Für mich kein Problem.
Tatsächlich durfte ich sofort eintreten und wurde ins Tablinum gewiesen, wo der Senator bereits auf mich warten solle. Beim Ianitor bedankte ich mich freundlich und trat dann ein.
Für mich kein Problem.
Tatsächlich durfte ich sofort eintreten und wurde ins Tablinum gewiesen, wo der Senator bereits auf mich warten solle. Beim Ianitor bedankte ich mich freundlich und trat dann ein.
Heute hatte Atticus einmal raus aus seinem täglichen Trott in seiner Castra gemusst. Jeden Tag den Rekruten beim Üben zuzusehen, Bücher über Brandschutz zu lesen, Berichte über Hehlerei, Brände, Diebstähle und Karrenzusammenstöße zu hören und die Leute einzuteilen war ab einem gewissen Punkt einfach nur langweilig. Und da Atticus ohnehin einen den langweiligeren Bezirke Roms unter sich hatte, ließ er es sich nicht nehmen, heute begleitet von einem Contubernium Vigiles selbst auf die Staßen zu gehen und die Brandschutzkontrolle durchzuführen. Wenn man schon so viel über Brandschutz auswendig hatte lernen müssen, sollte es sich wenigstens auszahlen.
Also ging er, seinen Hund Pontus an seiner Seite, voran und klopfte an die nächste Haustür. “Brandschutzkontrolle!“ rief er dabei schon laut, um den Bewohnern gegebenenfalls noch die Gelegenheit zu geben, etwaig anderweitig gebrauchte Eimer noch schnell wieder in den Eingangsbereich zu räumen.
Reunan hörte den Ruf schon durch die Tür. Kurz zögerte er, ob er jetzt irgend etwas bestimmtes zu tun hatte. Immerhin war er erst seit einigen Monaten Ianitor, und von einer Brandschutzkontrolle hatte nie irgend jemand etwas gesagt. Er hatte doch keine Ahnung, ob er da jetzt etwas bestimmtes machen musste. Die Vigiles vor der Tür als Übung löschen oder so?
Naja, er würde es wohl oder übel herausfinden. Er öffnete die Tür, und musste seinen gewohnt nach unten gehenden Blick erst einmal aufrichten. Da stand doch tatsächlich ein Bursche vor der Tür, der ähnlich groß war wie er selbst. Reunan taxierte den Vigilen in seiner Rüstung von oben nach unten und schätzte ihn ab. Großer Hund an seiner Seite. Na, wenigstens war das diesmal kein Wolf, sondern wirklich ein Hund.
“Salve. Die Herrschaften sind nicht da. Worum genau geht es denn?“ Vielleicht half es, sich einfach mal blöd zu stellen. 'Brandschutzkontrolle' hatte er zwar verstanden, aber was hieß das überhaupt genau? Sollte der Vigil und sein Anhang ruhig denken, er sei etwas minderbemittelt. Das störte ihn nicht, solange er hier seine Pflicht ordentlich machen konnte. Und die hieß einfach nur, diese Tür zu bewachen.
Wieder klopfte Tiberius an Tür der Villa Aurelia um mit dem gewesenen Ädilen Lupus zu reden.
Einerseits hatte er den Briefwechsel nicht vergessen und Tiberius wollte das Thema Recht nocheinmal persönlich ansprechen. Andererseits hatte er da diesen Orakelspruch der Sybille herum liegen, mit dem er nicht viel anzufangen wusste. Aber er wusste, dass Lupus sich in diesen Feldern besser auskannte, als er. Vielleicht konnte er sich ja einen Reim drauf machen.
Und wieder einmal öffnete Reunan die Türe. Gerade wollte er zu seiner üblichen Begrüßung ansetzen, als er den Mann vor der Türe erkannte. Immerhin war der Valerier hier monatelang als Tiro ein- und ausgegangen. Allerdings war dies auch schon wieder eine Weile her, und Reunan wusste nichts von einem Termin oder ähnlichem.
“Salve, Valerius. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“ fragte der Ianitor also nun doch einfach mal nach.
Tiberius setzte ein freundliches Gesicht auf, als er das vertraute Gesicht des Türhüters vor sich sah.
"Salve, ich hätte ein oder zwei Dinge mit deinem Herrn Aurelius Lupus zu besprechen, die teilweise etwas sensibel sind, wenn es gerade nicht zu ungünstig ist."
Tiberius hatte inzwischen nämlich auch beschlossen, dem Aurelier von seinem etwas eigenartigen Gespräch mit dem Praefectus Urbi zu berichten. Er erinnerte sich, dass der damalige Aedil Aurelius ganz und gar nicht gut auf den damaligen Konsul zu sprechen gewesen war.
Kurz zögerte Reunan. Sein Herr empfing eigentlich gerade keinen Besuch, er erholte sich noch von einer recht unangenehmen Erkältung. Allerdings wusste Reunan ja auch, dass sein Herr den jungen Valerius durchaus schätzte und dieser wohl nicht um ein unangekündigtes Vier-Augen-Gespräch bitten würde, wenn es nicht wirklich um etwas wichtiges ging.
“Ich werde fragen, ob Dominus Aurelius dich empfängt. Warte doch bitte hier drinnen.“ Bei den frischen Temperaturen musste man niemanden vor der Türe stehen lassen, hier drinnen war es viel angenehmer.
Reunan parkte Valerius Flaccus also im Vestibulum und ging dann los, seinen Herrn zu suchen. Nach einer Weile kam er mit einem Sklavenjungen im Schlepptau zurück. “Senator Aurelius empfängt dich im Garten. Der Junge bringt dich hin“
Ein Bote der Factio Russata kam zur Villa Aurelia, klopfte an und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.
Und wieder einmal öffnete der hünenhafte Reunan die Tür und blickte auf den Boten herunter. "Salve. Wie kann ich helfen?"
"Salve", antwortete der Bote. "Die Factio Russata hat eine Einladung zu einem Wagenrennen am Strand erhalten. Bitte richte dem ehrenwerten Senator Aurelius Lupus aus, dass wir mit zwei Fahrern teilnehmen möchten. Nämlich mit Proteneas und Amasis."
Natürlich wusste Reunan über die zu erwartenden Ereignisse und Termine bescheid, so auch über den anstehenden Wettkampf am Strand von Ostia. Daher musste er auch niemanden fragen oder auf Rückantwort warten, sondern konnte das gleich selbständig abhandeln.
“Zwei Fahrer für die Russata. Ich werde es weiter geben und die Russata wird dann, wenn die Anmeldefrist vorüber ist, noch eine Benachrichtigung über das Startfeld et cetera erhalten.
Kann ich sonst noch etwas für dich tun? Noch einen Schluck zu trinken?“
So von niederem Gesinde zu niederem Gesinde half man sich natürlich.
"Danke, sehr freundlich, aber nicht nötig", antwortete der Bote, denn tatsächlich war der Marsch zur Villa Aurelia nicht allzu anstrengend gewesen und anders als andere Laufburschen hatte er als Abgesandter der Russata eine eher entspannten Arbeitstag. "Wir erwarten dann die weitere Benachrichtigung. Vale!", bestätigte er daher nur noch einmal und machte sich dann wieder auf den Rückweg.
Nachdem der Aurelier mit seinem Gefolge nach Rom Einlass gefunden hatte, führte ihn sein Weg direkt zur Villa Aurelia. Es war schon ein erhebendes Gefühl die Stickigkeit der Stadt zu verlassen und den nördlichen Quirinal folgend ins angesehene Villenviertel Roms zu gelangen. Hier war alles sauber und luxuriös, so dass man als Gleicher unter Gleichen leben konnte. Doch dies war nur ein Teil der Wahrheit, denn dieses Villenviertel war auch eine Schlangengruppe des Verrats und der Intrige von dem aus schon zahlreiche Menschen ihr bescheidenes Leben aushauchen mussten.
Die Reisegruppe erreichte endlich die Porta der Villa Aurelia. Der junge Titus war erschöpft und wollte endlich ein Bad nehmen und sich etwas ausruhen. So trat Massad an das Tor heran und donnerte den Türschlegel mit Kraft. Nach einer Weile regte sich hinter dem Tor etwas und ein verschrumpelter Ianitor öffnete die Porta und fragte mit gebrechlicher Stimme nach dem Begehr. „Titus Aurelius Romanus begehrt Einlass!“ Beim dem Alten huschte ein überraschendes Zucken über das Gesicht. Der junge Aurelier beobachtete dies argwöhnisch und machte sich im Geiste Notizen um dem Nachzugehen. Nun jedenfalls verbeugte sich das alte Männchen und bat den Aurelier höflichst herein. Selina und Massad kümmerten sich um das Entladen des Hab und Gutes des jungen Titus, während dieser forschen Schrittes in die Villa eintrat voll freudiger Erwartung seine geliebte Prisca wieder zu treffen. Doch die Götter hatten ihre eigenen Pläne mit dem Aurelier und lächelten über das auf ihn zukommende Schicksal.
Maesa hatte versprochen sich in der Vila Aurellia umzusehen.
Ein paar Tage nachdem Titus bei Ihr gewesen war, machte sie sich nun, mit Serafina, Bo und ein paar entbehrlichen Haussklavinnen, auf den Weg ihr Versprechen einzulösen.
Bo klopfte lautstark an das Tor. Nock Nock
Von der Porta hörte man lautes Klopfen und alarmierte die Hausbewohner. Allen voran die beiden Leibwächter Sabina und Massad. Diese beiden waren wie gewöhnlich bewaffnet, vor allem heute war das gemeinsame Training mit dem jungen Herrn sehr intensiv und ausdauernd gewesen. Der Aurelier machte erhebliche Fortschritte und wurde mit der Zeit zu einem gefährlichen Kämpfer was man ihm jedoch nicht ansah. Jedenfalls war jemand an der Porta und wollte Einlass in die Villa Aurelia bekommen. Die beiden Leibwächter öffneten das Tor um sich zu vergewissern wer herein wollte. Massad wie auch Selina erkannten sofort die Dame bei der sich Titus aufgeführt hatte oder besser gesagt der er seine Liebe gestanden hatte. Unter den Sklaven war das bereits das Tagesgespräch Nr. 1. Viele belächelten die Liebe des Aureliers zu einer älteren verheirateten Frau, doch für Selina und Massad war das gar nicht so abwegig, denn sie kannten ihren Herrn und seine Leidensgeschichte nur zu gut. Und wenn jemand Liebe benötigte und diese auch selber geben wollte dann war das der Aurelier. Auf seine jugendliche Art mochte er ungestüm wirken, doch beiden war bewusst, dass er diese Flavia Maesa tatsächlich von Herzen liebte. Und seine Liebesschwüre über die die anderen lachen mochten hatte eine hohe Ernsthaftigkeit. Dahingehend war Titus ihr Herr sehr altmodisch. Ganz abgesehen sah die Frau tatsächlich noch recht jung aus und war eine wahre Schönheit die manchen Mann den Kopf verdrehen könnte.
"Ah ihr seid das Gefolge der edlen Flavia Maesa und die Herrin ist auch mit dabei. Ihr wollt sicherlich den jungen Herrn sprechen. Er befindet sich derzeit im Hortus und zollt der Schönheit des Gartens seine Aufmerksamkeit. Tretet bitte ein wir begleiten euch zum ihm."
Die beiden Leibwächter gingen voraus mit einem wachsamen Auge auf die Besuchergruppe.
Bo zog etwas die linke Braue hoch als die beiden das Tor öffneten. Er war sich nicht so sicher, ob er Maesa in ein Haus lassen würde in dem gleich zwei schwer bewaffnete das Tor bewachten und öffneten.
„Fausta Maesa wird erwartet, sie soll, im Auftrag Aurellius Romanus, den Haushalt inspizieren. Sorgt dafür das alle Sklaven und Angestellten anwesend sind“ donnerte Bo los ohne jemand bestimmtes anzusprechen. Das war wieder einmal etwas was man rot im Kalender anstreichen sollte. Bo hatte mehr als ein paar Worte gesagt.
Ihm war sich schon klar, dass dies wohl nicht unbedingt die Aufgaben der beiden war, doch es passt Ihm auch nicht dass sie sich hier vielleicht in Gefahr begab.
Maesa war inzwischen aus Ihrem Tragestuhl gestiegen und legte Bo beruhigend die Hand auf den Arm und ging vor.
„Als erstes möchte ich den Verwalter sprechen, er wird wissen, wo es an etwas fehlt, dann den Koch.“ Sie sah sich im Vestibulum um, man hatte sich gut um das Haus gekümmert. Es war aufgeräumt und sauber, die Wände ohne Spinnweben und Schrammen. Auch wenn hier für längere Zeit niemand der Familie gewohnt hatte, die Sklaven hatten alles in Ordnung gehalten. Wenn das so weiter ging, gab es nicht viel zu tun, vielleicht ein paar zusätzliche Sklaven, aber ansonsten sah auf den ersten Blick alles gut aus.
„Ich will euren Herrn nicht unbedingt stören in seiner Ruhe“ redete Sie ruhig weiter.“ Sagt Ihm einfach das ich gekommen bin, um mein Versprechen einzulösen.“
Der Weg vom Domus Iunia dauerte in Toga doch etwas länger, als erwartet. Doch war ich immer noch früh genug, um meinen Besuch vor der Cena abschließen zu können.
Ich klopfte kräftig gegen die Türe.
Eine Sklave der gerade den Pförtnerdienst versah, öffnete das Türe.
"Salve, wie kann ich euch weiterhelfen?" Fragte der Sklave den Besucher.
Ich sah dem Sklaven direkt in die Augen, in vollem Bewusstsein, welche Wirkung das üblicherweise entfaltete.
"Der Advocatus Aulus Iunius Tacitus wünscht seinen Mandanten Titus Aurelius Romanus zu sprechen. Die Angelegenheit hat Bedeutung und ich denke, dass mein Mandant keine Verzögerung wünscht."
Der Sklave nickte mit dem Kopf und erkannte den Mann sofort, da der junge Herr ihn anvisiert hatte. "Selbstverständlich werde ich ich euch sofort zum jungen Herrn bringen, er befindet sich derzeit in der Bibliothek und studiert dort wichtige Unterlagen. Wenn ihr mir bitte folgen würdet."
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