Küche der Casa

  • Eila hörte sich, wenn auch enttäuscht, die Worte der anderen an. Sowohl Witjon als auch Phelan waren ihr in den Rücken gefallen. Doch sie war stolz genug, um sich an ihr Wort zu halten und nichts weiter dazu zu sagen. Sie nickte nur, als ihr Bruder meinte, die Sache wäre entschieden.


    Ein klein wenig tat ihr Sontje schon Leid. Eila wusste, wie es war, ihren Bruder in Gefahr zu wissen und auch ihr würde es schwer fallen hier in der Casa zu harren, stetig hoffend, dass bloß alle gesund wieder nach Hause kommen würden. Vielleicht, dachte sie dann allerdings, war es auch ganz gut so. Sie hatte vor, einiges in der Casa zu erledigen und das wäre einfacher, wenn die Männer nicht ständig irgendwelche Dinge anstellten.


    Auf alle Fälle würde sie mit Loki noch einmal reden müssen, bevor es losginge.
    "Wann werdet ihr aufbrechen?", war das erste, was sie nach Albins Erklärung wieder von sich gab.

  • Noch ganz in seiner Gedankenwelt versunken bemerkte Rodrik die entgeisterten Blicke seiner Familie nicht. Zu sehr gefiel ihm die Vorstellung. Es störte ihn dabei auch nicht, dass die Ausführung seiner Vorstellung schwer bis überhaupt nicht machbar war. Seine Fantasie zählte in diesem Augenblick und er wusste, dass ihn dieser Gedanke noch einige Tage beschäftigen würde. Und vermutlich auch einige Nächte. Höhö. Erst als er von Sontje gestoßen wurde, kam er wieder zu sich, griente dabei weiter. "Wär schon ein Hammer, nicht wahr?" Man könnte sich nun denken, dass es Rodrik peinlich sein sollte, solche merkwürdigen Gedanken zu haben, doch weit gefehlt. Mit einem Mal hatte er ein halbes Wurstbrot in der Hand und biss rein. Mit sich selbst zufrieden lehnte er sich zurück und hörte zu, was da eigentlich vor sich abging.

  • Silkos Freude über den Ausflug nach Germania Magna fand ein jähes Ende. Es konnte nicht gut sein, eine germanische Hexe zu besuchen. Er würde auf jeden Fall etwas mitnehmen, was ihm Schutz gewähren würde. Ja, er würde die von ihm geschnitzten Statuen von Bastet und Sachmet mit sich nehmen. Vor anderen Stämmen oder Räubern hatte er keine Angst...aber eine Hexe, die offenbar direkten Kontakt zu fremden Göttern hatte, vielleicht waren es ja Dämonen der Unterwelt, das war eine unberechenbare Gefahr.


    Was ihm aber noch ein wenig mehr Sorgen machte, war die Frauen hier mit Albin und Rodrik alleine zu lassen. Albin war alt und Rodrik hatte ein Alkoholproblem oder war schwachsinnig und die beiden solten Eila, Sontje, Dagny, Lanthild und Sveija beschützen? Daran änderte auch die Hühnerbrust Pepino nichts. Marga spielte in seinen Gedanken keine Rolle, die musste so wenig beschützt werden wie ein Gebetsfelsen.


    Silko trat einen Schritt nach vorne,legte seine Pranken auf Rodriks Schultern und drückte ein wenig. Nicht so fest das es ihm weh tat, er wollte ihm nur zeigen, dass er hinter ihm stand und nicht erschrack wenn Silko nun das erste Mal seine Stimme erhob.


    "Wir sollten die Reise so gut es geht geheim halten. Wir alle wissen, was mit Sveija passiert ist und das wir einen römischen Spitzel im Haus hatten. Wenn zu viele von unserer Abwesenheit wissen, wäre das sicher eine verlockende Einladung für die Feinde der Familie. Die Übungen mit Schwert, Speer und Bogen beginnen morgen früh."


    Mehr hatte er dazu nicht zu sagen. Wie Loki, Witjon und Phelan ihre Abwesenheit verschleierten war ihre Sache, zual Silko ja noch nicht mal wusste wie lange ihre Reise gehen würde.

  • "Ich glaube das mit dem Geheimhalten kannst du vergessen... zumindest unsere kollektive Abwesenheit wird auffallen, aber ich gehe davon aus, dass sich gewisse Dinge eh beruhigt haben. Wir sagen einfach, dass wir zu den Mattiakern, ziehen... achja, apropos.. eh, Mattiaker...", da fiel Lando doch gleich wieder etwas ein, "Wie ihr vielleicht wisst, ist Rodewini von den Mattiakern auf uns zugekommen, und hat uns eine Verbindung mit seinem Stamm vorgeschlagen. Zu diesem Zwecke sollte einer von uns eine Edelfrau aus der engeren Sippe Rodewinis heiraten. Eh...", er stockte, und irgendwie fiel es ihm schwer das auszusprechen, was da noch kommen sollte, "Also... eh... die Frau wird Elfleda sein, Tochter des Sarwolfs... und naja,... der Kerl bin ich."


    Jetzt war es raus.

  • Ahja, schön schön, das klang nach einem guten Plan. Wenigstens die Wichter blieben hier. Und das Silko ihm nicht zutraute, die Wichter verteidigen zu können, empfand Albin schon fast als empörend, immerhin hatte er früher unter Tjaard gedient, und mehr als nur einen Feind erschlagen. Allerdings wusste er nicht mehr, wie lange das jetzt letztendlich schon her war... gerade als er mitten in den Überlegungen war, wann denn das letzte Mal von seiner Hand Feindesblut vergossen worden war, ließ Lando die nächste Bombe platzen!


    Dieses Mal war es an Albin sich zu verschlucken, Milch lief aus seiner Nase, und es dauerte einige Momente, bis er sich, dank Margas Rückenklopfen, wieder gefasst hatte, nur um Lando danach fassungslos anzustarren... der Junge wollte heiraten?


    Das bedeutete, dass Lando sich auch vermehren würde. Vermehren! Albin wünschte sich augenblicklich in das Castellum, nackt, unbewaffnet und mit einem ROMANI EUNT DOMUS-Schild um den Hals. Vorher würde er noch die Bewohner der Casa erschlagen, damit diese das Drama nichtmehr miterleben mussten.


    Auf einmal wollte Albin nurnoch weinen... nein, wollte er natürlich nicht, er war ja ein Mann, und deshalb weinte irgendwo in einem Paralleluniversum eine alte Albina, während Albin Lando nurnoch weiter irre anglotzte...

  • Rodrik hatte gerade sein Wurstbrot fertig gekaut und geschluckt (es war ja nur ein kleines, weil die Hälfte von Sontjes), da spürte er ein Händepaar auf seinen Schultern. Irritiert blickte er auf beide Schultern (natürlich nach einander und nicht zugleich) und dann nach oben in das Gesicht (eher den unteren Teil des Gesichtes) von Silko. Was Silko damit bezwecken wollte, war ihm nicht ganz klar. Vielleicht eine Art Willkommensgruss? Eine Aufnahme in die Familie? Akzeptanz? Ja, das musste es sein, befand Rodrik. Aber bei der Fresse von Balder, wie ein Mann nur so schwarz sein konnte, das verstand er überhaupt nicht. Vielleicht oder ganz sicher würde Rodrik ihn einmal darauf ansprechen.


    "Elfi? Du heiratest Elfi?" Rodrik staunte. "Nicht schlecht, Alter! Steiler Zahn! Höhöhö!" rief er aus und hob grinsend beide Daumen. :dafuer: :dafuer:

  • Sontje blinzelte zu Lando zurück, zeigte ihm die steilste Stinrfalte auf ihrer Stirn, die sie fabrizieren konnte. Sie erhob sich, als Lando erneut zu sprechen begann und dass was er über die Lippen brachte, es brachte sie durcheinander. Ein Spitzel im Haus? Davon hatte sie nichts mitbekommen! Ja.. sie fand es absurd und platzte sogleich mit ihren Gedanken heraus. "Das ist völlig absurd was du eben gesagt hast. Du und heiraten? Ich glaube es nicht... echt nicht! Erst die gefährliche Reise, bei der du meinen Bruder mitnehmen möchtest und jetzt die Heirat. Vom Spitzel habe ich überhaupt nichts mitbekommen! Welche deiner Pläne verschweigst du uns noch?"


    Selbst Albin schien nicht mit einer Heirat Landos gerechnet zu haben, schon gar nicht zu reden von Marga! Nun erhob sie sich aber endgültig von ihrem Sitzplatz und bekam Rodriks lustig gemeinten Ausbruch mit. Sontje stupste ihn mit warnendem Blick an. "Rodrik! Dieses Thema ist nicht zum Lachen und Scherzen!" ermahnte sie ihn mit lauterer Stimme und sah Silko sowie ihren Bruder kurz an. "Wenn du fertig bist mit Frühstücken solltest du endlich deine Schuhe anziehen gehen." fügte sie hinzu und ging zur Küchentür. "Mir ist der Appetit vergangen.."

  • Beruhigt aß der junge Duccier sein Wurstbrot weiter, als die Situation entschärft zu sein schien. Doch der Schein trog. Direkt platzte Loki mit der nächsten Neuigkeit raus. Platzen war vielleicht ein wenig übertrieben, Phelan hatte seinen Vetter noch nie so unsicher gesehen, sonst war er immer prompt, direkt und gewissenhaft heraus, aber jetzt .. war es ihm irgendwie unangenehm? Nein, wahrscheinlich wusste er nur nicht recht wie er seiner Familie das eben mal so nebenbei sagen sollte.


    Sagen konnte der junge Priester dazu nichts, Rodrik nahm wiedermal das erste Wort in den Mund und musste wieder pubertäres Gefasel fallen lassen.
    Phelan rollte nur müde die Augen, welche jedoch schlagartig diese 8o Form annahmen, als seine Schwester nur so vor Wut trotzte.
    So hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt. Er würde sie allerdings keinesfalls jetzt ziehen lassen. Was er gut fand war das, was sie zu Rodrik sagte, endlich brachte es mal eine(r) auf den Tisch.


    "Sontje halt! Bleib bitte hier, sei vernünftig .. ich bin mindestens genauso überrascht wie du darüber .." er drehte seinen Blick kurz zu Loki und änderte kurz den Tonfall "von dem Spitzel wusste ich allerdings auch noch nichts .." äußerte er übergangen gefühlt und richtete wieder das Wort an Sontje.


    "Sei nicht beleidigt und komm her.." er stieß Rodrik an, damit dieser von ihm weg rutschte, sodass Sontje sich neben ihren Bruder setzten konnte. "Solang es nur der Appetit ist .." grinste er sie an. Es war dieses geschwisterliche Grinsen, dass sie eigentlich zur Vernunft bringen sollte. Sie waren Zwillinge, jeder beeinflusste den anderen und trennen konnte man sie schon gar nicht.

  • War Rodrik vorher schon nicht in Familieninterna eingewiesen worden, spätestens zu diesem Zeitpunkt kannte er sich wirklich nicht mehr aus. Wieso fuhr Sontje ihn an? Wieso reagierten eigentlich alle hier so merkwürdig? Und was bei Thors Hammer hatten seine Schuhe jetzt damit zu tun? Dass er jetzt von Phelan geschubst wurde, passte vollkommen dazu.


    "Was ist denn?" stellte Rodrik die Frage, vornehmlich an Sontje, indirekt jedoch an jeden Anwesenden hier. "Eine Hochzeit ist doch was gutes, was zum Feiern." Er war irritiert. "Und ich kenne Elfi... also Elfleda. Ihre Sippe ist nicht weit weg von meiner. Und sie ist wirklich ein steiler Zahn." Je mehr er in den wenigen Augenblicken, die er gerade zur Verfügung hatte, darüber nachdachte, desto weniger verstand er die Situation hier.

  • Endlich sprach Phelan sie an, sagte etwas. Sie verharrte noch ein Weilchen an der Tür, blickte trotzig in die Runde. "Ich bin vernünftig.. ich bin lediglich beleidigt, dass er wohl schon alles abgemacht hat und vor seine vollendeten Tatsachen gestellt werden. Mutter hätte alles mit uns vorher besprochen und Vater hätte bestimmt auf den Tisch gehauen."


    Schliesslich gab sie nach, erwiderte Phelans Grinsen und trottete zurück zur Bank, wo sie sich nun direkt neben Phelan und Rodrik setzte. "Ach Rodrik, ich versuche es dir zu erklären. Lando will zack, bumm, krach heiraten und wir sitzen nichts ahnend beisammen und fühlen uns nach seiner allerneuesten Mitteilung ziemlich überrascht, gelinde gesagt übergangen. Du kennst Landos zukünftige Frau schon? Aus deiner Sippe?? Mhmhm.. weisst du was? Vergiss deine Schuhe, ich mache dir noch ein Brot, du kannst es ganz essen. Ich habe immer noch keinen Hunger mehr." Sontje blickte Lando nicht mehr an und kümmerte sich um den Jungen neben ihr beziehungsweise schmierte ihm noch ein Wurstbrot und begann einen Apfel zu schälen und in kleine Stückchen zu zerteilen. Sie wirkte konzentriert, machte sich aber heimlich Gedanken um die neue Frau.

  • Lando überlegte einige Sekunden ernst, ob er Sontje jetzt persönlich zurechtweisen sollte, oder ob er ihrem Bruder eine zweite Chance gab, dies zu tun. Ernst blickte er gerade aus, niemanden anblickend, denn das Verhalten von Sontje verwirrte ihn schon: sie war eine der Personen gewesen, der der von den Heiratsplänen erzählt hatte, und sie war es gewesen, die sich gegen eine Verheiratung ihres Bruders ausgesprochen hatte. Nicht, dass ihre Meinung in dem Prozess irgend ein Gewicht gehabt hatte, schließlich hatten die Nornen das Urteil nur allzudeutlich selbst gefällt, aber dass sie ihm jetzt vorwarf, sie übergangen zu haben, ließ ihn stirnrunzeln. Vor allem, weil die Familie keine Demokratie war, Dinge, die die Heirat angingen, wurden seit je her von den ältesten der Sippe getroffen. Aber wahrscheinlich waren Phelan und Sontje so fern jeder Sippengemeinschaft aufgewachsen, dass sie dies nicht wussten. Hier lag einiges im argen, und weder das Verhalten von Sontje, noch das von Eila waren tolerierbar.


    "Das hast du nun davon...", grollte Lando seiner Schwester zu, der er direkt die Verantwortung für diesen Ausfall gab, die junge Frau machte mit ihrem Vorbild Sontje nur verrückt.

  • Witjon wollte es nicht glauben. Er wollte nicht glauben, dass Loki freiwillig heiraten würde. Er wollte nicht glauben, was Rodrik da für einen absolut unpassenden Schmarrn von sich gab. Er wollte nicht glauben, wie Sontje ausrastete und Loki, der momentan seiner Meinung nach hier einfach den Posten des Familienführers stellte, ziemlich ungehalten anmaulte.
    Hatte denn niemand hier sich zu benehmen gelernt?
    Bei Wodan, Theiwaz, Freya und Loki, wo war der Respekt füreinander geblieben und wieso verhielten sich die Neuzugänge der Familie hier so verflucht kindisch?!

    Witjon schlug mit der Flachen Hand auf den Tisch und straffte sich, sodass er gerade saß und alle mit seiner lauten und deutlichen Stimme erreichen konnte.
    "Bei allen guten Geistern, habt ihr allesamt den Verstand verloren? Freut euch, dass Loki heiratet verflucht nochmal! Er hat eine Frau gefunden, die unsere Familie bereichern wird und eine wichtige Verbindung zur Sippe der Mattiaker herstellt. Ich sehe hier niemanden, der seine Entscheidung in irgendeiner Weise zu kritisieren imstande wäre! Außer Albin vielleicht..."
    In seiner Stimme konnte man sowohl Ärger, als auch Stolz erkennen und sowohl die beiden Zwillinge, als auch Rodrik trafen vielsagende Blicke, die sicherlich nicht "gut gemacht, Kleiner" zu verstehen geben sollten. Zum Schluss warf er Albin einen vielsagenden Blick zu.
    Dann setzte er sich, Lokis Donnerwetter erwartend...plötzlich war er sich nämlich nicht mehr so sicher, ob ihm solch tadelnde Worte überhaupt zugestanden hätten.

  • Überrascht sah sie Witjon an, als dieser plötzlich eine Schimpftirade von sich gab und sie alle an ihre Erziehung und Abstammung erinnerte. Sontje legte das Messer auf das Brett und starrte dumpf auf die Tischplatte. Aber natürlich... es war alles erklärbar. Lando hatte ihr gestern vorgeschlagen ihren Bruder zu verheiraten und sie hatte 'Nein' gesagt. War sie jetzt daran schuld, dass Lando sich nun für diese Heirat sozusagen aufopferte? "Ich kenne keine Mitglieder der Sippe der Mattiaker persönlich. Ich habe immer nur Geschichten über die verstreuten Sippen in Germanien gehört. Wieso glaubst du, ich solle mich für dich freuen, wenn ich diese Sippe überhaupt nicht kenne?! Entschuldige Lando... ich lebe hinterm Mond." murmelte Sontje und versenkte ihre Lippen in ihre Milch mit dem süßen Klacks Honig.

  • Gerade wollte Rodrik den Irrtum Sontjes berichtigen (Elfi, also Elfleda und er waren nicht in der gleichen Sippe, sondern sozusagen Nachbarn), doch weiter als bis zum "A..." kam er nicht. Je länger er hier sass, desto mehr überkam ihm das Gefühl oder eher die Gewissheit, dass hier manche Dinge vollkommen anders gehandhabt wurden als zu Hause. Verwirrend. Irritierend. Und immer wenn etwas für Rodrik verwirrend und irritierend wurde, geschah es: er wurde nervös. "Aber... ich bin doch Mattiaker. Nuja... also... zur Hälfte." stammelte er leise vor sich hin. "Oder so." Er fühlte sich unwohl. Und Hunger hatte er auch keinen mehr.

  • Soso...also nutzte ihr Bruder diese Gelegenheit gleichermaßen, um seine Heirat den anderen zu verkünden. Eila wusste es natürlich bereits, hatte sie das Thema doch gerade erst mit ihrem Bruder besprochen. Die Reaktionen der Anderen fielen jedoch anders aus als erwartet und sie schaute ebenso ungläubig, wie Marsus es anscheinend tat. Irgendwas war an diesem Frühstück, was eindeutig die Gemüter erhitzte. Sie selbst war ja nicht unbedingt besser gewesen...


    Überrascht blickte sie zu Witjon, als dieser nach dem ganzen Hin und Her die Stimme erhob. Wäre das nicht der Situation unangemessen, wäre sie versucht gewesen ihm zu applaudieren.
    "Witjon hat Recht, Sontje. Du magst es vielleicht nicht wissen, aber diese Verbindung ist für unsere Familie ein großer Gewinn. Und die Tatsache, dass mein Bruder endlich heiratet ist umso mehr Anlass zur Freude."


    Da sie selbst sich bereits genug aufgeregt hatte, entschied sie sich die Gemüter lieber zu beruhigen. "Es wird in der nächsten Zeit einiges geschehen und ich verstehe, dass das hier vieles durcheinanderbringt. Keiner, weder die, die mitreisen, noch die, die hier bleiben, sind begeistert davon, was kommen wird. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig. Während die Männer weg sind, werde ich schon dafür sorgen, dass hier alles problemlos weiterläuft." meinte sie dann an alle und den letzten Satz vor allem an Silko gewandt.


    "Wenn die Männer wieder zurück sind, und die Götter mögen über ihre Reise wachen, dann werden wir hier in der Casa eine Hochzeit feiern. Und ich gehe davon aus, dass es nicht die letzte in der nächsten Zeit sein wird." Immerhin waren fast alle Bewohner der Casa im Heiratsfähigen Alter. Es war nur eine Frage der Zeit bis der nächste sich zu diesem Schritt würde hinreißen lassen. "Auf alle Fälle gibt es für beide Angelegenheiten eine Menge zu planen. Und anstatt uns zu streiten sollten wir unsere Aufmerksamkeit darauf verwenden.", schloss sie dann ihre kleine Rede.

  • Albin hatte recht lange gebraucht, um sich wieder zu fassen. Die Nachricht, dass Lando, nein, Loki heiraten würde, war ein Schock, der tief saß.
    Allerdings gewöhnte er sich so langsam an den Gedanken, und irgendwie war er bald sogar froh darum: es ging vorwärts. Die Familie hatte sich viel zu lange, schon über JAHRE hinweg vor allem dadurch ausgezeichnet, dass ständig neue Seelen aus Magna kamen, und von diesen nur die Hälfte die Kraft aufbrachte, sich dem Leben hier zu stellen, während die andere Hälfte in die unsichere, aber dafür bekannte Welt jenseits des Rhenus fand, oder einfach so schwach waren, dass die Nornen gleich ihren Lebensfaden durchtrennten.


    Die Gedenk- und Grabsteine draußen im Garten wachten über niemanden, der je mehr als dreissig Sommer gesehen hatte.


    Das sollte sich nun hoffentlich ändern. Auch wenn Dagmar mit ihrer Brut ihrem Mann nach Aegyptus gefolgt war, ein Land, das Albin immernoch für eine Erfindung hielt, taten sich hier wohl so langsam gesetzte Verhältnisse auf.
    Wenn Lando und die anderen lebend von der Seherin wieder zurückkehren sollten, hieß das.


    Eilas Rede überraschte ihn, war die junge Dame doch bisher eher durch serienmäßige Beweise der Verwandschaft zu Loki aufgefallen, doch dies, was sie jetzt von sich gab, ließ ihn aufhorchen. War das immernoch die gleiche Eila? Die Eila, die der Grund für die Anschaffung von Silko war? Nicht, um Eila vor der Welt zu beschützen, sondern um die Welt vor Eila zu beschützen?
    Albin war begeistert... hier tat sich was.

  • Rodrik war weniger begeistert. Die Irritation, die er in den letzten Augenblicken verspürt hatte, war noch lange nicht verflogen. Fremd, so fremd erschien ihm alles und das obwohl er unter Mitgliedern seiner Familie war. War dies, weil er der einzige Mattiaker, nuja, zur Hälfte Mattiaker, war und bei ihnen aufwuchs, während alle anderen vom Stamm der Amsivarier waren, so wie sein Vater? Oder lag dies schlicht und einfach an der Tatsache, dass er sie nicht kannte und sie ihn nicht? Vielleicht lag es auch am Leben in der Stadt. Die Stadt. Neugierig war Rodrik. Viel hat man ihm erzählt von der römischen Stadt, die so ganz anders war als das Leben im Dorf. Niemand hatte untertrieben. Es war daher für ihn an der Zeit, die neue Umgebung kennen zu lernen. Da Rodrik aber keiner war, der holterdipolter vom Tisch aufstand, erst recht nicht in einer so fremden Umgebung, stand er leise auf, murmelte nur ein "Ehm... ich gehe mir Schuhe anziehen." und verließ die Küche. Denn als erster Punkt auf seiner imaginären Liste stand ein Rundgang durch das Haus.

  • Bernulf betrat die Küche und sah zu seiner Erleichterung Marga, die gute Seele der Küche, am Tisch sitzen.


    Marga
    [Blockierte Grafik: http://www.flickr.com/photos/brtsergio/1438934292]


    "Junger Herr Bernulf, schön dich zu sehen! Albin erzählte mir schon, dass du auch wieder hier herbergst. Aber dein Besuch ist schlecht gewählt, der größte Teil der Herrschaft ist nicht anwesend zur Zeit und kommt erst in einigen Tagen zurück nach Mogontiacum."


    Bernulf trat auf Marga zu, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und setzte sich dann auch. Er mochte die alte Dame sehr.


    "Marga, ich freue mich auch dich wiederzusehen. Schade dass die Verwandtschaft nicht da ist, aber das ist auch nicht der Grund meiner Anwesendheit. Bei den letzten Besuchen wurde mein Aufenthalt in der Casa Duccia und der Eintritt in die Legio II schon ausführlich besprochen. Ich kann es kaum erwarten der Legio beizutreten. Vielleicht werde ich schon morgen oder übermorgen das Rekrutierungsbüro aufsuchen...


    Marga bereitete Bernulf ein Frühstück, dabei unterhielten sie sich über die Ereignisse der letzten Wochen in Mogontiacum.
    Nach dem Frühstüch machte sich Bernulf auf, die Stadt zu durchstreifen...


    Sim-Off:

    Verdammt, ich bekomme das mit dem Bild nicht hin. Bitte Hilfe per PN! Danke

  • Marga:
    [Blockierte Grafik: http://farm2.static.flickr.com/1054/1438934292_07488844c3_t.jpg]


    Die alte Frau sah den Jungen kritisch an...


    "Zur Legion willst du? Wenn das dein Wille ist... ich kann ihn nicht verstehen. Schon viele aus der Familie haben sich dem Dienst an der Waffe unter den Römern verschrieben, und fast alle sind daran zugrunde gegangen."


    Sie rührte weiter in einer Suppe aus Gemüseresten vom Tage, die sie heut Abend den wenigen, die zur Zeit zum allabendlichen Essen zusammenkamen, servieren würde.


    "Aber das wirst du wohl von deinem Vater haben... sei vorsichtig, Junge. Dein Vetter Brandinar ist erst kürzlich bei einem Unfall ums Leben gekommen... man kann nicht nur mit der Waffe in der Hand umkommen, junger Bernulf."


    Sim-Off:

    In der alten Zeit gab es so etwas wie "ihr" "sie" oder "euch" in der direkten Anrede nicht. Es gab nur das "du" etc. :)

  • Es war immer dasselbe, Jahr für Jahr. Sobald der Schnee schmolz, spross das erste Grün. Nur warum musste das erste Grün immer aus Unkraut bestehen?


    Mit verdreckten Händen und ein wenig Erde im Gesicht betrat Sveija die Küche. Wie immer roch es hier mehr als verführerisch. Über dem Feuer blubberte in einem großen Kessel einer von Margas berühmten Eintöpfen und der Duft frischen Brotes hing ebenfalls im Raum. Die Köchin und gute Seele der Casa Duccia war gerade damit beschäftigt, einige getrocknete Kräuter und Gewürzkapseln in einem Mörser zu zerreiben.


    Isch bin jetz mit demm Unkrugg fädisch, Marja. Kann isch nojet anners dunn?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!