Triumph ex Hispania

Spannen denn im Moment alle Duccia?`Sara schrie halb Rom zusammen, Flavius sah aus als wenn man ihm beide Arme abgeschlagen hätte, Sextus lief völlig aufgelöst davon und ich konnte mich nicht zwischen Lachen und Weinen entscheiden. Ich schloss zu ihm auf.

"Sextus, lange nicht gesehen."

Ich sah ihn ohne bestimmten Blick und ohne bestimmte Hintergedanken an. Damals... Ich sah errötend weg. Dann wieder zu ihm. Er war wirklich gewachsen und solange war ich doch auch nicht fort gewesen. Ich lächelte.

"Du scheinst auch in Grabesstimmung zu sein. Was bedrückt dich?"

Ich beschloss gerade heraus zu fragen. Wenn er es nicht sagen wollte, brauchte er es nicht, doch so hatte er die Möglichkeit zu sprechen. Schließlich war er mein Neffe.

Sextus blickte erst weg, als Iulia ihn ansprach. Doch dann irgendetwas zog seine Augen zu ihr. Sie schien nciht so überdreht zu sein, wie Sara momentan.
Warum errötete sie?, fragte er sich kurz, als auch sie für einen Moment weg sah.
"Salve Iulia.", grüßte er sie monoton. Konnte sich nicht zu einem läheln überwinden, obwohl er sie so lange nicht gesehen hatte. Konnte sich nicht dazu überwinden freudiger zu klingen. Aber warum sollte er auch freude vorspielen? er empfand sie zwar, dch war die Kälte größer.
"Wieso auch?", wich er ihrer Frage aus, versuchte weiter zu gehen, da sie nun auf einem fast freien Platz angekommen waren. Endlich aus dem Gedränge raus! Doch irgendetwas hielt ihn davor zurück.

Ich deutete lächelnd auf ein paar Treppen und sah Sextus mit einem Lächeln an. Ich verstand nicht ganz auf welche Frage sich seine Gegenfrage stützte, doch ich würde es nicht weiter beachten.

"Wollen wir uns da hinsetzen? Ich kann absolut nicht mehr stehen und das Geschrei dahinten habe ich auch satt. Ich weiß nicht, was so toll daran soll zu kämpfen. Ich bin nur froh, dass Flavius heil zurückgekehrt ist. Aber ansonsten? Ich verstehe den Aufruhr wirklich nicht. Schrecklich das ganze Gequetsche und Geschreie..."

Ich schauderte einmal kurz und lächelte dabei. Es war allerdings nur ein leichtes Lächeln. Ich sorgte mich ein wenig um Sextus, aber ich kannte ihn kaum. Ich sollte mich deswegen schämen, denn soweit mochte ich ihn sehr gerne.

Er sah sich noch einen Moment nach ihnen um und wand sich dann wieder nach vorne. Innerlich war er aufgewühlt und zerrissen. Er freute sich seine Familie zu sehen und doch wieder wollte er sie nicht sehen. Nicht solange er nicht mit sich selber im Reinen war und mir den Dingen, die in letzter Zeit passiert waren.
Noch einmal drehte er sich um um einen Blick auf sie zu werfen, aber die Menge war zu groß um sie wieder zu finden. Nun auch noch zusätzlich enttäuscht, starrte er wieder nur geradeaus.

Der Zug verliess den Circus Maximus und bog in die Via Triumphalis. Links stieg ein parkartiges, mit Felsen durchsetztes Gelände an, rechts erstreckte sich am Fuss des Caelius Hügels ein weiteres Viertel mit hohen Mietshäusern. Sie kamen zum Palus Ceroliae, unterhalb der Carinae und des Fagutal, und nach einer weiteren Biegung auf die Velia. Dann stiegen sie auf dem ausgetretenen Pflaster der alten heiligen Strasse, der Via Sacra, zum Forum Romanum hinunter. Bald würde der Feldherr am Zentrum der Welt, dem Forum Romanum, angelangen.

Und dann lag es vor ihnen, das Forum Romanum und es war prächtig. Die Bauten strahlten den Glanz und die Glory Roms aus. Sie passierten den kleinen hübschen Rundtempel der Göttin Vesta und den hohen Tempel des Pollux und Castor als sie schliesslich zum mächtigen Tempel des Saturns vorbeizogen. Auf der Höhe des Saturntempels wurden die Kriegsgefangenen aus dem Zug zur Seite geführt. Da standen sie nun und beobachten den weitern verlauf des Zuges und sahen wie die Liktoren des Feldherrn vorbeiziehen, gefolgt von den Tänzern, Musikanten, Offizieren und schliesslich dem Feldherrn selbst auf seinem Streitwagen, unnahbar und fremd im Schmuck seiner Insignien und mit seinem mit Minium bemalten Gesicht.
Der Wagen des Triumphators hielt vor dem Castor Podium an, die gewählten Magistrate und andere Würdenträger standen auf und verbeugten sich leicht vor dem Triumphator, dieser blickte nun Sohn des göttlichen Trajans, dem Imperator Caesar Augustus, der in seinem curulischen Stuhl sass und verbeugte sich leicht vor dem Kaiser.
Der Zug wandte sich den Hügel hinauf zum grossen Tempel des Jupiter Optimus Maximus. Die säulengeschmückte Seite des Tempels zeigte zum Forum.

Der Consul Agrippa erhob sich von seinem curulischen Stuhl und verbeugte sich vor dem Triumphator Meridius ...

Augustus erhob sich von seinem Stuhl und schritt wenige Stufen herab vom Podium. Auf sein Geheiß hin eilten Prätorianer los und holten einige Soldaten aus der Menge nach vorn. Diener eilten wie auf Kommando zum Kaiser, Schriftrollen und Ehrenkränze herbeibringend.
Zu Meridius gerichtet begann der Kaiser zu sprechen.

"Bevor ich dem Triumphzug das Signal gebe weiterzuziehen, sollen einige deiner Männer hier und heute geehrt werden.

Marcus Decimus Livianus, tritt hervor und empfange die Corona Obsidionalis die dir aufgrund deiner heldenhaften Taten im Kampf zuteil wird.

Lucius Annaeus Florus, dir überreiche ich die Corona Exploratoria für deine herausragenden Kundschafterdienste. Im Übrigen darfst du dich ab dem heutigen Tage einen Ritter nennen.

Gaius Pontius Geta, ein Mann deiner Centurie überwand als erster die feindliche Verteidigung, dir wird die Corona Muralis verliehen.

Gaius Caecilius Crassus, du gehörst von nun an dem Ordo Equester an.

Flavius Severus und Vibius Victor, ihr beide dürft euch ab heute Bürger Roms nennen."

Langsam und deutlich sprach er, damit auch ein jeder bis in die letzten Reihen seine Worte verstehen konnte. Nun überreichte er jedem der Geehrten die erlangten Insignien.

Als der Kaiser meinen Namen sprach, fiel ich beinahe vom Pferd!! Kaum hatte ich verstanden, was er sprach. Ich hatte das Gefühl als würde ich nach vorne torkeln, der Jubel und der Applaus jedoch bestätigten mir, dass ich einen guten Auftritt hatte.

Nachdem er Livianus geehrt hatte, trat ich vor. Ich verbeugte mich tief vor dem Kaiser, meinem Oberbefehlshaber. Er selbst setzte mir die Corona Exploratoria auf und gab mir danach die Ernennungsurkunde für den Ritterstand in die Hand.

Dann trat ich wieder einige Schritte zurück, um für die nächsten Geehrten Platz zu machen. Tief bewegt, den Tränen nahe, schaute ich zum Himmel empor. Hoffentlich konnte mein Vater dies im Elysium sehen! Meine Opfer an Venus und Mars in Tarraco hatten ihre Wirkung nicht verfehlt!

Auch Vic und Sev hatten eine spezielle Ehre erhalten und ihr Bürgerrecht aus den Händen des Kaisers in Empfang nehmen dürfen. Ich war richtig stolz darauf, diese Ala in den Kampf geführt zu haben!!

Das Volk schrie und jubelte, aber ich hörte es nicht. Meine Augen waren mit Freudentränen gefüllt. Alles war in diesem Moment etwas zuviel für mich.

Der Zug war zum Stehen gekommen und weit entfernt konnte ich den Imperator erkennen. Mein Wunsch war in Erfüllung gegangen, endlich den Imperator zu sehen. Ihn, für den wir die letzten Monate unser Leben riskiert hatten.

Er fing an zu sprechen, so laut, dass auch wir in den letzten Reihen ihn hören konnte...... Livianus, Florus, Severus, Victor........ sie alle erhileten Auszeichnungen bzw. ihr Bürgerrecht.

Florus ging verdutzt nach vorne zum Imperator, hatte er wohl nicht damit gerechnet...... ach wie gerne hätte ich mit ihm getauscht, nicht der Auszeichnung wegen, sondern nur, um dem Imperator so nahe zu sein, wie er gerade.

Natürlich war auch meine Freude gross über die Auszeichnungen für meinem Freund, Florus und meinem Bruder, Livianus.

Und auf Severus und Victor war ich stolz, dass sie den krieg überlebt hatten und nun ihre Bürgerrechte erhielten. Schliesslich war es auch mein Verdienst in der Ausbildung, dass sie nicht gefallen waren.

Marcus war über die Auszeichnungen, die seine Einheit bekommen hat sehr glücklich, da er nun definitiv wusste, dass er in der richtigen Truppe gelandet war. Vor allem für seinen Cousin, den Decurio Florus freute er sich! Marcus konnte es kaum erwarten ín der Casa Familia über dieses Ereignis zu reden!
Nun aber ritt er glücklich, weiter und bewunderte sích ein wenig selbst in der Paradeuniform!

Auch Severus und Victor schauen wie vom Blitz getroffen, als sie nach vorne gerufen werden. Vic muss sich ein lautes "BOAH!" verkneifen und strahlt übers ganze Gesicht, als auch er sich tief vor dem Imperator verneigt.

Vor nicht all zu langer Zeit war er als Probatus in die Ala eingetreten mit dem Ziel ein Bürger zu werden. Und nun steht er da, Bürger Vibius Victor. Hätte er gewusst, dass er in einen Krieg ziehen und direkt auf dem Schlachtfeld stehen würde, hätte er gewusst, was er heute weiß, wahrscheinlich hätte er sich niemals gemeldet. Zum Glück war er so unwissend gewesen, denn in diesem Augenblick ist alles vergessen. Der harte Drill bei der Ausbildung, die Schlacht bei Septimanca, der Kampf um Uttarae, die vielen getöteden Feinde und die gefallenen Kameraden. In diesem Augenblick ist Vic nur eines, nämlich stolzer Bürger Roms.

Einer der Diener hatte reichlich Verspätung..

"Magnus Quintilius Manus, dir wird ebenfalls die Ehre der Aufnahme in den Ordo Equester zuteil".

Crassus konnte es nicht glauben, sein Name, auch wenn der Kaiser ihn nie mehr zu hören bekommen wird, oder gar ihn sprechen wird, doch der Kaiser hat seinen Namen genannt. Seinen persönlichen Namen.... Crassus gehört ab nun zu den wenigen, deren Namen vom Kaiser persönlich gesagt wurde! Und obendrein wurde ich noch in den Ritterstand erhoben....

Crassus brauchte einige Momente um sich zu fangen, er blendete, ob wissentlich oder unwissentlich, die Umgebung aus, es gab nur ihn und seine freudigen Gedanken.
Als ihm langsam klar wurde, dass er es weiter geschafft hatte, als er es sich je erträumte.... er musste den Trieb laute Jubelschreie zu brüllen unterdrücken... nicht jetzt, doch Zeit wird noch genug zum Feiern sein.

Wie aus einem Trauma wurde er in ein neues Trauma gerissen.... der Kaiser bemühte sich herab die Soldaten der Legion zu würdigen, der IX ten Legion.................. er wartete doch die Worte verhallten, den toten Kameraden wurde kein heiliger Weg gewiesen, die Legionäre der II blieben unbeachtet. Absicht oder Unwissentheit, Kalkühl oder Bestechung? Wer wußte es schon, nur wußte der Kaiser das seine Macht auf die Treue der Legionen gebaut ist... ?

Severus wächst augenblicklich ein paar weitere Zentimeter als sie tatsächlich persönlich aufgerufen werden. Sev und Vic, vor kurzem noch unerfahrene Probati werden heute vom Kaiser höchstselbst mit dem Bürgerrecht geehrt. Größer könnte sein Stolz nun wirklich nicht sein. Was sein Vater wohl dazu sagen wird...

Viel mehr denkt auch er nun jedoch an die vergangene Zeit in der Ala. Kurz und intensiv war die Ausbildung, schnell ist die erste Verwicklung in tatsächlichen Kampfhandlungen gekommen. Es grenzt nahezu an ein Wunder, dass sie überhaupt noch am Leben sind, um den heutigen Tag zu erleben. Dies haben sie wohl nur der strengen Anleitung durch Florus und Magnus zu verdanken, sowie deren und des Feldherrn umsichtiger Führung der Ala im Kampf.

Staunend blickt Severus nun zum Imperator auf, dem Mann für den sie ihr Leben mehrfach aufs Spiel gesetzt haben und dies auch weiterhin tun würden. Er scheint wirklich eine ganz besondere, beinahe spürbare Aura der Macht und Größe zu haben. Ganz im Banne dieses außergewöhnlichen Momentes empfängt er seine Urkunde und verneigt sich mit Victor fast wie in Trance dankend vor dem Herrscher.

Er horchte erst richtig auf, als er den Namen von Magnus hörte. Er drehte sich um und nickte diesem anerkennend zu. Das sonst niemand von der II. erwähnt worden war, enttäuschte jedoch, wo es doch letztlich auch ihr Einsatz gewesen war und sie auch sehr viele Kameraden verloren hatten.

Ich trat zu den Tribunen.

Können wir hier endlich verschwinden? Ich glaube wo anderster werden wir dringender gebrauch als hier. Wenn es nicht mal erwähnenswert ist das unsere Männer genauso ihr Leben gelassen haben wie andere auch dann sind wie hier eh fehl am Platz! Das ist kein Triumph für die II. sondern eher eine Schmach.

Er sah zu Kaeso Pollius Industrius in ihm schien das Selbe vor zu gehen wie mir und ich befahl:

"Legio II Germanica sammeln wir marschieren zurück nach Germanien, man bespöttet uns mit Hohn... doch werden wir es wissen zu verwenden."

Auf, auf Reihen bilden! Volles Gepäck, noch heute werden eure Füße beginnen uns Heimwärts zu tragen!"

Nun, nachdem auch der Letzte geehrt wurde, gab der Kaiser das Signal zur Fortsetzung des Triumphzuges. Während er wieder die Stufen bis zu seinem Stuhl erklomm, vernahm er aus der Ferne wie Befehle zum Abzug erlassen wurden.

"Bringt mir diesen Mann, Prätorianer. Schnell."

Zitat

Original von Herius Hadrianus Subdolus
Er sah zu Kaeso Pollius Industrius in ihm schien das Selbe vor zu gehen wie mir und ich befahl:

"Legio II Germanica sammeln wir marschieren zurück nach Germanien, man bespöttet uns mit Hohn... doch werden wir es wissen zu verwenden."

Auf, auf Reihen bilden! Volles Gepäck, noch heute werden eure Füße beginnen uns Heimwärts zu tragen!"

Er wurde aus seiner düsteren Lethargie von Industrius gerissen und sah sich grimmig um.
"Ich bin auch nicht damit einverstanden, dass nur die IX. erwähnt wird und gar dekoriert für Dinge, die sie nicht getan hat," sagte er grimmig zu den Beiden, als Subdolus den Abzugsbefehl gab. "Aber jetzt hier zu gehen, ist keine gute Idee, denke ich."
Eigentlich war es ihm mittlerweile egal, zumal er das alles seit Uttarea eh als Farce ansah, aber er konnte sich denken, was passieren würde, wenn der Imperator einen schlechten Tag hatte und die II. nun versuchen würde einfach abzuziehen.