Dives musste herzlich lachen, als Sedulus davon sprach, dass dessen ferde nicht mit jedem redeten. Wirklich herzallerliebst diese Vorstellung! Dann kam er zu Ostia und dessen Größe. Hier schien er nicht so ganz mitzugehen...
"Ja, klein ist Ostia ganz sicher nicht. So war das ja auch wieder nicht gemeint...", meinte Dives. Dabei musste er noch immer über den Pferdespruch schmunzeln. Nein, den ag würde er so schnell nicht vergessen!
"Aber verglichen mit Roma, der Hauptstadt und dem Zentrum des Imperiums! Über eine Million Einwohner soll die Stadt haben! Da ist Ostia doch noch meilenweit von entfernt..." Wieder so eine Sache, die Dives im Kopf hatte, von der er aber nicht mehr genau wusste, woher er diese Information hatte. Eben typisch der innere Mathematiker, der die Zahl hört, sich merkt, aber den Zusammenhang vergisst... -.-
"Und ob es hier wirklich mehr Arbeit gibt, als in der Hauptstadt... Das wage ich auch mal zu bezweifeln. Ich meine, allein die ganze Verwaltung, die ihren Sitz in Roma hat, und alles, was da so dran hängt und dazu gehört... Da kommt man sicherlich auf mehr Stellen, als hier in Ostia. Und was das Handwerk angeht, so gibt es doch in Roma so viele kleine Straßen und Gassen... Das können wir hier wohl allein mit den ansässigen Fischern, Bootbauern und ähnlichen nicht wettmachen...", schwenkte Dives den Kopf leicht von links nach rechts und umgekehrt. Es war wohl so eine Vorform des Kopfschüttelns, aber eben noch nicht ganz solches.
"Und keine Sorge, so schnell werden hier die Mieten nicht erhöht werden. Wenn du also in Ostia investieren willst, ...", deutete Dives mit breitem Grinsen und einem Augenzwinkern an. Dass er folglich nur witzelte wäre wohl kaum überhör oder übersehbar. Auf der anderen Seite wäre die Civitas vor allem Senatoren niemals abgeneigt. Eine lustige Vorstellung, wenn investiertes Geld über ein Bauprojekt direkt in den Geldbeutel des eingenen Onkel fließen würde... Aber nein, Ostia hatte ja einen fast fünfstelligen Betrag, der durch Spenden zusammengekommen war und nun verbaut werden könnte (und langsam wirklich auch mal müsste!).
"Salvete! Timon, zu Euren Diensten.", grüßte der gerufene 'Pferdeflüsterer', als alle zusammen ins Freie getreten waren. Er besah sich den edlen Hengst, der mit seinem durch und durch tiefschwarzen Fell besonders elegant wirkte. Dann wandte er sich - nicht wissend, wen genau er ansprechen müsste - wieder an die versammelte Mannschaft:
"Gibt es irgendwelchen besonderen Wünsche? Irgendetwas, das besonders zu beachten wäre?" Schließlich hatten manche Pferde Allergien oder waren in irgendeiner Weise krank, was ja noch nicht gleich ausschließen musste, dass sie reitfähig waren. Aber natürlich hatten Pferde auch für gewisses Futter vorlieben und und und. Auf all das nahm der gute Timon - der beste in Ostia - natürlich stets Rücksicht! ... wenn er denn über solcherlei Dinge aufgeklärt wurde...