[Mercatus] SKLAVENMARKT

  • Die Truppen waren wieder in Tarraco eingerückt und hatten ihren Weg zum Castellum angetreten. Nach der Begrüssung seiner Familie und der Besprechung mit dem Legatus Augusti Pro Praetore, machte sich Meridius auf den Weg zum Castellum und kam am Forum vorbei, wo die Geschäfte wie gewohnt weiterliefen. Zeit war Geld und Waren - besonders Sklaven - waren teuer. Da schon mal Sklavenmarkt war, machte auch Meridius einen Abstecher um zu sehen, was die Händler anzubieten hatten. Er stieg von seinem Pferd und reichte es einem Eques. Von Stand zu Stand schlendernd, hielt er bei dem Händler aus Alexandria an...

  • So viele Menschen auf diesem Markt ging es mir wieder durch den Kopf. Immer wieder warf ich einen unauffälligen Blick in die Menschenmenge. Meine Hände waren schon fast taub. Es kribbelte in ihnen. Wann würde es endlich enden? Langsam ging mir meine letzte Kraft aus. Vor mir wurden schon zwei andere Sklevn verkauft. Der Käufer sah nicht gerade nett aus. Ob mir auch so ein Schicksal bestimmt ist? Ich überlegte viel, schob meine Gedanken aber wieder zur Seite. Der Kopf tat immer noch weh, er hatte sich in der Zeit noch nicht gebessert.

  • Der Alexandriner hatte keine schlechte Auswahl. Meridius blieb eine Weile stehen und überblickte das Angebot. Dann jedoch ging er weiter, es zog ihn zu dem nächsten Stand. Der Händler kam aus Palmyra und er hatte Sklaven und Sklavinnen aus dem fernen Orient dabei...


    "Was kosten diese Sklaven da?"


    fragte Meridius und zeigte auf zwei starke, kräftige Männer, die sicher gut auf dem Landgut einzusetzen waren. Noch bevor er eine Antwort bekam, fiel sein Blick auf eine etwas eher weiter hinten plazierte Sklavin.


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    Meridius trat näher...

  • Immer wieder blickte ich mich um, soweit es möglich war. Ich hoffte, dass dieser Tag irgendwann wieder ein Ende hatte.
    Dann trat ein Mann näher an dern Stand. Er musterte das Angebot und sah auf zwei Sklvaven die ihn wohl interessierten. Er sprach den Händler auf die beiden an und dann, so schien es mir, blickte er auf mich.
    Er kam näher und ich hätte mich am liebsten versteckt. Ich sah in eine andere Richtung in der Hoffnung er hatte eine andere gesehen und nicht mich.
    Ich dachte mir nur bitte schaut euch eine andere an und nicht mich. Geht weiter.
    Wieder bewegte ich mich etwas, da es anstrengend war die ganze Zeit in einer Position zu verweilen. Innerlich stöhnte ich leicht auf bei dem Schmerz der durch meine Hände fuhr.

  • Meridius trat noch näher, so dass sie sich nicht weiter verstecken konnte. Von Kopf bis Fuss musternd sprach er sie an.


    "Woher kommst Du?"

  • Er meinte tatsächlich mich. Ich hatte gehofft es wäre das Gegenteil der Fall. Ich drängte mich ein Stück zurück, was nicht viel war und sah ihn an.


    Ich wollte nicht antworten, aber als ich dann die Blicke des Händlers sah tat ich es doch.


    Ich sprach leise, da mir die Stimme fehlte, wahrscheinlich aus Furcht.


    "Aus Syrien, Herr"


    Mein Blick viel wieder zu Boden.

  • Ich mochte solche Befragungen noch nie und musste sie dennoch schon viele Male über mich ergehen lassen.


    "Ich heiße Nyla."


    Noch immer sah ich auf den Boden und hoffte, dass es bald vorbei war.

  • Meridius blickte sie ein wenig skeptisch an. Sollte er, oder sollte er nicht? Er schwankte noch.


    "Welche Tätigkeiten kannst Du ausführen?"

  • Ich blickte ihn jetzt an.


    "Ich bin Sklavin, ich kann eigentlich alles was ihr verlangt. Kochen, putzen..."


    Mein Ton klang etwas spöttisch.

  • Einen spöttischen Ton hatte sie auch noch drauf. Meridius zuckte mit der Schulter. Wenn sie alles konnte, wie sie sagte? Sollte er oder sollte er nicht? Er war sich unschlüssig und ging zu dem Händler.


    "Was kostet die da?" fragte er.


    Wenig später hatte er sie erworben und mit dem Händler vereinbart, dass er sie in der Casa Decima abliefern solle.

  • Ich dachte er würde mich nicht kaufen, aber er tat es doch.
    Ich versuchte mir darübe nicht weiter den Kopf zu zerbrechen obwohl es mir keine Ruhe lies, diese Ungewissheit wo man hinkommt.


    Ich stand da und sah zu wie er mit dem Händler sprach. Im Moment war mir alles egal.

  • Das Schiff auf dem ich verschleppt wurde, wird immer langsamer. Dies könnte nur eins bedeuten, man hat das Ziel erreicht. Aber welches Ziel, es war, ist mir nicht bewusst. Gerade als ich auf stehen wollte, um an der Wand zu lauschen. Öffnete sich die obere Falltür und ein ziemlich übel riechender Seemann kam hinein.


    „Sklave, aufstehen, mitkommen!“


    Ich stand auf und folgte den Seemann. Als ich am Deck kam, konnte ich kaum etwas sehen, meine Augen wurden durch das helle Sonnenlicht geblendet. Ich sah nur umrisse und folgte den Mann mit langsamen Schritten.


    Meine Augen gewöhnten sich langsam ans Licht und ich konnte einige andere Schiffe sehen, diese hatten römische Flaggen. Wo war ich nun? Ich dreht mich und sah eine Stadt, die mir völlig unbekannt war. Es scheint ich wäre wohl sehr weit von zu Hause entfernt. Nun legte mir man Ketten an und zog mich in die Stadt hinein. Bis man endlich am Sklavenmarkt an kam. Man stellte mich auf ein Potest und redete von irgendwelchen Angeboten. Werde ich verkauft? Hoffentlich, bei den Seemänner wollte ich so schnell wie möglich fort. Aber wer sagt, dass mein nächster Besitzer, wohlwollender sei...

  • Zitat

    Original von Morpheus
    Man stellte mich auf ein Potest und redete von irgendwelchen Angeboten. Werde ich verkauft? Hoffentlich, bei den Seemänner wollte ich so schnell wie möglich fort. Aber wer sagt, dass mein nächster Besitzer, wohlwollender sei...


    Meridius hatte den Sklavenmarkt noch nicht verlassen, als sein Blick auf eine neue Fuhre von Sklaven fiel, die gerade eben angeliefert wurden. Er zuckte mit der Schulter. Wo er gerade schon mal da war, könnte er sich auch diese Sklaven noch an sehen.


    Wenig später stand er vor einem kräftigen Burschen aus Caesarea.


    "Sag, wie nennt man Dich?
    Was kannst Du alles?
    Sprichst Du unsere Sprache?"

  • Ein stattlicher Herr, trat vor´s Podest.


    "Mein Name ist Morpheus, ich war in Diensten eines Schreibers. Meine Aufgabe war es Briefe zu überbringen, aber auch gelegentlich welche aufzusetzen. Des weiteren habe ich Erfahrung mit Wein, meine nicht Wein trinken, sondern deren Anbau. Ich spreche einige Sprachen auch diese, wie gesagt durch meine Tätigkeit als gelegentlicher Schreiber. Musste ich auch einige Briefe übersetzen und konnte somit einige Sprachen erlernen."

  • Meridius war überrascht. Nicht nur, dass der Sklave die Sprache sprach, er war eloquent und selbstbewusst. Genau der Typ, den er würde gebrauchen können. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und wippte ein wenig mit dem Kopf, so als ob er noch austarieren müssen, ob dieser Sklave überhaupt in Frage käme. Würde der Händler merken, dass er diesen Sklaven unbedingt haben wollte, der Preis würde ins unermessliche steigen.


    "Bei welchen Herren warst Du vorher im Dienst?"

  • "Sein Name ist Kahdar Khaled, er ist ein weiser alter Mann. Er ist Lector an der örtlichen Bibliothek und Schola, nur leider des Wahnsinns nahe. Deswegen ließ er mich gehen."

  • "Du verstehst Dich also auf Bücher? Kannst Du auch lehren? Wie steht es um die Septem Artes Liberales?"


    Im Hinterkopf hatte er den Gedanken, dass dieser Morpheus einen geeigneten Hauslehrer für seinen Sohn abgeben könnte.

  • "So könnte man es sagen. Ich habe vor einiger Zeit, sein Enkel in Rhetorik unterrichtet. Weil dieser Knabe, etwas unbeholfen in seiner Aussprache war.


    Ihr fragt nach den sieben Künsten, ob ich sie beherrsche. Nun in Rhetorik, Dialektik und Grammatik würde ich mich als sehr geschickt ersehn. Manchmal zu später Stund, schreibe ich einige Gedichte. In Geometrie, Arithmetik und Astronomie, habe ich auch einiges Wissen, für einen kleinen Knaben würde dieses Wissen ausreichen. Wegen Musik, hm nun ja, singen kann ich nicht, aber das theoretische Wissen könnte ich mir schnell aneignen."

  • Meridius hatte genug gehört, der Sklavenhändler indess auch. Vermutlich rechnete er sich schon eine schöne Summe aus. Egal, Meridius musste ihn haben. Er wandte sich an den Händler und nach einigem Handeln war man sich einig geworden.


    "Ich habe leider keine Zeit Dich jetzt gleich mitzunehmen. Aber ich werde jemanden vorbeischicken, der Dich abholt..."

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