Appius Accius Sidicinus war bereits anwesend und wartete ebenfalls noch auf die fehlenden Mitglieder der Stadtverwaltung. Es wunderte ihn nicht sonderlich denn vorhergegangene Ereignisse hatten den Ablauf hier in der Curia in gewisser Weise durcheinander gebracht. Einige Punkte mussten nun eiligst besprochen und abgestimmt werden. Die Marktordnung wie auch Sicherheitsfragen Ostia betreffend waren auf der Liste ganz oben.
Exedra Municipii - Sitzungssaal der Curia Municipalis
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Sim-Off: Sorry für das Warten. Ich hatte gehofft, dass Romanus sich in der Zwischenzeit vielleicht noch meldet (hatte ihn extra diesbezüglich auch angeschrieben).
Der asinische Quaestor erreichte die Curia mit einiger Verspätung und entschuldigte sich mit einer nicht näher ausgeführten Angelegenheit im städtischen Tresor unter dem Capitolium, die noch geklärt werden musste. Anschließend setzte sich Celer auf seinen Platz, wie auch der jüngere Cassius zu seinem Platz ging und sich setzte, während Dives vor seinem Platz erwartungsvoll stand und damit signalisierte, dass die Sitzung nun eröffnet werden würde."Werte Decurionen von Ostia! Ich begrüße euch recht herzlich zu unserer heutigen Sitzung am achten Tag vor den Iunikalenden. Wie angekündigt wird es aus aktuellem Anlass dabei zunächst um die Sicherheitslage der Civitas Ostia gehen.", kündigte der Duumvir an und machte nach dieser Formalität eine erste Pause, in der er noch einmal kurz durch die Reihen schaute.
"Viele von euch haben vor einigen Tagen die Verhaftung unseres geschätzten Mitdecurio, dem Eques und Procurator Annonae Germanicus Aculeo in diesen heiligen Hallen miterlebt. Ich stehe nun hier und versichere euch, dass ihr euch nicht sorgen müsst um ihn - und auch nicht sorgen müsst um euch! Die meisten von euch werden wissen, dass meinem Collega und mir ähnliches widerfahren ist, als wir unsere Fühler im Sinne der Civitas und ganz zu ihrem Schutze zu den Truppen des Cornelius Palma ausgestreckt haben." Es folgte eine Zäsur, die der Iulier dazu nutze mit seinen Händen und Armen eine Geste zu formen, die sagen wollte: 'Seht her, hier bin ich.'"Und wir sind wieder da! Hier sitzt mein cassischer Collega, unversehrt, genau wie ich. Genauso werde ich euch sagen, dass auch Germanicus in einigen Tagen wieder zurück in Ostia sein wird, unversehrt und gesund!", orakelte Dives im Brustton der Überzeugung, wenngleich er innerlich noch nicht unbedingt daran glaubte, dass Aculeo allzu schnell wieder in Ostia wäre. Für den Moment jedoch galt es die hohen Herren wenigstens ansatzweise zu beruhigen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben und damit die Sicherheit der Hafenstadt nicht noch mehr zu gefährden, als sie es ohnehin schon war.
"Lasst mich auch noch einmal explizit darauf hinweisen, dass mein Collega und ich in unserer Funktion als Duumviri einen unfreiwillig längeren Aufenthalt bei den cornelischen Truppen verbracht haben, während der Decurio Germanicus als ritterlicher Procurator Annonae nun selbiges erlebt. Für euch, die ihr hauptsächlich Geschäftsleute, Händler, Handwerker, Schiffbauer und natürlich und vor allem Decurionen von Ostia seid, besteht damit keinerlei Gefahr, dass auch ihr heute, morgen oder später verhaftet werdet!", versprach der Duumvir ganz konkret und hoffte damit das Sicherheitsgefühl der Anwesenden wieder etwas gesteigert zu haben. Nach einer kleinen Pause, in der der Iulier ein paar Schritte nach vorn ging, um noch zentraler im Raum zu stehen, setzte er überleitend fort:"Nein, niemand muss sich fürchten. Niemand, der den einzigen und wahren Kaiser Cornelius Palma als solchen anerkennt und unterstützt! Die Civitas hat sich, wie viele von euch sicherlich zur Kenntnis genommen haben werden, von... dem Usurpator...", betonte der Iulier und achtete genau darauf, dass auch ja jeder mitbekam, dass er den Namen des Mannes nicht ausgesprochen hatte. "... als Stadtpatron losgesagt. Ostia unterstützt Cornelius Palma, den Sieger dieses Bürgerkrieges, den Friedensstifter und bald neuen Imperator. Caesar. Augustus!", versuchte Dives nun also die Honoratioren auf den bald neuen Princeps einzuschwören.
"Aber auch wir selbst müssen unsere Pflichten gegenüber der Civitas wahrnehmen und in dieser schweren Stunde selbst für die Sicherheit der Stadt sorgen. In Roma hat uns der Usurpator unseres Schutzes beraubt und die Vigiles und Urbaner zu seiner eigenen Sicherheit zu sich gerufen. Die Männer der Classis Misenensis hat er zum überwiegenden Teil nach Süden geschickt, sodass wir hier praktisch allein dastehen!", kam der Duumvir dann dem Tagesordnungspunkt langsam näher."Und was hat Palma gemacht?! Wo sind seine Truppen?! Wo ist er besser?!", meldete sich einer der Herren, deren Herz noch hörbar für Salinator schlug.
"Eine berechtigte Frage von dir, sehr wohl. Wo sind die Truppen, die kürzlich noch hier waren, um uns den Schutz zu gewähren, den wir brauchen, um die große Handels- und Hafenstadt zu sein, die wir immer waren? - Ich werde es euch sagen, wohin Cornelius Palma, der Weise, diese Soldaten geschickt hat!", kündigte er groß an und ließ eine Zäsur zur Spannungssteigerung folgen.
"Nach Hause...", lautete die simple Antwort, die mit einer solchen Intonation auch vorgetragen wurde. "... Ja, ganz richtig, er hat sie nach Hause geschickt, wo sie in den germanischen Provinzen unsere Grenzen sichern und dafür sorgen, dass wir alle hier im Herzen des Imperiums uns nicht morgen schon gegen wütenden Barbarenhorden zur Wehr setzen müssen! Denn ER weiß, dass für Handel und florierende Wirtschaft vor allem eins notwenig ist: Innerer Frieden!", konterte der Iulier die verbale Attacke, die ihm letztlich wohl durchaus in die eigenen Hände gespielt hatte."Und wie sich der einzige und wahre Kaiser Cornelius Palma um die Sicherheit des Imperium Romanum kümmert, so ist es nun bis zur Normalisierung der Verhältnisse an uns, uns um die Sicherheit unserer Civitas zu kümmern.", fasste Dives zusammen und drehte sich so, dass er zu den beiden Aedilen blickte.
"Ich übergebe das Wort an den mit der städtischen Sicherheit beauftragten Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella.", erklärte er und nach einer einladenden Geste in die Mitte des Sitzungssaals setzte sich der Duumvir auf seinen Platz. Kurze Zeit später sah man einen Servus Publicus mit einem Becher an den Iulier treten. Wer viel reden wollte, musste eben auch viel trinken... -
Ocella nickte dem Duumvir zu und erhob sich dann von seinem Platz. Kurz ließ er seinen Blick über die Reihen der Decurionen schweifen und ergriff dann das Wort.
Werte Decurionen!
holte sich Ocella zuerst mit lauter Stimme die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Decurionen und fuhr dann fort.
Die Stadtverwaltung sorgt derzeit dafür, dass die Sicherheit der Stadt selbst garantiert wird. Einige von euch werden bereits zu Kenntnis genommen haben, dass die Stadtverwaltung ihre Liktoren zu den Toren entsandt hat, um den Eingang in die Stadt zu begrenzen. Auch werden derzeit Patrouillen von Liktoren übernommen.
Ocella machte eine kurze Pause, die sofort von einem kritischen Decurio genutzt wurde.
Dafür sind die Liktoren aber gar nicht zuständig!
Ocella bedachte ihn mit einem Freundlichen nicken.
Der werte Decurio hat natürlich Recht. Und deswegen wird die Stadtverwaltung nun auch Handeln und bessere Lösung vorstellen. Die Stadtverwaltung plant die Einrichtung einer Bürgerwehr bestehend aus Freiwilligen aus der Stadt.
verkündete der Aedil dann den Plan der Stadtverwaltung, der umgehend für Gemurmel und teilweise auch Zwischenrufe sorgte. Erwarteterweise.
Dieser Schritt ist notwendig und wird auch weiterhin sicherstellen, dass die Tore bewacht und Patrouillen in die Stadt entsandt werden können. Die Ausbildung dieser Bürgerwehr soll durch die Liktoren erfolgen, die, wie ihr alle wisst, umfangreiche Nachkampferfahrungen vorweisen können und diese auch an die Freiwilligen weitergeben können.
führte der Aedil mit fester Stimme aus und ließ sich dabei auch nicht durch die Zwischenrufe aus dem Sprachrhytmus bringen. Denn diese nahmen immer mehr zu.
Wie viele sollen das werden?
Alle Freiwilligen sind doch schon in den Legionen!
Eine Privatarmee für die Stadtverwaltung! Unglaublich!
Der Aedil bedachte die Decurionen mit ernstem Blick und schaffte mit der Anhebung seiner Stimme wieder für Aufmerksamkeit.
Für das Funktionieren einer solchen Bürgerwehr sollten nach Berechnungen der Stadtverwaltung 120 Freiwillige reichen.
120 Mann! Viel zu viel!
Und wie lange soll diese Privatarmee bestehen?
Ocella atmete tief durch.
Natürlich... Natürlich ist dies nur eine Übergangslösung bis wieder eine reguläre Militäreinheit nach Ostia entsandt wird. Sollten wir uns aber nicht dafür entscheiden, hätte dies katastrophale Auswirkungen auf die Sicherheit unserer geliebten Heimatstadt! Es liegt nun an uns, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und dazu gehört mit Sicherheit die vorübergehende Einrichtung einer Bürgerwehr!
endete der Duumvir. Vaticanus hatte im Vorhinein bereits dafür gesorgt, dass die Schlussworte des Aedil bei den Unterstützern der amtierenden Magistraten bekannt war und so taten diese nun, als sich der Aedil wieder setzte, mit Applaus und Zwischenrufen auch ihre Unterstützung kund.
Sehr richtig!
Für die Sicherheit unserer Heimatstadt!
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Gespannt verfolgte der iulische Duumvir die Ausführungen Ocellas und kam dabei nicht umhin festzustellen, dass man sich bei einem Aedil offenbar wesentlich eher traute einfach die Rede durch mehr oder minder qualifizierte Kommentare laut zu unterbrechen. Für einen kleinen Moment fühlte er sich da richtig an seine eigene Quaestur in der Civitas erinnert, in der er ebenfalls und letztlich wahrscheinlich sogar noch wesentlich mehr Gegenwind hatte. Immerhin war das Verhältnis von Dives zu den damaligen Duumvirn auch nicht ansatzweise so freundschaftlich gewesen wie das Verhältnis, welches er dieser Tage zum Helvetier pflegte.
'Eine Privatarmee für die Stadtverwaltung! Unglaublich!' Bei diesem Einwurf hatte der Iulier tatsächlich zu kämpfen, um dem Ernst der Lage angemessen nicht zu grinsen. Diese Vorstellung fand er nicht schlecht, wenngleich er so spontan garnicht wüsste, was er überhaupt mit einer Privatarmee anfangen würde. Den ollen Herennier würde er vielleicht spaßenshalber verhaften lassen, aber sonst? Letztlich war es ja auch egal, weil es ein absolut fiktives Problem war, das Dives so wohl niemals real vorfinden würde. Am Ende der aedilischen Rede, das durch Applaus und positive Zurufe gekennzeichnet war, erhob sich der Iulier noch einmal und und bat mit beruhigenden Gesten seiner Hände um ein wenig Mäßigung der Lautstärke, damit er selbst im Anschluss das Wort erheben konnte:"Meine Herren... lasst uns doch den Fokus auf das Problem lenken, welches wir hier haben: Die Centuria der Classis Misenensis hat den klaren Befehl sich lediglich um die Verteidigung der Hafenanlagen und Lagerhäuser zu kümmern. Das ist Fakt und der Aedil Helvetius oder unser geschätzter Cassius Maior werden mir sicherlich darin zustimmen, wenn ich sage, dass absolut nicht zu erwarten ist, dass der Centurio Classicus Menenius irgendetwas tut, was ihm nicht sein Praefectus persönlich aufgetragen hat oder was ihm nicht persönlichen Nutzen bringt.", holte der Iulier aus und schaute demonstrativ und auffordernd erst zu Ocella und dann zum mäßig nickenden älteren Cassius.
"Uns liegt hier folglich eine besondere Situation vor, die besondere Maßnahmen erfordert. Das hat nichts mit irgendeiner Privatarmee zu tun, da diese Freiwilligen auch niemals einer Person allein unterstehen werden, sondern dient einzig und allein der Sicherheit Ostias.", unterstrich der Duumvir anschließend die Worte seines Vorredners und machte eine kurze Zäsur."Bevor ich jedoch nun eine Abstimmung in dieser Sache einleite, lass mich dich, Helvetius, noch etwas fragen: Ich denke, dass nicht nur mich interessieren wird, wie du dir die Finanzierung einer Bürgerwehr zum Schutze der Civitas vorstellst..." Ein wenig verwunderlich, dass noch kein anderer Decurio daran Anstoß genommen hatte. Wahrscheinlich aber war ihnen auch einfach nur bekannt:
"Zwar nehme ich an, dass du dafür den auf Initiative der gewählten Magistrate...", um nicht selbstlobend zu sagen, dass es vor allem Ocellas und Dives' Idee gewesen war, "... angelegten Versorgungs- und Reparaturfonds anzapfen möchtest - ein Glück, dass die Stadt friedvoll zum Cornelius übergetreten ist und folglich nur wenige Schäden zu beklagen sind. Doch würde ich dennoch gerne wissen, welche Entschädigungszahlungen du dabei an die Freiwilligen leisten möchtest." Die Leute hatten ja zweifellos Ausfälle zu begleichen, da sie nicht gleichzeitig patroullieren und an ihrem Stand etwas verkaufen oder in ihrem Betrieb etwas produzieren konnten. Nach seiner Wortmeldung setzte sich der Iulier erneut und war gespannt auf die Antwort seines Freundes, den er trotzdem oder gerade aus diesem Grund in der offiziellen Sitzung recht förmlich mit Gentilnomen ansprach. -
Manchmal gab es halt Leute, die stänkern wollten. Und von jenen gab es viele, insbesondere jene, die unmittelbar neben dem Herennius saßen und deutlich auf dessen Zeichen hin ihre Einwürfe zum Besten gaben. Auf die Frage des Duumvirs erhob sich Ocella erneut.
Werte Decurionen, die Frage des Duumvirs ist zugegebenermaßen recht komplex, da wir hier mehrere Aspekte abwägen müssen. Einerseits werden einige Freiwillige in ihrer üblichen Arbeit eingeschränkt, sodass man ihnen erstmal einen Anreiz geben muss, in die Bürgerwehr einzutreten. Andererseits können wir unsere Stadtkasse aber auch icht über Gebühr belasten.
Grundsätzlich gibt es jedenfalls zwei Möglichkeit: Entweder eine leistungsgebundene Zahlung, die täglich oder wöchentlich ausgezahlt wird oder eine Einmalzahlung, die mehr als Obolus wirken kann. Ich würde mich eher für die zweite Lösung aussprechen, da wir dann finanzielle Planungssicherheit haben. Berechnen wir zum Beispiel eine Einmalzahlung zwischen 20 und 30 Sesterzen kämen wir bei 120 Personen auf eine Gesamtausgabe von... er machte eine kurze Pause 36 Aurei. Ich würde den Quaestor bitten, nochmal zu bestätigen, dass dies im Rahmen des Reparaturfonds getragen werden kann und wir sogar noch Luft nach oben hätten, sollten wir doch mehr Freiwillige brauchen. Als weiteren Anreiz würde ich vorschlagen, jedem Freiwilligen ein Diploma für die Teilnahme an der Bürgerwehr auszustellen.
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| Potitus Asinius Celer
QUAESTOR - OSTIA
KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES"Dieser Betrag würde vom Fonds getragen werden können.", bestätigte der Quaestor und ritzte anschließend kurz auf einer mitgebrachten Wachstafel herum.
"Sollte abzusehen sein, dass unsere derzeitige Situation länger als einen Monat, also dreißig Tage, andauert, so wäre dies wohl die günstigste Variante. Andernfalls käme die regelmäßige Bezahlung mit einem Sesterz pro Tag uns günstiger.", gab der Asinier sein wertfreies Urteil ab. Dann setzte er sich wieder."Sehr gut. Und da aus meiner Sicht zwar der Einsatz der Leute für die Sicherheit ihrer Civitas der höchste Beweggrund für jeden Freiwilligen sein sollte, ich jedoch nicht sehe, weshalb wir den Einsatz der frewilligen Einwohner nicht auch mit einer Diploma auszeichnen sollten, sofern dieser Einsatz denn auch engagiert ist, bitte ich im Folgenden um die Abstimmung des Antrags des Aedilis Helvetius.", erklärte der Duumvir und machte eine kurze Pause zur Sortierung seiner Worte. Da auch er die Einmalzahlung bevorzugute, zumal tatsächlich kaum abzusehen war, wie schnell Palma den Normalzustand wiederherstellen könnte, versuchte der Iulier auf diese Weise eine unnötige Diskussion in diesem Punkt zu unterdrücken. Dann räusperte er sich.
"Es wird abgestimmt über die Einrichtung einer freiwilligen Bürgerwehr, die bis zur Re-Stationierung der Stadtkohorte und Vexillatio Ostiensis zum Schutze der Civitas Ostia bestehen soll. Jeder Freiwillige soll mit einer Einmalzahlung in Höhe von 30 Sesterzen für seine Dienste entschädigt und bei gutem Engagement zusätzlich mit einer Diploma ausgezeichnet werden, sobald die Bürgerwehr aufgelöst wird. Die Auslagen soll der eingerichtete Versorgungs- und Reparaturfonds tragen."Sim-Off: Die Abstimmung läuft bis einschließlich 18.06.2013.
Abgestimmt wird wie folgt:
Für die Einrichtung einer Bürgerwehr unter diesem Bedingungen
gegen die Einrichtung einer Bürgerwehr unter diesem Bedingungen
oder Enthaltung.Stimmberechtigte Decuriones sind:
- Marcus Iulius Dives
- Paullus Germanicus Aculeo (via NSC)
- Titus Helvetius Ocella -
Appius Accius Sidicinus war nicht wirklich zufrieden mit den Vorschlägen seiner Kollegen. Er ließ im Geiste alles nochmals Revue passieren und entdeckte eine mögliche Alternative zu den bisher vorgeschlagenen Möglichkeiten wie eine Bürgerwehr finanziert werden könnte.
Verzeiht werte Kollegen wenn ich mich nicht gleich mit meiner Stimme für die eine oder andere Möglichkeit äussere jedoch gäbe es womöglich noch einen anderen Weg wie man die Finanzierung bewerkstelligen könnte. Und dass ohne die Geldmittel der Stadt anzutasten.Wie wäre es wenn wir den Freiwilligen gewissen Mengen an Naturalien übergeben würden? Die Speicher sind voll. Zumindest so voll dass es nicht schmerzt ein wenig davon abzugeben. fasste er seine Gedanken mit wenigen Worten zusammen. Ihm selbst war es schon ziemlich einerlei. Angesichts seines Alters und seines Gesundheitszustandes würde er nicht mehr lange im Amt bleiben wodurch die Motivation den Höhepunkt schon lange überschritten hatte.
Es ist nur ein Gedanke doch sehe ich mich verpflichtet diesen mit euch zu teilen um wenigstens ein Minimum an dem Beizutragen was den Ordo beschäftigt. entschuldigte er sich auch gleichzeitig für seinen Vorschlag.
Und ....er machte ein kurze Pause...Ich würde auch vorschlagen dass man Veteranen zu dieser Aufgabe motiviert. Meiner Meinung nach gäbe es sicher einige hier in Ostia die gerne wieder einmal etwas "ordentliches" machen. Man weiß ja allgemein wie sich die Wege nach dem Dienst im Exercitus Romanum dahinschlängeln. Einige nehmen ihr Erspartes und investierten es sinnvoll um ein gutes Leben zu führen. Andere gingen in die Provinzen um dort Rom Errungenschaften zu etablieren. Und andere wiederum gingen den Weg der Freiheit. Und damit ist nun nichts positives gemeint Nun machte er ein kurzes Zeichen, er nickte den Anwesenden zu um anzuzeigen dass er fertisch war
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Die ersten Decurionen hatten bereit damit begonnen abzustimmen, da meldete sich ein alter Accier zu Wort und brachte einen Vorschlag zur Sprache, mit dem der Duumvir nun wirklich nicht gerechnet hatte. Dives ließ den Mann ausreden, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
"Ich danke dir für deine Wortmeldung und möchte im Folgenden zunächst auf deine Idee einer alternativen Finanzierung eingehen.", erklärte der Iulier und überlegte dann, an welcher der vielen Ansatzpunkte, mit denen er nicht übereinstimmte, er selbst nun ansetzen sollte. Letztlich begann er einfach am Anfang."Dabei halte ich erst einmal fest, dass offenbar auch du von der Notwendigkeit der Einrichtung einer Bürgerwehr überzeugt bist. Allerdings.. ist mir nicht ganz klar, wie du die Geldmittel der Civitas für die Finanzierung dieser Maßnahme unangetastet lassen willst. Denn alle.. Naturalien, die Ostia in dieser Form besitzt, sind letztlich ebenfalls in gewisser Weise städtisches Vermögen. Diese Güter sind auch irgendwann mit städtischen Geldmitteln gekauft worden und ich kann dir sagen, dass die Civitas zur Sicherstellung der städtischen Versorgung in dieser Form auch einen gewissen Nachkauf anleiern müsste. Dieser würde sowohl Geld kosten, als auch einen erheblichen Mehraufwand an Organisation bedeuten. Denn zwar scheint der Krieg so langsam aber sicher vorüber zu sein - den Göttern sei Dank! Doch der Handel läuft bei Weitem noch nicht wieder im üblichen Maße...", holte Dives aus und machte anschließend eine kurze Pause. Und damit war er genau schon beim nächsten Schwachpunkt des accischen Vorschlags:
"Da der Handel nun, wie eben ausgeführt, sich so schnell sicher nicht erholen wird, sondern zunächst erst einmal wieder auch nach Osten richtig anlaufen muss, kann ich mir ganz ehrlich nicht vorstellen, dass unsere Speicher nun tatsächlich so voll sind, wie du hier gerade erklärt hast. Sie mögen dank einer guten Politik der Stadtverwaltung...", diesen Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen, "... noch nicht so leer sein, wie in manch anderer Civitas, die weit schlechter gewirtschaftet hat, doch vom üblichen Maß, in dem die Speicher normalerweise gefüllt sind, dürften wir wohl noch ein ganzes Stück entfernt sein so kurz vor dem Ende des Krieges.", schloss der Duumvir zu diesem Thema. Und tatsächlich sah es doch so aus, dass der Krieg bislang noch immer andauerte und erst vorbei sein würde, wenn (bei dem nunmehr erwarteten Ausgang) der Vescularius tot oder gefangen und der Cornelier offiziell in Amt und Würden wären. Und bislang - das hieß bis zu dieser Sitzung des Ordo Decurionum im Maius - war noch nicht einmal zu hören, dass Palma Roma überhaupt erreicht hätte."Um anschließend nun auf den Vorschlag der Veteranen einzugehen: Sind dir, werter Accius, denn auch nur eine handvoll Veteranen in Ostia bekannt, die Führungspositionen übernehmen könnten und NICHT bereits einer der beiden Seiten in den Krieg nach Norden oder Süden gefolgt sind?!", fragte er auffordernd und auch ein bisschen provokativ, denn ihm persönlich kam da nur ein alter Tattergreis in den Sinn, der bereits kaum noch ordentlich reden konnte, geschweige denn irgendwelche Befehle geben könnte. Viele andere, die Dives kannte, waren ganz zu Beginn der Auseinandersetzungen in die Legionen eingetreten, von denen es hier in Italia nur eine gab. Andere, die nicht mehr ganz so jung waren, wurden später bei ihrem Ehrgefühl gepackt, als die Classis in Ostia stationiert worden war. Sie waren also derzeit auch nicht hier, sondern ihrerseits irgendwo im Süden. Definitiv konnte Ostia also nicht mehr viele Veteranen haben. Doch da der Iulier selbstredend nicht jeden der mehreren zehntausend Menschen der Stadt persönlich kannte, mochte er durchaus überrascht werden können. Eventuell hatte der Accier ja tatsächlich noch ein paar Männer im Sinn, die sowohl aktuell in Ostia und nicht bei der Classis waren, als auch das Alter des Acciers noch nicht erreicht hätten...
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Ocella hatte seinen Blick zum Accier gerichtet, der soeben einen Gegenvorschlag gemacht hatte. Jedoch war der Duumvir bereits die Gegenargumente dargestellt, sodass von Ocella und seinen Anhängern im Ordo auf dessen Ausführungen nur ein
Sehr richtig!
zu vernehmen war. Zwar war Ocella generell für Gegenvorschläge offen, glaubte aber, dass man bei dem Thema Bürgerwehr besser auf klare Zahlen zurückgreifen sollte, die auch klar berechnete werden könnten. Daher auch sein Vorschlag mit der Einmalzahlungen, die klar berechenbare Zahlen nach sich ziehen würde. Der Nachkauf von Naturalien würde aber die Stadtkasse in unbekannter Höhe belasten, da die Entwicklungen der Getreidepreise erstmal nicht absehbar waren.
Unter Umständen müsste der Duumvir jetzt aber die Abstimmungsfrage nochmal wiederholen, um nach der Unterbrechung mit der Abstimmung fortzufahren.
In jedem Fall würde Ocella aber seinen Vorschlag unterstützen.
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Nein, so wie es aussah, würden die Duumviri nicht erneut die Abstimmungsfrage stellen. Einerseits hatte der Accier mit seiner Gegenrede ja offenbar absichtlich so lange gewartet, bis die Abstimmung gestartet war (ob er wohlmöglich Zeit schinden wollte, um einen späteren Antrag auf die nächste Sitzung vertagen zu lassen?). Auf der anderen Seite schien die Naturalien-Bezahlung aber auch kaum auf Zuspruch zu stoßen, während die Frage der Einbeziehung von Veteranen eigentlich eher eine Umsetzungsfrage dieses Antrags war. Ob man sie mit einbeziehen sollte oder nicht, stand ja im Antrag des Aedils erstmal nicht zur Debatte.
Wie gewöhnlich nicht als erster, allerdings natürlich auch nicht als Bummelletzter stimmte auch der Iulier natürlich für den Antrag.
Er war gespannt, wie sich wohl der Accier positionieren würde. Bislang schien er sich offenbar enthalten zu wollen... -
... und enthielt sich letztlich also tatsächlich. Nicht nur damit, sondern auch insgesamt wurde bei der Auszählung der Stimmen recht deutlich, dass der Rückhalt des iulischen Duumvirn und seiner Verbündeten in diesem Gremium erstmals seit einer recht langen Zeit wieder rückläufig war. Für ihn selbst war klar: Nachdem er erst selbst verhaftet und nicht viel später nun auch sein Freund Aculeo öffentlichkeitswirksam abgeführt worden war, besaß er zumindest im Moment nicht mehr ganz die Autorität, die er noch vor seinem Ausflug in die Castra Praetoria gehabt hatte. Dennoch zeichnete sich schlussendlich eine Mehrheit ab:
"Ich stelle fest, dass der Antrag des Aedilis Mercatuum Titus Helvetius Ocella angenommen wurde. Damit ist beschlossen, dass eine freiwillige Bürgerwehr eingerichtet wird, die bis zur Re-Stationierung der Stadtkohorte und Vexillatio Ostiensis zum Schutze der Civitas Ostia bestehen bleibt. Jeder Freiwillige wird mit einer Einmalzahlung in Höhe von 30 Sesterzen für seine Dienste entschädigt und bei gutem Engagement zusätzlich mit einer Diploma ausgezeichnet, sobald die Bürgerwehr aufgelöst wird. Die Auslagen trägt der eingerichtete Versorgungs- und Reparaturfonds.", verkündete der Duumvir sodann und blickte mit zufriedenem Nicken zu Ocella. In dieser Sache müsste in der Folge nun wohl ein entsprechender Aufruf an die Bevölkerung gemacht werden - eine Aufgabe, für die man mitunter auch einen geeigneten Schreiber abstellen könnte, sofern man dies wünschte. Aber das war nur eine spontane Idee des Iuliers. Letztlich war ihm das WIE doch weit weniger wichtig als das DASS. Und so hielt er sich mit derlei Gedanken auch nicht weiter auf und fuhr mehr oder weniger nahtlos fort."Damit kommen wir nun zum zweiten Punkt auf unserer heutigen Tagesordnung, der politischen Lage in Roma. Wie bereits zu Beginn dieser Sitzung ausgeführt, wird Cornelius Palma in Roma bald als Nachfolger des Ulpius Valerianus den Kaiserthron besteigen. Dies bedeutet speziell für uns, dass es an der Zeit ist sowohl über unser Geschenk zum Regierungsantritt des Corenelius zu befinden, als auch über die Delegation zu sprechen, die unsere Glückwünsche und Gaben letztlich zum neuen Kaiser nach Roma bringt.", kam Dives recht zügig zum Punkt. Bezüglich der Gesandtschaft hatte er natürlich schon eine ganz klare Idee, während er bei der Wahl der Geschenke mehr auf die Diskussion und die Vorschläge der übrigen Decurionen hoffte. Dereinst beim Fettwanst hatte sich der Iulier aus diesen Angelegenheiten völlig herausgehalten, nachdem der schönheits- und symbolwertresistente crassissimus das darüber hinaus auch noch durchaus alles andere als billige persönliche Geschenk des Iuliers praktisch überhaupt nicht zu würdigen wusste! (Das nahm er diesem Sack heute noch übel, wenn er daran dachte.) Welchen Sinn hätte es da also ergeben, sich nach einer solchen Aktion noch einmal um ein Geschenk für den Dicken zu bemühen?
"Ich bitte um Meinungsäußerungen zur Sache!", forderte er anschießend auf, da er ja schlecht über eine Delegation sprechen konnte, wenn noch nicht einmal feststand, was die Gesandten überbringen sollten."Väter unser geliebten Stadt...", begann der alte Cassier, nachdem er sich das Worte hatte erteilen lassen, mit seiner üblichen Anrede. "... ich frage euch, was ist es denn, das unsere Civitas so besonders und einzigartig gegenüber jeder anderen Stadt in Italia macht? Aus welchem Grund ist Ostia keine Unbekannte in Londinium in Britannia oder in Caesarea Maritima in Iudaea oder auch in Nicomedia in Bithynia? Ich sage: Weil unsere Civitas eine der bedeutendsten, wenn nicht gar DIE bedeutendste Handels- und Hafenstadt des Mare Nostrum ist!", führte Hemina Maior energisch und mit funkelnden Augen aus. Und tatsächlich war er der Meinung, dass selbst Alexandria keine höhere Bedeutung als Ostia zukam. Denn die Stadt in Aegyptus war zwar größer und wohl auch etwas bekannter, doch war es spätestens seit der Eröffnung des Portus Augusti die Hafenstadt Ostia, über die der weitaus größte Teil der Importe Roma, den Nabel der Welt, erreichte.
"Ja, der Handel hat uns schon immer groß gemacht und macht es noch heute. Und während wir dem stumpfsinnigen Vescularier dereinst nur Bares in seiner reinsten Form zukommen ließen, denke ich daher, dass wir jetzt, da wieder ein ehrwürdiger Patrizier über Roma gebietet, durchaus etwas Spezifischeres und Einfallsreicheres schenken sollten!""Machen wir ihm doch den Iulier zum Geschenk! So wie der unsere Stadt zu seinem persönlichen Wohl an den Cornelier verkauft und verraten hat, hätte er sicherlich kein Problem damit, wenn wir ihn nach seiner Freilassung aus dem Kerker mit bestem Dank nach Roma zurück schicken! Wer weiß, vielleicht findet der Cornelier ja sogar Gefallen an ihm?! Haha.", meldete sich eine für den einen oder anderen nur allzu bekannte Stimme aus einer der hinteren Reihen und unterbrach den darüber nicht sonderlich erfreuten Cassier.
"Decurio Herennius, ich hörte, du hättest eine Wortmeldung ZUR SACHE vorzutragen?!", reagierte Hemina Maior mit einer süffisanten Frage und versuchte sich zu beherrschen dem Kerl für seine Unterbrechung nicht hier und jetzt ordentlich einen Marsch zu blasen.
"Oh, mein Beitrag war GENAU zur Sache! Ging es nicht gerade darum, wen oder was wir dem Cornelius zu seinem Regierungsantritt vor die Füße werfen?", provozierte der Herennier, seinerseits sichtlich amüsiert, weiter, winkte danach aber nur kopfschüttelnd ab. Denn würde er jetzt hier richtig zu reden beginnen, käme er um noch explizitere Andeutungen wohl nicht herum; und zwar hatte er gemerkt und hier gerade ausgenutzt, dass Dives politisch geschwächt war, doch wusste er selbst dennoch, dass er im direkten Vergleich ihrer Glaubhaftigkeit wohl noch immer den Kürzeren ziehen würde. Das wollte er nicht riskieren, nachdem er gefühlt nun schon recht lange die Füße stillgehalten hatte und sich folglich ausrechnete schon bald wieder politisch aktiver werden zu können...
"Meine Herren, ich bitte um SACHLICHE Beiträge zum Thema!", intervenierte anschließend Cassius Hemina Minor, der vor allem befürchtete, dass sich sein Vater, der derlei legere und unaufgeforderte Wortmeldungen hasste, hier vergaß. Während sich nun der ältere Cassier mit wütendem Gesichtsausdruck wieder setzte, hob der Herennius nur beschwichtigend die Hände und grinste leicht vor sich hin. -
Ocella verfolgte von seinem Platz aus die weitere Abstimmung und nahm zufrieden zu Kenntnis, dass sein Antrag angenommen worden war. Dass es allerdings auch jede Menge Gegenstimmen gab, ließ darauf schließen, dass die allgemeine Unterstützung für die Stadtverwaltung geringer ausfiel, als gewohnt. Man müsste nun abwarten, ob dies zum Dauerzustand werden würde, was dann wiederum Voraussagen auf die kommenden Wahlen ermöglichen würde, oder ob es nur der Wende geschuldet war, die allseits für einige Unsicherheiten sorgte.
Die folgende Rede des alten Cassius nahm Ocella mit Zustimmung auf. Bereits mit Beginn der Rede überlegte der Aedil, was man dem Cornelier schenken könnte. Geld schied aus, war zu einfallslos, da hatte der alte Cassius vollkommen recht. Was würde... weiter kam er nicht, da sich nun der Herennius wieder einschaltete. In seiner im eigenen unverschämten Art ging er den Duumvir an und wurde erst durch gemeinsame Arbeit der beiden Cassier zum Schweigen gebracht. Wie ein hungriger Wolf, dachte sich Ocella und schüttelte den Kopf. Doch plötzlich hielt er inne, legte seine Stirn in Falten und erhob sich dann, um das Wort zu erbitten. Nach dem zustimmenden Nicken des jungen Cassius begann er dann zu sprechen.
Werte Decurionen
erhob er die Stimmen und strengte sein Gedächtnis an. vor kurzem hatte er irgendwas gelesen über die Gens Cornelia. Es entstand eine kurze, peinliche Pause, bevor es Ocella aufging. Ja, der Wolf.
Soweit ich weiß ist das Wappentier der Gens Cornelia der Wolf. Ein stolzes Wappentier, dass bekanntlich nicht nur Stärke und Durchsetzungsfähigkeit symbolisiert, sondern auch engstens mit der Geschichte des Imperium Romanum verbunden ist. Die Wölfin säugte Romulus und Remus und zog sie auf. Als Mater Alma, als nährende Mutter, tritt sie auf und vervollständigt das Bild von nährender Mutter und sorgendem Vater. Und was ist ein Kaiser anderes als ein Vater für sein großes Reich. Ich schlage daher vor, eine Wolfsstatue für Cornelius Palma anzufertigen.
sprudelte es dann aus ihm heraus, wobei er sich natürlich an die grundlegenden Regeln der Rhetorik zu halten versuchte. Sodann setzte er sich wieder, um die Reaktionen der Decurionen entgegen zu nehmen.
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Der Iulier hielt sich nach dem Kommentar des Herennius erst einmal mit Wortbeiträgen zurück. Denn zwar mochte er gegen die für jedermann offensichtliche Interpretation, dass Dives das Wohl der Stadt für sein eigenes verkauft hätte, andiskutieren können, doch die zweifelsfrei ebenfalls enthaltene Andeutung seiner selbst als passiver Empfänger männlicher Liebe war da doch ein ganz anderes Kaliber. Das wollte der Duumvir ganz gewiss in der Curia vor dem versammelten Ordo Decurionum nicht zur Debatte stellen.
"Eine schöne und passende Idee, wie ich finde.", begann auf den Verschlag des Aedilis Helvetius der jüngere Cassier und wurde nun von seinem eigenen Vater unterbrochen:
"Aber die Frage ist doch: Wie schnell könnte eine solche Statue fertiggestellt werden?! Widmen wir Cornelius Palma eine große Statua aus Marmor, so müsste erst einmal ein geeigneter Künstler mit dem Werk beauftragt werden und der würde dann ja auch wiederum erstmal mit der Materialbeschaffung beschäftigt sein, bevor er mit der eigentlichen Arbeit beginnen könnte, die auch nochmal eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. - Wir wollen dem Cornelier ja bald unsere Aufwartung machen und nicht erst zu seinem fünften oder zehnten Amtsjubiläum.", kritisierte Hemina Maior vor allem die praktische Seite und übertrieb in seinem letzten Satz natürlich bewusst auch etwas, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.
"Darüber hinaus denke ich, dass wir als ehemalige Klientelstadt des Usurpators nicht umhin kommen werden das Aurum Coronarium zu leisten; selbst wenn Cornelius Palma dies den italischen Städten erlassen sollte, um ihnen damit seine Gunst zu zeigen.", ergänzte sich der alte Cassier und setzte sich hernach wieder."Wie sähe es denn mit einem Kompromiss aus? Wir lassen schnellstmöglich eine ordentliche Goldkrone fertigen, auf der zu oberst ein Wolf als sorgender Vater um das Imperium thront? Damit würden wir beide Vorschläge doch wunderbar miteinander vereinen. Wenn wir dann noch auf jedem Zacken für unsere Civitas typische Handelsgüter, beginnend natürlich mit dem importierten Getreide, abbilden lassen, wäre das doch perfekt, oder?", versuchte der jüngere Hemina beide Vorschläge unter einen Hut zu bekommen. Natürlich bräuchte auch eine solche Krone sicherlich ihre Zeit, doch wenn man direkt die Aurei einschmolz, dann würde zumindest nicht erst noch groß Material beschafft werden müssen. Darüber hinaus goss sich eine Krone sicherlich auch schneller als aus einem Marmorquader eine Statue wurde.
"Ich sage es ja nur ungern, aber das Ding wird sicher eh gleich eingeschmolzen werden, sobald unsere Gesandtschaft den Palatin verlassen hat. Diese Diskussion ist doch völlig überflüssig, wenn ihr mich fragt! Füllen wir eine Truhe mit Gold und fertig. Das spart Arbeit, Zeit und das Geld für das Gießen einer Krone!", opponierte einmal mehr Herennius gegen diese Vorschläge, während der iulische Duumvir schwieg. -
Wieder erhob sich der Helvetier und bekam sogleich das Wort erteilt.
Werte Decurionen!
Ich persönlich würde dem Vorschlag von Duumvir Cassius zustimmen. Damit hätten wir einen symbolischen Beitrag zur Amtseinführung des Corneliers geleistet.
begann er dann seine Rede, bevor er sich dem Herennier zuwandte.
Doch muss ich auch dem ehrenwerten Decurio Herennius zustimmen, dass eine solche Krone wahrscheinlich nur eine kurze Lebensdauer hätte und schnell die Staatskasse aufbessern würde. Wir müssen uns fragen, ob es uns wert ist, dem Cornelier ein Geschenk zu machen, dass vermutlich schnell eingeschmolzen und wieder in harte Aurei gegossen wird.
fuhr er dann fort, auch wenn er damit für eine kleine Überraschung sorgte und dem Herennier zustimmte, der sich bislang eigentlich nur durch eine ausgeprägte Blockadehaltung ausgzeichnet hatte.
Ich möchte daher einen dritten Alternativvorschlag vorbringen, der sozusagen auf dem letzten Vorschlag des ehrenwerten Decurio Herennius beruht. Wir füllen eine Truhe mit Aurei und überreichen sie dem Cornelier. Doch nicht irgeneine Truhe, werte Decurionen, sondern eine verzierte Truhe, mit ebenjenen Symbolen, die der ehrenwerte Duumvir Cassius soeben vorgeschlagen hat. So bringen wir Pragmatismus mit dem symbolischen Geschenk zusammen: Einerseits erhält der Cornelier einen nützlichen Gebrauchsgegenstand, der zugleich noch die Insignien unserer Stadt trägt, andererseits bekommt er den finanziellen Beitrag unserer Stadt.
schloss er seinen Vorschlag ab und setzte sich wieder.
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Sim-Off: Der Quaestor Asinius Celer (grün) hat im Gegensatz zum Duumvir Cassius Hemina Minor (indigo) gar keinen Vorschlag gemacht.
Viele Decurionen und nicht zuletzt auch der Herennius selbst waren doch einigermaßen überrascht, als der helvetische Aedil zumindest partiell auch den eher destruktiv ausgerichteten Worten des mehr oder minder erklärten politischen Gegners zustimmte. So blieb dann auch jener Herennier bei dem folgenden weiteren Alternativvorschlag ausnahmsweise recht ruhig und zuckte auf etwaige Blicke seiner Freunde nur leicht mit den Schultern.
"Hat jemand etwas gegen den eben vom Aedil Helvetius eingebrachten Vorschlag einzuwenden oder wünscht in dieser Frage eine explizite Abstimmung?", erhob sich nun sogar der Iulier wieder selbst hierzu und schaute sich um. Es folgte eine kleine Zäsur.
"Andernfalls erginge aufgrund fehlender Gegenrede der Beschluss, dass jener Vorschlag in die Tat umgesetzt würde.", erklärte der Duumvir weiter und wartete erneut ab, ob sich irgendwo Widerstand gegen ein solches, beschleunigtes Verfahren bilden würde. Inwiefern man eine solche Truhe am Ende dann tatsächlich ausschließlich mit Goldmünzen füllte oder ob man nicht vielleicht auch ein paar Denarii und anderes Silbergeld aus Kostengründen verwenden würde, um die Gabe nach möglichst viel aussehen zu lassen, könnte man ja später noch sehen.Sim-Off: Um die Sitzung vielleicht noch bis zu den Wahlen zu einem Ende zu führen, raffe ich mal etwas.
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Nach Klärung des vorangegangenen Punktes und der eventuellen Durchführung einer Abstimmung, setzte Dives mit dem bereits zu Beginn dieses Themas kurz erwähnten Teils der Zusammensetzung einer Delegation fort:
"Was die Mitglieder der Gesandtschaft zur Überbringung unserer Glückwünsche und Geschenke angeht, so habe ich mir erlaubt, bereits eine kleine Liste zu fertigen, die ich im Folgenden gerne vorstellen würde. Zunächst sollte auf jeden Fall einer der Duumviri ein Teil dieser Delegation sein, sodass nach dem Verzicht meines Collega ich mich dazu bereit erkläre, diesen Part zu übernehmen. Weiterhin halte ich auch den Pontifex Vulcani als höchsten Priester der Stadt und angesehenen Decurio Ostiensis für einen wichtigen Repräsentanten Ostias, der mit von der Partie sein sollte. Ebenfalls zur Sprache bringen möchte ich den Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella, der sich in der Zeit des Bürgerkrieges sehr für die Stadt engagiert und zu ihrem Wohle eingesetzt hat, wobei ich hier ausdrücklich auch noch einmal auf den durch ihn und mich ins Leben gerufenen Reparatur- und Versorgungsfonds verweisen möchte, ohne den wir heute schon in der Sicherheitsfrage ein wesentlich größeres Problem gehabt hätten.", benannte der Iulier die ersten drei Personen von seiner Liste und ließ hernach eine kurze Pause folgen.
"Hinzu käme aus meiner Sicht natürlich unbedingt auch der zweimalige Praefectus Ostiensis und gewesene Duumvir Cassius Hemina Maior, der in gewisser Weise natürlich auch für seinen Sohn ein Teil dieser Gesandtschaft sein sollte. Als fünfte und letzte Person in meinen Notizen steht letztlich Germanicus Aculeo, der als Eques zweifellos zu den bedeutendsten Mitgliedern unseres Gremiums zählt. Hat jemand einen Vorschlag zu unterbreiten, wen wir an seiner statt erwählen? Oder möchte jemand darüber hinaus noch einen Namen zur Sprache bringen oder einen bereits genannten Namen infrage stellen?", erkundigte sich Dives und ließ seinen Blick anschließend durch die Reihen der Honoratioren schweifen... -
Nachdem sich Ocella wieder auf seinen Platz gesetzt hatte, schaute er kurz zu dem neben ihm sitzenden Vaticanus. Zur Überraschung des Helvetiers hatte Vaticanus mal wieder gut sichtbare Probleme damit, ein lautes Lachen zu unterdrücken und grinste über alle vier Backen. Ocella runzelte die Stirn. Ihm war gar nicht bewusst, dass er grade aus der extrem destruktiven Aktion des Herennius einen ernstzunehmenden Vorschlag gemacht und dabei gleichzeitig noch die herennische Opposition zum Schweigen gebracht hatte. Das Gefühl der Überraschung wurde umso stärker, als dann gar keine Gegenrede erfolgte, sondern der Iulier sogar aufgrunddessen auf eine Abstimmung verzichten wollte.
Sodann erhob sich auch der Hortensier und sagte mit breitem Grinsen:
Werte Decurionen, ich unterstütze den Vorschlag, auf eine Abstimmung zu verzichten, da die Decurionen hierbei meines Erachtens weitgehend zustimmen.
und setzte sich dann auch wieder. Eigentlich dürfte das Thema jetzt abgeschlossen werden können
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Beim nächsten Thema enthielt sich Ocella selbst eines Redebeitrags, und machte während der Rede des Iuliers seine Zustimmung zu dem Vorschlag mit akzentuiertem Nicken deutlich. Danach ließ er seinen Blick über die Decurionen schweifen, ob es weitere Vorschläge gab. Irgendwie erwartete, dass irgendwer den Herennier vorschlagen würde. Allerdings wäre dies aus Sicht des Helvetiers nur schwer zu begrünen, da er lediglich als gewesener Aedil relativ niedrig in der allgemeinen Hackordnung stand und vor ihm noch eine ganze Reihe gewesener Duumviri eher geeignet wären, der Delegation beizutreten.
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Sim-Off: Mit einer einfachen Zweidrittelmehrheit erkläre ich mal...
Dives nickte auf die Worte des Hortensiers und erklärte folglich:
"Dann sei hiermit beschlossen, dass wir dem Imperator Caesar Cornelius Palma Augustus zu seiner Amtseinführung das Aurum Coronarium in Form einer kunstvollen, symbolträchtigen Truhe leisten, die reich gefüllt sein soll mit Goldmünzen!" und vielleicht auch einigen silbernen, was der Duumvir jetzt und hier allerdings nicht weiter erwähnte. Es würde sich zeigen, wie viel Geld in die von Ocella angedachte Truhe hineinpassen würde. Danach würde sich diese Frage letztlich wohl entscheiden.
"Möchtest du als Vater dieses Vorschlags dich gleich selbst darum kümmern, dass Entsprechendes in die Wege geleitet wird, Helvetius? Oder hieltest du dies eher für die Aufgabe unseres ehrenwerten Quaestors?", erkundigte sich der Iulier hernach bei Ocella. Der hatte immerhin auch schon die Sache mit der Bürgerwehr auf seiner Liste und im Sinne einer guten Pflichterfüllung galt es schließlich auch manche Dinge einfach zu delegieren, wenn man sie zeitlich nicht unterbringen könnte. Doch diese Entscheidung lag ganz beim Aedil, der ja auch am besten wissen sollte, wie es bei ihm terminlich so aussah.~~~
Solange bis jemand wohlmöglich noch diesen Herennius ins Spiel brachte, wollte Dives mitnichten warten. DEM Kerl gönnte er diese Ehre als Teil der ostiensischen Gesandtschaft vor den Kaiser zu treten am allerwenigsten! Dieser Decurio hatte den Iulier schließlich einst sogar zusammenschlagen lassen, was wohl in diesem Raum nur eben diese beiden Personen wussten. Nein, DER kam bestimmt nicht mit! Da hatte der Duumvir genügend andere Freunde, die er dem Ordo Decurionum als geeignete Vertreter vorschlagen konnte:
"Was hielte der Ordo Decurionum vielleicht von dem Vorschlag den Verwalter der ostiensischen Häfen, Nero Sulpicius Cornuntus, mit in die Delegation aufzunehmen? Er ist, wie der Decurio Germanicus im Bereich der Häfen beschäftigt und hat darüber hinaus ansehnlich mit der Classis Misenensis zusammengearbeitet. Zweifellos ist er ein ehrenwerter Mann, der diese Auszeichnung für seine Dienste in schwersten Zeiten durchaus verdient hätte!", machte eben Dives einen Vorschlag und versuchte damit auch zu zeigen, dass seine Freundschaft einem noch immer das eine oder andere Privileg bescheren könnte... -
Ocella nickte zufrieden ob der Annahme seines Vorschlags. Ohne große Gegenrede war er letztlich angenommen wurden und Ocella war froh, dass sein Vorschlag letztlich maßgeblich für das Geschenk für den Cornelier sein würde. Für die Antwort auf die Frage des Duumvirs erhob sich Ocella erneut. Er selbst würde wohl mit der Organisation der Bürgerwehr gut ausgelastet sein und sein Collega Vaticanus würde wohl weiterhin gut mit dem Tempelbau ausgelastet sein.
Ich übertrage diese Aufgabe gerne dem ehrenwerten Quaestor Asinius.
sagte er kurz und setzte sich dann wieder Celer würde das Kind schon schaukeln. Und im Zweifel könnte er ja immer auch auf die Beziehungen von Vaticanus und Ocella zurückgreifen.
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Beim anderen Thema tat Ocella seine Zustimmung wieder mit akzentuiertem deutlichen Nicken kund. Unterstützung für diesen Vorschlag kam auch von den Anhängern der aktuellen Stadtverwaltung, während bei den Gegnern nur ein leises Murren zu hören war.
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| Potitus Asinius Celer
QUAESTOR - OSTIA
KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES"Mit Freuden nehme ich diese Aufgabe an!", erklärte nach der verständlichen Absage des Helvetiers der Quaestor, womit es in dieser Sache nicht mehr viel zu sagen gab.
"Dann sei dies hiermit beschlossen.", verkündete der iulische Duumvir, bevor er nach einer kurzen Zäsur zu der Gesandten-Frage überleitete.~~~
Und bei jener Problematik fand man offenbar auch schnell einen Konsens, begehrte doch niemand wirklich offen gegen den iulischen Vorschlag auf. So also fasste Dives letztlich auch hier ohne eine weitere Abstimmung zusammen.
"Damit also ergeht aufgrund fehlender Gegenrede und keinerlei Alternativvorschlägen der Beschluss, dass sich die Gesandtschaft zusammensetzen wird aus Nero Sulpicius Cornuntus, dem verdienten Verwalter der ostiensischen Häfen, Iullus Cassius Hemina Maior, dem zweimaligen Praefectus Ostiensis und gewesenen Duumvir von Ostia, Titus Helvetius Ocella, dem amtierenden Aedilis Mercatuum der Civitas, weiterhin dem Pontifex Vulcani, sowie meiner Person.", verkündete er und ließ zum deutlichen Abschluss auch dieses Tagesordnungspunktes eine merkliche Pause folgen."Folglich kommen wird nun zum dritten Punkt unserer heutigen Tagesordnung, einer neuen Marktordnung für die Civitas Ostia. Ich übergebe dafür das Wort dem amtierenden Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella.", leitete der Duumvir das Thema ein und blickte dann vielsagend zum aufgerufenen Aedil.
"Bitte." Anschließend setzte er sich und war gespannt auf den Vortrag, dessen Inhalt ihm ja bereits mehr oder weniger bekannt war. -
Titel: Marktordnung der Civitas Ostia
I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen und nur in den Marktzeiten erlaubt.
III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes temporär zu schließen.
VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz. Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde.
IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
XIV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
XV. Die Entscheidung über die Qualität der Waren unterliegt der Stadtverwaltung.
XVI. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten.
XVII. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
XVIII. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
XIX. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
XX Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt und/oder ein temporärer Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung
XXI. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung ist es der Stadtverwaltung erlaubt, einen endgültigen Entzug des Standplatzes auszusprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
XXII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXIII. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.Nach dem Abschluss der beiden ersten Themen ging es also nun um die Marktordnung. Ocella gab den anwesenden Servi Publici ein Zeichen und diese teilten nochmal an jene Decurionen Tabulae mit Kopien aus, die bislang keine genommen hatten oder den Entwurf offensichtlich noch nicht kannten. Sodann erhob sich der Aedil und ergriff das Wort:
Werte Decuriones!
Bereits seit Anfang der aktuellen Amtszeit arbeitete die Stadtverwaltung an einer Marktordnung, die ich euch nun endlich präsentieren darf. Sie regelt dabei das, was geregelt werden muss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Marktordnung besteht demnach aus dreiundzwanzig Punkte, die inhaltlich gruppiert sind und damit größtmögliche Übersichtlichkeit bieten.
Ocella machte eine kurze Pause und sah sich durch das Nicken einiger Decurionen bestätigt fortzufahren.
Die ersten sechs Punkte regeln grunsätzliche Fragen, darunter die Vergabe von Standplätzen, Hinderungsgründe für die Vergabe und das generelle Weisungsrecht der Stadtverwaltung. Die Punkte VII bis XII klären Fragen zur allgemeinen Sicherheit auf der Marktplatz. In den Punkten XIII bis XIX werden Fragen zur Qualität von Waren sowie kleinere Verhaltensvorschriften festgelegt. Der letzte Block, die Punkte XX bis XXII definieren Sanktionen gegen Regelverstöße.
Soviel zur inhaltlichen Zusammenfassung. Die war zwar recht dröge, aber man kam ja nie dran vorbei, eine solche zu bieten, damit die lesefaulen Decuriones auch wissen, was man hier überhaupt einbringt.
Die Stadtverwaltung schafft mit dieser Marktordnung verbindliche Regelungen für den Marktbetrieb, der das Herz unseres städtischen Lebens darstellt. Als Stadt der Händler liegt es an uns, ebenjenen eine sichere Arbeitsgrundlage zu bieten, aber auch klar zu machen, dass es im Sinne des rechtschaffenen Handels Regeln gibt, an die sie sich halten müssen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Sicherheit noch mehr Händler in unsere Stadt ziehen wird. Und davon können wir nur profitieren. Daher rufe ich euch dazu auf, werte Väter unserer geliebten Heimatstadt: Gebt dieser Marktordnung eure Stimme und stützt das Motto unserer geliebten Heimatstadt "Per Mercaturam Ad Monetam" mit diesem klaren und stabilen Fundament!
Nach den letzten Worten setzte er sich wieder und erwartete die Redebeiträge der übrigen Decurionen.
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