beitrag dazu leisten, vielleicht beantwortet dies auch noch einige fragen.
    Nun ja, als erstes werde ich mal mit der Allgemeinen Betrachtung beginnen,
    Der Innere Ring der auf der Skizze deutlich zu sehen ist, besteht aus 23 Forts, in diesen werden wahrscheinlich vorwiegend leichte Truppen Stationiert sein, der Aufbau des Inneren Belagerungs Ring deutet klar darauf hin das es sich um eine Blockade handelt, die das Ziel hat die Belagerten auszuhungern und zu einer möglichen Kapitulation zu bewegen.
    Beim Cavallery Camp H ist deutlich zu sehen das es die Option offen lässt mit Reitern sehr schnell auf Inneren Belagerungs Radius zuzugreifen und einen möglichen Ausbruch von Schnellen Reitern zu Verhindern, da diese gejagt von der Römischen Cavallery, auf eines der anderen Römischen Forts im Inneren Belagerungsring stossen würden. Daher ist es eine strategisch gute Entscheidung das Camp H auf mit dem äusseren Belagerungsring Verbunden ist. Der Innere Belagerungsring aus 23 Forts, sind Geometrisch so angeordnet das die Forst sich gegenseitg schnell unterstüzen können und im Fall eines durchbruchsversuch, immer zwei forts gemeinsam einen Sektor abdecken können. Zum Beispiel können die Forts 16 und 17 Gemeinsam das gebiet das zwischen ihnen liegt verteidigen. Die Forts sind auch so angelegt das sie eine beinahe Optimalen Schutz gegen einen Ausbruchsversuch der Belagerten bieten, zudem sind die möglichkeiten eines Kordinierten Sturmangriffes in diesem falle vorhanden, jedoch wäre dies zu Verlustreich für den Angreifer, obwohl ein Sieg sehr wahrscheinlich wäre.
    Widmen wir nun dem äusseren Belagerungsring, dieser dient einzig und allein der Verteidigung nach aussen um die Balgerungstruppen im Inneren Belagerungsring zu Schützen und somit die Belagerung aufrecht zu erhalten. Die Forts im Aussenring sind nicht optimal angeordnet um eine Optimale Verteidigung zu gewährleisten, jedoch wird diese einen Angriff einer möglichen Entsatzarmee Standthalten.


    Möglichkeiten des Angreifers;
    A- Sturmangriff, nicht geeignet da zu hohe Verlust, Truppen werden anfällig für Entsatzarmee.
    B- Blockade, Geeignet, da maximale Leistung mit kleinem Aufwand


    Möglichkeiten des Verteidgers;
    A- Angriff auf Belagerer, nicht geeignet zu viel Materialverlust, Festung wird anfällig.
    B- Ausbruch Versuch mit Reitern, bedingt geeignet, da sehr Risikoreich.
    C- Graben eines Fluchtunnels zur Evakuierung von Adel, bedingt geeignet da zu hoher Zeitaufwand.


    Fazit: Es ist dem Verteidiger nicht möglich die Belagerung zu durchbrechen ohne Hilfe der Entsatzarmee, zudem ist die Angreifende Armee nicht fähig die Festung zu Erobern ohne das sie von der Entsatzarmee vernichtet wird.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius


    "Welche Stelle meinst Du, Tribun?"


    Bei Fort 16, die Verteidigung von den Forts ist nicht all zu stark. Ein feindlicher Angriff in der dunklen Nacht hätte wohl möglich eine andere Entscheidung bringen können. Ich meine damit keinen Frontalangriff, sondern eine taktische Aktion, klein und organisiert. Da die Gallier allerdings sich ihrer Übermacht zu sicher waren, hatte Cäsar Glück.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Praetorianus der sich auf noch zu dieser diskussion notizen machte wandte sich an Subdolus;


    "Tribun Subdolus, ihr redet davon das dass Fort 16 Nicht gut genug befestigt war, jedoch wie hättet ihr euch eine kleine taktische Aktion in diesem falle vorgestellt? "

  • Ich rede nicht davon, das das Fort nicht gut befestigt war, sondern das der Innenwall und der Außenwall zu eng beeinander stand. Soll bedeuten eine gezielte Aktion hätte die Wachmanschaft ausgeschaltet und es wäre möglich gewesen Truppen hinein zu bringen. Die dann sicherlich besser voran gekommen wären, als in dem bestehenden historischen Teil, wo ein kleiner Durchbruch überhaupt nicht in der Lage war, die anströmenden Massen an Kämpfern auf das Schlachtfeld zu lassen. Immerhin waren die bereits eingebrochenen Gallier in Kämpfe verstrickt, was einen Stopp im Einfluss verursachte, der am Ende ein Grund des "Verlierens" war.


    So wären die Römer überrascht worden, was nicht selten ein Grund ist, eine Legion zu verlieren.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Livianus war als Centurio der Rangniedrigste, der diesen Cursus besuchte und hielt sich in Angesicht der Fachsimpelei der Kommandeure eher im Hintergrund. Als Centurio hatte er nicht diese Erfahrung im Umgang mit strategischen Überlegungen, sondern war eher ein Mann der Taten. Nichts desto trotz versuchte er sich einzubringen.


    „Ganz kann ich diese Überlegungen von der Schwachstelle nicht ganz teilen. Warum Schwachstelle? Es ist doch so, das man bei dieser extravaganten Form der Belagerung, mit einem Innen- und Außenring seine Truppen aufteilen muss, um den Angriffen aus beiden Seiten standhalten zu können. Wenn nun ein größerer Abstand zwischen den Verteidigungsringen ist, wie man hier teilweise erkennen kann, stelle ich es mir schwieriger vor die Verteidigung auf beiden Seiten zu koordinieren. Liegen sie aber näher bei einander, hat man eine bessere Übersicht und kann seine Truppen gezielt einsetzen und gegebenenfalls neu aufteilen, wenn eine stärkere Verteidigung auf einen der beiden Seiten nötig ist!“

  • Wenn man so diese Skizze betrachtet, fällt einem sofort ins Auge das eine sehr schwirige und mit vielen Risiken behaftete Belagerung war.
    Eine Frage die mir bei der Betrachtung sofort durch den Kopf geschossen ist war : Warum hat der Angreifer die Belagerung überhaupt durchgeführt ?


    Und ich glaube darin liegt genau die eigentliche Genialität dieser Belagerung. Nicht wie sie durchgeführt wurde, sondern daß sie durchgeführt wurde.
    Caesar hatte in einer schwierigen Situation nach der Niederlage in Georgovia überraschend und genial gehandelt. Er hat den Fehler Vertingetorix sich nach Alesia zurückzuziehen sofort erkannt und ausgenützt. Trotz der zu erwartenden Übermacht der Gallier. Und er hat noch etwas ausgenutzt. Durch die harte Arbeit um diese gigantische Anlage aus dem Boden zu stampfen, hatten seine Männer gar keine Zeit über die erhaltene Niederlage nachzudenken. So konnte er durch das Werk die Moral wieder stärken.
    Diese Belagerung, die gewaltigen Anlagen, das hohe Risiko ... sie hatten einen sehr wichtigen psychologischen Effekt auf Caesars Mannen und auf die Gallier.

  • Die Übersicht stellt den Belagerungsring der römischen Truppen unter Caesar um die von den Galliern unter ihrem Anführer Vercingetorix gehaltene Stadt Alesia dar.


    Alesia lag auf einem Berg und war von Flüssen umgeben. Unsere römischen Truppen legten zunächst einen Befestigungsring von knapp 11 milia passuum (ca. 16 km) Länge um die Stadt an. Diese Belagerungsarbeiten versuchte Vercingetorix bekanntlich durch einen Kavallerieangriff zu stören. Die daraus resultierende Reiterschlacht wurde durch die von Caesar angeworbene germanische Reiterei entschieden. Daraufhin entließ Vercingetorix seine restliche Reiterei und schickte sie Abteilungsweise zu ihren Gemeinden um Hilfe für die belagerte Stadt anzufordern. Sein ca. 80.000 Mann starkes Heer führte Vercingetorix hinter die Stadtmauern. So konnten unsere römischen Truppen zunächst den inneren Belagerungsring (Contravallatio) vollenden und das gallisches Heer somit einschließen. Durch Überläufer und Gefangene erfuhr Caesar vom Anmarsch eines riesigen, angeblich 250.000 Mann starken Entsatzheeres der Gallier. Daraufhin ließ er einen äußeren Befestigungsring (Circumvallatio) errichten, der gegen das aus dem Lande kommende Entsatzheer der Gallier gerichtet war. Diese äußere Befestigungslinie hatte eine Länge von ungefähr 14 milia passuum (21 km). Zwischen beiden Befestigungslinien wurde Getreide- und Futtervorräte für 1 Monat angelegt.


    Die römischen Truppen wurden entlang der Befestigungslinien in mehreren Kavallerie- und Infanterielagern stationiert, welche hier mit den Buchstaben A bis D für die Infanterielager, sowie E bis H für die Kavallerielager gekennzeichnet wurden. Zur Sicherung der Befestigungslinien wurden außerdem insgesamt 23 Forts angelegt, von denen aus schnell einzelnen bedrohten Abschnitten des inneren und äußeren Rings Hilfe geleistet werden konnte.


    Desweiteren ist aus der Übersicht zu erkennen, das an den Stellen wo dem Contravallationsring keine natürlichen Hindernisse wie Flüsse vorgelagert waren, ein ca. 4 Passus (6m) breiter Graben angelegt wurde.


    Möglichkeiten des Angreifers:
    Die Anlage und der Umfang der Contravallationslinie lassen einzig den Schluß zu das die Absicht bestand, die eingeschlossenen gallischen Truppen an Ausbrüchen zu hindern und deren Versorgung von außen zu unterbinden und diese somit auszuhungern. Da die Gefahr bestand, das gallische Kräfte der belagerten Stadt von außen zu Hilfe eilen würden, war der Bau der äußeren Verteidigungslinie zur Abwehr dieser Entsatzangriffe erforderlich. Für die römischen Truppen gab es nur eine Devise: Das Halten der Contravallationslinie und der Circumvallationslinie um jeden Preis.


    Möglichkeiten des Verteidigers:
    Die Verteidiger waren eingeschlossen und ohne Nahrungsnachschub konnten sie der Belagerung nur begrenzte Zeit standhalten. Sie mußten also die Befestigungslinien unserer römischen Truppen durchbrechen, entweder von innen oder von außen durch Angriffe eines Entsatzheeres. Den größten Erfolg versprach dabei eine konzertierte Aktion, also ein gleichzeitiger Angriff des Entsatzheeres von außen und ein Ausbruchversuch der Eingeschlossenen.



    Wie es ausging, das ist uns allen bekannt:
    Das gallische Entsatzheer versuchte mehrmals die römischen Befestigungslinien zu durchbrechen und wurden dabei durch gleichzeitige Angriffe der Truppen aus der belagerten Stadt unterstützt. Nachdem alle 3 unternommenen Versuche scheiterten, löste sich das gallische Entsatzheer auf. Daraufhin kapitulierte Vercingetorix und ergab sich Caesar.

  • Macer hat die Gespräche der Teilnehmer schweigen verfolgt und sich nur hier und da einmal Notizen gemacht. Jetzt erhob er sich. "Meine Herren, dann beenden wir das Kollloquium jetzt. Ich danke für die rege Teilnahme. Ich werde mich jetzt mit Meridius beraten, ob wir euch alle bestehen lassen können."


    Sim-Off:

    Bei Interesse kann die Alesia-Diskussion natürlich im Historia-Forum weiter geführt werden. Ich glaube, Caesarion wollte gerne was dazu los werden ;)

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