Exedra Municipii - Sitzungssaal der Curia Municipalis

  • Sitzung des Ordo Decurionum ANTE DIEM XVI KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (16.9.2012/109 n.Chr.)


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    Die Wahlen vom Monatsanfang waren vorüber und die Ergebnisse eindeutig und unstreitig gewesen. Trotzdem hatte es wie üblich einige Tage gedauert, bis die offizielle Amtsübergabe angesetzt worden war, zu der sich jetzt alle Mitglieder des Ordo Decurionum feierlich in der Curia versammelt hatten. In ihre beste Toga gehüllt, zogen schließlich die beiden scheidenden Duumviri in die Mitte ein, um noch einmal das offizielle Wahlergebnis bekanntzugeben und die neuen Duumviri und Magistrate vorzustellen. Dann war es an diesen, das Wort an die Versammlung zu richten und den Segen der Götter für ihre kommende Amtszeit zu erbitten.

  • Auch Iulius Dives gehörte zu den Decuriones, die sich am heutigen Tage feierlich in der Curia Ostiensis versammelten. Allerdings war er wohl etwas aufgeregter als viele andere des Stadtrates, wenngleich er sich dies versuchte nicht anmerken zu lassen. Immerhin, das war dem Iulier bereits von der heutigen Tagesordnung bekannt, würde es in dieser Sitzung um nichts Geringeres gehen als die Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse. Dives blickte dem Ereignis zwar optimistisch entgegen, da er ja auch von den Gefolgsleuten des alten Cassius nicht wenige Stimmen erwartet hatte, doch eine Restunsicherheit und -nervosität blieb. In seinem Studium hatte der junge Decurio gelernt: Alles ist möglich; und nichts ist sicher.


    An seinem Platz angelangt, führte der Iulier noch einen kurzen Small-Talk mit dem jungen Iullus Cassius Hemina, der sich jedoch auch nicht gänzlich sicher war, ob die Stimmen für sie beide unterm Strich gereicht haben würden. Dann zogen die beiden scheidenden Duumviri ein, wobei es im Saal ruhig wurde. Einjeder erwartete nun wohl die offizielle Bekanntgabe der Wahlergebnisse...

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  • Nachdem Ruhe eingekehrt war, begann der erste Duumvir mit seiner geübten Stimme zu sprechen. Nach einer kurzen Einleitung, überließ er es dann seinem Kollegen, die Namen der neuen rangniederigeren Magistrate aufzuzählen und jene nach vorne zu bitten. Dann sprach jener Kollege einige einleitende Worte zur Bekanntgabe der Duumviri, und der erste Duumvir übernam die Nennung der Namen. "Zu Duumviri von Ostia wurden bestimmt: Iullus Cassius Hemina und Marcus Iulius Dives. Mit dem Beginn des morgigen Tages obliegt ihnen die Pflicht die Aufgaben des Duumvirats für eine Wahlperiode wahrzunehmen und sich um die Belange der Stadt zu bemühen. Kommt zu mir", lud er die beiden genannten dann ein, ebenfalls in die Mitte zu kommen, wo sie von ihren Amtsvorgängern und den anderen gewählten Magistraten zunächst einmal beglückwünscht wurden, bevor man einige Worte von ihnen erwartete.

  • Aufmerksam hing Dives an den Lippen der Duumviri, die allerdings zunächst die Namen der gewählten Aedile und des neuen Quaestors verkündeten. Alle drei waren dem Iulier nicht näher bekannt. Einzig deren Gesichter waren ihm nicht neu, da er sie ja beispielsweise bei den Wahlreden auf dem Forum gesehen und gehört hatte. Dann endlich kam der spannendste Augenblick, auf den sicherlich nicht nur der Iulier heute hingefiebert hatte: Die Verkündung, wer im kommenden Jahr die Geschicke der Civitas Ostia als Duumvir lenken und leiten würde. Die Spannung stieg... und stieg... und... Super! Fabelhaft! Grandios! Ein tolles Ergebnis! Dives war gewählt - und mit ihm auch sein Sitznachbar Cassius Hemina, der folglich auch im kommenden Jahr sein Sitznachbar bleiben würde (nur eben auf anderen Plätzen).
    Der Iulier und Hemina erhoben sich sichtlich erfreut und glücklich von ihren Plätzen und gratulierten sich zunächst gegenseitig mit einer freundschaftlichen Umarmung. Dann folgten sie der Aufforderung der scheidenden Duumviri und begaben sich in die Mitte der Versammlung, um die Ämter nun offiziell zu übernehmen.


    "Vielen Dank, vielen Dank!", bedankte sich der frischgebackene Duumvir Iulius für die Glückwünsche seiner Amtsvorgänger und der neuen Magistrate. Während der Cassier mal wieder nicht ganz so schnell war und folglich noch mit dem Beglückwünschen anderer und dem Empfangen eigener Glückwünsche beschäftigt war, baute sich Dives seinerseits bereits auf, um ein paar Worte zu sagen - wer zuerst kommt, malt zuerst:


    "Versammelte Honoratioren von Ostia, werte Duumviri, scheidende und frisch gewählte Magistrate!", begann der Iulier mit einer ausladenen Geste, um sich möglichst viel Aufmerksamkeit zu sichern.
    "In den vergangenen Jahren..." Ein Glück, dass er bereits seit zwei Jahren hier in Ostia war und folglich den Plural problemlos verwenden konnte. "... habe ich einen Großteil meiner Energie, viel Kraft und Schweiß, in das Wohlergehen unserer geliebten Civitas Ostia gesteckt und stets versucht sie nach besten Wissen und Gewissen weiter voran zu bringen, damit ihr auch in Zukunft die Rolle und Bedeutung im Imperium zukommt, die ihr gebührt." Es folgte eine kurze Zäsur.
    "Für diesen Einsatz und dieses Engagement habt ihr, die ehrenvolle Versammlung der Decuriones von Ostia, mir vor einiger Zeit einen Platz in euren Reihen gewährt, auf dass es mir fortan möglich sei mich noch stärker in den Dienst unserer großartigen Civitas zu stellen. Und ich kann sagen, dass ich mein bestes gebe, um die in mich gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen." Wieder hielt der Iulier kurz inne.


    "Am heutigen Tag stehe ich hier als frisch gewählter Duumvir, zusammen mit meinen neuen Amtkollegen." beim letzten Teil wandte er sich kurz zur Seite und präsentierte mit einer kurzen Handbewegung die erwähnten Personen. Auf die Nennung der Namen allerdings verzichtete er. Das hier war SEINE Show! Obwohl... wenigstens seinen Collega sollte er wohl schon erwähnen. Während des folgenden Satzes würde Dives den einen Schritt Entfernung zwischen ihnen beiden überwinden und den Cassier bei dessen Namensnennung eine Hand auf die Schulter legen.
    "Wir alle, insbesondere natürlich mein künftiger Amtkollege Cassius Hemina Minor und ich, Marcus Iulius Dives, werden uns gemäß unserer Gesetze und der Traditionen unserer Väter und Vorväter in den Dienst unserer geliebten Civitas Ostia stellen und uns intensiv für sie einsetzen!" Jetzt fehlte nur noch ein schöner Schluss, auf den man guten applaudieren könnte.
    "Wir stehen hier für euch! Für euch und die Bürger von Ostia!", beendete er seine Rede, die nun doch etwas länger ausgefallen war, als man vielleicht zunächst erwartet hätte, mit unterschwelligem Verweis auf seine Wahlrede auf der Rostra des Forums. DAS sollte Cassius ersteinmal kontern - sofern überhaupt noch einer der neu Gewählten nach dieser Rede das Wort ergreifen wollte. Dives machte sich gedanklich ein Häkchen bei 'Antrittsrede in der Curia' und stellte sich nachfolgend bereits auf den nächsten Punkt ein: 'Das Erbitten von Iuppiters Segen'.


    Sim-Off:

    Edit: Folgelink eingefügt.

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    Sitzung des Ordo Decurionum an den NON DEC DCCCLXII A.U.C.


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    So schnell konnte eine Amtszeit um sein... Dives erinnerte sich noch gut daran, wie er vor etwa einem Jahr hier eingetreten war und wie aufgeregt er ob der Verkündung des Ergebnisses gewesen war. In der Tür zum Sitzungssaal stehend blickte er sich kurz etwas um und musste leicht lächeln. Wirklich viel war in diesem Jahr nicht hier geschehen. Praktisch könnte man wohl fast sagen, dass Hemina und er die Civitas von oben herab verwaltet hatten. Doch dies, das nahm sich der Iulier vor, würde sich im kommenden Jahr ändern. Nachdem er jetzt schließlich auch auf die Stimmen Celers, Ocellas und sicherlich auch auf die des Hortensius würde zählen können, hätte er nun wohl nämlich bestimmt auch durchaus die Möglichkeit eine Mehrheit für dieses oder jenes Projekt zu finden. Dabei waren es natürlich weniger die drei einzelnen Stimmen, sondern viel mehr die damit gestiegene Autorität des Iuliers, die ihn darauf hoffen ließen. Immerhin würde er fortan kein einfacher Duumvir mehr sein, sondern Duumvir iterum, sprich: Duumvir zum zweiten Mal - direkt hintereinander! Und darüber hinaus auch noch einer, der es ganz offenbar vermochte ihm gut gesinnte Leute nicht nur um sich zu scharen und sie zur Wahl zu bewegen, sondern mit diesen Leuten auch noch die sonstigen Ämter der Stadtverwaltung auszufüllen!


    Dann setzte sich Dives zielstrebig in Bewegung und ging auf seinen Collega Hemina zu, der bereits in der Nähe ihrer Plätze stand. Während die beiden anschließend gemeinsam durch die Reihen der Decuriones schauten, redeten sie noch dieses oder jenes Wort miteinander. Insbesondere der Iulier hielt dabei Ausschau nach seinen Verbündeten. Einige Gesichter fand er sofort, bei anderen dauerte die Suche länger. War Aculeo im Saal? Standen Celer, Ocella und der Hortensius bereit, um gleich ihre neuen Plätze einnehmen zu können? Und zu guter Letzt die Frage: War auch der Tribunus Fabius der Einladung dieser Sitzung beizuwohnen gefolgt? Dives nickte kurz in Richtung Eingang. Sein Klient Asinius Celer war soeben eingetreten; der war also schonmal da...

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  • [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/brcknero9j4e.jpg]| Appius Hortensius Vaticanus - Aedilis Ostiensis (in spe)


    Sowohl Ocella, als auch Vaticanus standen am Eingang und warteten darauf, auf ihre Plätze gerufen zu werden. Die beiden gewählten Aedile waren in ihre bestens Togae gekleidet und hatten sich vor Beginn der Sitzung noch persönlich bei ihren Unterstützern in den Reihen der Decuriones bedankt. Nun, als sich die Decuriones an ihre angestammten Plätze begaben, warteten die beiden auf ihren Einsatz und unterhielten sich noch über mögliche weitere Unternehmen, die sie aus dem Officium der Maistrate heraus umzusetzen gedachten.

  • Sichtlich nervös hatte Aculeo den Sitzungsaal betreten und versuchte ein bekanntes Gesicht auszumachen. Bisher waren nur Mitglieder anwesend die ihm noch nicht bekannt waren und so trat er an jede der ihm unbekannte Person heran und stellte sich erstmal vor. Kurzer Smaltalk hielt ihn immer wieder für einige Minuten fest.
    Das Märtyrium fand ein Ende als nun Dives ankam und kurz nach dem Iulier auch der Helvetier.
    Schnurstracks heilt er auf den Iulier zu, anscheinden hatte dieser nicht sofort gesehen dass Aculeo bereits anwesend war, und grüsste diesen in freundschaftlicher Manier.


    Dives. Salvete. Ich bin deiner Einladung gefogt und sehr gespannt. Dir geht es gut, hoffe ich. Mit einem freundlichen Salve begrüsste er auch die anderen Personen die sich in der Nähe befanden.

  • Und sogleich entdeckte Dives in der Nähe seines Klienten auch Ocella und den Hortensier. Als dann auch noch Aculeo vorbeikam und ihn persönlich begrüßte - den musste er wohl wirklich übersehen haben zwischen den vielen anderen Decuriones - waren die wichtigsten Leute für heute wohl anwesend. Da fehlte praktisch nur noch der Tribunus Fabius, der ja aber vielleicht auch ganz in 'varenischer Manier' lieber etwas später ankäme. Wer wüsste das schon? Zur Not würde der Punkt der Tagesordnung eben einfach ein wenig nach hinten verschoben...


    "Salve Aculeo. Ja, es könnte nicht besser gehen, oder?", begrüßte er den Germanicer, bevor er mit der kleinen Nachfrage auch seinen Collega miteinbezog.
    "Wir sollten dann anfangen... Salve.", stellte jener zunächst fest, bevor er den Eques begrüßte. Während der Cassier sich anschließend darum bemühte, dass die Decuriones langsam zur Ruhe kamen und man beginnen konnte, wandte sich Dives mit einem entschuldigenden Schulterzucken an den Germanicer.
    "Tja, du hast es gehört... und wir haben heute ja ein langes Progamm vor uns...", mit dem es sodann auch bereits losging:


    "Werte Decurionen von Ostia! Ich begrüße euch recht herzlich an den heutigen Nonen des December zur ersten Sitzung der neuen Amtsperiode. Traditionsgemäß lautet unser erster Tagesordnungspunkt dabei: Die Verkündung der Wahlergebnisse und in diesem Zusammenhang auch die Begrüßung der neuen Gesichter im Ordo Decurionum.", begann Hemina letztlich. Mit einer kleinen Restunruhe musste man eben leben.
    "Zunächst der Ausgang der Wahlen zum Duumvirat. Ich mache es kurz. Die Duumvirn des vergangenen Jahres sind und bleiben die Duumvirn auch des kommenden Jahres: Mein Collega Iulius Dives und meine Wenigkeit. Iulius, du hast das Wort." Damit setzte sich der Cassier auf seinen duumvirischen Ehrenplatz und nach einem kurzen Anstandsapplaus setzte Dives fort:


    "Vielen Dank. Im Folgenden verkünde ich die weiteren Wahlergebnisse und bitte die jeweiligen Personen anschließend kurz in unsere Mitte, damit auch jeder hier weiß, wer unsere Civitas im nächsten Jahr in den verschiedenen Positionen vertritt. Zunächst zur Quaestur und damit dem wohl knappsten Ergebnis dieser Wahlen. Letztlich durchgesetzt hat sich: Asinius Celer!" Mit einer kleinen Geste bat der Duumvir seinen Klient nach vorn, letzterer sagte ein paar Worte des Dankes und bekam sodann seinen Platz im Ordo Decurionum zugewiesen, den er während seiner Quaestur fortan inne haben würde. Dann ging es weiter.
    "Damit geht es nun weiter mit den beiden frisch gewählten Aediles. Ich begrüße für das kommende Jahr ebenfalls in unseren Reihen: Helvetius Ocella und Hortensius Vaticanus!", lächelte er zu den beiden und bat sie mit der gleichen Geste nach vorn, mit der er zuvor bereits Celer zu sich gebeten hatte. Auch von ihnen wurden nun einige, wenige Worte erwartet...

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  • Ocella und Vaticanus traten sodann in den Sitzungssaal. Ruhigen und gleichmäßigen Schrittes ginen bis zur Mitte des Saal, wo sie von jedem Decurionen etwa gleich gut gesehen werden konnten und grüßten jeweils mit einem kurzen Kopfnicken zu beiden Seiten und in Richtung der Duumviri. Dann trat Vaticanus einen Schritt zurück und ließ seinem Amtskollegen Ocella den Vortritt, der ja ein besseres Ergebnis eingefahren hatte.


    Werte Decurionen! begann der Helvetier daraufhin seine vorbereitete kurze Rede. Mein Name ist Titus Helvetius Ocella, Enkel des Publius Helvetius Gracchus, gewesener Duumvir der Civitas Ostia. Vor allem bei den älteren Decurionen nahm er daraufhin ein Kopfnicken wahr. Diese schienen sich an seinen Großvater zu erinnern. Ihr und die Bürger der Civitas haben mir das Vertrauen geschenkt, das Amt des Aedilis Ostiensis in der kommenden Amtszeit wahrzunehmen, sodass ich nun auch weiterhin meine Energie für unsere schöne Civitas einsetzen darf. Er begann eine große Geste mit seinem rechten Arm, die alle im Sitzungssaal einzuschließen schien und bis .Es ist mir daher eine Freude und Ehre zugleich mein Amt am heutigen Tage vor euch, werte Decurionen, antreten zu dürfen, die ihr doch viel für diese Civitas getan habt. Dies steht mir noch bevor. Jetzt beendete er die eben begonnene Geste und legte die Hand auf seine Brust. Ich möchte euch an dieser Stelle für diese Ehre danken, die ihr mir zu Teil werden lasst und hoffe zugleich auf eine gute Zusammenarbeit in der kommenden Amtszeit Daraufhin trat Ocella zurück, blickte sich das erste Mal bewusst im Sitzungsaal um. Er sah den ehemaligen Aedil Herennius, der in einer hinteren Reihe der ehemaligen Aedile saß, daher erst jetzt. Dieser sah den Helvetier ausdruckslos an und wandte sich dann zu seinem Sitznachbarn, Ocellas Wissen nach ein gewisser Egilius Afer.


    Allerdings kümmerte er sich nicht weiter darum, da nun sein Amtskollege Vaticanus vortrat, in seiner üblichen Art eine Lobeshymne auf die Civitas, ihre hervorragenen Decuriones und die fähigen Magistratete von sich gab und schließlich mit einer noch größeren Geste, als Ocella, die Decuriones miteinbezog. Ocella musste kurz schmunzeln, machte Vaticanus bei öffentlich Reden doch immer etwas zu viel für seinen Geschmack, allerdings brachte der Helvetier seine Mimik sofort wieder unter Kontrolle, bevor noch jemand meinte, er würde sich über seinen Kollegen lustig machen. Dies war nämlich ganz und gar nicht der Fall. Er schätzte Vaticanus sehr und hatte ihn stets als fähigen und effektiv arbeitenden Man kennengelernt, der die Pflicht ebenso hoch stellte wie Ocella. Und das brachte die beiden oft auf die gleiche Wellenlänge.

  • Nach ihrer Vorstellung folgte ein Applaus, der hörbar nicht ganz gleichmäßig von allen Seiten kam. Anschließend führte ein niederer Angestellter der Curia die beiden neuen Aedile zu ihren Plätzen, während sich Dives erneut umschaute, ob der fabische Tribun bereits irgendwo auszumachen war. Doch jener brauchte offenbar noch etwas Zeit hier zu erscheinen - falls er überhaupt der Einladung folgte. Dann ergriff der Iulier wieder das Wort:


    "Nachdem nun also auch die Aediles bekannt gemacht wurden, möchte ich die Vorstellung des Tribunus Classis, der uns künftig als Ansprechpartner der Classis Misenensis dienen wird, noch einmal etwas zurückstellen. Der Tribun scheint sich aufgrund seiner zahlreichen Verpflichtungen leicht zu verspäten.", entschuldigte er den Fabier für den Augenblick. Stattdessen wurde der quaestorische Abschlussbericht vom scheidenden Quaestor Ostiensis verlesen. Das zu Buche stehende Minus lag bei MMDCCCLXX Sesterzen, was zwar nicht ganz den prognostizierten minus 37,5 Aurei entsprach, aber dennoch nicht unbedingt zufriedenstellend sein konnte. Darauf aufbauend ging es zum nächsten Punkt der Tagesordnung.
    "Ich danke Trebius Glaber für seine Ausführungen. Wir haben gehört, dass es in diesen schweren Zeiten innerer Krisen, Unruhen und Zerwürfnisse - in diesen Zeiten des Bürgerkrieges - alles andere als leicht ist auch nur ansatzweise für einen ausgeglichenen städtischen Haushalt zu sorgen. Was wir brauchen sind also neue Ideen und Vorschläge, die der Civitas einerseits Geld einbringen, während sie auf der anderen Seite die Bevölkerung möglichst kaum belasten - man denke nur an die Menschen, die sich schon heute kein Brot mehr leisten können.", erklärte Dives und machte eine Zäsur. Das gute, alte Problem: Woher das Geld nehmen für die Arbeit der Curia?


    "Bereits vor einiger Zeit haben sich einige engagierte Decuriones wie Germanicus, ...", deutete Dives mit freundlichem Lächeln in dessen Richtung. "... aber auch andere wie der vorhin vorgestellte Helvetius sich zusammen mit meiner Wenigkeit mit dieser Sache befasst.", legte der Iulier nicht ganz wahrheitsgetreu dar. Immerhin war es genaugenommen ganz auf seinem eigenen Mist gewachsen Ocella die Aufgabe zur Erstellung einer Verkaufsofferte für den städtischen Barbier zu geben. Andererseits aber war er bereit einen Teil der Lorbeeren abzugeben (mit der Antragstellung behielt er ja dennoch den größten Teil für sich). Als Gegenleistung erwartete der Duumvir schlicht, dass der Zeitfaktor - und seit Ocellas Einstellung war ja bereits einiges an Zeit verstrichen - nicht weiter von Aculeo und Ocella vertieft werden würde. Über die anderen Decuriones, die nicht bei Ocellas Einstellungsgespräch anwesend gewesen waren und folglich wohl kaum wissen konnten, dass die Idee bereits sooo alt war, machte sich Dives keine Sorgen.
    "Als einen Vorschlag zur Aufbesserung der Finanzen möchte ich in der Folge nun die Veräußerung des städtischen Barbiers 'Kaiserschnitt' vorschlagen. Diese Maßnahme würde der Civitas einerseits bares Geld einbringen, während sie auf der anderen Seite kostenneutral zusätzliche Arbeitskapazitäten schafft durch die Servi Publici, die dann anderweitig eingesetzt werden könnten. Dabei wird die Bevölkerung praktisch nicht zusätzlich belastet, sondern im Gegenteil kann der Käufer des Betriebes dabei sogar noch ein gutes Geschäft machen...", stellte Dives in den Raum, blickte durch die Reihen der anwesenden Decuriones und erwartete erste Reaktionen.

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  • Nach einigen kurzen Reden von Gegnern und Befürwortern erhob sich nun Ocella in seiner Eigenschaft als Aedil, um das Wort erteilt zu bekommen. Sodann sprach er: Werte Decuriones! Der Betrieb des Barbiers "Kaiserschnitt" steht seit längerem still. Es kommt die Civitas deutlich günstiger, wenn wir an dieser Stelle einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen und den Barbier zu veräußern. Dies käme zudem unserer Stadtkasse zugute, die, wie der ehrenwerte Duumvir Iulius ausführte, jede Einnahme gut gebrauchen kann. Daraufhin setzte er sich wieder hin und verfolgte den Fortgang der Debatte.

  • Trebius Libo, ein gestandener Mann aus den Reihen der ehemaligen Duumviri und darüber hinaus ein entfernter Onkel des letzten Quaestors von Ostia, war offenbar nicht ganz so begeistert von dieser Idee. Er ließ sich das Wort erteilen und führte sodann aus:
    "Decurionen von Ostia; Bürger dieser Civitas; meine Freunde! Den Einsatz und das Engagement des... ehrenwerten.. Iulius und der... Übrigen.. in allen Ehren, aber sollten wir - gerade aufgrund der derzeitigen finanziellen Lage der Civitas - wirklich freiwillig auf die Einnahmen aus dem Barbier 'Kaiserschnitt' verzichten? Wir haben eben gesehen, dass es keine riesigen Erlöse aus ebenjenem gibt, aber doch immerhin überhaupt irgendwelche Erlöse! Überhaupt: Schauen wir uns doch die aktuelle Lage an. Wie viele Menschen werden momentan dazu bereit sein ihr Geld fest anzulegen und in einen Betrieb zu investieren, den es vielleicht nach dem Krieg schon nicht mehr gibt? Denn seien wir doch ehrlich! Wer von uns kann schon sagen, was in den nächsten Wochen und Monaten noch auf uns zukommen mag?! Vescularius Salinator befindet sich in Rom und Cornelius Palma marschiert ziemlich sicher ebenfalls dorthin - und Ostia liegt gerade mal etwa zwanzig Meilen davon ab!", versuchte der Trebier, der sich offenbar - im Gegensatz zu seinem Neffen - nicht zu den Befürwortern des Iuliers oder dessen Anhängern zählte, aus. Nachdem er seine Worte kurz hatte wirken lassen, fügte er hinzu:


    "Ich spreche mich damit ganz klar gegen den überstürzten Verkauf irgendwelchen Eigentums der Civitas Ostia aus! Im Gegenteil sollten wir, die Decurionen von Ostia, gerade jetzt Zusammenhalt und Einsatz für unsere Civitas zeigen und im Sinne der höchstmöglichen Wirtschaftlichkeit des Barbiers vielleicht einfach jemanden aus unseren Reihen mit der Sorge um den Betrieb betrauen. Gerade diejenigen unter uns, die keine öffentlichen Ämter bekleiden und darüber hinaus vielleicht auch noch selbst einst im Bereich der Märkte erfolgreich als Magistratus gewirkt haben, scheinen mir sehr gut geeignete potenzielle Kandidaten für eine solche Aufgabe zu sein!", plädierte Libo mehr oder minder offensichtlich für sich selbst und setzte sich anschließend wieder. Dahinter stand die einfache Rechnung, dass dies für ihn nicht nur ein Ansehensgewinn wäre, sondern wohl auch finanziell mitunter recht lohnenswert. Er müsste ja nicht zwangsläufig die gesamte Erlössteigerung auch an den Quaestor der Civitas weitergeben - gerade wo ihm dieser Asinius Celer ja auch nicht übermäßig intelligent zu sein schien...




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  • Es wäre ja auch zu schön gewesen... Aber klar: Gerade in der Stadt der Händler musste es natürlich so sein, dass auch im Ordo Decurionum Leute saßen, die nur ihren eigenen Profit im Kopf hatten! Kurz wirkten die Worte des Trebiers und Dives blickte sich um. Doch da keiner seiner eigenen Leute dem Duumvir die Antwort auf die Gegenrede abnahm, musste er wohl selber ran. Er erhob sich und sprach:


    "Zunächst möchte ich sagen, dass unsere Civitas die Truppen des Cornelius nicht zu fürchten braucht! Ostia arbeitet eng mit der Classis Misenensis zusammen...", dabei schaute sich der Iulier flüchtig um - weiterhin ohne den Tribunus Fabius ausmachen zu können. "... und die wird uns und damit auch alle Betriebe innerhalb der Stadtmauern schützen!", wandte er sich zunächst energisch gegen den Versuch der Panikmache. Sollte die Classis tatsächlich verlieren, dann wäre es dem iulischen Duumvir natürlich das größte Vergnügen sich auf die Seite des Cornelius zu stellen. Den crassissimus konnte er schließlich nicht nur nicht leiden... Fakt blieb: Die Stadt würde bestimmt nicht zerstört. Wer würde eine ihm dann freundlich gesonnene Stadt schon angreifen?
    "Was deine eigene Idee betrifft: Ich bin entschieden dagegen! Einerseits führst du aus, dass die Civitas jede noch so kleine Geldquelle brauchen kann, während du andererseits einen Decurio mit der Sorge um den Barbier betrauen willst?! An wen hattest du dabei gedacht, hm? Etwa an den Herennius - oder gar an dich selbst?? Ich bitte dich! Niemand hier wird doch wohl glauben, dass jemand von euch sich das nichts kosten ließe...", wobei es für Dives irrelavant war, ob das Geld nun als ein Gehalt gezahlt werden würde oder sich ein solcher Curator einfach selbst aus der Kasse bediente. Das ließ er nun selbst kurz wirken - auch weil es nun vorübergehend etwas lauter wurde.


    "Cassius?!", sprach Dives auffordernd in Richtung seines Collega, der sich daraufhin erhob und den Antrag schlicht mit lauter Stimme zur Abstimmung führte:
    "Es wird abgestimmt über die Ausschreibung des städtischen Barbiers 'Kaiserschnitt' zum Verkauf."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 27.12.2012.
    Abgestimmt wird wie folgt:
    Für die Ausschreibung zum Verkauf :dafuer:
    gegen die Ausschreibung zum Verkauf :dagegen:
    oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Marcus Iulius Dives
    - Paullus Germanicus Aculeo
    - Titus Helvetius Ocella

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  • Nachdem der Cassius die Abstimmung eröffnet hatte, sammelten sich die Decurionen in den Ecke, die für die Stimmenauszählung vorgesehen waren:
    Herennius Camillus und Trebius Libo gingen schnurstracks auf die Contra-Seite, ihnen folgten einige Decurionen, wobei nach Ocellas Einschätzung dort wohl eine Minderheit stand. Ocella erhob sich schließlich und ging auf die Pro-Seite. Ihm folgte auch Vaticanus, der noch einige Augenblicke sitzengeblieben war.

  • Bisher hatte sich Aculeo zurückgehalten mit einer Meinung. Doch nun, da der selbstgefällige Einfall des Trebiers kam hatte er nun keine andere Wahl. Auch wenn der Iulier schon den Einfall abgeblockt hatte musste er nun zumindest irgendetwas sagen.


    Ich denke auch dass es am besten ist das Objekt zu veräussern. Schliessilch erspart sich die Civitas ein paar Sesterzen wenn es nicht mehr im Besitz Ostias ist. Und die Einnahmen daraus sind ja nicht mehr relevant. Es wäre reine Zeit-und Papyrusverschwendung einen Posten zu schreiben der nicht mehr vorhanden ist. sprachs und nickte.
    Ich bin für einen Verkauf des Objekts :dafuer:

  • Bewusst stimmte der iulische Duumvir nicht als einer der ersten ab. Da dieser Antrag von ihm selbst gestellt worden war, würden seine Freunde und Verbündeten auch so wissen, auf welcher Seite sich Dives deren Stimmabgabe wünschte. Nein, der Iulier beobachtete erst einmal für einen kurzen Augenblick, wie dieser oder jener Decurio seine Meinung kundtat. Dabei registrierte er sehr wohl auch, wer sich tatsächlich seinem Antrag anschloss und wer sich gegen diesen stellte. Doch die Freunde und Verbündeten standen praktisch geschlossen hinter Dives, soweit jener dies sah, und nachdem auch er seine positive Stimme ( :dafuer:) abgegeben hatte, verkündete Hemina letztlich das Ergebnis:
    "Ich stelle fest, dass der Antrag des Duumvir Marcus Iulius Dives angenommen wurde. Damit soll der städtische Betrieb 'Kaiserschnitt' also zum Verkauf ausgeschrieben werden.", erklärte er formal. Es folgte eine kurze Pause, dann leitete der Cassier zum nächsten Punkt über.
    "Es folgt ein weiterer Antrag des Duumvir Iulius."


    Während sich Hemina anschließend setzte, erhob sich der aufgerufene Iulier.
    "Zunächst danke ich dem ostiensischen Ordo Decurionum für seine weise Entscheidung.", begann Dives mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und schaute zuerst zu seinen Freunden und Verbündeten, bevor er anschließend auch die Antragsgegner mit einem freundlichen Blick bedachte.
    "Soeben haben wir uns über Sparmaßnahmen und einen ausgeglicheneren Haushalt unterhalten und dementsprechen richtig beschlossen, dass wir den städtischen Barbier 'Kaiserschnitt' veräußern sollten. Doch..! Doch wir sollten uns noch einmal in Erinnerung rufen, was den scheidende Quaestor Trebius Glaber uns vorhin vorgetragen hat! Bereits seit etlichen Jahren haben wir knapp zehntausend Sesterzen - einhundert Aurei (!) - als restliche Spendengelder für den Neubau des Merkurtempels in unserer städtischen Kasse. Dieses Geld ist folglich zweckgebunden, denn es wurde speziell für einen ostiensischen Tempelbau gespendet - für nichts anderes! Seit unzähligen Jahren also setzen knapp einhundert Aurei mittlerweile sicherlich schon Moos an! Das gefällt mit Sicherheit weder den großzügigen Spendern, noch den Bürgern - den Wählern - von Ostia! Und ich wage sogar zu behaupten, dass dies auch nicht im Interesse des Mercurius oder der capitolinischen Trias ist, die im Capitolium Ostiensis über diese Gelder wacht!", führte Dives wortreich aus und steigerte sich in die Sache hinein. Dann machte er eine Zäsur, in der seine Aufzählung wirken sollte. Den einen Decurio sprach das Argument mit den Göttern vielleicht etwas mehr an, während manch anderer sich ganz pragmatisch mehr für die Wählerschaft interessierte.


    "Wir - jeder einzelne von uns - hat bei den potenziellen Geldgebern, bei den potenziellen Wählern, bei den Einwohnern von Ostia und den Göttern, die unsere geliebte Civitas und uns alle in der aktuellen Situation schützen, bereits an Gunst und Ansehen verloren; umso mehr, je länger er hier so still und schweigsam diesem Gremium angehört. Das EINZIGE, was wir heute, jetzt und hier machen können, um einen weiteren Ansehensverlust bei all jenen zu verhindern und darüber hinaus gleichsam auch noch zumindest ansatzweise wieder gut zu machen, wie vergleichsweise wenig sich der Ordo Decurionum von Ostia in den vergangenen Jahren um die Götter bemüht und gekümmert hat, ist ein weiterer Tempelneubau!", führte Dives weiter auf seinen letztlichen Antrag hin. Es folgte eine kleinere Pause mit eindringlichem Blick zu beiden Seiten, auf denen die ostiensischen Decuriones saßen.
    "Gerade in der aktuellen politischen Situation kann Ostia, können wir es uns nicht leisten noch mehr in der Gunst der Götter, der Mäzene und der einfachen Bevölkerung unserer Civitas zu sinken! Deshalb sollten wir also gerade jetzt einen neuen Tempelbau beschließen, für den auch die freigewordenen Resourcen aus dem Barbier genutzt werden könnten: Die Servi Publici et cetera. Nicht zuletzt wäre dies ein wichtiges Zeichen, das überall in der Stadt Zuversicht und Hoffnung mehren würde und mitunter sogar die Moral der hier stationierten Truppen stärkt!", erklärte er weiter. Damit war hoffentlich ein Großteil von der Maßnahme selbst überzeugt. Jetzt galt es den Gott zu bestimmen, dem der Tempel geweiht werden sollte.


    "Und so, wie ich bereit wäre, mich in Zusammenarbeit mit meinem Collega und dem Aedilis operum publicorum als besonders verantwortlich für dieses Projekt zu zeigen und mich dementsprechend auch um die Details wie einen geeigneten Architectus zu kümmern, so habe ich mir natürlich ebenfalls bereits Gedanken zur Weihung eines solchen Tempels gemacht: Ich schlage vor das Sacellum des Iuppiter Serapis, unweit von hier in Richtung des Tiberhafens gelegen, durch einen Tempel an selber Stelle zu ersetzen. Die Kultgemeinschaft dieses Gottes wächst stetig von Jahr zu Jahr und es wird folglich nur eine Frage der Zeit sein, bis dieser bescheidene Kultbau nicht mehr ausreichen wird. Darüber hinaus ist Iuppiter Serapis bekannt für seine Wunder und Heilungen - und wollen wir nicht alle diesen grausamen Bürgerkrieg möglichst unbeschadet überstehen und die Wunde des Vertrauens- und Ansehensverlustes, die durch unsere Untätigkeit überhaupt erst entstand, heilen?!" Auf diese rhetorische Frage folgte eine letzte Zäsur.
    "Ich beantrage hiermit also den Bau eines Tempels des Iuppiter Serapis an der Stelle des alten Sacellums unter gemeinsamer Leitung meines Collega Cassius, dem Aedilis operum publicorum Hortensius und mir.", verkündete Dives letztlich und setzte sich anschließend. Hoffentlich zeigte seine Rede Wirkung...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Es herrschte einige Zeit Stille, als sich ein älterer gewesener Aedil in den hinteren Reihen erhob und mit schneidenem Blick zuerst die Duumviri, dann den Quaestor und schließlich den neuen Aedilis Operum Publicorum taxierte.


    Werte Decurionen! Irre ich mich oder möchte Duumvir Iulius tatsächlich Geld, dass für den Mercurius-Tempel gespendet wurde für ein Bauwerk nutzen, dass einer Gottheit äääääägyptischer Herkunft gewidmet ist? Die schnarrende Stimme des Decurios und die Abschätzigkeit gegenüber der Provinz Aegyptus zeigten Wirkung und es entstand ein kurzes Gemurmel im Sitzungssaal. Hielte es der Duumvir nicht für angemessener, das Geld dort zu nutzen, wofür es gedacht war, nämlich die Pfleeeeege und Instandhaltung des Mercurius-Tempels, der für unsere geliiiiiiiiiebte Civitas schon soviel getan hat und dem wir allen Dank schulden, den wir aufzubringen in der Laaaaage sind?

  • Kurz räusperte sich der Germanicer nachdem der Sprecher geendet hatte und wischte mit einer sachten Bewegung nichtvorhandenen Staub von seiner Toga.
    Ehrten unsere Vorfahren nicht die Religionen derer die sich uns unterwarfen oder sich mit uns verbündeten und hatten wir nicht auch viele der Götter für einflussreich genug gehalten um ihnen selbst zu huldigen? fragte Aculeo nun fast beiläufig


    Ich sehe zumindest keinen sonderlich guten Grund warum dieser Tempel nicht gebaut werden sollten. Und wenn es ums Geld geht, so bin ich gerne bereit die Summe die für den Tempel des Mercurius gespendet wurde ebenfalls zu spenden. Diese Feilscherei um jeden Sesterze ist wirklich nervig. Anstatt selbst diesen Vorschlag zu machen oder einen ähnlichen muss nun eine Diskussion begonnen werden die nur böses Blut schafft. Oder zumindest Unstimmigkeiten. Erneut schnippte er nun, diesmal mit gelangweilten Gesichtsausdruck, ein fivtives Haar von seiner Kleidung.

  • Gerade wollte sich Dives erneut zu Wort melden, um es diesem alten Kauz von Decurio zu zeigen, da registrierte er durchaus zufrieden, wie sich Aculeo das Wort erteilen ließ und sogleich für den Antrag des Iuliers sprach. Und in der Tat konnte der Duumvir zumindest dem ersten Argument nur zustimmen. Drum setzte er, nachdem der Germanicer geendet hatte, nach:
    "Dem kann ich nur zustimmen! - Ja, Serapis ist eine aegyptisch-hellenistische Gottheit. Aber ich frage euch; ich frage jeden einzelnen von euch: Seit wann stoßen wir Römer deshalb fremde Götter vor den Kopf?! Entspricht es nicht vielmehr unseren guten und bewährten römischen Traditionen fremde Kulte in aller Regel eher zu integrieren statt sie auszugrenzen und damit wohlmöglich noch göttliche Missgunst auf uns zu ziehen?!", stellte er energisch mehrere rhetorische Fragen. Nicht ganz ohne Hintergedanken machte er in diesem Zusammenhang auch klar, dass Serapis ja keineswegs nur aegyptischer Herkunft war, da das Geschlecht der Ptolemäer, unter deren Herrschaft der Serapis-Isis-Kult entstand, selbst griechisch-makedonischen Ursprungs war. Und die Beeinflussung durch die Griechen konnte hier wohl niemand - so ungern dies wohl jeder 'Vollblutrömer' hören mochte - leugnen.


    "Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass ich mir höchst selbst die Aufzeichnungen zu den Spendeneingängen angesehen habe. Und ich kann euch sagen: Wir bezeichnen in unseren jährlichen Finanzberichten diesen großen Betrag immer so schön als Spenden für den mittlerweile ja erbauten Merkurtempel. In den originalen Unterlagen zum Verwendungszweck der Spendengelder steht jedoch für nicht einmal ein Drittel der Gelder überhaupt der Gott Mercurius erwähnt!", fügte er nach kurzer Pause an und machte anschließend erneut eine Zäsur. Hier und dort begann nun aufgeregt(er)es Getuschel und Gemurmel. Der Iulier selbst hatte tief graben müssen, um dies herauszufinden und nun hier zu seinen Gunsten anführen zu können. Damit sollten die etwas mehr als 60 Aurei nun hoffentlich in trockenen Tüchern sein. Doch Dives wollte auch noch den Rest.
    "Ich bitte um Ruhe! - Ich stelle fest, dass bisher niemand einen Einwand gegen den Bau eines Serapis-Tempels an der Stelle des jetzigen Sacellums erhoben hat. Wenn ich das folglich richtig sehe, dann steht einzig die Frage der Finanzierung dieses Projekts im Raum. Ausgehend von den Kosten des Merkurtempels und eingedenk meiner vorherigen Worte könnten etwa 63 Prozent der Kosten problemlos mit Spendengeldern gedeckt werden. Ein weiteres Viertel könnten und sollten die Spenden für den Merkurtempel darstellen, die seit unzähligen Jahren nicht mehr und nicht weniger sind als ein Teil unserer Stadtkasse, der von niemandem genutzt wird. Mercurius, der Gott des Handels, wird wissen, dass soein Kapital TOTES Kapital ist, das durch bloßes Einstauben KEINEM nützt. Ich wage also zu behaupten, dass es damit sogar in seinem Interesse wäre, wenn dieses Geld wieder in Umlauf gebracht wird. Letztlich stärkt schließlich auch dies Wirtschaft und Handel.", fuhr der Duumvir sodann mithilfe einiger Zahlen einer für den Fall der Fälle vorbereiteten Tabula fort. Dann zeigte er auf Ocella.


    "Bereits zu Zeiten des Duumvirats seines Großvaters Helvetius Gracchus lagen diese Spendengelder seit mehreren Amtsperioden unberührt in den städtischen Tresoren. Wie lange wollen wir der Wirtschaft und dem Handel, Mercurius, das Geld noch vorenthalten?! Wieviele Generationen wollen wir noch warten?! Wir haben JETZT die Chance etwas zu tun - und wir haben ganz gewiss auch die PFLICHT!", appellierte Dives mit ernstem Blick und auffordernder Geste.
    "Und genau aus diesem Grund sollten wir die 88 Aurei Spendengelder auch zu einem Betrag von runden 100 Aurei aufstocken. Unsere Stadtkasse lässt dies zu und die Händler - gerade in den Bereichen Marmor-, Holz- und Steinverarbeitung - werden es uns sicherlich danken!" Kurz hielt der Duumvir nach dieser erneuten Rede inne, bevor er sich abermals setzte und abwartete, ob dieser oder ein anderer Decurio weitere Gegenrede leisten würden oder ob auch sie nun die Einleitung der Abstimmung durch den cassischen Duumvir erwarteten.

    ir-senator.png Iulia2.png

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  • Nachdem der iulische Duumvir erneut zu so vielen Worten ausgeholt hatte, war offenbar niemand so recht dazu bereit abermals dagegen anzureden. Mancheinen mochte Dives damit noch überzeugt haben; mancheiner schüttelte einfach nur wortlos den Kopf. Letztlich wagte sich der cassische Duumvir also das Wort zu ergreifen und eine Abstimmung auf den Weg zu bringen, sofern niemand dagegen protestieren würde.


    "Sofern... Sofern es keine weiteren Wortmeldungen zu diesem Thema gibt, ...", schaute sich Hemina Minor bewusst langsam um und zählte innerlich bis drei. "... würde ich nun vorschlagen zur Abstimmung zu schreiten!" Erneut machte der Duumvir eine kurze Pause und hielt inne. Dann atmete er ein letztes Mal durch, bevor er fortfuhr:
    "Dann wird nun abgestimmt über den Bau eines Tempels des Iuppiter Serapis an der Stelle des alten Sacellums unter der gemeinsamen Leitung der Duumvirn und des Aedils operum publicorum."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 23.01.2013.
    Abgestimmt wird wie folgt:
    Für den Tempelbau :dafuer:
    gegen den Tempelbau :dagegen:
    oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Marcus Iulius Dives
    - Paullus Germanicus Aculeo
    - Titus Helvetius Ocella


    Sim-Off:

    Um die Dezembersitzung Mitte Januar nun langsam zum Ende zu führen...


    Direkt im Anschluss an diese Abstimmung über den Tempelbau selbst würde der Duumvir Cassius mit ähnlichen Worten auch über den Finanzierungsplan der voraussichtlich benötigten 100 Aurei abstimmen lassen - sofern sich natürlich für den Tempelbau selbst eine Mehrheit in der Curia finden würde. Nicht jeder war schließlich damit einverstanden gewesen die vollen 88 Aurei aus dem Topf der Spendengelder für den ostiensischen Cultus Deorum zu nehmen.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 23.01.2013.
    Abgestimmt wird wie folgt:
    Für Tempel-Finanzierung mit 8800 Sz Spendengeldern + 1200 Sz :dafuer:
    gegen Tempel-Finanzierung mit 8800 Sz Spendengelder + 1200 Sz :dagegen:
    oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Marcus Iulius Dives
    - Paullus Germanicus Aculeo
    - Titus Helvetius Ocella

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