- Officium XXV

  • "Das habe ich. Ich bin nicht im Ritterstand, aber trotzdem habe ich Qualitäten. Man sagte mir, der Posten der Cubicularius wäre frei. Stimmt dass? Jedenfalls würde ich mich gern für diesen Posten bewerben. Ich liebe es in der Anwesendheit vom gehobenen Persönlichkeiten zu dienen. Und vor allem für den Kaiser. Ich habe auch einige Erfahrungen mit dem Umgang mit Kleider, wie Ihr seht habe ich einen guten Geschmack. In meiner Zeit am Kloster habe ich die Umgangsformen, wie sich eine Dame benimmt, verhält gegenüber dem Kaiser erlernt. Nun möchte ich sie gern umsetzen."


    Sie blicke mit großen Augen ....

  • „Ja, dieser Posten ist frei. Da hast du Recht. Ich hoffe, du bist dir auch wirklich bewusst, welchen verantwortungsvollen Posten du hier übernehmen möchtest. Als Kammerdiener des Kaisers wirst du manchmal Staatsgeheimnisse und andere "nicht für die Öffentlichkeit bestimmt" Dinge zu hören bekommen und bist zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Ansonsten, sehe ich keinen Grund warum du diesen Posten nicht bekommen kannst. Du bist also hiermit eingestellt.“

  • "Ich danke für Eurer vertrauen und werde Euch auf keiner Weise enttäuschen. Ich bin mir der Verantwortung bewusst und werde schweigen wie ein Grab. Nun bitte ich Euch mich zu unterweisen."

  • "Dein neuer Arbeitsplatz ist in erster Linie der Domus Augustana. Du bist dort der kaiserlichen Familie unterstellt. Was genau, deine Aufgaben sind, kann ich dir selbst noch nicht sagen. Das musst du schon deine neuen Dienstherren fragen. Am besten du begibst dich einmal in den Domus um dich vorzustellen. Wenn du möchtest begleite ich dich."


    Mercator lächelte sich freunflich an.

  • "Ist sehr wohlwollend von Euch mich zu begleiten. Ich nehme Euer Angebot gern an. Allein wäre ich gar nicht in der Lage, dem Kaiser gegenüber zu treten. Ich würde am ganzen Körper zittern."


    Sie blickte freundlich zurück.

  • Von Lucidus' Officium kommend steht Lucillla nun vor dem Officium ihres Onkels. Grinsend denkt sie bei sich, dass die Gens Decima sich nicht nur in den Officia Tarracos, sondern auch in denen Roms auszubreiten scheint.


    Sie klopft an der Tür.

  • Mercator kam gerade aus dem Domus Augustana zurück und sah eine junge Frau vor seinem Officium stehen, konnte sie aber nicht erkennen. von weitem rief er schon.


    "Wie kann ich euch denn helfen junges Fräulein?!"

  • Lucilla dreht sich erfreut beim Klang der Stimme ihres Onkels um.


    "Gar nicht, mein lieber Onkel. Ich bin nur hier um dich zu informieren, dass ich ein paar Tage in Rom weile."


    Sie grinst breit und muss an sich halten, nicht direkt auf ihn loszustürmen um ihn zu umarmen.

  • „Lucilla!“


    Der Name hallte durch die erwürdigen Hallen des Verwaltungstraktes. Er kam näher und nahm sie in den Arm.


    „Welche Überraschung. Ich freue mich so, dich hier zu sehen. Komm mit rein.“


    Er löste sich wieder von ihr und öffnete die Türe zu seinem Officium. Die beiden gingen hinein.


    „Was bringt dich nach Rom? Urlaub? Arbeit?“

  • Sie folgt ihm in das Officium hinein.


    "Die Arbeit weniger, doch Urlaub auch nicht wirklich. Es ist schwer, das zu erklären. Ich war gerade bei Publius Decimus Lucidus. Ich musste einfach wissen, was es mit dieser Adoption auf sich hatte. Und ich bin froh, dass ich hergekommen bin. Er ist..."


    Lucilla überlegt, wie Lucidus nun eigentlich ist. Da ihr nichts gescheiteres einfällt, fährt sie nach kurzem Zögern fort.


    "... ein wirklich netter Mensch und ich bin froh, dass Meridius ihn aufgenommen hat, jetzt wo ich die Dinge klarer sehe. Außerdem hatte ich mich so auf Livia Tertia gefreut und als ich in Tarraco ankam, war sie gerade weg. Ich habe das Gefühl, als müssten noch einige Dinge in Rom erledigt werden, bevor ich mich wieder dauerhaft in Tarraco niederlassen kann."

  • "Ich wollte nicht länger als eine Woche bleiben, doch Lucidus hat mir angeboten, dass ich ihn auf das Fest des Kaisers begleiten darf. Und das werde ich mir natürlich nicht entgehen lassen."


    Lucilla strahlt übers ganze Gesicht.


    "Welch eine Gelegenheit, all die wichtigen Personen des Imperiums kenne zu lernen! Danach jedoch werde ich relativ bald wieder abreisen. Ich möchte mein Officium in der Curie nicht all zu lange leer stehen lassen. Ich dachte daran, dass ich dann auch Maximian wieder mitnehmen kann, dann musst du keinen Sklaven mit ihm schicken."

  • "Das freut mich zu hören. Dann wird die Gens Decima ordentlich vertreten sein auf diesem Bankett. Ich habe meinen Sohn Martinus eingeladen, Maximian wird mich ebenfalls begleiten und Livia möchte ich auch bitte zu kommen."

  • "Das ist ja wunderbar."


    Für Lucilla hört es sich schon fast mehr nach einem eigenen Familienfest, als nach dem des Kaisers an. Doch natürlich spricht sie das nicht aus.


    "Ich möchte dich auch gar nicht weiter stören, Onkel Mercator. Lucidus hat mir erzählt, dass du hier ein sehr gefragter Mann bist. Wir sehen uns ja dann sicherlich bei Senator Hungaricus wieder."

  • Lucilla umarmte Mercator ebenfalls und verließ dann sein Officium.


    Mit einem kurzen Blick in alle Richtungen orientierte sie sich wieder und verließ dann den gewaltigen Palast auf direktem Weg.

  • Der Kaiser betritt etwas mürrisch den Raum, aber Mercator merkt schnell, der leichte Zorn ist nicht gegen ihn gerichtet.


    "Salve Magister, ich möchte, dass Du zwei Briefe aufsetzt und zwar an ...
    Tribunus Classis Gaius Flavius Catus (Numerus Hispanus)
    und an
    Tribunus Classis Marcus Octavius Nauticus (Classis Germanica).


    Sie mögen unverzüglich zu mir nach Roma kommen, keine Angabe von Gründen."

  • Als der Kaiser das Officium betrat stand Mercator sofort hinter seinem Schreibtisch auf. Noch bevor er sich verbeugen konnte begann der Kaiser zu sprechen, also hörte er dem Kaiser zu. Anfangs etwas verwirrt folgte Mercator seinen Worten.


    „Keine Angabe von Gründen?...... Gut! Ich werde die Schreiben sofort aufsetzen und verschicken.“

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