Praefectus Vehiculorum

"Es drängt nicht, nimm dir alle Zeit die du brauchst." Er faltete seine Hände zusammen und fügte hinzu: "Außerdem wüßte ich gerne, was benötigt wird. Also braucht es Pferde, Wägen, Renovierungen von Stationen usw.

Auch dafür kannst du dir Zeit nehmen, ich hätte es eben gerne beides nur so komplett wie möglich."

Nachdenklich schob ich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Es ist nur...ich weiß nicht wie lange ich noch Praefectus Vehiculorum bin...ich kandidiere derzeit für die Quaestur..."

"Ahja..." das alte Leid. "Nun ich weiß ja nicht wie es dann in Italien weiter gehen wird, vielleicht kannst du ja beginnen und es mir zukommen lassen. Das Andere müßte ich dann eben mit dem LAPP Italiens absprechen, gef. selber recharchieren." Wie er diese Konstellation "Selber machen" hasste, eigentlich hatte er schon gehofft es abschieben zu können.

"Glaubst du, du kannst noch einen Teil davon erledigen?"

Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß nicht...kommt darauf an, ob ich die Scriba finde, die noch etwas für mich erledigen sollte. Wenn nicht muss ich das nämlich selbst übernehmen..."
Und sie wird in weitem Bogen aus der Regia befördert, dafür würde ich sorgen

"Nun gut, ich übe mich also in Geduld." ansonsten müßte ich es einfach dem LAPP Felix aufdrücken, dachte er und verzog das Gesicht erneut zu einem Lächeln.

"Ich denke mal du hast keine Wünsche bisher, was die Ausrüstung anbelangt, oder anderweitige Fragen?" Sie schien ihm ja fast schon glücklich durch ihre Quästor ein unbeliebtes Amt abzuwerfen, so erwartete er auch keine größeren Angaben und schaute sie mit Bedacht an. Eins mußte er sagen, die weiblichen PV waren ihm schon immer die Liebsten. Sein Blick glitt und fand sich dann mit einem Lächeln in ihren Augen wieder.

Ich dachte nach und ließ die kurze 'Musterung' geduldig über mich ergehen und erwiderte schießlich freundlich das Lächeln.
"Hm...die Tabellarii haben sich bisher noch über nichts beschwert, daher nehme ich an, dass alles in Ordnung ist...nur ich glaube, einige der Beamten sollten ausgetauscht werden. Du hast ja gesehen, welche...", wie drückte man das nun so aus, dass es nicht allzu beleidigend klang? "...kompetenten Mitarbeiter es hier gibt."
Andererseits würde vielleicht auch nur ein Sklave reichen, der die Herren und Damen ab und an aufweckte, wenn es nötig war.

"Gut, ich verabschiede mich dann mal wieder, sollten später irgendwelche Wünsche offen stehen, so sende einfach einen deiner kompetenten Mitarbeiter in mein Officum. Sollte ich nicht da sein, wird sich ein Schreiberling um die Aufnahme bemühen.

Doch nun muß ich los, ich hoffe du wirst diese Arbeit fortführen."

Ich nickte. "Sobald mir etwas auffällt wirst du der erste sein, der es erfährt."

"Gut." noch in der Tür hielt er inne und ließ den Blick gleiten, er war schon wieder zu lange von seinem Weib getrennt, warum mußte ihm das immer in solchen Augenblicken einfallen.... Mit einem Lächeln im Gesicht verließ er das Officum und machte sich auf den Weg in die Casa.

Kurz blickte ich dem Senator mit einem Schmunzeln hinterher, ehe mein Blick wieder auf die Stapel vor mir fiel. Was tat dieser Dummkopf Fusculus nur den ganzen Tag?

"Wer war das?", hörte ich nun seine Stimme an der Tür.
"Wo kommst du denn so plötzlich schon wieder her?"
"Ich...ähm..."
Fing der Kerl jetzt schon an an Türen zu lauschen? Misstrauisch zog ich eine Augenbraue nach oben. Ich beschloss - aus Rücksicht auf mein Nervenkostüm - nicht weiter zu fragen und deutete stattdessen auf die diversen Papiere.
"Was kannst du mir hierzu sagen?"
Ähm...
"Ähm..."
Warum schulte ich eigentlich nicht auf Hellseherin um?
"Sag das doch gleich, dann ist ja alles klar."
Das Gesicht, das er machte war einfach nur göttlich. Ich zog die Mundwinkel nach oben, in der Hoffnung es möge kein allzu schiefes Grinsen ergeben.
"Solltest du bei all dem Stress noch Zeit finden tu mir den Gefallen und sieh nach, ob wir aktuelle Inventarlisten haben...wenn nicht, schick Nachrichten an sämtliche Poststationen der Provinz und sag ihnen, sie sollen ihre Ausrüstung zählen."
"Äh...was?"
"Der nette Herr eben war unser aller Chef und er wüsste gern, was wir hier zur Verfügung haben."
"Oh."
"Ja, ich weiß, das artet in Arbeit aus, aber wenn du dir Mühe gibst wird dir schon kein Fingernagel abbrechen."

Er sah mich ein wenig befremdet an. Ich zuckte im Gegenzug grinsend mit den Schultern und verließ das Officium wieder.

Erwartungsgemäß war das officium leer, als ich ein letztes Mal hereinspähte.
Ich zuckte mit den Schultern - mir konnte es ja nun vorerst egal sein, ich wollte ohnehin nur kurz etwas für meinen eventuellen Nachfolger ablegen, was ich an einer nicht allzu verstaubten Stelle auf einem Tisch auch mit einem Grinsen tat, ehe ich die Regia verließ...

Agrippa trat ins Officum ein.

"Salve Praefectus,

darf ich dich bitten, diesen Brief an Lucius Decimus Martinus, Comes der Regio Tarraconensis zu zustellen?"

Praefectus? Fusculus wunderte sich etwas, aber er beschloss den Irrtum nicht aufzuklären, wo er doch nur ein kleiner Scriba war.
Er kratzte sich am strähnigen Haupthaar und nickte befllissentlich, hatte er doch, seit seine Vorgesetzte im CH tätig war nicht wirklich viel zu tun.

"Sicher Senator, ich werde mich darum kümmern.", versprach er und nahm den Brief entgegen.

Zitat

Original von Didia Aelia
Praefectus? Fusculus wunderte sich etwas, aber er beschloss den Irrtum nicht aufzuklären, wo er doch nur ein kleiner Scriba war.
Er kratzte sich am strähnigen Haupthaar und nickte befllissentlich, hatte er doch, seit seine Vorgesetzte im CH tätig war nicht wirklich viel zu tun.

"Sicher Senator, ich werde mich darum kümmern.", versprach er und nahm den Brief entgegen.

"Ich danke dir ..."

Er drückte ihm einige Sesterzen in die Hand und verschwand ...

Fusculus, wie immer nicht der hellste, erkannte nicht wer vor ihm stand und legte fragend den Kopf schief.

"Sicher...aber...seid ihr berechtigt, den Cursus Publicus zu nutzen?", fragte er und kratzte sich am Haupthaar. "Ihr seid mir nicht bekannt..."

"Oh, sicher, die Legatin von Hispania!", beeilte er sich zu sagen und sah die beiden Briefe an.

"Äh...", sagte er verlegen, als er den sich den ersten genauer ansah. "Ihr versteht...ich muss nachsehen, ob sie privat sind..."

Die Briefe wanderten in die Ablage für Postausgänge. Der nächste Tabellarius würde sie mit nach Hispania nehmen.