• Nachdem sich Coira für die Stadttour frisch gemacht hatte, öffnete der Pförtner, das Tor zum Anwesen. Einige Bedienstete begleiten die Konkubine des Titus Aurelius Romanus. Was Coira nicht wissen konnte, ihr Geliebter und sein beiden Leibwächter folgten ihr im Hintergrund unauffällig um etwaige Gefahren auszuschalten.

  • Titus und seine beiden Leibwächter beobachteten aufmerksam die herumlungernde Bande, waren sich aber sicher da sie versteckt unter ihren Umhängen verschiedene Waffen mitführten. Auch für Patrizier galt in Rom das Verbot Waffen zu tragen und bei Auseinandersetzungen achteten die städtischen Wachen sehr darauf ob Waffen zum Einsatz gebracht wurden. Allgemein nutzten die Römer in der Stadt Knüppel und anderweitige Schlagutensilien um bei Auseinandersetzungen Gehör zu finden. Das der Aurelier mit seinen Begleitern heute so bewaffnet sich in Rom aufhielten barg ein großes Risiko, doch um den Schutz für seine Konkubine zu gewährleisten war Titus zu allem bereit. Seiner geliebten Frau durfte nichts passieren.


    Coira schien von den herumlungernden Figuren nichts bemerkt zu haben und so schritt sie ahnungslos voran um sich dem geschäftigen Treiben Roms zuzuwenden. Titus gefiel wie seine kleine Göttin mit Stolz erhobenem Haupt daher schritt und sich so langsam ihrer besonderen Stellung klar wurde. Man konnte sie für eine vornehme Dame aus gutem Haus halten, da sie den klassischen Stil für den heutigen Ausgang gewählt hatte. Der Pöbel würde einen Umweg machen um ja nicht mit einer Patrizierin zusammenzustoßen. Der Weg führte Coira und ihre Begleitung in Richtung eines tief beschatteten Wegstücks das sich ideal als Ort für einen Überfall präsentierte. Titus und seine Begleiter rückten näher an Coira und ihr Gefolge um sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

  • Eine auffällig gekleidete Dame erschien im Gebiet, welches der Zuständigkeit von Selenus unterlag und der Zufall wollte es, dass gerade er, Selenus selbst, heute die Aufgabe hatte, allfälliges Klientel zu kundschaften. Klientel hiess für ihn und seine Bruderschaft, reiche Damen oder Herren, welche den Schutz seiner Bruderschaft in Anspruch nehmen wollten, um sicher und unbeschadet durch ihr Gebiet geleitet zu werden.


    Diese Bruderschaften gehörten in Rom zur Szene, wie es die Lupanare an jeder zweiten Ecke taten. Die ganze Stadt war durch die Hügel in Gebiete eingeteilt, an welche sich auch die Bruderschaften hielten. Bloss das Gebiet innerhalb des Pomeriums wurde von allen bedient, da dort der ewige heilige Frieden herrschte.


    Die Dame, welche da herbei schritt, sah auf die Ferne zwar aus wie eine Patrizierin, doch als sie näher kam, respektive Selenus sich ihr näherte, stellt er schnell die unmissverständlichen Zeichen einer Sklavin fest.


    So ging er unauffällig an der Dame vorbei und würdigte sie keines weiteren Blickes.


    Sim-Off:

    Sklaven durften sich gemäss Gesetz nicht kleiden wie Patrizier, respektive mussten gemäss Gesetz auf eine der vielen verschiedenen Arten als Sklaven "markiert" sein. Auf falsche Kleidung, also für Männer z.B. das Tragen einer Toga ohne Bürger zu sein, oder Tragen einer Toga mit Purpurstreifen ohne dem entsprechenden Ordo anzugehören, standen hohe Strafen.

  • Der junge Aurelier hatte aufmerksam den daher schlendernden Mann beobachtet und ihn gespannt beobachtet. Auch hatte er gesehen wie dieser seine Konkubine taxiert hatte und schließlich uninteressiert an ihr vorbeigegangen war. E schien einer dieser Bandenmitglieder zu sein, die reiche Gesellschaftsschichten für einen Obolus begleiteten und beschützten. Doch anscheinend hatte er an Coira das Sklavenzeichen erkannte und somit jegliches Interesse an ihr verloren. Nun gut, dann hieß für Titus und seine Begleiter weiterhin auf der Hut zu sein um ggf. einschreiten zu können, wenn irgendetwas passieren sollte. So schlichen die drei unbemerkt Coira und ihrer Begleitung hinterher immer mit voraussehenden Blick für Gefahren. Sie wollten so schnell es ging bei Coira sein um ihr ihre Hilfe zukommen zu lassen.

  • Es war nun schon eine Zeitlang verstrichen, dass Titus Tranquillus etwas von seiner Sklavin gehört hatte. Es ärgerte ihn über alles, wenn er daran dachte das der Patriziersprößling seine Sklavin permanent bestieg und von ihr alles bekam was er noch nicht erhalten hatte. Oh ja mögen dir die Götter gnädig sein Coira wenn ich dich in die Finger bekommen sollte. Wenn Tranquillus mit ihr fertig sein würde, würde sie eine Woche nicht mehr laufen können das versprach sich der Sklavenhändler. Nach der doch langen Zeit hätte man annehmen können, dass sich die Begierde gelegt hätte doch beim Sklavenhändler war Coira zu einer wahren Manie geworden. Und so wartete Titus Tranquillus gespannt auf jede neue Information über die Sklavin Coira.


    Endlich kam die wichtige Nachricht, dass sich das Weibsstück aus dem Anwesen der Aurelier hinausbewegt hatte und unterwegs war in Richtung der Märkte. Und wie weiter berichtet wurde kam sie fast wie eine Patrizierin daher abgesehen von ihrem Sklavennachweis. Das machte den Sklavenhändler immer wütender, dass sich die Sklavin so erfolgreich hoch geschlafen hatte, dieses elendige Miststück. Jetzt war die Zeit gekommen ihr zu zeigen wer wirklich ihr Herr war, oh ja und sie würde dafür bezahlen, dass sie ihn so schamlos betrogen hatte. Titus Tranquillus war sich seines Wahnsinns gar nicht bewusst und steigerte sich immer mehr in eine gefährliche Situation hinein. Sollte er sich mit dem Patrizierhaus der Aurelier anlegen und sie würden ihm auf die Schliche kommen, hätte er die ganzen patrizischen Familien als Feind am Hals. Und dann würde ihn auch nicht sein guter Ruf als Sklavenhändler vor der Vernichtung retten. Denn wenn ein minderwertiges Subjekt wie ein Sklavenhändler sich mit einem Patrizier einließ und diesen verletzen würde wäre sein Leben ausgehaucht.


    So gab der Sklavenhändler seinen Schergen vor der Villa Aurelia den Befehl über die Sklavin herzufallen, diese zu fesseln und zu entführen. Was sie mit der Begleitung machen sollten war ihnen überlassen. So sammelten sie 10 widerliche Ganoven und begleiteten den Spaziergang der Sklavin. Ihr Weg führte in einem dunklen nicht einsehbaren Stück der Straße vorbei und bot sich als idealer Ort für einen Überfall an. So lauerten die Lumpen auf ihr daher schreitendes Opfer und als es in die Falle ging sprangen sie laut schreiend auf und drangen mit Knüppeln und Dolchen auf die Begleiter von Coira ein. Das Kampfgetöse und Geschrei war so laut, dass es weit zu hören war. Und es sah nicht gut aus für Coira und ihre Freiheit als Konkubine des Titus Aurelius Romanus.

  • Und genau das hatte sich Titus gedacht, dass das Gesindel um die Villa Herum sich Coira als Ziel genommen hatte. Die Stelle des Überfalls war hervorragend geeignet um ungesehen Schandtaten zu begehen. Und so sah Titus mit seinen beiden Begleitern wie sich zehn widerwärtige Typen auf Coira und ihre Begleitung stürzten. Der Wiederstand der Sklaven war für ihre Verhältnisse nicht schlecht, aber klar erkennbar das sie bald die Flucht ergreifen würden. Coira hielt sich bewundernswert und wehrte sich mit Händen und Füßen. Man konnte ihr ansehen das ihr Grenzlandtemperament sich Bann brach und sie sich gegen zwei Widerlinge erwehrte. Das ganze Scharmützel war laut und die Schreie der Kämpfenden mischte sich mit den Wehlauten der Verletzten. Plötzlich zückten ein paar der Männer Dolche und wollten sie zum Einsatz bringen. Für Titus war nun kein Halten mehr und so stürmten die drei mit schnellen Sprüngen auf die Kämpfenden zu. Schnell hatte sich Massad einen der Dolchschwinger geschnappt und es kam zu einem kurzen Dolchduell das ganz klar an Massad ging. Er verletzte den Mann so erheblich das dieser die Flucht ergriff. Auch Selina stürzte sich auf zwei Männer und schaltete diese mit gekonnten Kampfbewegungen aus. Diese beiden vielen auch aus und so zogen sie sich schnell zurück. Der Aurelier selber hatte es mit zwei Männern zu tun die aber auch schnell unterlagen und die Flucht ergriffen. Massad und Selina erledigten im Anschluss noch drei weitere dieser Widerlinge und so stürzten die beiden restlichen Angreifer sich auf Coira und Titus. Titus wehrte so schnell es ging seinen Angreifer ab und verletzte ihn so stark das er auch das Weite suchte. Der letzte Angreifer hatte einen Dolch gezückt und stürzte sich auf Coira. Titus war tief erschrocken und versuchte seine geliebte Frau noch rechtzeitig zu erreichen. Er konnte Coira noch zur Seite reißen und mit seinem Körper schützen bevor der Dolch des Angreifers sich in seinen Rücken bohrte. Der Schmerz durchflutete Titus Körper und ließen ihn durch die Schmerzen schwächeln. Doch instinktiv holte er mit seinem Dolch aus und tötete den Angreifer aus Notwehr. "Ahhh Coira bist du verletzt ich liebe dich so sehr." Dies waren Titus letzte Worte bevor er in Ohnmacht fiel. Die Sklaven führten Coira und den besinnungslosen Titus zurück in Richtung Villa, während Selina und Massad den Kampfplatz aufräumten und keine Spuren hinterließen. Massad gab Selina ein Zeichen und so schleppten sie den getöteten Angreifer fort. er wurde beseitigt, sollte jedoch noch einen letzten Dienst für Titus tätigen ohne das dieser das je erfahren würde. Der Sklavenhändler würde noch sein blaues oder besser gesagt sein blutiges Wunder erleben.

  • Rom war das Haupt der Welt und sie besaß millionen Auge und Ohren. Das Geschrei war nicht zu überhören, die Taten nicht zu übersehen. Besorgte Bürger informierten eine Urbaner-Streife über die Ereignisse. Sie gingen also wieder los, die Messerstechereien, die Ferox' Bruder Antias das Leben gekostet hatten. Die Urbaner brachen ihre Runde ab und eilten zum Tatort.


    Als sie eintrafen, schwamm die Straße regelrecht, obwohl es nicht geregnet hatte. Anders hätte man solche Mengen an Blut auch nicht spurlos entfernen können. Scheinbar hatte ein gedungener Mörder die Tat verschleiert. Ferox machte sich Notizen und würde später eine Akte anlegen. Er war gespannt, ob demnächst jemand bei der Castra Urbana aufkreuzen würde, um den Vorfall zu melden ... oder ob weitere Zeugen Licht ins Dunkel bringen konnten.


    Sein Blick fiel auf die Villa Aurelia, bevor er seiner Streife den Befehl zum Abrücken gab.

  • MIttlerweile war Titus trotz der Stichverletzung zur Porta des Villa Aurelia zurückgekehrt. Die beiden Leibwächter waren verschwunden um sich um die Beseitigung der Spuren zu kümmern. Der Aurelier hatte Schmerzen und die Wunde blutete stark, doch war sie nicht so schlimm das man einen Arzt benötigen würde. Schnell waren alle Beteiligten in die Porta eingetreten und verteilten sich auf die Räumlichkeiten des Anwesens. Da Coiras Zimmer nahe lag wurde Titus in das Gemach seiner Konkubine gebracht. Dort wollte man sich weiter um sie kümmern. Gemach der Konkubine

  • So etwas hatte Coira seit ihrer Gefangenahme als Sklavin nicht mehr miterlebt, kaum hatten sie die Villa verlassen, wurden sie von einer Bande von Banditen abgepasst. Die zwielichtigen Gestalten dachten sie hätten ein leichtes Spiel doch Coira zeigte was in ihre steckte. Sie wehrte zwei der Angreifer ab, trotz der Überzahl gab sie nicht auf. Es dauerte auch nicht lange, da eilte Titus und seine beiden Leibwächter herbei.


    Als einer der Schergen ein Messer zückte und auf Coira stürmte warf sich Titus mutig dazwischen. Den Angreifer schaltete Titus trotz seiner Verletzungen aus. Bevor er ihn Ohnmacht fiel, sagte Titus wie sehr er sie liebte. Coira stürmte zu ihrem Geliebten und hob seinen Kopf auf ihren Schoss und fuhr durch sein Haar. Sie machte sich Sorgen um ihn, als er von den Bediensteten zurück in die Villa getragen wurde.

  • Es waren nun bereits ein paar Wochen seit meinem letzten Besuch bei meinem Mandanten verstrichen und inzwischen hatte ich einen Patron, der sich anschickte, Prätor zu werden. Diesem hatte ich Unterstützung in seinem Wahlkampf versprochen. Das wäre natürlich auch meinem Mandanten nützlich, so dass ich mich zu einem Besuch entschlossen hatte.


    Ich klopfte laut vernehmlich gegen die Tür. Wie üblich, besuchte ich meinen Mandanten in Toga. Es gab kaum ein anderes Kleidungsstück, welches den offiziellen Charakter meiner Besuche unterstrich.

  • Das Tor öffnete sich und Selina sowie Massad traten beide aus dem Eingang. Sie sahen den Besucher und erinnerten sich daran, dass dieser sich bereits einmal in der Villa mit dem jungen Herrn getroffen hatte. Ihre gespannte Körperhaltung ließ augenmerklich nach und so sprach Selina den Besucher an: "Herr unser Herr erwartet eich im Gebäude, wir führen euch hin." Kurz und knapp und ja keine Zeit verlierend. So wiesen ihre Hände in Richtung der Villa um den Besucher in das Gemach der Konkubine zu geleiten. Da der junge Herr verletzt war sollte im Gemach seiner Sklavin verbleiben und sich dort erholen.

    Gemach der Konkubine

  • Um den Wahlkampf des Patrons seines Advokaten zu unterstützen besorgten die Hausdiener einen Text der mittlerweile überall in Rom aufzufinden war. So ließ Titus auf die Hauswand der Villa Aurelia den folgenden Text aufbringen.

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  • Aurilius und seine frisch ersteigerte Skalvin kamen an die Porta. Aulus klopfte an. Er wartete ungeduldig, dass ihm geöffnet wurde. "Mal sehen, wie lange es jetzt wieder dauert, bis geöffnet wird", sagte er laut, um auch kund zu tun, dass ihm alles, wie für ihn üblich, nicht schnell genug ging. Dieser Wahlkampf Text kann auch mal langsam weg, dachte er.

  • Mit großen Augen alles beobachtend, aber auch einer sehr ungewissen Zukunft entgegen, folgte die Sklavin ihrem neuen Herren. Sie konnte den Weg nicht einordnen oder sich orientieren, aber dennoch wurde sie etwas nervöser, als er an einer Tür klopfte. Denn ab jetzt wurde es ernst, und sie betrachtete neugierig ihr neues Heim, während sie schweigend wartete und sich fragte, was für eine Art Herrn sie denn wohl bekommen hatte.

  • "Scheint niemand da zu sein, typisch", sagte Aulus laut. Er öffnete selbst die Tür und winkte Amytis rein. "Ich denke, ich habe eine Aufgabe für dich". sagte er zu ihr. "Du wirst das Tor übernehmen, wenn jemand anklopft, die Post entgegennehmen, und allgemein die Zimmer in Ordnung halten". Er schaute Amiytis in ihre verängstigten Augen. Es gefiel ihm, dass sie Angst hatte. "Hast du das verstanden?", fragte er noch in einem forschen Ton. "Wenn ja, wiederhole , was ich dir gesagt habe, damit keine Missverständnisse auftreten, welche Strafen zur Folge hätten", sagte er lächelnd, mit einem sarkastischen Unterton.

  • Schweigend schaute Amytis zu und überließ dem Römer die Entscheidung. Was sollte sie auch sonst tun?
    Sie folgte ihm hinein und lauschte seinen Worten, wobei sie das noch harmlos fand. Sie nickte, und war ein wenig beruhigt. "Ich werde mich um die porta kümmern, die Post entgegennehmen und für Ordnung in den Zimmern sorgen. Herr." Dabei schaute sie zu Boden, denn sie wollte ihn ja nicht verärgern.

  • "Gut", sagte Aulus. "Du verstehst." Er rief einen alten schwerhörigen Sklaven herbei, und sagte zu Amytis "Der Alte ist schwerhörig, der hört die Porta nicht. Er wird dir eine Kammer zuweisen, die Kleider geben, und was zu essen. Ich muss noch mal weg." Sagte er sichtlich eilig, um schnell fortzukommen.

  • Amytis war milde verwirrt, nickte aber brav. Was blieb ihr auch anderes übrig? Dann folgte sie dem Sklaven ins Gebäude, um dort angekleidet zu werden, einen Schlafplatz zugewiesen zu bekommen und ein wenig Brot zu bekommen. Viel mehr Aufmerksamkeit schenkte ihr der Alte auch nicht, und so wartete sie eben.

  • Aulus und seine neue Errungenschaft kamen an die Pforte. Er klopfte an und sagte zu Tiro, "Ich habe hier eine neue Sklavin, Amytis genannt, sie sollte jetzt die Pforte öffnen, hoffe ich. Tiro, hier wirst du leben und arbeiten, du wirst mich auf wichtigen Reisen begleiten. Neben deinen Aufgaben des Schreibens und Rechnens wirst du mich auch glücklich machen." sagte er, und schaute Tiro in die Augen, um zu sehen, wie er darauf reagiert.

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