• Antoninus war sich nicht sicher ob der Mann eine weitergehende Befragung überstehen würde. Das der Mann jetzt starb war äußerst ungünstig. Es war so oder so schon ein schmaler Grad einen Mann wie diesen zu foltern. Hinzu kam das der Gefangene nicht mehr der Jüngste war. „Bringt ihn zurück in seine Zelle. Ich werde mit dem Präfekten sprechen.“ Sagte er zu den zwei Soldaten und wand sich dann zum Gehen.
    Es war schwierig bei Männer von solch hohem Stand. Natürlich wog der Verdacht ein Verschwörer zu sein schon schwer. Aber Antoninus hatte keine Lust sich die Finger zu verbrennen. Es gab noch keine Handfesten beweise die eine Folter ausnahmslos möglich machte.

  • Es schien ewig her zu sein, als das jemand mit Lucianas sprach, abgesehen von einer Wache, die ab und an, sicher nicht oft genug, ein wenig trockenes Brot und Wasser durch die, nur wenig geöffnete Türe, durchschob.
    Ich war schon ziemlich abgemagert und schwach doch die Wut überwog und so begann ich zu Schrein


    "Verdammt nochmal, kommt hier mal einer und lasst mich raus? Lasst mich raus oder richtet über mich, aber so wird der Zorn der Götter über euch kommen. Wo ist dieser aufgeblasene Bauernjunge Vescularius? Wo? Er soll endlich seinen Mann stehen und mich richten, oder mich gehen lassen...... Feigling!"

  • Grob donnerte es gegen die Zellen Tür, als der genervte Wächter von dem Vinicier aus seinem Nickerchen geweckt worden war..
    "Halt die Klappe du verräterische Schlange, sonst schneid ich dir die Zunge persönlich raus hast du mich verstanden?", raunte der alte, mittlerweile bereits etwas untersetzte Prätorianer der kaum öfter als die Gefangenen aus dem Carcer herauskam.
    "Kannst deinen Tod wohl kaum erwarten was?", fragte er mit einem gehässigen Unterton anschließend.

  • "Halt dein vorlautes Maul!", brüllte der Wärter und donnerte gegen die Tür, so fest, dass etwas Staub von der Decke herunterrieselte.
    "Ein weiteres Wort gegen den neuen Kaiser, und ich Sorge dafür dass du das Tageslicht nie mehr erblickst Vinicius.", sagte er und freute sich schon darauf in Windelweich zu prügeln.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus


    Waren es Wochen oder Monate... in diesen dunklen Gefilden verschwamm die Zeit zu einer einzigen Endlosigkeit, dunkel und trostlos. Der Gefangene Consular erhielt gerade ausreichend Nahrung und Wasser um am Leben zu bleiben. Manchmal hallten Caligae und Befehle, manchmal ertönten Schreie und Wehklagen, manchmal donnerten die Wächter gegen die Türe, immer wieder und raubten jeden Schlaf, manchmal schien die ganze Welt den Gefangenen vergessen zu haben, so vollkommen vergessen als ob er längst gestorben wäre.
    Und dann, irgendwann, standen wieder zwei Prätorianersoldaten in der Zelle. Grob rissen sie den Gefangenen an den Armen hoch.
    "Mitkommen. Verhör."






  • Die beiden Soldaten schleiften den apathischen Gefangenen aus der Zelle, dann durch einen dunklen, von Verliesen gesäumten Gang. Lemurenhafte Gestalten spähten durch die Gitterstäbe. Es ging einmal wieder zum Verhörraum.





  • <<


    Meine Versprechen gegenüber dem Gefangenen hatte ich gehalten. Eine gesündere Zelle (eine von denen, die für hochgestelltere Insassen bestimmt waren) mit mehr Licht und Luft, ordentliches Essen, keine Folter. Dazu sah einer der ehemaligen Leibärzte des ermordeten Kaisers (die noch immer inhaftiert waren) regelmäßig nach ihm, versorgte ihn, unter Aufsicht. Das Risiko trug ich anfangs zähneknirschend.... dann wurde ich selbst Gardekommandant und damit in der Hinsicht gelassener.
    Ausserdem hatte ich mich, nach der ganzen Verwirrung beim letzten Mal, mit meiner klugen Schwester beraten und war mir nun wieder klarer über das Ziel, das ich zu verfolgen hatte.
    So kam ich eines Tages erneut zu dem Gefangenen, betrat seine Zelle. Ein loyaler Gardist hielt draussen Wache, ich wollte ungestört reden können. Knirschend schloss sich die Türe, ich sah mich um, und obgleich es eines der netteren Verliese war, lief es mir kalt über den Rücken bei dem Gedanken: Grauenvoll. Hoffentlich muß ICH nie wieder an so einem Ort einsitzen!
    "Salve Senator Vinicius."

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  • Es waren Tage vergangen, oder waren es eher Monate? Wer wusste das schon, ich zumindest nicht. Ich hatte die Zeit verloren in dem Verlies, doch zumindest wurde nach mir gesehen, Ärzte kümmerten sich ein wenig um mich, ich bekam besseres Essen und hatte frische Luft.
    Dennoch hatte ich irgendwann aufgehört die Tage zu zählen, wartete ständig darauf wieder verhört zu werden und gefoltert.


    Plötzlich trat jemand in die Zelle und nannte mich Senator, ich blickte hoch, konnte mich an das Gesicht erinnern, aber woher, wusste ich nicht mehr und schon gar nicht mehr, dass er der Mann war dem ich die bessere Behandlung zu verdanken hatte.
    So musste ein einfaches "Salve" reichen!

  • "Geht es dir besser, Senator?" fragte ich. Er sah auf jeden Fall besser aus, nicht mehr so, als stünde er schon mit einem Fuß auf Charons Fähre. Und der Medicus hatte mir auch von Fortschritten berichtet. Aber Vinicius' Blick war leer... Ich konnte nur hoffen dass der alte Mann nicht den Verstand verloren hatte.

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  • Etwas verwirrt musste ich schon aussehen..... warum fragte mich dieser Prätorianer, ob es mir besser ging. Was war passiert, hatte ich wirklich alles vergessen, oder brauchte es nur einen Schubs in die richtige Richtung....


    Verlegen antwortete ich "ähm... ja, es geht einigermassen!"


  • Angesichts unserer Umgebung, brachte dieser kleine Wortwechsel mehr als einen Hauch von Absurdität mit sich. Ich ging auf den Gefangenen zu, und neben ihm in die Hocke, sprach mit gedämpfter Stimme weiter.
    "Es gibt Schwierigkeiten. Ich kann dich nicht länger... jedenfalls nicht viel länger... beschützen."

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  • Verwirrt blickte ich hoch "Beschützen? Wovor denn?" Ich deutete auf die Wände der Zellen "Vor dem da?"


    Dann sah ich den Mann genauer an, und es dämmerte mir.... das letzte Verhör, was ich gesagt hatte und wer er war....


    "Was erwartest du von mir? Ich habe dir alles gesagt!"

  • Unwillkürlich folgte ich mit dem Blick seinem Deuten, sah etwas verwirrt auf die Wände der Zelle.
    "Ähm..." Aber dann kehrte so etwas wie Klarheit in seine Worte ein, und mit einem Mal lag mir eine ganz bestimmte Frage auf der Zunge, eine Frage an die ich vorher gar nicht gedacht hatte, nicht dran zu denken gewagt hätte... eigentlich hatte ich etwas völlig anderes sagen wollen, aber die Frage schob sich unerbittlich in den Vordergrund, sie lag in der Luft, sie klang mir praktisch schon in den Ohren, und ergriff sozusagen ohne mein Zutun Besitz von meinem Mund und manifestierte sich mit drängender Intensität in den Worten:
    "Ich muß wissen, bitte sag mir: Manius Flavius Gracchus... welche Rolle spielte er in eurer Verschwörung?!"

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  • Ich sah ihn an, hörte den Namen, runzelte fragend die Stirn ".... Manius Gracchus.... ich kenne den Namen...." dann übrlegte ich nochmal und nickte ".... ja, er war dabei, er wollte helfen, Rom zu befreien!"


    Dann zog Trauer in mein Gesicht, denn ich wusste nicht wie die Dinge in Rom überhaupt standen....

  • "War er..." Nicht fragen, Faustus. NICHT FRAGEN. Einmal gefragt, und du wirst es nie wieder rückgängig machen können... Aber ich fragte es doch. Ich mußte wissen woran ich war! In Manius' Gegenwart, umhüllt von der Gewissheit der Liebe, war ich mir da ganz sicher, vertraute ihm voll und ganz, aber... wenn ich alleine war... und mit einigermaßen kühlem Kopf nachdachte... und die Schlüsse aus den Ermittlungen zog... war da ein böses, schmerzhaftes Nagen.... Ich näherte mein Gesicht dem des Gefangenen, suchte seinen Blick, fixierte ihn mit aller Kraft mit dem meinen, als könnte ich ihm allein damit die Antwort entreißen.
    "Um Rom zu befreien..... hat Manius Gracchus da euren Anschlag auf Valerianus befürwortet?! Oder - hat er sich dagegen ausgesprochen?!"

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  • "Dafür oder dagegen, was macht das für einen Unterschied? Die Abstimmung ergab ein Ergebnis, wer damals wofür gestimmt hatte, weiß ich heute nicht mehr!"

    Ich blickte zu Boden, dachte nach um dann mit etwas festerer Stimme zu sprechen


    "Valerianus war nicht das eigentliche Ziel, aber wenn er nicht so verbohrt und blind gewesen wäre, würde Rom jetzt nicht da sein, wo es ist...... regiert von einem Diktator. Ich bereue nur, dass der Senat und wir viel zu lange zugesehen haben, wie Vescualrius uns langsam aber sicher, alle Macht entzogen hat! Schande über uns, Schande über den Senat!"

  • Eine Abstimmung über das Leben der kaiserlichen Familie?! Wenn Senatoren konspirierten, dann lag das wohl nahe! Machte es einen Unterschied – ich wußte es nicht, wußte nur, dass ich nicht gehört hatte, was ich hatte hören wollen.
    "Er... hat mit abgestimmt?" widerholte ich töricht.
    Ein verwirrter alter Mann. Wahrscheinlich bringt er längst alles durcheinander. Wem willst du eher Glauben schenken, Faustus, ihm oder deinem Geliebten?!
    Vinicius begann wieder sich zu rechtfertigen, zugleich sich anzuklagen – wie entsetzlich, mit solchen Gedanken ganz allein eingesperrt zu sein, er peinigte sich ganz von selbst, es bedurfte gar keines Folterknechtes mehr. Aber ich hörte ihm nicht zu, all mein Denken, Hoffen und Fürchten ballte sich zusammen auf diesen einen Punkt:
    "Bitte, Vinicius, sag mir, erinnere dich, sag mir die Wahrheit, ich muß es wissen! Hat er mit abgestimmt?! Wußte er von dem Plan gegen Valerianus!?"

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  • "Natürlich wusste er davon, alle die eingeweiht wurden wussten davon......" dann sah ich an die Decke, die Zellenwände, den Boden, verwirrt, nachdenklich.
    Dann sah ich den Decimus wieder an ".... wie war sein Name, sagtest du? Ich weiss es nicht mehr genau, wer alles dabei war, ausserdem hatten sich einige aus der Sache entfernt, als sie den Plan hörten...... aber gehört haben sie ihn!"

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