- Officium XXV

  • Das Anklopfen oder Grüßen vergessend platzte der Miles ins Officium des Magisters Decimus Mercator. Sichtlich aufgeregt schleppte er eine dunkle Holzkiste herein.


    Magister, wir haben das hier vor dem Tor gefunden.


    Er stellte die mit Kupferbeschlägen verschlossene Kiste auf den Boden und zog das Pergament hervor.


    Ein Präsent für Iulianus, den Herrscher der Römer.
    Von Oroes, König der Könige und Beherrscher Parthiens.


    Unsicher schaute er auf die Kiste herab.
    Soll ich sie… aufmachen?


    >> Palastwache


    edit: Link hinzugefügt

  • Mercator wollte gerade zur selbst zur Türe gehen um diese zu öffnen, da es kurz davor geklopft hatte, als ein Soldat der Palastwache hereinplatzte. Etwas verdutzt sah er den Miles an. Dann schweifte sein Blick weiter nach draußen, wo er Commodus stehen sah.


    „Commodus! Schön dich zu sehen! Komm doch herein und warte einen Moment.“


    Dann widmete er sich voll und ganz dieser merkwürdigen Kiste. Er ging in die Hocke und las die Nachricht, die auf der Kiste befestigt war. Dann stand er wieder auf.


    „Aufmachen Miles!“

  • Der Miles ging in die Hocke und untersuchte kurz die Beschläge. Dann zog er seinen Gladius und sprengte die Verschlüsse mit ein paar gezielten Hieben. Er steckte die Waffe wieder weg und hob vorsichtig den Deckel an. Der Kiste entströmte ein unangenehm beißender, schwer zu deutender Geruch nach unbekannten Ölen und Alkohol.
    Er schaute in das dunkle Gehäuse hinein und sah dunkle, feucht schimmernde Haare.


    Voll Abscheu wich er kurz zurück, doch der Magister Officiorum wies ihn mit einer Geste, den Inhalt ans Licht zu befördern. Also griff er mit sichtlichem Unwillen hinein und zog es heraus: Sie blickten in die schreckliche Fratze eines Toten!


    Vor Entsetzen entglitt dem Miles der abgetrennte, ölig einbalsamierte Schädel und fiel polternd zu Boden. Fasst hätten sie darüber das Wort übersehen, welches in die Innenseite des Deckels eingeschnitzt war:


    LAECA

  • Angewidert sah Mercator auf den abgetrennten Kopf des Verräters, der vor ihm auf dem Boden lag. Er wollte dem Miles nicht ein weiteres Mal zumuten diesen Kopf aufzuheben.


    „Informiere sofort den Kaiser.“


    Mercator wies in mit einer schnellen Handbewegung an zu gehen. Dann machte er ein paar Schritte zurück zu einem Regal und holte ein ziemlich dickes Stofftuch hervor, dass er über den Kopf warf. Er rief nach einem Diener, der den Kopf samt Tuch aufhob und zurück in die Kiste beförderte.

  • In eiliger Eile :D und völlig unangemeldet, betrat Avarus das Officum. In einer Ecke lehmelte ein Bürger und Mercator war gerade beim Aufwischen. Jedenfalls deutete er es so...


    "Salve Mecator!


    Ist dir die Tagesbeschäftigung unseres Kaisers bewußt, oder anders gefragt, wird er einige, wenige Minuten Freiraum haben? Es muß nicht lang sein. Ich möchte ihm nur dieses Säckchen übergeben..."


    Er hob einen prall gefüllten Lederbeutel nach oben -sein Gesicht zeigte das doch straffe Gewicht an- und wieß mit dem Finger darauf.


    "Keine Angst, es sind nur Münzen..."

  • Mercator stand mitten im Raum und schüttelte den Kopf. So ein Irrenhaus –dachte er sich. Er rief einen Diener, der die Kiste mit dem Kopf wegtragen sollte, dann einen Scriba, der Senator Avarus etwas ausrichten sollte und letztendlich nahm er sich selbst Zeit für seinen alten Freund Commodus.


    „Bitte nimm Platz Commodus! Es tut mir leid – du hast heute wirklich einen eigenartigen Tag erwischt. Es ist schön dich zu sehen – aber was führt dich nach Rom?“

  • Commodus setzte sich.


    "Ach, scheint doch ein ganz normaler Tag zu sein." lachte er.


    Er schaute sich etwas in dem Büro um und sagte dann: "Ich bin nach Rom gekommen um ein paar Dinge zu regeln. Ich war in der Gerichtshalle um endlich den Nachlass meines Bruders zu regeln und danach habe ich mich im Tempel der Vesta um meinen eigenen Nachlass gekümmert. Und über all dem trieb mich auch noch der Wunsch dich zu besuchen, alter Freund."

  • „Freut mich, dass du an mich gedacht hast. Kann ich dir etwas Wein anbieten?“


    Mercator stand auf und ging zu einem kleinen Tischchen, auf dem einige Becher und ein Krug mit Wein standen, als es erneut an der Türe klopfte.


    „Es tut mir wirklich Leid Commodus! Heute ist hier wirklich einiges los!“


    Er wandte sich zur Türe.


    „Herein!“

  • Nachdem er eingetreten war, wandte sich Victor an Mercator.


    "Salve, man sagte mir, ich sollte mich wegen einer Audienz beim Imperator hier melden..."

  • Mercator hatte Senator Victor schon einige male gesehen und erkannte ihn.


    „Ich Grüße Senator Victor. Heute sollte eine Audienz kein Problem sein – ich hab noch einige freie Stellen im kaiserlichen Terminkalender.“


    Mercator lachte und rief nach einem Scriba.


    „Darf ich euch fragen worum es geht?“

  • Leicht nickte Victor.


    "Das hatte ich gehofft.


    Es geht um etwas Privates, hat aber was mit des Imperators Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Exercitus Romanus zu tun."

  • Meridius betrat das Palatium Augusti und klopfte an dem Officium seines Onkels an. In den Gängen war emsiger Betrieb, hohe Offiziere und Verwaltungsbeamte kamen und gingen. Er klopfte erneut.

  • Nun musste Mercator lachen. Es war doch wie verhext! Ständig, wenn er sich Commodus widmen wollte, kam etwas dazwischen.


    „Irgendwie meint es das Schicksal heute nicht gut mit uns! Du musst mich noch einmal kurz entschuldigen Commodus.“


    Er stand erneut auf und ging ein paar Schritte Richtung Türe.


    „Ja bitte!“

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