Das Grundstück für den Tempel des Mercurius

  • Ich betrat den Tempelplatz, kniete mich in dessen Mitte nieder und begann eine kleine Grube auszuheben. Zwei kleine Beutel aus meiner Tasche hatte ich bereits parat gelegt und sprach


    "Oh Merkur, nimm diesen Tempel zu Deinem Heim und wohne in italischer Erde" Ich lehrte den einen Beutel in die Grube "Oh Hermes, nimm diesen Tempel zu Deinem Heim und wohne in griechischer Erde"
    Ich lehrte den anderen Beutel in die Grube und sah mich um


    "Das Wasser..."

  • Ich verrührte die Erde unsere Heimat mit der italischen und griechischen und sprach dazu einige uralte Spruchformeln. Wie immer hatte ich mir meine Pontifextoga ausgiebig versaut, stand danach auf un hob die Hand

  • "Römer! Freunde! Dieser Platz ist nicht allein Hispania, nicht Italia und nicht Achaja! Dieser ist den Göttern geheiligt! Dieser Platz ist Rom!"

  • Lucilla beobachtet gespannt die Weihnung und sieht zu, wie Messalina die italienische und die griechische Erde in die Tarracos schüttet.


    Ergriffen lauscht sie den gewaltigen Worten Messalinas und spürt in ihrem Herzen deren Wahrheit. Wo die Götter sind, da ist auch immer ein Stück Rom.

  • Rufus fertigte in der Zwischenzeit auf meine Anweisung hin eine Holztafel an auf der einer der Baupläne angeschlagen wurde.


    Wir rammten den Pfahl der Tafel an einer Ecke des Grundstückes in Boden. Der Plan war nun für alle die am Grundstück vorbeikamen ersichtlich und die Bürger konnten sich ein Bild von dem wunderschönen Tempel machen der ihnen durch die Factio Aurata gestiftet wurde.


    Nachdem sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen und die Weihung des Grundstück beendet war ging es so richtig los.
    In meiner Bauablaufplanung teilte ich die einzelnen Bauabschnitte ein.
    Der erste grosse Punkt war jener der Aushubarbeiten und der Fundierungen.
    Die Arbeiter standen bereit und warteten nur darauf beginnen zu können.


    So machte ich mich ans Werk, nahm eine Schaufel in die Hand, schritt miten auf das abgesteckte Grundstück und sagte:


    "Werte Bürger!
    Es ist so weit.
    Es ist mir eine grosse Ehre als Vertreter der Factio Aurata nun den Spatenstich und die Grundsteinlegung für den Tempel des Merkurs durchführen zu dürfen.
    Nun, so lassen wir es geschehen!"


    Da ich am Tage vor der Weihe das Grundstück nochmals genauestens vermessen und mir die Umrisse der Fundamente am Grundstück mit Kalk angestreut hatte wusste ich genau wo ich den Spatenstich zu setzen hatte.


    Ich entnahm den ersten Schaufelstich dieser geweihten Erde und sprach


    "Für Merkur! Für Rom!"

  • Auch die übrigen anwesenden Zuschauer spenden Beifall. Einige verfallen sogar in ein regelrechtes Jubeln und ruf laut "Für Merkur! Für Rom!".


    Lucilla jedoch meint, dass zu ausgelassenem Jubeln noch genug Gelegenheit sein wird, wenn der Tempel erst einmal eingeweiht wird. So beschränkt sie sich darauf, nur zu klatschen und sieht sich neugierig den Plan, welchen Martinus aufgehängt hat, an.

  • Nachdem die Zuseher sich wieder in Richtung heimwärts gemacht hatten und es rund um den Bauplatz ruhig wurde lies ich die Arbeitstrupps antreten.


    Alles war ausgesteckt und angelegt worden und die Aushubarbeiten für die Fundierung des Tempels konnten beginnen.


    "Männer, fasst Schaufeln aus und legt Euch ins Zeug!
    Es geht los!
    Ihr wisst was nun zu tun ist, also macht Euch ans Werk!
    Sollten Fragen auftreten so stehe ich Euch jederzeit zur Verfügung."


    Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah dass auch eine ganze Karawane an Pferden und Eseln bereitgestellt war.
    Diese hatten die Aufgabe das Aushubmaterial an eine Stelle im inneren des Landes zu transportieren und dort wieder zu planieren.


    Frischer Kräfte und frischen Mutes machten sich die Männer an die Arbeit und begannen wie wild die Fundamente auszuheben.


    Ich stand abseits der Grabarbeiten und beobachtete von nun an das rege Treiben.

  • In den letzten Tagen hatte sich heir auf der Baustelle wirklich viel getan.
    Ich kam, wie jeden Tag mehrmals, wieder hier her um nach dem Stand der Dinge zu sehen.
    Der gesamte Arbeitstrupp war fleissig am werken und die Karawanen die das ausgehobene Material abtransportierten waren nicht zu übersehen.
    Einige Zeit noch und die Aushubarbeiten sollten fürs Erste ihr Ende finden.
    Dann war es an der Zeit die Fundamente zu betonieren.
    Ich hatte mich um die weiteren Materialliieferungen zu kümmern damit die Arbeiten rasch und zügig ohne Verzögerungen ablaufen würden.


    Ich schritt zu Rufus der hier für mich meine Ansprechperson war.
    Er kannte sich mit seinem Handwerk wirklich hervorragend aus und wusste wie etwas zu geschehen hat.
    Ich war froh dass er mir hier zur Verfügung stand denn er nahm mir einen wesentlichen Teil der Arbeit ab und ich konnte mich dabei mit ruhigem Gewissen auf ihn verlassen.


    Wir sprachen eine ganze Weile über den Fortschritt und er berichtete mir über diverse kleine Vorfälle die sich in der Zwischenzeit ereignet hatten. Auch erkundigte ich mich bei ihm bezüglich weiteren Schritten was er denn meine würde wie es weiter gehen soll.
    Es war eine tolle Baustelle. Es war ein richtiges miteinander, denn jede Hand die hier zu Werke ging war wichtig und alle die hier arbeiteten waren mit Freude am Werk.


    Während der Besprechungen machte ich mir immer wieder einige Notizen auf meine Tafeln um nichts zu vergessen.
    Als ich soweit alles abgekärt hatte und mit Rufus den weiteren Ablauf besprochen hatte machte ich mich auf den Weg um mich um die Nachschublieferungen des Materials zu kümmern.

  • Nach der Baubesprechung mit meinem Herrn machte ich wieder an die Arbeit.
    Ich sah wie zwei Arbeiter ein wenig erschöpft von den schweren Aushubtätigkeiten auf ihren Schaufeln herumlehnten.
    Ich ging zu ihnen hin


    "Habt ihr nicht gesehen dass der Architectus anwesend ist?
    Los, macht, so etwas wird hier nicht geduldet! Arbeitet weiter!"


    Die beiden riss es aus ihren Träumen und sie machten sich unverzüglich wieder an die Arbeit und schaufelten wie die Wilden weiter.


    Da sah ich auch schon die nächste kleine Panne aber mein Herr war bereits wieder hier um sich um alles zu kümmern........

  • Wieder war ich gekommen um alles zu kontrollieren und zu koordinieren als plötzlich einige der Eseln zusammenbrachen unter der schweren Last der Erde.


    Ich hatte mich sofort darum zu kümmern dass die Karawane nicht zum Stillstand kommt denn sonst trat bereits die erste Verzögerung ein.
    Also beauftragte ich einen der Arbeiter damit sich um frische Tiere zu kümmern. Es konnte sowieso nicht schaden wenn einge Lastenesel mehr vorhanden wären.


    Danach schritt ich wieder zu den ausgehobenen Fundamneten um alles genau nachzumessen.
    Kleine Korrekturen hier und dort, hin und wieder stimmte die Tiefe nicht genau und ich musste dafür sorgen dass dies nachgegraben wurde.


    Ansonsten lief es planmässig ab und die ersten Materilalieferungen zum mischen des Betons waren auch schon eingetroffen.
    Es konnte los gehen.
    Leider hätte diese Baustelle in diesem Abschnitt wohl einige Hände mehr gebrauchen können doch auch so ging es wirklich zügig voran.

  • Es freute mich Balbillus hier auf der Baustelle begrüssen zu dürfen


    "Salve Balbillus!
    Schön Euch auch hier anzutreffen. Wie gefällt Euch der Baufortschritt?
    Bald schon wird es soweit sein und der Tempel des Mercurius wird fertiggestellt sein."


    Ich war wohl mit meinen Gedanken schon ein wenig vorraus da gerade mal der erste Baubschnitt dem Ende entgegen ging.

  • Ich lächelte.....


    "Ja, ich war wohl mit meinen Gedanken schon einige Bauabschnitte weiter und sehe bereits den fertigen Tempel vor mir.
    Selbstverständlich kann ich dir gerne mehr darüber erzählen wenn du Interesse hast. Folge mir doch zu der Tafel mit den Plänen."


    Also zeigte ich Balbillus die von mir ausgefertigten Pläne




    Architectus Universalis

    Sie bauen mit Stein?
    Von Architectus Universalis muss es sein
    !



    Der Tempel des Mercurius



    Schutzgott der Händler und Reisenden



    Grundriss des Tempels


    http://www.antikefan.de/Themen/tempel/grundriss.jpg


    Legende:
    12- Stoa (Säulenhalle)
    13- Pronaos (Vorhalle)
    14- Naos (Raum für Götterbild)
    15- Statue
    16- Cella (Hauptraum für das Götterbild)
    17- Altar
    18- Stufen
    19- Opisthodomos (Raum hinter Cella)
    20- Vestibulum (hintere Vorhalle)


    Ein Detail mit dem Kapitel:


    http://www.antikefan.de/Themen/tempel/detail.jpg


    Eine konstruierte Perspektive des Tempels:


    http://www.antikefan.de/Themen/tempel/rekonstruktion_vor.jpg


    Legende:
    1 - Gebälk
    2 - Giebel
    3 - Tympanon (Giebelfeld)
    4 - Balkengerüst
    5 - Peribolus (Säulengang)
    6 - Intercolumnium (Säulenabstand)
    7 - Krepidoma (Stufenunterbau)
    8 - Antefixus (Schmuckabschlußelement)
    9 - Relief als Metope (Teil des Gebälk)
    10- Tropfenförmige Leistenverzierung
    11- Triglyphe (dreiteiliges Feld im Fries)


    Ich schlage einen Tempel mit eher
    bescheidenen Abmessungen vor.
    Er besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen Raum,
    der in der Mitte
    von einer Säulen- oder Pfeilerreihe geteilt wird.
    An der Vorderfront des Tempels sowie an den Seiten soll ein durchgehender Säulengang angebracht werden.
    Durch diesen Säulengang kommt man in das Pronaos
    (die Vorhalle) und vor dort dann in den Innenraum mit der Cella.
    Die Cella ist der Hauptraum für das Götterbild des Mercurius.
    Die Cella darf nur von den Priestern betreten werden.


    Lucius Decimus Martinus

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