• Nein, es gibt keine dummen Fragen - es gibt nur Fragen, auf die man eine Antwort weiß oder nicht. Jetzt heißt es improvisieren.


    "Praefekt, zwei Tage vor den Equirria wird ausreichend sein. Einen Tag vor den Rennen sollten die Ankündigungen, die ja auch Werbung sind, die Menschen erreichen. Die genaue Einteileilung wird also zwei Tage vorher vorgenommen werden müssen." Wobei Unvorhergesehenes ja immernoch auftreten kann.


    "Bei den Staffelrennen braucht Deine Factio mindestens einen Partner, die Absprachen brauchen natürlich auch Zeit - und ich wäre als neutraler Bote theoretisch auch zuständig, wenn Ihr als Factio das wünscht."

  • Hm. Puh, so viel Zeit ist ja auch nicht mehr hin. Ich befürchte fast, dass ich dann für die Staffelrennen eine definitive Absage erteilen muss.


    Crassus machte eine kurze Pause und überlegte ob einer der Nachwuchsfahrer schon bereit für sein erstes, große Rennen sei, verneinte dann aber letztlich in Gedanken die Frage:


    Und ich denke für das Nachwuchsfahrerrennen haben wir ebenfalls keine passenden Starter. Für das richtige Rennen dagegen schon. Dort gehen dann natürlich die beiden Stars der Szene an den Start: Lupus und Plinius.


    Sim-Off:

    Setzdaten an wen?

  • "Hm, schade, natürlich. Es tut mir leid, aber natürlich ist es derzeit aufgrund des großen Verlusts, den wir alle erleiden mußten, schwierig bis unmöglich, zeitgerecht und in Ruhe die Organisation zu planen. Ich notiere mir Deine Angaben natürlich:"



    Praesina:
    JR -
    SR -
    HR: Lupus, Plinius


    Sim-Off:

    Letzter Stand: Setzdaten an Germanicus Avarus. :)

  • "Mars möge seine segensreiche Hand über die Praesina halten" bekräftige ich freundlich nickend. "Ansonsten? Nein, Präfekt, meine Aufgabe ist soweit erstmal erfüllt. Danke, daß Du Dir Zeit genommen hast."


    Ich verbeuge mich abschließend.

  • Ich danke dir für die kompetente Zusammenfassung und für die Informationen dieses Ereignis betreffend. Mögen die Götter über deinen weiteren Lebensweg wachen. Vale, Flavius.


    Mit diesen Worten erhob sich Crassus und ließ seinen Gast zur Porta geleiten. Er selber ging dagegen wieder in sein Officium, um dort weiter zu arbeiten.

  • Sie wippte in wahrer Vorfreude auf den Füßen und hatte für jeden der vorbeieilenden Sklaven ein Lächeln übrig. Chaerea hatte wunderbar geschlafen und das erste Mal seit sie Hispania verlassen hatte, hatte sie gleich nach dem Aufwachen, nein besser, im Aufwachen gewusst, wo sie sich befand. Sie hatte sich Zuhause gefühlt, angekommen und das hatte sie allem voran Crassus zu verdanken.
    Gestern Abend war sie recht bald nach ihrem Onkel zu Bett gegangen. Sie hatte noch ein Wenig Wein getrunken (vielleicht war es darum grade gut, dass sie keine Gesellschaft mehr gehabt hatte, denn wenn sie sich nicht irrte, war sie etwas beschwipst gewesen), ein wenig von den übrig gebliebenen Gaumenschmeichlern genossen und an den heutigen Tag gedacht, ein wenig an ihre Eltern, ein wenig an Ceres und alles was die Zukunft wohl bringen mochte. Nun stand sie im Atrium und es kam ihr gar nicht so vor, als ob erst wenige Tage vergangen waren, seit ein Sklave sie hier zum ersten Mal herein geführt hatte und sie selbst händeringend auf den Hausherrn, ihren Onkel, dem großen Prätorianerpräfekten, von dem sie bereits so viel gehört hatte.


    Sie lächelte bei dem Gedanken an ihre Aufregung an diesem Tag, sie hatte lange gebraucht, bis sie sich dazu hatte durchringen können, überhaupt an die Tore der Casa zu klopfen.
    Nun lehnte sie sich an die Mauern, die ihr neues Zuhause einschlossen und wartete auf Crassus, immer noch ungläubig, dass er die Zeit aufbringen wollte, sich so sehr um sie kümmern.

  • Guten Morgen, Chaerea! Na, hast du gut geschlafen?


    Mit einem freudigen Lächeln ging Crassus auf Chaerea zu. Er hatte in dieser Nacht nicht viel geschlafen, so als ob er schon fast geahnt hätte, was im fernen Osten mit dem Kaiser passiert war und welche Nachricht er am Abend noch erhalten würde. Doch freilich wusste er davon noch nichts und konnte deswegen den Tag noch absolut unbeschwert starten:


    Also wegen mir können wir gleich starten. Die Träger warten schon vor der Türe...


    Im Hintergrund betrat auch Crassus' Sekretär das Atrium, der noch damit beschäftigt war, die Goldmünzen in einem Ledersäckchen zu zählen. Während so einem Einkaufstag konnten ja durchaus auch fünfstellige Summen den Besitzer wechseln, da musste natürlich dafür gesorgt werden, dass auch genügend Geld dabei war.

  • Als Crassus das Atrium betrat, erwartete ihn bereits das strahlende Gesicht seiner Nichte. Das junge Mädchen stieß sich von der Wand ab, an der sie zuvor gelehnt hatte, um ihm auch entgegen zu kommen.


    „Guten Morgen! Ja, ja das habe ich wirklich, danke. Ich hoffe du auch?“
    E sah nicht ganz so ausgeschlafen aus, wie sie sich selbst fühlte, was seiner stattlichen Erscheinung allerdings keinerlei Abbruch tat. Wie immer, wenn sie ihn sah, war er sehr elegant gekleidet, ganz so, wie es sich für einen Mann in seiner Position gehörte. Ein bisschen missbilligend hingegen sah sie an sich selbst hinunter. Sie trug eine lange dunkelrote Tunika, die sie aus Hispania mitgebracht hatte. Eigentlich mochte sie ihre „alten Sachen“, das, was sie nicht verkauft hatte, um sich hier in Rom neu zu beginnen, aber neben Crassus und hier im Herzen des Imperiums kam sie sich doch ein wenig…. underdressed vor.
    Diese nüchterne Erkenntnis änderte jedoch nichts an ihrer Stimmung, ganz im Gegenteil, sie hatte einen Teil ihres Erbes dabei und gedachte durchaus es heute auszugeben. Eine Reihe von Besorgungen und die Anfrage bei den Priestern waren ja auch schließlich der Grund, aus dem sie sich heute auf dem Weg zum Forum machten.


    „Wie immer alles gut durchgeplant und bereit. Nun dann, ich bin auch so weit.“Sie freute sich darauf heute mit ihm den Tag zu verbringen und das lag nicht an den Kosmetika, Tüchern und Schmuckstücken die sie auf dem Markt erwarteten.

  • Planung ist ja auch das halbe Leben. Besonders hier in dem Chaos von Rom, wo man sehr leicht den Überblick verliert. Aber das wirst du heute sehr schnell merken, da, wie du vielleicht schon aufgeschnappt hast, heute Markttag der Textilienhändler ist. Wir werden deshalb wahrscheinlich so einiges für dich finden...


    Crassus schenkte ihr ein Lächeln und ging an ihrer Seite vom Atrium aus zum Eingangsbereich der Casa. Dort erzählte Crassus dem Ianitor, wie mit möglichen Besuchern umgegangen werden soll und sagte ihm außerdem, dass es heute später werden konnte, bis er wieder heim kommt. Schließlich würde er die Arbeit in der Castra, die heute Morgen und Mittag liegen bleiben würde, irgendwie noch aufholen müssen. Doch daran verschwendete Crassus keinen weiteren Gedanken und ging stattdessen gut gelaunt mit Chaerea durch die Porta in das Freie. Dort wartete schon eine Schar an Sklaven und auf der Straße schon ein Trupp Prätorianer, der sie heute auch begleiten würde.


    So wurde ganz schnell aus den beiden eine nicht zu verachtende Gesellschaft, die sich ihren Weg auf die Märkte bahnte.

  • Ohje, dann mach dich mal darauf gefasst, dass ich eine Brise Chaos in dein Leben bringen werde.


    Sie alchte und warf dabei den Kopf in den Nacken. Seite an Seite mit ihm, verließ sie das Atrium und dann die Casa. Die Sonne blendete ein wenig im ersten Moment, versprach aber einen wunderschönen Tag. Was sie allerdings, hier, vor dem Anwesen erwartete ließ ihre dunklen Augen weiten. Crassus hatte ja ein ganzes Aufgebot für ihren kleinen Einkaufsbummel bestellt. Mit einer Mischung aus Verlegenheit und Neugier, war sie wieder hinter ihn getreten und folgte ihm.
    Wenigstens würde sie mit ihm und dann noch seinen Männern an ihrer Seite vor allen Gefahren gewappnet sein.

  • Zusammen mit Naria, dir ihr auf Schritt und Tritt folgte, folgte sie nun dem Sklaven. Wahrscheinlich würde dieser sich am liebsten die ganze Zeit umdrehen, damit er nicht auf einmal ein Messer im Rücken hatte, dachte sich Calena und blickte auf den Boden, denn wenn sie den Sklaven ansah musste sie sich wieder dieses Grinsen, was ein anderer sicher süß gefunden hätte verkneifen. Ja manchmal war Ernst sein nicht so wirklich ihre Sache, aber wenn einem dann auch noch so etwas geliefert wurde dann konnte man doch nicht anders.
    Die Casa war schön eingerichtet, das fiel ihr gleich auf, als sie die wenigen Schritte zum Atrium durch liefen. Auch das Atrium war ein sehr schöner Ort, mittlerweile von Feuerschalen und Öllampen erhellt. Das Licht dieser Lampen wirkte ein wenig gespenstisch aber dennoch sehr schön. Die Flammen flackerten und warfen die wildesten Muster an die Wände. Selbst das Gesicht von Calena schimmerte hier noch mehr in Bronze. Musternd blickte sie sich um und wartete darauf, dass ihr Großcousin geholt werden würde.


    Natürlich war sie auch weiterhin aufgeregt, machte sich aber keine Sorgen mehr wegen ihrer späten Ankunft, dafür hatte sie sich eben zu sehr amüsiert als, dass sie nun an so etwas denken konnte. Naria wartete mit einem gewissen Abstand hinter ihrer Herrin.

  • Als Crassus in seinem Arbeitszimmer von einem Sklaven über die Ankunft von Calena samt einer Begleitung informiert wurde, schaute er zuerst ungläubig drein und ließ sich die Ankündigung noch einmal wiederholen. Es war schon recht spät und eigentlich hatte Crassus nicht mehr damit gerechnet, dass seine Großcousine heute noch ankommen würde. Andererseits, wenn sie heute unbedingt noch ankommen wollte, wäre es ja auch möglich gewesen, dass sie eine etwas längere Etappe auf sich nahm. Aber wie auch immer, Crassus hatte ja schon bald die Möglichkeit herauszufinden wie genau ihr Tag verlaufen war.
    Dazu ordnete er die Wachstäfelchen und Papyrusrollen mit wenigen Handgriffen und erhob sich. Er ließ von einem Sklaven den Sitz seiner Kleidung kontrollieren und schritt dann, nachdem er einen Sklaven mit dem Auftrag Wein und Wasser den Gästen zu bringen gegeben hatte, langsam aus seinem Officium in das Atrium hinein. Er erkannte Calena sofort und ging mit geöffnete Armen und einem Lächeln auf den Lippen auf sie zu:


    Calena, welch Freude dich zu sehen!

  • Während der Sklave seines Weges ging schaute sich Calena noch ein klein wenig um. Sicher sie hätte sich setzen können, schließlich standen hier auch Bänke, aber sie wollte warten bis Crassus kam und ließ ihre Blicke über die verzierten Wände schweifen. Schon als sie die Casa betreten hatte, hatte sie etwas gespürt wie schon lange nicht mehr. Es war als fühlte man, dass man hier her gehörte. Ja sie war endlich zu Hause und sicher war Rom der beste Ort für sie und nicht so trist woher sie kam. Ob sie das jemals ihren Eltern verzeihen konnte? Vielleicht, irgendwann, aber noch verstand sie nicht warum sie es getan hatten, denn gerne hätte sie sich von ihrer Mutter noch richtig verabschiedet, hätte sie damals doch nur gewusst wie krank sie wirklich war. Vielleicht konnte Crassus ihr dazu ja ein wenig mehr sagen, aber nicht heute oder morgen….so schnell mochte sie ihn dann mit diesem Thema auch nicht überfallen.


    Ungeduldig wippte sie mit den Füßen etwas hin und her, eine Angewohnheit die sie hatte wenn sie dringend auf etwas wartete. Sie selber bekam das nie so mit, aber Naria umso mehr, denn diese musste sie manchmal daran erinnern, dass sie still stehen sollte, aber hier waren sie ja zu Hause von daher ließ die Sklavin es einfach durchgehen zumal sie selber damit beschäftigt war sich ein paar Blicke im Atrium zu gönnen. Doch als Schritte erklangen blickte auch sie wieder zu Boden während Calena mit strahlenden Augen in die Richtung sah aus der Crassus kam.


    Alle Befürchtungen, sie könnte Ärger bekommen, waren vergessen als sie sein Lächeln sah und auch seine ausgebreiteten Arme. Diese Einladung nahm sie natürlich auf der Stelle an und kam ihm entgegen um ihn herzlich zu umarmen. Sie fiel ihm förmlich um den Hals.


    „Crassus! Ja und ich freue mich auch so sehr hier zu sein. Gut schaust du aus,“ meinte sie als sie sich ein klein wenig wieder von ihm löste und ihn von oben bis unten betrachtete. Sie war klein und musste zu ihm aufschauen wie so manch andere Frau auch. Und während sie das tat lächelte sie erfreut. „Es ist schon viel zu lange her, aber man erkennt dich immer noch.“

  • Crassus Lächeln wuchs noch ein Stück als er sah, wie sehr sie sich freute ihn wieder zu sehen. Väterlich schloß er die Kleine in seine Arme und drückte sie an sich. Bei ihrem Kompliment musste er etwas lachen. Das hatte er nun auch schon eine ganze Weile nicht mehr gehört und er konnte sich eigentlich auch kaum vorstellen, dass er nach so einem langen Tag noch in irgendeinerweise gut aussah. Aber vielleicht meinte sie auch einfach nur seine prunkvolle Kleidung, die natürlich tadellos an ihm hing. Ja, wir haben uns wirklich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen... wie lange mag das wohl schon her sein? Crassus hatte sich inzwischen auch wieder von ihr gelöst und runzelte bei seiner Frage nachdenklich die Stirn. So sehr er sich auch erinnern wollte, er kam einfach nicht darauf wann er sie das letzte Mal gesehen hatte. Musste schon eine ganze Weile her sein, aber wie lange genau? Er hatte keine Ahnung.


    Wollen wir uns setzen und noch einen der letzten schönen Sommerabende genießen? Crassus wartete keine Antwort ab, sondern führte Calena gleich zu einer Bank, die da an den Mauern stand. Er bot ihr an sich zu setzen und nahm dann selber darauf platz: Ich hoffe die Reise war in Ordnung und nicht allzu anstrengend und entbehrungsreich. Möchtest du etwas Trinken oder Essen, um wieder zu Kräften zu kommen?

  • Es tat gut so in den Armen gehalten zu werden, eine Geste die sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel immer vermisst hatte. Es war nicht so, dass sie ohne Liebe aufgewachsen war, aber solche Umarmungen waren doch nicht an der Tagesordnung gewesen, aber dafür genoss sie es jetzt noch umso mehr. Ihrer Meinung nach schaute er aber wirklich gut aus, vielleicht machte das auch der Lichtschein hier drinnen, das war auch möglich, aber dennoch …. ja er sah gut aus ohne Wenn und Aber.
    „Es sind fast zehn Jahre, dass ich nicht mehr in Rom war. Seit dem…..sie mich weggeschickt hatten. Ich war sieben, also eine ganze Ewigkeit ist vergangen. Umso glücklicher bin ich nun endlich wieder hier zu sein.“ Außer dem kurzen Stocken eben konnte man ihr nichts anmerken, dass sie es bedauert hatte damals gehen zu müssen. Sie hatte keine andere Wahl gehabt und sich dem Willen ihrer Eltern beugen müssen.


    Natürlich mochte sie sich mit ihm hinsetzen, aber sagen brauchte sie es nicht, er wartete ja auch nicht auf eine Antwort und führte sie einfach zu einer der Bänke auf die sie sich ebenfalls setzte. Familie war etwas wunderbares und Crassus, auch wenn sie nur Großcousine und Großcousin waren, sah sie doch als sehr enge Familie an. Natürlich gab es noch Unmengen mehr an Familienmitgliedern die ihr nahe standen, aber es gab doch immer jemanden den man ganz besonders mochte und das war hier der Fall. Calena hatte sich in den Jahren sehr verändert und war jetzt zu einer jungen Frau gereift die man sicher so einfach auf der Strasse nicht mehr erkannt hätte.


    „Es ist wirklich schön hier zu sein,“ meinte sie verträumt und kam dann schnell zu seinen Fragen zurück, während sich Naria in eine Ecke begab um dort zu warten falls man sie brauchte. „Die Reise war lang, aber meine Vorfreude wieder hier zu sein war so groß da ging es. Ich mag nur diese Wagen nicht, sie sind unbequem und auf Dauer wird man von dem Geschaukel ganz wirr im Kopf, aber die Hauptsache ist ja, dass ich angekommen bin,“ sagte sie und lächelte Crassus an. „Gerne, das klingt gut,“ und noch bevor sie groß was sagen konnte knurrte ihr Magen auch schon leise vor sich hin was sie ein wenig erröten ließ. „Ich denke das war dann Antwort genug. Aber erzähl mir wie es dir geht? Ich meine der letzte Brief ist nun auch schon etwas her und solltest du nach meinem noch versucht haben mir einen zu schicken, so kam er sicher nicht an,“ lächelte sie verschmitzt, wusste sie ja, dass ihr Brief höchstens vor ein paar Tagen angekommen sein konnte.

  • Zehn Jahre schon? Hui, ja könnte hinkommen. Das ist ja wirklich schon eine halbe Ewigkeit her. Zehn Jahre waren wirklich eine lange Zeit. In zehn Jahren konnte sich viel verändern und Calena hatte sich seit damals definitiv sehr verändert. Gerade in ihrem Alter waren zehn Jahre ja auch noch Welten. In zehn Jahren wurde aus einem süßen Kind eine attraktive junge Frau, die bald den Schoß der Familie verlassen würde. Ich freue mich ebenfalls, dass du den Weg zurück nach Rom gefunden hast. Auf die Umstände ihres Weggangs wollte Crassus nicht weiter eingehen. Das waren Sachen die man auch mal besprechen musste, aber nicht gleich bei ihrer Ankunft, fand Crassus.


    Es freut mich zu hören, dass es dir hier gefällt. Ich habe auch einen nicht unbeträchtlichen Aufwand betrieben um das Gebäude so herzurichten, wie du es heute vorfindest. Und ich zahle auch heute noch Unsummen, um den Zustand zu erhalten. Doch ich finde, dass meine Familie in den eigenen vier Wänden ein bisschen Luxus und Kunst verdient hat. Ich möchte ja nicht, dass ihr auszieht, nur weil die insulae in der subura schöner sind. Crassus lachte bei seinen Worten. Schon allein die Wohngegend würde es rechtfertigen hier in einem Faß glücklich zu leben.


    Gegen das Wackeln und Schütteln des Wagens kann man nichts machen, damit muss man wohl leben. Aber das ist immer noch besser als wenn du die ganze Strecke gegangen wärst, glaube ich. Er gab einem Sklaven einen Wink der daraufhin Crassus einen Becher mit purem Wein und Calena einen Becher mit einer ziemlich wässrigen Mischung gab. Crassus wollte sie ja nicht zur Trinkerin erziehen. Er wollte gerade seinen Becher anheben und anstoßen als er Calenas Magen knurren hörte. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneiffen. Die Fahrt war wohl doch anstrengender und entbehrungsreicher als ich erst dachte. Er nickte mit dem Kopf und schon eilte ein Sklave los um noch einige Speisen zu organisieren. Ach mir geht es soweit gut. Habe zwar viel zu tun und kaum Zeit für mich, doch wäre es ungerecht, wenn ich mich beschweren würde. Schließlich habe ich mich für genau diesen Weg entschieden. Jetzt aber hob Crassus seinen Becher in der Hoffnung, dass nicht wieder ein Magenknurren ihn unterbrechen würde: Auf meine Lieblingsgroßcousine.

  • „Viel zu lange,“ gab sie leise zu und meinte es auch so wie sie es sagte. Gerne wäre sie hin und wieder einfach nach Roma gekommen um ihre Familie zu sehen, aber gewährt hatte man es ihr nicht. Natürlich hatte sie es nicht verstanden warum, wieso und weshalb das so gehandhabt wurde, aber vielleicht verstand sie es eines Tages etwas mehr. „Und ich hoffe ich werde noch eine sehr lange Zeit hier verweilen, denn so schnell habe ich nicht vor wieder zu gehen." Calena rückte sich auf der Bank ein wenig bequemer zurecht und lächelte vor sich hin. Während er über die Casa sprach ließ sie ihren Blick wieder durch das Atrium schweifen. In der Tat es war wirklich wunderschön und man sah es ihm an, dass Crassus sicher nicht zu den unteren Plebejern gehörte und es zeigte, dass man auch als Plebejer ein sehr angenehmes Leben führen konnte, wenn man auch bereit war etwas dafür zu machen.


    „Es ist eine wundervolle Casa und glaube mir, freiwillig würde ich nicht hier weg gehen selbst wenn eine Insula noch schöner wäre, denn ich glaube nicht, dass es eine solche gibt. Nein aber wirklich, die Casa sieht schön aus, auch wenn ich noch nicht alles gesehen habe. Und du lebst hier ganz alleine?“ fragte sie dann neugierig um so auch herauszufinden ob er nicht doch eine weibliche Person schon hier hatte und es ihr nur nicht geschrieben hatte. Niemals wäre sie in die Subura gezogen, nicht freiwillig, denn hier diese Gegend….das konnte sich nicht jeder leisten, denn die anderen Plebejer aus den einfacheres Schichten die lebten eng an eng und sicher nicht in einem solchen Prunk. Es war nicht so, dass sie auf solch Prunk stand, oder es unbedingt haben musste, aber wenn er da war dann nutzte sie ihn auch. Jede Frau würde es wohl tun wenn sie die Möglichkeit dazu hätte, aber das nahm noch lange nichts von ihrer lieblichen Persönlichkeit.


    Calena begann zu lachen. Er hatte Witz das musste man ihm lassen. „Nein laufen wäre sicher das Schlechteste gewesen was ich hätte machen können, denn dann wäre ich wohl die nächsten Tage noch nicht hier angekommen. Es ist auszuhalten im Wagen aber unbequem und wenn ich nicht jede Woche verreisen muss geht das schon.“ Sie lächelte vor sich hin und schaute ihren Großcousin von der Seite her an. Die Sklaven hier waren wirklich hurtig bei der Sache und ziemlich schnell hatte sie ihr Trinken in der Hand. Natürlich befand sich mehr Wasser als Wein in diesem und schmecken würde man nur den Hauch von etwas anderem als Wasser, aber es löschte den Durst und war immer noch besser als nach wenigen Bechern einfach angetrunken hier zu sitzen, denn das wäre alles andere als schicklich. Ein wenig verlegen lächelte sie dann doch als ihr Magen nicht wirklich still bleiben wollte. „Nun es gab unterwegs nicht so viele leckere Sachen wie es sie hier geben wird,“ meinte sie als kurze Antwort und blickte ihn an. „Ein Weg der dich weit gebracht hat und sicher hast du sehr viel erleben können,“ meinte sie und bewunderte ihn auch. Mit einem breiten Schmunzeln tat sie es ihm gleich und hob seinen Becher an „Auf meinen Lieblingscousin,“ sagte sie nun von ihrer Seite aus und nahm dann einen kleinen Schluck.

  • Phila war zur Zeit in der Casa unterwegs, um die letzten Ecken jener kennen zu lernen. Als sie durch das Atrium schritt, hörte sie stimmen. Die eine war die ihres Herrn, die andere kannte sie noch nicht.
    Eine wunderschöne Frauenstimme, etwa das wonach es sich anhörte?
    Nein, als die junge Sklavin 'Lieblingscousine' hörte waren ihre Gedanken verflogen. Schnellen Schrittes und mit gesenktem Haupt trat sie näher, allerdings mit dem gewissen Abstand, um den Respekt vor den hohen Leuten zu wahren. Sie wartete auf einen günstigen Augenblick, um die beiden nicht zu unterbrechen, als beide tranken fragte sie Jasu mein Herr. Braucht ihr irgendetwas?

  • Ach, wegen mir kannst du hier solange bleiben wie du möchtest. Platz habe ich hier eh genug und dann wird meinen Sklaven schon nicht langweilig. Ich glaube ja schon fast, dass die sich hier langweilen, wenn ich immer den ganzen Tag unterwegs bin. Oder dass sie irgendwelche Feiern veranstalten... Crassus lehnte sich entspannt in die Bank zurück und nippte mit einem kleinen Grinsen an seinem Weinbecher. So schlimm stand es, so war er der festen Überzeugung, dann doch auch noch nicht um sein Personal. Auch wenn er sich sicher war, dass auch die Hälfte der Sklaven die Arbeit gleich gut verrichten könnte und sie somit relativ viel Freizeit haben mussten. Aber mit halb so vielen konnte man eben auch nur halb so viel prahlen.


    Alleine kann man nicht sagen. Es kommen immer mal wieder Verwandte, so wie du, vorbei und wohnen dann selbstverständlich auch hier. Dann sind ja auch noch verschiedene andere Caecilier hier in Rom unterwegs, die zum Beispiel bei den Stadteinheiten beschäftigt sind. Die sind dann selbstverständlich nicht oft hier, aber ab und an sieht man sie trotzdem. Und ansonsten, naja, habe ich ja noch meine Sklaven, meine Sekretäre und immer mal wieder Gäste, die ich aus gesellschaftlichen Gründen einladen und verpflegen muss. Also langweilig wird mir hier nicht so schnell. Er schmunzelte etwas und war erleichtert darüber, wie gut er eigentlich die offensichtliche Frage nach einer Frau in seinem Leben umschifft hatte. Denn auch wenn Crassus in der Richtung erst neulich etwas angestrebt hatte, war das noch alles andere als spruchreif. Und Crassus wollte am Ende nicht selber Gerüchte über sich selbst in die Welt setzen. Doch wird eine Frau dem Haus sicherlich auch gut tun.


    Der Sklave von vorher trat wieder ein und brachte ein Tablett mit kalten Speisen herein und stellte es neben Calena ab. Es handelte sich dabei um Obst, Würste, Käse und Brot. War also nicht weltbewegendes, aber wenigstens musste dafür nicht gekocht werden. Denn wenn jetzt noch damit angefangen werden würde, würden sie wahrscheinlich noch die ganze Nacht hier sitzen und auf das Essen warten. Bitte, bedien dich und lass es dir schmecken. Er deutete auf das Essen und nahm dann noch einen Schluck Wein, um ihr die Gelegenheit zu geben, sich etwas zu Essen zu nehmen. Ich hoffe es ist auch etwas dabei, das dir schmeckt.
    Ah, schau mal, das ist eine meiner neuesten Errungenschaften. Ist sie nicht hübsch? Crassus wandte seinen Blick von Calena und den Speisen ab und zu Phila: Komm mal ein Stückchen näher. und wieder zu Calena Ihr Name ist Phila und sie hat sich auf die Verwöhnung und Entspannung ihrer Herrn verschrieben. Also Massagen und Bäder und sowas, meine ich. Ich hatte zwar bislang noch keine Gelegenheit ihre Fertigkeiten auszuprobieren, doch bin ich mir sicher, dass sie ihre Arbeit gut macht. Wenn du willst, Calena, kannst du ja nachher noch ihre Dienste in Anspruch nehmen. Dann kannst du dich vielleicht besser von deiner anstrengenden Reise erholen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!