[Officium] Aedilis Plebeii

  • Zitat

    § 54 Aedilis
    (3) Ihre ursprüngliche Aufgabe lag in der Unterstützung der Volkstribunen bei deren Arbeit. Aus diesem Grund genießen sie ebenfalls gerichtliche Immunität. Dies führte weiters dazu, dass man ihnen die Leitung des Polizeidienstes übertragen hat. Der Aedilis Curules hat Anrecht auf den kurulischen Stuhl und darf die Auspizien überwachen.


    ...


    Zitat

    Ihr Aufgabenbereich umfasst drei Bereiche:
    (6) Die Cura Urbis mit der Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit in der Stadt und deren Verkehr. Dazu zählt auch die Einhaltung der Marktordnung, die Kontrolle der Bäder, Bordelle, Garküchen und der öffentlichen Brunnen.
    (7) Der zweite Bereich ist die Cura Annonae, der die Aufsicht über Speicher und Magazine, die Kontrolle der Getreide- und Ölzufuhr sowie die Organisation der Getreideverteilung umfasst.
    (8 ) Als letzte Verantwortung obliegt ihnen mit der Cura Ludorum noch die Organisation der öffentlichen Spiele.
    (9) Im Sinne des Amtsverständnisses üben sie in ihren Verwaltungsbereichen auch die Rechtsprechung aus. Somit entwickelt sich aus ihren Edikten ein allgemein anerkanntes Handelsrecht.
    (10) Die Aediles können jederzeit von den Cohortes Urbanae Soldaten anfordern um sie bei ihren Aufgaben zu unterstützen.


    ...


    "Mmm, braucht man für diese Aufgaben einen Iuristen, oder wer hat sich das ausgedacht..."


    Meridius brummelte vor sich hin. Diese vermalledeiten Gesetze waren wirklich nicht eindeutig. Sollte er sich jetzt an die Auslegung von Hungaricus halten? CURA URBIS...


    "Cura Urbis..."


    murmelte er.

  • Zitat

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aedil
    Seit 494 v. Chr. gab es zwei plebejische Aedile (aediles plebei), die die Polizeigewalt in der Stadt Rom innehatten.


    Zitat

    http://de.wikipedia.org/wiki/Polizei
    Die Polizei ist ein Exekutivorgan eines Staates. Sie hat in den meisten Staaten die Aufgaben, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten und als Strafverfolgungsbehörde zu ermitteln.

  • Nachdem Meridius auch diesen Fall erledigt und seinen Gast verabschiedet hatte, ging er noch einmal die Listen durch, gab seinem Scriba die letzten Anweisungen für den Tag und hängte ein Schild an seine Türe.



    Der Aedilis Plebeii ist zur Zeit verreist.
    Es wird gebeten sich an den
    Aedilis Curules zu wenden.



    Dann zog er die Türe zu, schloss ab und ging.

  • Meridius nahm das Schild ab, öffnete die Türe und betrat sein Officium. Die Fensterläden gingen nach aussen und die ein paar Staubkörner tanzten in den Sonnenstrahlen des noch jungen Tages. Nachdem er sich über die aktuellen Dokumente hergemacht hatte, widmete er sich dem Anliegen des Sergius...

  • Müde rollte er das Schreiben zusammen. Er musste irgendetwas tun, damit er hier nicht an Ort und Stelle einschlief. Also erhob er sich, blickte kurz zum Fenster hinaus und rief nach einem der Angestellten.


    "Auf, wir besichtigen die Märkte."


    Der Mann nickte, packte ein paar Sachen und sein Schreibwerkzeug und gemeinsam traten die Beiden nach draussen.

  • Meridius überflog gerade eine Liste der zugelassenen Betriebe Roms, als ein Scriba eintrat und ihm die neuste Ausgabe der Acta Diurna auf den Tisch knallte. Er hatte den Finger auf einem Artikel und nickte mit dem Kopf. Meridius las:


    "Schlacht in Raetia ... römischen Truppen in Germania in Stellung ... Schlacht ... Oberkommando ... Traianus Germanicus Sedulus ... 30.000 römische Soldaten ... 30.000 germanische Krieger ... 5.000 beritten ...
    verbissener Kampf ... blutige Gemetzel ... Stamm der Mattiaker ... Auf Seiten der Römer fielen über 17.000 Soldaten im Kampf..."


    Meridius verstummte und sah seinen Scriba fassungslos an.


    "Bei Iupiter. Und damit kommt er durch? Ich hoffe nicht, dass er einen Triumphzug erwartet.
    Diese Aktion war vollkommen unnötig."


    Meridius knallte die Acta auf den Tisch. Was zum Geier hatte Sedulus geritten einen so starken Verband auf einem Hügel anzugreifen? Und dann noch indem er seine Kräfte aufteilte? Er schüttelte den Kopf. 17.000 gefallene Soldaten. Mehr als die Hälfte. Und wieviele von den Verwundeten noch sterben oder als kampfunfähig ausfallen würden ... Meridius konnte es sich denken. Er rechnete hoch und kam auf 70 bis 80 Prozent Ausfälle. Der Imperator musste toben. Der Verstand ... Sinn? Zukunft? Welche Strategie lag zu Grunde? Nicht einmal wenn noch mehr germanische Verbände im Anmarsch gewesen wären, hätte sich eine solche Schlacht gelohnt. Die Verluste wären zu hoch gewesen um eine zweite Schlacht zu überstehen.


    Meridius erhob sich.


    "Ich muss frische Luft schnappen. Seit Varus hat Rom keine so verlustreiche Schlacht geschlagen."

  • Meridius hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. Dennoch schien es ihm unfassbar, dass Sedulus, welcher neben ihm in der Academie gesessen hatte eine solch blutige Schlacht geschlagen hatte. Er versuchte sich eine Notwendigkeit zurecht zu legen, doch er fand keine. Wollte Sedulus irgend jemandem zuvor kommen? Standen die Germanen davor Verstärkungen zu erhalten? Oder hatte Sedulus nur die Angst gehabt, eine vermeintliche Chance auszulassen? Meridius wusste es nicht. Seine Gedanken weilten bei Magnus und Proximus und er hoffte, dass es beiden gut gehen würde.


    Nachdem er so seinen Gedanken ziemlich lange Freiraum gegeben hatte, begab er sich wieder an die Arbeit. Die Wahlen waren vorbei und der angehende Aedil würde jede Hilfe gebrauchen können.

  • Zissou trat ein.


    "Salve Aedilis Plebeii!"


    Er nahm Platz und begann gleich zu reden.


    "Sicher kennst du die Taverne Appicia? Sie ist zurzeit Besitzlos und ich will sie kaufen und führen. Deswegen bin ich an diesen Herrlichen Tag zu dir gekommen. Nun, was sagst du?"

  • Ein Iunier also. Verwandter der Attica und Nachbar aus Tarraco.


    "Verwandt mit Iunia Attica? Und aus Tarraco?
    Das freut mich zu hören."


    Meridius dachte nach.


    "Ich werde überprüfen in wessen Hand die Lizenz für diesen Betrieb liegt. Doch ich denke, dass es möglich sein müsste. Wenn Du mir einen Tag geben würdest?"


    Er blickte ihn fragend an.


  • Innerlich grinste Zissou, es konnte wirklich immer nur von Vorteil sein, wenn man der Onkel von Attica war.


    "Ich bin ihr Onkel, allerdings stamme ich ursprünglich nicht wirklich aus Hispania. Ich war fast mein ganzes Leben auf See, bis ich nun beschlossen habe, endlich am Land zu blieben, wie es sich für einen Römer gehört."


    "Und woher kennt ihr meine Nichte?"


    Als Meridius ihn fragend anblickte, nickte Zissou ihn zu.

  • "Nun, ich komme ebenfalls aus Tarraco. Wir sind dort beinahe Nachbarn. Sie wohnt nur eine Strasse weiter und Tarraco ist nicht Rom. Man kennt sich..."


    Meridius musterte den Mann nachdenklich. In der Tat hatte er ihn in Tarraco noch nie gesehen.


    "Wie kommt es, dass Du der Seefahrerei den Rücken kehrst?"

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Wie kommt es, dass Du der Seefahrerei den Rücken kehrst?"


    "Sieht man das nicht? Ich bin einfach zu alt geworden. Mit 18 bin ich in die Legion eingetreten, in der Stolzen Legio XXI Rapax, dort diente ich 20 Jahre. Nach meinen Abschied war die See meine Neue Heimat. Ganze 22 Jahre lang. Allerdings war ich kein Händler oder Fischer, vielmehr habe ich nach selten Fischen gesucht, sie gefangen und erforscht."


    Zissou seufzte.


    "Tja, und jetzt bin ich 60 Jahre alt. Es wird Zeit das ich etliche sesshaft werde, außerdem will noch etwas Zeit verbringen mit meiner lieben Nichte."

  • Meridius konnte es sehr wohl verstehen. Er nickte mit dem Kopf.


    "Du warst bei der Rapax? Unter welchem Kommandeur?
    Und wie kommt eine Landratte zur See?"


    Er zwinkerte dem Iunier zu.


    "Entschuldige, ich stelle zu viele Fragen, doch als Nachbar und Bekannter der Iunia, bin ich natürlich interessiert..."

  • "Ach, mein Junge, ich bin immer wieder froh, wenn ein Alter wie ich, seine Lebensgeschichte weiter geben darf. Das garantiert das man nicht ganz vergessen ist nach dem Tod."


    Zissou zupfte sich am Bart und schwelkte in Erinnerung.


    "Hm, Alienus Caecina hieß er glaub ich … ein Junger Dynamischer Legat. Ich diente als Optio in der II. Kohorte. Wir haben damals gegen Iulius Civilis gekämpft, nach unseren Sieg ging es zurück in´s Neue Lager in der nähe von Bonna. Dann war mein Dienst auch schon vorbei, meistens kämpfen wir nur gegen irgendwelche Germanischen Stämme, dass waren noch Zeiten... ich habe damals viele Freunde verloren..."


    "Naja, lang ist es her. Es war zwar nicht alles Gold, aber insgesammt war die Zeit in der Legion doch sehr aufregend und spannend. Senator Anton, er diente ebenfalls in dieser Legion. Ich hab ihn damals dort kennen gelernt. Ich wollte ihn Besuchen, aber sein Sohn teilte mir mit das er gestorben sei. Wirklich schade... dieser allte Haudecken..."

  • Meridius schmunzelte. Senator Anton konnte er sich nicht wirklich mit einem Gladius vorstellen. Aber die Legion schuf ja sogar für Politiker aus Rom Platz.


    "Nunja, er wird hoffentlich nicht vom Pferd gefallen sein."


    Er lachte.


    "Es freut mich, dass hin und wieder einer von der alten Garde auftaucht und Geschichten erzählt. Der alte Glanz von Rom muss manchmal aufpoliert werden. Heutzutage hört man nur noch von Intrigen, Heucheleien und ... Skandalen..."

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Nunja, er wird hoffentlich nicht vom Pferd gefallen sein."


    Zissou lachte ebenfalls laut auf.


    "Keine Sorge, er war bei der Infanterie. Der Centurio hätte ihn niemals in die nähe eines Pferdes gelassen. Er was zwar begabt mit dem Schwert, aber selbst ein Maultier ist geflüchtet, wenn er nur zu nah gekommen war. Er hatte es nicht so mit Tieren..."


    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Es freut mich, dass hin und wieder einer von der alten Garde auftaucht und Geschichten erzählt. Der alte Glanz von Rom muss manchmal aufpoliert werden. Heutzutage hört man nur noch von Intrigen, Heucheleien und ... Skandalen..."


    "Intrigen, Heucheleien und ... Skandalen? Sprecht nur weiter junger Freund."


    Zissou beugte sich etwas nach vorne um besser hören zu können.

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