- Officium XXV

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Nach kurzer Zeit des Wartens konnte Modestus das Arbeitszimmer des procurator betreten. Jener erhob sich sogleich und ging auf den Annaeer zu.


    > Ich grüße dich, Annaeus Modestus, und freue mich, dass du so schnell meiner Einladung folgen konntest. Und glaube mir, der weite Weg aus Mantua wird sich für dich gelohnt haben. <


    >Salve Procurator a libellis. Man wird ja auch nicht jeden Tag an den Kaiserhof bestellt. Es freut mich natürlich so etwas zu hören. Worum geht es den genau ?.<


    sagte Modestus und freute sich. Das konnte eigentlich nur eins bedeuten. Seine Erhebung war doch noch vom Kaiser beachtet worden. Womöglich könnte er noch bei den anstehend Wahlen kandidieren. Doch schon kamen ihm Dinge, die er dann für die bevorstehende Wahl und die Kandidatur benötigen würde. Er musste eine Rede schreiben, sich eine neue toga candida schneidern lassen und noch viel mehr.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Auf sein Klopfen hin ertönte aus dem Inneren des raumes eine Stimme.
    > Bitte, tritt ein! <
    Es war der procurator a libellis, der den Flavier dort willkommen hieß, nachdem Aquilius eingetreten war.
    > Flavius Aquilius, ich grüße dich. Ich sehe, du bist meiner Bitte sehr schnell nachgekommen, mich hier aufzusuchen. <


    Ich stand dem Amtsträger direkt gegenüber, das verriet mir seine Haltung, die von einer ruhigen Art geprägt war, und antwortete auf seine Begrüßung mit einem leichten Lächeln: "Salve, Aelius Callidus. Es geschieht nicht allzu oft, an den palatium gerufen zu werden, und neben einer gewissen Neugierde trieb mich natürlich auch die Hoffnung auf etwas Positives hierher."
    Wahrscheinlich ging es fast jedem Besucher in diesem Officium so, und ich bildete da keine allzu große Ausnahme. "Zudem - Dein Schreiben enthebt mich einer grässlichen Mittagspause mit meinem collegi und deren wortreichen Schilderungen irgendwelcher absolderlicher Krankheiten, Du siehst, ich wäre zur Not auch hierher gerannt."

  • Kurz, für einen geringfügigen Augenblick, stahl sich ein Lächeln auf Dragonums Gesicht als er die feudige Nachricht vernahm, doch schon im nächsten Augenblick nahm der Octavier Haltung an und salutierte formvollendet vor dem Procurator ...


    "Ich danke euch und dem Imperator für das mir gegenüber bekundete Vertrauen und gelobe hiermit vom heutigen Tage an erneut Tag und Nacht, dem Kaiser dem römischen Volk und dem Senat mit meinem Leben zu dienen! Wenn ihr so wollt werde ich sofort meine Arbeit aufnehmen!"


    Dragonum nahm die Urlunde entgegen und wartete od der Procurator abschließend noch etwas zu sagen hatte wie etwa erste Befehle oder der gleichen ....

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Salve Procurator a libellis. Man wird ja auch nicht jeden Tag an den Kaiserhof bestellt. Es freut mich natürlich so etwas zu hören. Worum geht es den genau ?.<


    Natürlich war es Callidus bewusst, dass es sich hier um eine rein rhetorische Frage handelte, man konnte sie als Höflichkeitsfloskel bezeichnen, da der Aelier den Fall des Annaeus Modestus lange betraut hatte und nur zu gut wusste, dass Modestus gewiss auf seine Erhebung gewartet haben würde.
    Und da er ebenso wusste, dass es ein ausgesprochen langes Warten war, hielt er die Nachricht nicht lange zurück.


    > Nun, Kaeso Annaeus Modestus, der Imperator Caesar Augustus lässt dir in seiner Freigiebigkeit und Milde eine außergewöhnliche Würde zukommen und erhebt dich in den ordo senatorius. Mag es auch Zweifler geben, so genießt du das Vertrauen des Augustus für den cursus honorum, und ich bin mir angesichts der Dinge, die ich über dich vernahm, sicher, dass du dieses Vetrauen des princeps rechtfertigen wirst. <


    Callidus übergab dem Annaeer die angefertigte gesiegelte Urkunde.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    erhebe ich
    Kaeso Annaeus Modestus


    in den
    Ordo Senatorius




    - DCCCLVII AB URBE CONDITA -


    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Ich stand dem Amtsträger direkt gegenüber, das verriet mir seine Haltung, die von einer ruhigen Art geprägt war, und antwortete auf seine Begrüßung mit einem leichten Lächeln: "Salve, Aelius Callidus. Es geschieht nicht allzu oft, an den palatium gerufen zu werden, und neben einer gewissen Neugierde trieb mich natürlich auch die Hoffnung auf etwas Positives hierher."
    Wahrscheinlich ging es fast jedem Besucher in diesem Officium so, und ich bildete da keine allzu große Ausnahme. "Zudem - Dein Schreiben enthebt mich einer grässlichen Mittagspause mit meinem collegi und deren wortreichen Schilderungen irgendwelcher absolderlicher Krankheiten, Du siehst, ich wäre zur Not auch hierher gerannt."


    Amüsiert lächelte der Aelier über die durchaus entspannte Art des Flaviers, trotz der exponierten Lage, in der jener sich gerade befand.


    > Caius Flavius Aquilius, ich kann dir versprechen, dass dir bald schon alle Möglichkeiten offenstehen, die dich fernhalten von den lästigen Schilderungen appetitzügelnder Krankheitbilder. Der princeps selbst nämlich ließ dir eine besondere Ehrung zukommen. Lucius Ulpius Iulianus, Imperator Caesar Augustus und in dieser Stunde mehr denn je pater patriae, erhebt dich in den ordo senatorius.
    Mit Freude überreiche ich dir diese Urkunde, die es dir ab nun erlaubt, den cursus honorum zu beschreiten. <


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    erhebe ich
    Caius Flavius Aquilius


    in den
    Ordo Senatorius




    - DCCCLVII AB URBE CONDITA -


    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    "Ich danke euch und dem Imperator für das mir gegenüber bekundete Vertrauen und gelobe hiermit vom heutigen Tage an erneut Tag und Nacht, dem Kaiser dem römischen Volk und dem Senat mit meinem Leben zu dienen! Wenn ihr so wollt werde ich sofort meine Arbeit aufnehmen!"


    Dragonum nahm die Urlunde entgegen und wartete od der Procurator abschließend noch etwas zu sagen hatte wie etwa erste Befehle oder der gleichen ....


    > Tiberius Octavius Dragonum, deine Einheit erwartet dich und bedarf gleichsam eines fähigen Mannes. Solange ein neuer praefectus nicht ernannt ist, wirst du alle nötigen Aufgaben und die Führung der cohortes übernehmen. Ich, und weit vor mir der Augustus selbst, wünschen dir die schützende Hand der Götter bei dieser wichtigen Aufgabe. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ich danke dir abermals Procurator! Und möchte dich auch bitten dem Imperator bei nächster Gelegenheit meinen Dank und die besten Wünsche für unsere Mitrömer an der Front zu übermitteln sofern dich das nicht in deiner Arbeit behindert! Vale bene!"


    Dragonum nickte und salutierte erneut bevor er auf dem Absatz kehrt machte und sich auf den Weg zur Castra Vigilum machte ...

  • Ein Schreiber des Iuvenalis kam eilig ins Officium des Procurator a libellis in der Hand einige Schreiben.


    Salve Procurator. Ich habe hier Post für Dich. Naja, eigentlich ist es eher für den Magister Domus Augusti Aelius Quarto.


    Der Schreiber übergab die Post.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Amüsiert lächelte der Aelier über die durchaus entspannte Art des Flaviers, trotz der exponierten Lage, in der jener sich gerade befand.
    > Caius Flavius Aquilius, ich kann dir versprechen, dass dir bald schon alle Möglichkeiten offenstehen, die dich fernhalten von den lästigen Schilderungen appetitzügelnder Krankheitbilder. Der princeps selbst nämlich ließ dir eine besondere Ehrung zukommen. Lucius Ulpius Iulianus, Imperator Caesar Augustus und in dieser Stunde mehr denn je pater patriae, erhebt dich in den ordo senatorius.
    Mit Freude überreiche ich dir diese Urkunde, die es dir ab nun erlaubt, den cursus honorum zu beschreiten. <


    Es war tatsächlich passiert. Der Einfluss des Senators Purgitius Macer hatte mir diese Tür geöffnet, vor der ich so lange gestanden hatte, um mit einem gewissen Neid in das Innere des Raums zu blicken, in dem sich so viele tummelten, die allein durch die Verdienste ihrer Väter schon eintreten hatten dürfen. Und heute, an einem eigentlich vollkommen normalen und gewöhnlichen Tag, durfte ich eintreten, durch den Willen des Imperators.
    "Das ... das ist ... wunderbar!" brachte ich dann doch nach einigen Momenten des stillen Strahlens hervor und betastete die Urkunde so vorsichtig, als würde sie beim nächsten scharfen Blick eventuell zerfallen. "Ich danke Dir für diese gute Nachricht, wirklich, ich danke Dir!" Alles rückte mit einem Mal in greifbare Nähe. Die Kandidatur. Der erstrebte Weg nach oben. Und, vielleicht irgendwann, die ersehnte Rehabilitierung meiner Familie. All das mochte man mir in diesem Moment ansehen, wenn nicht gar allzu leicht von meinem Gesicht ablesen, wie erleichtert und erfreut ich gleichermaßen war.

  • Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Ein Schreiber des Iuvenalis kam eilig ins Officium des Procurator a libellis in der Hand einige Schreiben.


    Salve Procurator. Ich habe hier Post für Dich. Naja, eigentlich ist es eher für den Magister Domus Augusti Aelius Quarto.


    Der Schreiber übergab die Post.


    Der Aelier nickte dem Schreiber dankend zu und überflog das Schreiben, bevor er es auf einen Stapel legte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius


    Es schien eine den Flaviern ganz eigen Begeisterung zu sein, die sie hier auf dem Palatin zeigten. Bereits die Ernennung des Flavius Gracchus zum Senator löste bei jenem merkbare Gefühlsregungen aus, und sein Verwandter stand diesen in nichts nach. Es war jedoch klar, dass die Erhebungen des princeps noch immer als äußerstes Privileg galten, und das war auch gut so.


    > Einzig und allein dem Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus muss dein Dank gelten, Flavius Aquilius. Er ließ dir in seiner Weitsicht diese Würde zukommen. Mich freut es jedoch zu sehen, dass dir diese große Ehrung durchaus bewusst ist. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.


  • >Das ist ja wunderbar! Ich danke dir vielmals für diese Botschaft, Aelius Callidus.<


    sagte Modestus überschwänglich zu Callidus. Er würde kandidieren können. Noch dieses Jahr !


    >Nach dieser langen Zeit des Wartens habe ich schon eine Ablehung erwartet.<


    Dann sah er wieder zu dem Dokument herunter. Das Siegel des Kaisers persönlich. Bei dem Gedanken, dass der Kaiser dieses Papyrus vieleicht selbst in der Hand gehalten und mit seinem Siegel versehen hatte, wurde Modestus ehrfürchtig. Diese Urkunde würde sein lebenlang aufheben und immer mit Stolz betrachten. Der Kaiser hatte ihn also für würdig genug gehalten. Der Kaiser selbst kannte jetzt vieleicht sogar seinen Namen!

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    ....
    > Einzig und allein dem Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus muss dein Dank gelten, Flavius Aquilius. Er ließ dir in seiner Weitsicht diese Würde zukommen. Mich freut es jedoch zu sehen, dass dir diese große Ehrung durchaus bewusst ist. <


    Natürlich war ich mir dessen bewusst. Es gab nicht viele Männer, die mit einer solchen Auszeichnung rechnen durfte, und wenn ich ehrlich war, hatte ich zwar gehofft, zu ihnen zu zählen, aber nicht wirklich damit gerechnet. Es war tatsächlich eine Ehre, die mich eine Stufe über meinen Vater stellte, bereits damit war es schon erreicht, dieses Ziel, das mich seit Jahren verfolgt hatte - aber es war bei weitem nicht der Endpunkt dieses Weges, das hatte ich mir fest vorgenommen.
    "Es ist eine seltene Ehre, und dieser Ehre würdig zu sein, stimmt mich an diesem Tage sehr freudig. Wie man es einst mit Boten machte, die schlechte Nachrichten überbrachten, weisst Du ja sicherlich aus diversen Epen - ein Überbringer guter Botschaft hingegen sollte sich nicht wundern, wenn auch er in diese Freude mit einbezogen wird."


    Ich schmunzelte etwas, im Augenblick hätte ich wohl die ganze Welt umarmen können, den procurator a libellis mit eingeschlossen, auch wenn ich mir recht sicher war, dass er es nicht unbedingt begrüßen würde.
    "Sag, gibt es eine Möglichkeit, dem Imperator eine Dankesnote zukommen zu lassen? Ich weiss um die Zuverlässigkeit der Feldpost derzeit nicht unbedingt Bescheid, meine Post ins Feld wurde bisher noch nicht beantwortet ..."

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Das ist ja wunderbar! Ich danke dir vielmals für diese Botschaft, Aelius Callidus.< ... >Nach dieser langen Zeit des Wartens habe ich schon an eine Ablehung erwartet.<


    Dann sah er wieder zu dem Dokument herunter. Das Siegel des Kaisers persönlich. Bei dem Gedanken, dass der Kaiser dieses Papyrus vieleicht selbst in der Hand gehalten und mit seinem Siegel versehen hatte, wurde Modestus ehrfürchtig. Diese Urkunde würde sein lebenlang aufheben und immer mit Stolz betrachten. Der Kaiser hatte ihn also für würdig genug gehalten. Der Kaiser selbst kannte jetzt vieleicht sogar seinen Namen!


    > Gewiss war es eine lange Zeit, doch jetzt wurden dir alle Möglichkeiten gegeben, deinen Weg zu beschreiten.
    Ich werde dem princeps deinen Dank für sein Wohlwollen ausrichten. <


    Mit diesem Schritt war auch die langwierige Befragung verschiedener Männer zur Erhebung des Annaeus abgeschlossen, die durchaus kontrovers gesehen wurde. Der princeps aber hatte sich für Modestus entschieden.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius


    "Es ist eine seltene Ehre, und dieser Ehre würdig zu sein, stimmt mich an diesem Tage sehr freudig. Wie man es einst mit Boten machte, die schlechte Nachrichten überbrachten, weisst Du ja sicherlich aus diversen Epen - ein Überbringer guter Botschaft hingegen sollte sich nicht wundern, wenn auch er in diese Freude mit einbezogen wird."
    ...
    "Sag, gibt es eine Möglichkeit, dem Imperator eine Dankesnote zukommen zu lassen? Ich weiss um die Zuverlässigkeit der Feldpost derzeit nicht unbedingt Bescheid, meine Post ins Feld wurde bisher noch nicht beantwortet ..."


    > Nun, Flavius Aquilius, die an den Augustus gerichteten Briefe werden durch den cursus publicus derzeit über die Kanzlei weitergeleitet. Ich werde aber auch deinen ausdrücklichen Dank dem Imperator Caesar Augustus weitergeben. Sei unbesorgt, er wird den princeps erreichen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    Ich nickte leicht. "Ich danke Dir - und werde meinen Dank in schriftlicher Form dem princeps zukommen lassen. Und nun will ich Dich nicht weiter aufhalten - ich würde fast wetten, ich bin nicht der einzige, der dieses officium heute mit guter Laune verlässt." Damit hob ich schmunzelnd meine Urkunde und erhob mich, ihm dann abermals zunickend. "Einen ruhigen Tag wünsche ich Dir noch, procurator - und vale bene!" Ich wandte mich seiner Türe zu und war alsbald mit strahlender Laune durch diese hinaus verschwunden.

  • Ein Bote mit frischer Post aus den Tiefen des Ostens jenseits der Grenze erreicht den Palatin.


    Ex officio imperatoris
    castra aestiva ultra Edessa


    Der trauernde Pontifex Maximus grüßt das erschütterte Rom!


    Mit tiefer Bestürzung habe ich deine Nachricht erhalten, dass Rom von einem weiteren Frevel getroffen wurde. Als Pontifex Maximus bin ich der Pater der Vestalinnen und trauere um sie daher wie um eine Tochter. Ich gehe davon aus, dass in Rom bereits alles unternommen wurde, um die Stadt von dieser schändlichen Tat reinzuwaschen und die Götter zu besänftigen. Wer auch immer als Täter gestellt werden kann, ist der härtesten Strafe zuzuführen.


    Gegen solche Nachtichten tritt alles anderen in den Hintergrund. Die Armee befindet sich auf dem Weg nach Osten, den Parthern folgend. Legatus Legionis Decimus Livianus ist von einem Ausritt nicht zurückgekehrt und wir müssen davon ausgegen, dass er Kontakt mit parthischen Truppen hatte. Wir beten dafür, ihn gesund wieder zu finden. Tiberius Vitamalacus führt an seiner Stelle nun das Kommando über die Legio I.


    Die von dir genannten Beförderungen, Ernennungen und sonstigen Formalia genießen meine Zustimmung.


  • Nicht immer konnten die Briefe, die aus dem Osten nach Rom transportiert wurden, nur gute Nachrichten enthalten. Aber der Bote, der für die letzte Etappe verantwortlich war, kannte natürlich nicht den Inhalt, waren die Briefe doch versiegelt wie immer.


    Ex officio imperatoris
    castra aestiva apud Circesium


    Der kommandieren Feldherr grüßt sein geliebtes Rom!


    Ich danke dir für deine Nachrichten, die mich beruhigt stimmen angesichts der entspannten Lage in Rom. In Parthia entwickeln sich die Dinge dagegen nur sehr langsam vorteilhaft zu unseren Gunsten. Ich hoffe, die Familie des Decimus Livianus hat es gefasst aufgenommen, dass er verschollen ist - wir haben noch keine Nachricht oder Spur von ihm erhalten. Wir sind weiter auf dem Weg nach Süden, ziehen Dura Europos entgegen und lagern derzeit in der Nähe von Circesium. Schwerer parthischer Widerstand tritt uns entgegen und der Feind besticht durch seine Zähigkeit und Hinterlist. Doch alle drei Adler der Legionen stehen noch glänzend empor, auch wenn die Verlustliste der Legio X in ihrer Länge die Liste der kampfbereiten Männer um ein vielfaches übersteigt.


    Auch ich scheute nicht den Einsatz nahe des Feindes und bin nicht mehr unverwundet, ebenso wie der Kommandeur der Legio X, doch dies wird unseren Weg nicht aufhalten können. Die Legio XVI ist aus Syria auf dem Euphrates auf dem Weg, unser Heer wieder zu verstärken, so dass wir zuversichtlich sind, den Parthern bald erneut und siegreich gegenüber treten zu können.


    Richte Octavius Victor aus, dass ich seinen Brief dankend gelesen habe und es mir nur die knappe Zeit des Feldlagers nicht gestattet, ihm angemessen und persönlich zu antworten. Ich ziehe seine Maßnahmen rückwirkend nicht mehr in Zweifel und gestatte ihm gerne eine Kandidatur zum Consulat. Lasse auch in den nächsten Korrespondenzen mit den Statthaltern und Kommandeuren im ganzen Reich allen meine Grüße ausrichten und für ihre sorgsame Arbeit danken. Mögen die Götter ermöglichen, dass wir demnächst alle wieder in Rom zusammen treffen werden.


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