Ich ging aus dem Zelt und suchte meine Einheit. Die Bürger mussten wohl oder übel noch warten. Meinen Haufen bei diesen Gewusel zu finden war nicht einfach, aber dennoch gelang es mir. Ich Polierte noch schnell die sichtbaren Flecken von meiner Ausrüstung weg und gliederte mich ein. Nun standen wir da, die gesamten Legio I.
Die Felder von Picentia
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Einige Zeit später zogen die LEGIO I unter der Führung von Legat Macer und die gefangenen Soldaten der ehemaligen LEGIO XXII und LEGIO XXXII mit den Feldzeichen voran und unter dem Klang der Trompeten hinaus auf's Schlachtfeld und nahmen vor der hastig erweiterten Ehrentribüne für den Imperator Aufstellung.Kurze Zeit später traf die Leibgarde des Kaisers am Schlachtfeld ein. Optio Marcellus und eine Gruppe Prätorianer begleiteten den Kaiser auf die Ehrentribüne und bezogen Aufstellung. Der feierliche Vereidigung der Truppen konnte nun also beginnen.
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Die Stille war schon fast unheimlich, hier und da ein räusper oder das klappern einer Rüstung. Dann war es, soweit, als der Kaiser die Tribüne mit seinen Prätorianern betrat schrieen alle auf und jubelten ihn zu. Die Centurionen waren kaum in der Lage wieder Ruhe in den Haufen zu bringen, aber nach langer Zeit des Jubels kehrte wider Stille ein und alle warteten gespannt.
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MILITES STATE!
ACIEM DIRIGITE!
OCULOS PROSAM!
NUNTIO!
OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM!Imperator Caesar Augustus, Lucius Ulpius Julianus Divi Traiani Filius,
ich melde Dir die Legiones I, XIV, XXII et XXXII wie befohlen angetreten. -
OCULOS PROSAM!
MOVEMINI!Soldaten Roms.
Auf diesen Feldern hier ist eine Schande Roms geschehen.
Es starben Römer durch eines Römers Hand.Mit jedem Schlag,
mit jedem Wurf,
mit jedem Schuss,verlor Roma. Verloren wir.
Die Schlacht ist geschlagen und die Wunden verbunden.
Das Römer gegen Römer marschieren ist nicht, darf nicht normal sein, darf nicht hingenommen werden. Es werden Männer zur Rechenschaft zu ziehen sein, doch Euch, meine Brüder, den einfachen Soldaten der beiden Rebellenlegionen kann ich nicht zürnen, nur weil ihr von ehrgeizigen und gewissenlosen Seelen fehlgeleitet wurdet.Nein, ich gelobe, keiner von Euch wird bestraft werden.
Ich bin Euer Kaiser, ich bin nur stark durch Euch.
Wir haben einen von den Göttern gesegneten Bund miteinander geschlossen. Einen kameradschaftlichen Schwur gemeinsam Roms Tugenden und Roms Licht hinaus in die Welt zu tragen.Dieser Schwur sei heute erneuert.
Schwört mir erneut die Treue und die Ehre Eurer Adler sei wiederhergestellt. Kämpft wo ihr hingehört, kämpf mit und nicht gegen Euer Volk. -
MILITES STATE!
GLADIOS STRINGITE!
Sprecht mir nach!
IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE
FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR
CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS
MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO
ROMANA REPUBLICA.GLADIOS CONDITE!
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"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE
FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR
CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS
MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO
ROMANA REPUBLICA." -
IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE
FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR
CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS
MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO
ROMANA REPUBLICA. -
Die Wolken welche aufzogen wurden dichter, es fing an zu regnen.
Erst vereinzelt ein paar Tropfen, dann immer mehr... -
Mein blick fiel nach oben. Die Wolken wurden immer Dunkler und es fing an zu Regnen. Gerade jetzt... was für ein Schlechtes Zeichen, wo wir doch eben noch den Eid abgelegt hatten. Die Dicken Tropfen prasselten auf unser Helme wie kleine Kieselsteine. Immer Heftiger wurde der Regen, die Standarten wehten Wild umher und einige senkten ihre Köpfe, um ihre Gesichter einwenig vor dem Regen zu schützen.
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Ungeachtet der Feuchtigkeit von oben sprach Priscus voller Stolz mit gezogenem Schwert die Worte des Eides nach:
"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE
FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR
CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS
MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO
ROMANA REPUBLICA." -
Nachdem die Soldaten ihren Eid gesprochen hatten, traten die Kommandeure der Legionen nach vorne, um gemeinsam mit dem Imperator Auszeichnungen zu verleihen und Beförderungen vorzunehmen.
IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
UND
DES KAISERS VON ROMERNENNE ICH DEN:
DECURIO
Lucius Aurelius Commodus
BEI: LEGIO I TRAIANAMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLV A.U.C. (19.4.2005/102 n.Chr.)ZUM
CENTURIO
BEI: LEGIO I TRAIANAUND ZEICHNE IHN AUS MIT
I PHALERADER LEGATUS LEGIONIS
ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLV A.U.C.IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
UND
DES KAISERS VON ROMZEICHNE ICH DEN:
OPTIO
Gaius Tallius Priscus
BEI: LEGIO I TRAIANAMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLV A.U.C. (19.4.2005/102 n.Chr.)AUS MIT
I PHALERADER LEGATUS LEGIONIS
ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLV A.U.C. -
Nachdem die Beförderungen und Auszeichnungen verliehen worden waren, zogen die Einheiten wieder zurück ins Lager. Während die gefangenen Soldaten nun ihrer Verschiffung nach Afrika und der Rückkehr in den regulären Dienst entgegen sehen konnen und sich die Soldaten des Caesar auf den Weg zu den von Laeca besetzte Städten Unteritaliens machten, bereitete die LEGIO I die Rückverlegung ins Lager in Mantua vor.
Da der Transport zum großen Teil wieder durch die Flotte erfolgen sollten, konnten auch viele der leichter Verletzten ohne Probleme mitkommen. Für den restlichen Landweg würden Wagen zur Verfügung stehen, damit sie belastungsfrei marschieren konnten.
Langsam packten die Soldaten ihre Gepäckbündel, verarbeiteten noch Reste von Getreidebrei zu kleinen Stücken Soldatenbrot und suchten die Werkzeuge ihrer Einheiten zusammen, um sie am nächsten Tag rasch verladen zu können. -
Am nächsten Morgen standen die Soldaten früh auf und begannen mit dem Abbau des Lagers. Nicht alle Einheiten sollten auf einmal abziehen, aber die ersten Cohorten legten rasch ihre Zelte zusammen, bauten Teile der Pallisade ab und verluden alles Material auf die Tragtiere. Dann schnallten sie ihre Schilde auf den Rücken, nahmen die Tragestangen mit den Gepäckbündeln und sammelten sich zum Abmarsch. Es ging hinunter zur Küste, wo die Flotte wartete, um die Soldaten an Bord zu nehmen und nach Genua zu verschiffen.
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Priscus gehörte zu den Soldaten, die als erstes abzogen. Die Geschütze, die seine Einheit in der Schlacht erfolgreich bedient hatte, waren abgebaut und verladen worden, die Stellungen eingeebnet. Mit strengem Blick ging er im Lagerbereich seiner EInheit auf und ab und kontrollierte die Verladung des Materials. Er prüfte, ob jeder Soldat die nötige Menge Verpflegung bekommen hatte und ob alle namentlich gekennzeichneten Geräte der Einheit aufgesammelt worden waren.
Dann ging es langsam hinunter zu den Schiffen, wo sie das schwere Gepäck schon wieder absetzen konnten. Er schaute zurück auf die Felder, auf dem er seine erste Phalera errungen hatte, während das Schiff hinaus auf's Meer zog.
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Bis zum Nachmittag waren drei Cohorten unterwegs. Der Rest der Truppe war weiter damit beschäftigt, die Verschanzungen zu beseitigen und Schäden an der Brücke zu beseitigen. Auch von den ehemaligen Rebellen befanden sich mittlerweile ein beträchtlicher Teil auf dem Rückweg nach Africa.
So langsam kehrte wieder Ruhe ein auf den Feldern von Picentia. Die Bewohner der Stadt waren auch weitgehend wieder nach Hause zurück gekehrt und hatten die Schäden durch plündernde Soldaten beheben können. Die Versorgung war sichergestellt und die ersten Bauern machte sich schon daran, die zerstörten Felder wieder nutzbar zu machen.
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Meine unterstellte Kohorte war abkommandiert die Stellungen einzuebnen. Mit Schaufeln und hacken bewaffnet machten sich die Männer an die Arbeit. Ich ging auf den Aufgeschütteten Hügeln auf und ab und beobachte die Arbeiten. Die Holzverschanzungen wurden aus der Erde gerissen und verbrannt.
Ich klatschte laut in die Hände und ging durch die Reihen.
Na los, dass muss Schneller gehen Leute! Optio Catus, treib die Männer an, wir müssen bald zu den Schiffen. Notfall´s Zieht "Freiwillige" von der Zivilbevölkerung heran die uns Helfen sollen.
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Auch an den nächsten Tagen trafen wieder Schiffe der Classis am Strand ein, um weitere Truppenteile zu verlegen. Die nächsten Cohorten legten ihre Zelte zusammen, bepackten die Maultiere und verabschiedeten sich von den Feldern, auf denen sie gekämpft hatten.
Zeitgleich mit dem Abbau der Wallanlagen wurden auch die letzten Überreste der Schlacht aus dem Fluss gefischt. Auf Höhe der Brücke waren ganz schön viele Ausrüstungsstücke im Wasser versunken. Die Leichen hatte man recht bald nach der Schlacht geborgen, aber erst jetzt kehrte noch das eine oder andere Stück zu seinem Besitzer zurück oder konnte zu den persönlichen Dingen der Gefallenen gelegt werden.
Die Liste der Verluste war inzwischen vollständig und mehrfach geprüft und die Signiferi begannen mit dem Auswahlen von Geldern aus der Sterbekasse, um Bestattungen und Grabsteine zu finanzieren. Einigen Soldaten sollten entlang der Straße nach Picentia ein Grabstein gesetzt werden, für andere würden das die Angehörigen später entscheiden. -
Nach getaner Arbeit Marschierte meine Centurie zurück ins Feldlager. Ein letztes mal gab es vor der Fahrt zurück eine große Portion Puls für jeden. Eines stand fest, wenn ich wieder in Mantua bin, gehe ich in die Taverne und bestell mir dort was richtiges zu essen...
Aber das Hungergefühl war erst mal gesättigt und die Männer machten sich daran, die Zelte abzubauen und zu verstauen.Cato, lass die Männern marschbereit antreten wenn wir alles haben.
In der Zwischenzeit ging ich zu meiner Alten Turma und verabschiede mich von all diesen Fabelhafte Soldaten. Ich würde sie wirklich vermissen, nur ein paar Monate haben ich sie geführt und mich an sie gewöhnt. Und nun standen da 80 Neue. Der abschied war schnell und herzlich. Schnell deswegen, weil ich auf der anderen Seite vom Lager schon meine Marschbereiten Soldaten sah. Ich ging zurück und lief die Reihen ab. Hier standen keine Grünschnäbel mehr, hier standen nun Kampferprobte Soldaten die ihre Feuertaufe hinter sich hatten. Mit den Worten "Es geht zurück nach Hause" setzte sich die Centurie in Marsch. Durch das Feldlager vorbei an die aufgeschüttet fossa zum Strand.
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Innerhalb weniger Tage war der Abzug der Truppen weitgehend abgeschlossen. Ein Schiff nach dem anderen hatte am Strand angelegt, Soldaten und Lasttiere an Bord genommen und weggebracht. Jetzt standen nur noch wenige Zelte auf dem großen Feld und von den mächtigen Wällen waren nur noch wenige Überreste zu sehen, die die Bauern beim nächsten Umpflügen des Bodens auch verschwinden lassen würden.
Die letzten Centurien der LEGIO I stellten Marschbereitschaft her und verliessen den Schauplatz der Schlacht. Einige Pioniere und Vermesser hatten noch kurz zuvor schnell eine relativ genaue Karte der Gegend angefertigt, ohne dass genau klar war, wofür sie diese verwenden wollten. Vielleicht hatten sie ja vor, später noch einmal an den Ort ihres Sieges zurück zu kehren...
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