[Porta Esquilina] Templum Veneris Libitinae

  • Mit grösster Demut vor unseren Göttern und den Riten unserer Vorfahren werde ich dies tun und den letzten Willen meines Sohnes erfüllen.


    Ich sah den Sacerdos fragend an, ob ich wohl irgendwo noch mein Siegel hinterlassen musste, nahm aber die Urne bereits in Empfang und gab sie einem der Klienten hinter mir weiter, um die Hände frei zu haben, falls ich noch etwas erledigen müsste.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Die Andeutung eines Lächelns umspielte die Lippen des Sacerdos, als jener die Tabula dem Scriba zurück reichte. "Mögen die Götter euch gewogen sein." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und taucht im Gewirr des Tempels unter.
    Der Scriba klappte die Tafel erneut auf und hielt sie Florus hin. "Den Abdruck deines Siegels brauche ich noch, Herr, damit die Übergabe der Asche in den Archiven nachvollzogen werden kann"
    Nicht zum ersten Male an diesem Tag dachte Gracchus, welcher noch immer schweigsam neben dem Geschehen verharrte, darüber nach, welch enormer Verwaltungsakt das Sterben und selbst das Verstorbensein war.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich nickte, hatte ich mir dies ja schon gedacht. Dann leckte ich den Siegelring ab, damit nicht das Wachs sich in den feinen Formen des Siegels verfangen würde und der Abdruck dadurch unbrauchbar würde und drückte ihn in das Wachs.


    Bitte sehr.


    Dann nahm ich einen weiteren Beutel aus meiner umgehängten Tasche und legte ihn dem Scriba hin:


    Für das nächste Opfer, eine kleine Unterstützung. Mögen die Götter immer gnädig sein!


    Dann drehte ich mich zu meinem Begleiter, dem Decemvir um.


    Ich danke dir ganz herzlich für deine immense Hilfe, Flavius Gracchus. Ich hoffe, dir werden die Götter deine Arbeit auch entsprechend danken. Ich auf jeden Fall tue dies. Auch der Decemvir erhielt einen kleinen Beutel


    Sim-Off:

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Der kleine Beutel wanderte ohne dass Gracchus ihn berührte zu einem seiner Sklaven weiter, der Decemvir nickte nur.
    "Es war mir eine Freude, dass ich dir behilflich sein konnte, Annaeus. Gleichsam hoffe ich, dass die Götter für dich in allzu naher Zeit keine weitere solche Aufgabe bereithalten."
    Dass die Aufgabe für ihn nun beendet war, erleichterte Gracchus, da sie den Tempel der Venus Libitina damit verlassen konnten. Obgleich die Priesterschaften Roms mehr oder minder für alle Tempel gesamt verantwortlich waren, so hoffte er doch, dass ihm die Verantwortung über jenen Tempel doch auch künftig nicht würde treffen, wenn sein Amt beendet und er wieder im Dienst des Cultus Deorum würde stehen. Vor dem Tempel verabschiedete sich Gracchus von dem Praefecten und trat seinen Weg zurück zum Forum an.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Auch ich und mein Anhang machten sich auf den Weg zurück und dies möglichst schnell. Die Urne wurde mir wieder übergeben und ich hütete sie wie meinen Augapfel.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Am festgesetzten Tag erschien Manius Tiberius Durus, gehüllt in seine Toga Praetexta und gegürtet mit dem reich verzierten Culter, das als Abzeichen der Pontifices galt. Den Tempel der Venus Libitina suchte der Tiberier selten bis nie auf, denn er fürchtete den Tod in gewisser Weise. Selbst die Austragung aus der Bürgerliste hatte er seinem Sklaven Jakobus überlassen.


    Heute würde er jedoch kommen, um etwas Neues entstehen zu lassen - beziehungsweise die Entstehung zu überwachen. Claudius Brutus sollte heute ein Opfer abhalten und er darüber wachen, dass alles mir rechten Dingen zuging.

  • Wenig später erklomm auch der heutige Opferherr die Treppe. Brutus fühlte sich jedoch viel mehr als Opfer, denn als Opfernder, schließlich rebellierte sein Magen und sein leichtes Zittern vor Aufregung nahm seit dem Morgen stetig zu.
    Tapfer trat er an einen seiner Prüfer heran und verbeugte sich leicht zum Gruße.


    "Salve, Pontifex.", erklang es erzwungen sicher aus seiner Kehle und er hatte das Bedürfnis nun schnell hinein zu sprinten, das Opfer zu erledigen und aus der Bedrängnis heraus zu sein. Doch es ging nicht.


    Die drei Sklaven mit Körben voller Opfer und einer schwarzen Ziege folgten Brutus auf Schritt und Tritt.

  • Ein wenig gönnerhaft wirkend lächelte Durus den jungen Mann an und erwiderte den Gruß


    "Salve, Claudius! Ein schönes Wetter hast du dir zum Opfern ausgesucht! Der Weihrauch kann ungebremst in den Himmel aufsteigen!"


    Im Prinzip war es völliger Schwachsinn: Auch bei bewölktem Himmel fand der Rauch zweifelsohne seinen Weg hinauf zu den Unsterblichen. Dennoch wollte er die sichtbare Aufregung des Claudiers ein wenig lösen. Außerdem hieß ein klarer Himmel, dass ein Blitz eher unwahrscheinlich war - und das konnte ja häufig ein böses Zeichen sein!


    "Bist du bereit?"

  • Lucius nickte ruhig.


    "Ja, es müsste alles vorbereitet sein.", und so machte er den ersten Schritt zu der kleinen Schüssel, die vor diesem Tempel obligatorisch war und warf ein paar Münzen für die verstorbenen Seelen hinein, welche die Göttin tagtäglich mit sich nahm.


    In dem Glauben der Pontifex würde ihm folgen, betrat er schließlich den Tempel selbst und blieb stehen, um sich gewissenhaft nach seinen beiden Sklaven umzuschauen, die mit den Opfergaben hinter ihm standen. Die Ziege blieb selbstverständlich draußen.


    "Ist die prüfende Sacerdos Veneris schon da, Senator?"


    Ohne diese konnte es ja schließlich auch nicht beginnen, sein Opfer.

  • Tiberius Durus folgte dem Claudier in den Tempel und ließ ebenfalls unauffällig ein paar Münzen in den Opferstock fallen. Im Inneren war es weitaus kühler. Das Aroma von Weihrauch lag in der Luft und Durus fühlte sich plötzlich sehr viel ruhiger als draußen auf der Straße.


    Gerade als Brutus gefragt hatte, erschien eine ältere Priesterin an einer Seitentür. Sie kam mit schnellen Schritten auf die beiden Männer zu und begrüßte zuerst Durus, dann Brutus.


    "Salve, Pontifex, salve Claudius! Verzeiht meine Verspätung - ich musste noch mit einem Libitinarius sprechen!"


    Der Pontifex erkannte sie als Rabuleia Nacca, die Vorsteherin dieses Tempels. Damit waren alle versammelt.


    "Wir können direkt beginnen!"


    meinte Durus daher - er hatte schließlich auch noch Anderes zu tun!

  • Missbilligend schüttelte Lucius den Kopf. Das hatte ihm sicherlich nicht unzählige von Sympathiepunkten seitens der Sacerdos eingebracht, aber ihm war es nicht bewusst, vielleicht auch egal, auch wenn er es bemerkt hätte.


    "Folgt mir.", warf er knapp den Sklaven zu und setzte sich majestätisch ruhig, wie es seine Art war, in Bewegung. Die Treppen genommen, die Waschung der Hände vollzogen, schritten sie alle durch die große cella hin zu der großen Statue der Venus Libitina. Ehrfurchtig senkte Brutus das Haupt und wandte sich an den ersten Sklaven.


    "Trete neben mich.", was dieser sogleich tat. Hoffentlich blühte Brutus keine instauratio, das wäre grässlich, so dass er sich bemühte schon beim Voropfer gewissenhaft korrekt vorzugehen.


    Gleich darauf nahm er eine Hand voll des Weihrauches und warf diesen, ehrfürchtig die Statue anblickend, in die heißen Kohlen, so dass schon nach kurzer Zeit ein wohliger Duft gen Himmel stieg. Tief sog ihn Brutus ein, es war betörend, wie das Opfer auch sein sollte. Mystisch, seltsam und geheimnisvoll, wie die Göttin, der es zugedacht war.


    Sogleich streckte er die Hände, mit den Handflächen nach oben, gen Himmel.


    "Göttin, ein Gönner ruft dich, ein Sterblicher, ein Opfernder.", um sich sogleich aus der selben Schale Datteln, Weizen, Dinkelkekse und Kuchen nacheinander zu nehmen und in die entsprechenden Schalen zu werfen.
    Danach nickte er kurz und der zweite Sklave kam herbei und überreichte Brutus die große Schale. Diese war fast halbkugelförmig geformt und war voll mit rotem, sehr edlen Wein.


    "Auf dass es dir wohl bekommt, Göttin.", sprach Brutus ein erneutes Mal direkt zu der Statue und groß den Wein direkt in eine der bereit stehenden Schüsseln, zuvor ein wenig auf den Boden.
    Danach übergab er die Schüssel wieder an den Sklaven, der sich gemeinsam mit dem Ersten nun entfernte. Die zuvor an der Seite platzierten tibicines setzten, als sich Brutus den Zipfel seiner Toga um den Kopf warf, an ihren tibiae an und fingen auch sofort an die wohligen Klänge zu spielen, die sie schon Tage zuvor neu einstudiert hatten. Die fidicines sollten auch wenige Minuten später mit einsteigen, wenn Brutus schon eine Weile gesprochen hatte.


    "Venus Libitina nennt man dich, Göttin. Deine Aufgabe ist schwer, denn du entreisst uns die Lieben aus den Armen. Doch du bist gerecht, denn ob Kaiser oder Bettler, du machst vor Keinem einen Unterschied. Du nimmst ihr leben, ohne ihre Namen zu kennen, ohne ihren Stand zu wissen, du willst das vermutlich auch kaum. Jeder ist gleich vor dir, Göttin. Du bist gerechter als Iustita selbst, denn du musst nicht blind sein, um deine Arbeit zu verrichten, du packst die Seele eines Jeden.
    Und so stehe ich hier vor dir und bekunde dir damit meinen Dank, o du Gerechte, dass einzig du uns vor aller Welt gleich machst und als das siehst, was wir sind - bloße Sterbliche.
    So gebe ich dir dafür dies Voropfer, dem sogleich ein Hauptmahl folgen wird, o Göttin.
    Lucius Claudius Brutus ist mein Name, Libitina, diesen sollst du kennen und des Öfteren hören, denn dies ist nicht das letzte Mal, dass ich hier stehe.
    Bitte erfreue dich an meinen Gaben, es mangelt dir an nichts, weder an Speis noch Trank, Obst noch Fleisch, Wein noch Wasser.
    Große Göttin, ich danke dir."


    Eine Wendung zur Rechten Seite und das Gebet war damit zu Ende. Ein unsicherer Blick traf den Pointifex Tiberius, denn Brutus war sich unsicher, ob denn alles richtig gemacht worden war und er nun zu dem blutigen Teil des Opfers kommen konnte, ohne das Voropfer wiederholen zu müssen.

  • Durus verfolgte das Voropfer schweigend. Er hätte sich etwas mehr formelhaftes gewünscht, aber da die wesentlichen Dinge auch in den Angeboten des Claudiers vorhanden waren, ließ er es durchgehen. Außerdem gefiel ihm dafür das Opfergebet. Venus würde sicher zufrieden sein...


    Als sich Brutus zu ihm umwandte, lächelte er ihm aufmunternd zu. Das Hauptopfer würde sicherlich draußen stattfinden, also drehte auch Durus und die Priesterin sich und verließen den Tempel.

  • Der Blick des Pontifex war eine überaus große Erleichterung, so dass Brutus sich sicher sein konnte, nun mit dem blutigen Opfer fortfahren zu dürfen.
    Die Toga nahm er von seinem Kopf und folgte den beiden Prüfern hinaus vor die Treppen des Tempels.


    Ein Kreis Schaulustiger stand schon seit geraumer Zeit und einige claudische Sklaven waren auch seit dieser geraumen Zeit damit beschäftigt, diese Schaulustigen zurück zu drängen, damit der Opferherr genug Platz hatte, um das Ritual auszuführen.
    Ein Tempeldiener, der Brutus gefolgt war, hatte eine Schüssel unter dem Arm und ging durch die Reihen der Opferbeteiligten, sowohl der Opferhelfer wie auch die Prüfer und Brutus selbst, um diese mit Wasser zu besprengen und so noch einmal die helige Waschung durchzuführen. Nachdem er damit fertig war, wandte er sich an die Schaulustigen mit den Worten: "favete linguis!", und besprengte auch diese, um sicher zu gehen, dass Nichts am Opferplatz unrein war.
    Brutus nahm dies nur halbherzig zur Kenntnis, er selbst ging in Gedanken die Opferformel durch und die spannte seine Muskeln an. Denn schon die Nacht zuvor hatte ihn die Frage gequält, ob er die Ziege selbst erlegen sollte oder dies einem cultrarius überlassen konnte. Doch da er als künftiger Sacerdos auch nicht selbst schlachten würde, entschied er sich gegen eine aktive Beteiligung.


    So nahm er den goldenen Becher, welcher ihm zuvor gereicht wurde und trat an die mit einer reich verzierten Wolldecke geschmückte schwarze Ziege heran. Natürlich wurde sie von Brutus zuvor sorgfältig ausgesucht und war ein aus einer oberitalischen Zucht sicherlich makelloses Tier.
    Leicht kippte er den goldenen Becher und übergoß damit den Kopf des Tieres mit purpurrotem Wein.


    "Ich weihe dieses Tier dir, Göttin Venus Libitina!", sprach er laut und deutlich, trat zurück, um das Opfermesser in Empfang zu nehmen. Die Wolldecke wurde dem Tier abgenommen, welches sich dafür nicht gerade bedankte und schon wie beim Übergießen mit Wein, zu zittern anfing und leicht an den Seilen zerrte, welches es fest angebunden hielten.
    In gravitas und völliger Ruhe, strich Brutus dem Tier mit dem Messer vom Kopf und über den Rücken, um es symbolisch zu entkleiden, um sich darauf gen Himmel zu richten und seine Handflächen wieder nach oben zu legen. Die Toga ward zuvor kurz über den Kopf gezogen und die Flötenspieler begangen auch zu spielen.


    "Göttin nimm´dich dieses Opfers an, denn es ist ein Geschenk an dich, ein Dank für deinen Dienst an Rom und der ganzen Menschheit. Große Göttin, ich hoffe, du erfreust dich dessen."
    Dies war die Opferformel und nachdem die heilige Waschung ein weiteres Mal erfolgte und er sich mit demmalluium latum abtrocknete, wurde ihm der goldene Becher wein weiteres Mal gereicht.
    "Ich trinke auf dich, Venus Libitina, möge es dir munden.", sprach er, verschüttete einen Teil des Weines auf den Boden und nahm darauf hin selbst einen kräftigen Schluck.


    Der cultrarius trat mit dem Opfermesser an das Tier heran und setzte es an der Halsschalgader gekonnt an. Er war ein alte rund erfahrener Mann, welcher sogleich die rituelle Frage stellte.
    "Agone?", worauf hin Brutus entschieden nickte: "Age!"
    Und das Messer wurde in das Tier gestoßen, welches zuckte, sich jedoch nach kurzer Zeit auf den Boden legte, da es die Kräfte verließen. Blut floss und befleckte nicht nur den cultrarius, sondern auch Brutus´Gewand. Ein Sklave eilte herbei und stellte eine Schale unter die blutende Wunde, um das Blut noch aufzufangen.


    Sie blutete lange und nachdem man sicher sein konnte, dass das Tier nicht mehr zucken würde, konnte man es gefahrlos auf den Rücken drehen und den Bauch aufschneiden. Dies übernahm selbstverständlich der Schlächter.
    Er nahm auch die Organe heraus und bereitete sie auf der patera zur Eingeweidenschau aus.
    Dies war nun wiederum Brutus´Aufgabe. Er hatte schon Monate davor Bücher und Schriftrollen gewälzt, ja sogar bei einem Schlächter und einem erfahrenen Sacerdos um Rat gefragt, um ja nichts zu übersehen und zu wissen, wie welches Organ auszusehen hatte.
    Nun stelle er sich vor die patera und begutachtete alle Eingeweide genau, nahm einige in die Hand, wog sie, drehte sie und legte sie wieder zurück.
    Eine angespannte Stimmung lag in der Luft, denn jeder wartete auf das wohl bekannte Wort. Alles schien in Ordnung und ehe er das Wort sprach, warf Brutus einen Blick zum Pointifex und dann zu einem der Sacerdotes, die diesem Schauspiel als Zuschauer beigewohnt hatten. Einer davon wurde von Brutus zuvor bezahlt, um ihm zu signalisieren, ob er nun wirklich richtig lag mit der Eingeweidenschau oder nicht. Und als dieser leicht nickte, zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf den Zügen des jungen Claudiers ab.
    Er stand ruhig auf, drehte sich zur Menge und rief "Litatio!", worauf hin diese in Jubel ausbrach und mit den Händen klatschte.


    Auch wenn sich Brutus darüber freute, galt sein zweiter Blick seinen beiden Prüfern, auf die er sich ruhig zubewegte und einige Schritte fragend vor diesen stehen blieb. Ob er bestanden hatte oder nicht, das wusste er nicht.
    Und während der Schlächter das Tier für die kommende Volksspeisung präparierte, wartete der Claudier auf sein Urteil.

  • Durus empfing schweigend und mit kritischem Blick die Besprengung mit dem reinigenden Wasser. Hin und wieder machte sich seine Begleiterin eine Notiz auf der Wachstafel. Die Sache ging relativ schnell - bei der Betrachtung der Innereien fast ein wenig zu schnell, wie der Pontifex fand. Ein Anfänger hätte seiner Meinung nach noch sorgfältiger vorgehen sollen.


    Rabuleia Nacca sah Durus an und schien das gleiche zu denken, denn sie fragte


    "Soll ich die Eingeweide noch einmal überprüfen?"


    Durus nickte und ging seinerseits selbst zu Claudius Brutus, der noch immer ein wenig nervös wirkte - sein Urteil stand schließlich noch aus!


    "Wir werden die Vitalia noch einmal prüfen - reine Formsache."


    Damit sah er zu der Venuspriesterin, die nun ebenfalls ihre Hände in die Schüssel mit der Leber und den anderen Organen tauchte...gespannte Stille lag in der Luft.

  • Die Stille wurde auch nicht durch das leise Niesen unterbrochen, welches aus Venus' Nase kam. Mars legte seinen Arm etwas enger um sie, damit ihr auch ganz sicher nicht kalt war. Dafür schenkte sie ihm ein Lächeln, ebenso wie dem Opferanfänger, der sie gerade mit seinem ersten Opfer erfreut hatte.

  • Nacca nahm endlich die Hände aus der Schüssel und schenkte zuerst Brutus, dann dem Tiberier ein zufriedenes Lächeln. Alles war in Ordnung, obschon Durus das Gefühl hatte, dass ein kleines Windchen aus einem der Fenster durch den Tempel zog.


    "Claudius, alles ist in Ordnung. Wir können also direkt zur Besprechung des ganzen kommen:
    Zum Einen ist mir aufgefallen, dass du Venus in deinem Opfergebet über andere Gottheiten gestellt hast. Ich hätte den Part über Iustitia nicht aufgeführt - wer weiß, was die Gerechtigkeit dazu sagen würde."


    Durus glaubte zwar nicht wirklich, dass Iustitia nun erbost wäre, aber sicher war bekanntermaßen sicher. Er sah zu Rabuleia Nacca, die ja ein Wachstäfelchen geführt hatte, jedoch noch die Hände von einem Tempelsklaven gereinigt bekam.


    "Nein, keine Einwände."


    "Insgesamt bin ich jedoch im großen und ganzen zufrieden und sehe dich als erfahren genug an, um im Dienste des Cultus Deorum zu arbeiten."


    meinte Durus schließlich und lächelte Claudius Brutus gönnerhaft an.


    "Du möchtest nach Hispania, wenn ich mich recht erinnere? Dann entsende Flavius Furianus meinen Gruß und meine Empfehlung!"

  • Ein Zentner der Last entwich aus seinem Körper und nach der Ermahnung, man solle andere Götter nicht erwähnen, konnte Brutus nur angespannt nicken, doch dann seufzte er befreiend und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab.


    "Ich werde deinen Rat befolgen, Pontifex. Ich danke dir und der Sacerdos. Ja, ich entsende ihm deine Grüße."


    Was nun? Ein wenig verloren stand er dennoch da. Sollte er nun ernannt werden oder erst morgen oder an einem anderen Tag? Oder musste er noch etwas absolvieren?

  • Durus verabschiedete sich mit Hinweisen auf das weitere Vorgehen.


    "Du wärst nun also offiziell für würdig befunden. Melde dich noch einmal bei Aurelius Corvinus, er wird alle weiteren Formalitäten klären. Vale bene und viel Erfolg!"


    Damit wandte sich Durus ab und auch Rabuleia Nacca verschwand im Nebengebäude des Tempels, sodass Brutus sein Bestehen wohl allein feiern musste...

  • "Ein Vale bene auch euch, Pontifex, Sacerdos.", antwortete er mit einem unsicheren Lächeln und einer kurzen Verbeugung.


    Brutus konnte noch nie gut mit Menschen. Und er zog es auch vor alleine zu feiern, wenn man es denn feiern nennen konnte, denn er war nun ganz wild darauf wieder ein paar Schriften Platons in die Hände zu nehmen und bis in die Morgenstunden zu lesen.

  • Ich hatte den Tempel der Venus Libitina erreicht den Durus mir genannte hatte und sah mich dort nach einem hilfreichen Geist um der mir sagen könnte was denn jetzt zu tun sei. Ich hatte noch nie einen toten Bruder gehabt und somit noch nie das Problem diesen als solchen zu melden.

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