- Officium XXV

  • Meridius trat ein und sah seinen Onkel sowie Prudentius Commodus. Er grüsste zuerst Commodus mit einem Kopfnicken und wandte sich dann an seinen Onkel.


    "Prudentius Commodus!"


    "Salve Onkel. Ich hoffe ich störe nicht. Deshalb mach ich es auch kurz. Ich bräuchte eine Audienz beim Imperator."

  • Mercator freute sich, seinen Neffen noch vor dessen Abreise nach Hispania zu sehen.


    „Natürlich Meridius! Das ist bestimmt kein Problem. Du wirst nur etwas warten müssen, da gerade Senator Victor beim Imperator ist.“


    Mercator rief einen Scriba herbei.


    „Bringe den Legaten vor die Ala Regia und sage dem Kaiser bescheid!“


    Dieser nickte zustimmend. Mercator wandte sich wieder an seinen Neffen.


    "Bitte folge dem Mann, er wird dich zum Imperator bringen. Sollten wir uns nicht mehr sehen, wünsche ich dir eine gute Heimreise!"

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Ich danke Dir, Onkel. Und ich schaue mit Sicherheit noch zu Hause und bei Dir vorbei, bevor ich gehen werde..."


    Er verabschiedete sich und verließ das Officium.

  • Mercator schüttelte lächelnd den Kopf und ging wieder zu Commodus.


    „So mein Lieber! Aber nun lass uns schnell anstoßen, bevor es wieder klopft.“


    Er lachte laut und hielt Commodus seinen Becher entgegen.

  • Wieder musste Mercator lachen.


    „Nicht ich! Der Kaiser! Ich bin nur eine Zwischenstation an der man vorbei muss!“


    Die beiden Becher krachten zusammen.


    „Auf uns mein Lieber!“


    Mercator nahm einen kräftigen Schluck.

  • Mercator seufzte.


    „Frage nicht! Du hast es gerade ja selbst gesehen. Und da geht es nur um die Audienzen.“


    Mercator nahm noch einmal einen kräftigen Schluck.


    „Wie sieht es bei dir aus? Hast du etwas in Aussicht oder bleibst du weiterhin im Ruhestand. Das passt doch gar nicht zu dir!“

  • "Eigentlich fühle ich mich ganz wohl, abgesehen von der leichten Langeweile. Ich habe vor ein paar Tagen zufällig Meridius getroffen und er bot mir an, für ihn als Verwalter zu arbeiten. Aber ich weiss nicht ob das das Richtige für mich ist."


    Er trank einen Schluck.


    "Aber ich habe mir vorgenommen auf dem Weg nach Tarraco mal in Germanien vorbei zu schauen, weil man dort Mitarbeiter für die Regionalverwaltungen sucht."

  • „Dachte ich es mir doch, dass es dich noch juckt und du nicht bei deinen Rosen bleibst! Aber Germanien! Ich weiss nicht! In letzter Zeit hört man nichts gutes von dort oben.“


    Mercator lachte.


    „Ich möchte dich natürlich nicht von deinen Plänen abbringen, aber ich hätte da auch ein Angebot für dich. Ich könnte einen fähigen Magister Memoriae gebrauchen, der mein Stellvertreter wird und einmal meinen Posten hier übernimmt, wenn ich zu Alt geworden bin.“

  • "Das klingt sehr verlockend. Aber wenn der Job auch so stressig ist wie deiner, dann glaube ich, dass du eher einen Nachfolger für mich bräuchtest als einen für mich. Ich weiss auch nicht, ob ich meine Familie wirklich dauerhaft allein lassen will."


    Er trank wieder etwas.


    "Was wären denn dann für Aufgaben zu erfüllen?"

  • Vorsichtig klopfe ich an die Tür des Quintus Decimus Mercator:


    "Salve. Mein Name ist Flavus Aelius Vassenius. Ich wollte sie fragen, ob sie vielleicht eine Arbeit für mich haben. Ich würde gerne in den Staatsdienst eintreten."

  • Es war wirklich nicht mehr zu glauben. Schon wieder klopfte es an der Türe und diesmal wartete der Besucher nicht einmal eine Erlaubnis zum eintreten ab sonder stürmte ins Officium und begann loszureden. Mercator schaute nur noch ungläubig und mit dem Kopf schüttelnd zu Commodus und begann zu schmunzeln.


    „Ich fürchte du musst mich wieder einen Augenblick entschuldigen.“


    Dann setzte er eine strenge Miene auf und erhob sich um den Besucher zu begrüßen.


    „Junger Mann! Normalerweise wartet man ab bis man hereingebeten wird, bevor man in ein fremdes Officium stürmt. Oder habe ich etwa neue Regeln des höfischen Protokolls verpasst. Ich denke nicht, denn diese werden von mir erlassen.“


    Mercator hob eine Augenbraue, kam hinter seinem Schreibtisch hervor und musterte den Mann von oben bis unten.


    „Ihr seit also aus der Gens Aleia. Das spricht für euch. Euer Benehmen leider nicht! Was könnt ihr sonst so, dass unserem Kaiser dienlich sein könnte?“

  • Entschuldigen sie bitte mein Herr. Ich war wohl zu lange zu weit weg von Rom und fernab der Zivilisation hat man die guten Manieren leider schnell verlernt. Ich bitte noch einmal um Entschuldigung. Ich wäre bereit mit meiner ganzen Tatkraft Rom als Beamter zu dienen. Mein Vetter Quarto sagte mit, sie könnten noch engagierte, junge Menschen brauchen, die geloben Rom treu zu dienen.

  • „Du würdest mich bei meinen Kanzleitätigkeiten und bei der Verwaltung der kaiserlichen Termine unterstützen. Genauere Aufgaben würde ich dir zu einem späteren Zeitpunkt zuweisen. Es ist jedenfalls ein sehr wichtiger und vertrauensvoller Posten.“

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