Ich stand auf und schaute Cadior hinterher, wie er eilig und doch geschmeidig zum Haupttor des Circus eilte. Alle meine Wünsche begleiteten ihn, lenkte er doch ein Gespann aus meiner Zucht. Die Spannung ergriff nun auch mich und ließ mich vorerst meine angeschlagene Gesundheit vergessen.
Nun fing das Warten auf den ersten Vorlauf an und die Verlosung der Startplätze. Diese konnte schicksalhaft sein. Ein günstiger Startplatz bot oft entscheidende Vorteile und ließ Vorentscheidungen fallen. Einige der aus Marmor erbauten Carceres an der Stirnseite des Circus boten nämlich schon durch ihre Lage größere und andere wiederum geringere Startvorteile.
Endlich standen die Gespanne für den ersten Qualifikationslauf und die Startplätze fest. Es starten mit folgender Reihenfolge: Sextus für die Albata, Manius Caligafaber für die Russata, Hermes für die Veneta, Marius für die Albata, Hektor für die Aurata, Cadior für die Praesina und Afranius für die Albata.
Mit voller Absicht wurden wieder die weniger erfahrenen Starter in einen Lauf genommen, um ihnen einen faireren Kampf zu bieten. Das erklärt, warum alle Fahrer der Albata, in diesem Lauf versammelt sind. In jedem anderen Rennen hätten sie aufgrund der fehlenden Erfahrung keinerlei Chance auf eine gute Platzierung gehabt.
Niemand im Circus Maximus ist noch ruhig und gelassen. Weder die Wagenlenker, noch die Zuschauer und auch nicht die Pferde. Gerade wurden die Gespanne in die Startboxen gebracht, was aufgrund der allgemein spürbaren Aufregung kein leichtes Unterfangen war. Es herrschte eine relative Stille voller Erwartung auf den Tribünen und so konnte man das Wiehern und Schnauben der Pferde hören und ebenso ihr aufgeregtes Scharren mit den Hufen.
Publius Tiberius Maximus, der Editor, stand in seiner Loge und war bereit sein Tuch fallen zu lassen und somit das Startsignal zu geben.