Spiele zu Ehren des Iupiter Stator

  • Wie so viele drängte ich mich durch die Menge aus Leibern.
    Dann hatte ich einen guten Platz erspäht.
    Unter Einsatz meine Ellenbogen drängte ich mich hin und setzte mich.


    Ich war wohl nicht der einzige gewesen der diesen Platz erspäht hatte. Aber der schnellste.
    Wütende Beschwerden brachen über mich herein.
    Ich straffte kurz die Schultern, setzte mein nettes Grinsen auf, zeigte die Zähne und lies den Dolch unter meinem Gewand hervorfunkeln.
    Die Beschwerden verstummten und ich begann den Weinschlauch und die Fladen auszupacken.


    Wie ich dies genoss.
    Die Menge, das Leben.
    Mit all seinen Lasten und Sorgen.
    Mit all seinem kleinen Glück.
    Neben mir welche die über die Brotpreise wetterten, andere lästerten über einen Handwerker, dritte jammerten über die Steuern und die Verheerungen des Kriegen.
    Andere trauerten noch um ihre gefallenen Angehöruigen und liessen die Welt an ihrem Schmerz teilhaben.


    Panem et Circenses.


    Alle würden verstummen wenn das Spektakel begann. Ihre Sorgen für einige schöne Momente verschwinden.


    Wortfetzen von überall spülten an meine Ohren.


    Und ich mitten unter ihnen.
    Meine Gedanken schweiften in die Vergangenheit ...
    Als ich noch ohne Verpflichtungen durch die Welt streifte. Oft abgebrannt und hungrig ... meistens nicht auf dem geraden Weg ... aber frei mein eigener Herr.
    Ungebunden von irgendwelchen Konventionen und Verhaltensregeln.


    Im Rund begannen die Vorbereitungen.
    Hälse reckten sich.
    Wetten wurden zugerufen.
    Beschimpfungen.


    Ich konnte das Leben, die Menschen spüren. Ihre Ängste, Sorgen, kleines Glück.


    Natürlich gab es in einer der Logen einen Platz für mich. Als Mann der Legatin.
    Doch was sollte ich dort ? All die falsche Freundlichkeit, das Spiel mit den Masken ...
    Nein, hier in dieser armseligen Ehrlichkeit,
    hier war ich zuhause.


    Mit vollen Zügen sog ich die Gerüche auf. Ungewaschen, dreckig, fettig, ehrlich.


    Ich lehnte mich zurück, nahm einen Schluck und genoss das Spektakel das sich um mich herum und in der Arena bot.

  • Auch er war auf seinem zugewiesenen Platz angekommen und betrachtete die Menge und den Platz des zukünftigen Schauspiels. Entspannt und doch aufmerksam und bereit betrachtete er alles und machte sich geistige Notizen, da dies definitiv für die Chronicusa festzuhalten war.

  • Zitat

    Original von Flavius Prudentius Balbus
    Ich erblickte eine kleine, schöne Frau, welche hilflos nach irgendjemanden suchte. Ich wühlte mich in der Menge zu ihr durch, wollte ich ihr doch meine Hilfe anbieten, bevor sie in der Masse untergehen würde.


    "Salve. Kann ich Dir irgendwie helfen?"


    Ich sperrte ihr mit meinen breiten Schulter den Weg frei und geleitete sie zu einem Fleckchen, welches ruhiger und etwas abseits lag.


    Eleanora war ja in Rom von den vielen Menschen bei dem Triumphzug schon nicht begeistert gewesen, aber die Massen hier übertrafen doch alles. Als sie dann angesprochen wurde wirkte sie gleich erleichtert.


    "Salve. Ja, ich suche die Loge meiner Familie, aber habe das Gefühl ich werde sie vor lauter Menschen nicht finden."


    Sie lächelte und hatte ganz vergessen zu sagen wen sie genau suchte.

  • Seneca war ebenfalls auf dem Hippodrom. Gerade eben hatte er noch seine Rüstung auf hochglanz poliert, nun stand er da und blickte in die Menge.
    Er versuchte einen Blick auf den Imperator zu erhaschen, doch rund um ihn wimmelte es nur so von Praetorianern.


    Seneca bahnte sich einen Weg durch die Menge.


  • Fanfaren übertönten den Lärm im Circus und kündigten den Einzug der Gespanne und der Gladiatoren an. Sogleich öffneten sich die Startboxen unterhalb der kaiserlichen Loge und gaben den Blick auf die Teilnehmer der Spiele frei. Jene traten ohne weitere Verzögerung ihre Runde im Circus an und ließen sich von den Massen feiern. Vorneweg fuhr Diokles, der Gewinner der letzten Spiele im Circus Maximus. Ein Raunen ging durch die Reihen als sichtbar wurde welche Blessuren Diokles von seinem Unfall in Tylus davongetragen hatte. Buchmacher eilten von ihren Plätzen um schleunigst ihr Quoten zu ändern, jene Wettfreudige welche auf Diokles gesetzt hatten verschwanden ebenso.
    Den Quadrigae folgten die Gladiatoren, an die 100 mussten es mindestens sein. Auch hier ging der Sieger der letzten Spiele voran, Faustus, der Gladiator der dem Triumphator selbst gehörte, trotz seiner unrühmlichen Vergangenheit.

  • Mit großen Augen mustert Aemilia die immensen Menschenmassen, welche sich in den Circus drängen. Tarraco hat sie sich viel kleiner vorgestellt. Auch der Circus hier scheint immerhin mehr als halb so groß zu sein, wie der Circus Maximus in Rom. Ein prachtvoller Bau, den die kleine Römerin anerkennend mustert. Sie folgt während ihren Betrachtungen der schmalen Gasse, die ihr und ihrem Begleiter von muskulösen Sklaven geschaffen wird. Ihr Begleiter ist ein hochgewachsener, hagerer Sacerdos des Iupiter. Die unterhaltungsfreudige Aemilia hat bereits während den Vorbereitungen herausgefunden, dass er kein Mann vieler Worte ist. Er scheint nur sehr wenig zu sprechen und wenn er etwas sagt, dann geht es stets um etwas Wichtiges. Sie hat sich einen bösen Blick eingefangen, als sie unentwegt eine Unterhaltung beginnen wollte. Inzwischen hält sie sich zurück. Schweigend betreten sie so den Circus und schlagen den Weg zur Arena ein. Aemilias Lampenfieber steigt. Dies ist ein wichtiges, ein großes Opfer und sie darf keine Fehler machen. Sogar der Kaiser wird zusehen. Ihre abgekauten Fingernägel versteckt sie hinter ihrem Rücken und mit einem nervösen Lächeln folgt sie dem Priester zur Arena.

  • Das Geländer erzitterte leicht, als sich die Startboxen öffneten. Neugierig lehnte sich der Kaiser leicht über die Brüstung und erblickte Diokles. Er schien wieder genesen zu sein, dennoch ließ Iulianus kopfschüttelnd von diesem Anblick ab.
    Er warf einen Blick über seine Schulter und bemerkte wie Meridius einen Mann in die Loge lotste. Er nickte den Herren zu und wandte sich wieder dem Geschehen auf der Rennbahn zu.


    Als die Gespanne und die Gladiatoren ihre Runde beendet hatten, hielten sie vor der Loge und grüssten den Kaiser. Dieser nickte nur und beobachtete den Abzug des Trosses, der wieder durch die Tore der Startboxen verschwand. Im selben Moment wurde ein Stier hereingebracht und vor der Loge postiert.


    Iulianus hob seine Hände und gemahnte zur Ruhe. Das Opfer würde gleich beginnen.

  • Die Sklaven bleiben zurück und Aemilia folgt dem Sacerdos auf den freien Platz vor der Loge des Imperators. Vor der Loge ist bereits alles für das Opfer vorbereitet. Ein makelloser Stier wird von kräftigen Helfern festgehalten. Als sie beim Opferplatz angekommen sind, begibt Aemilia sich direkt zu den für das Opfer bereitgelegten Werkzeuge. Sie überprüft eilig, ob alles vorhanden ist. Am Vortag haben sie und der Priester bereits viel Zeit mit ihnen verbracht. Die Messer wurden geschärft, alles gesäubert und poliert, sowie geweiht. Aemilia stellt fest, dass alles was benötigt werden wird auch hier in der Arena angekommen ist. Auch das Opfertier wird einer kurzen, aber genauen Musterung unterzogen. Bereits am Vortag haben sie es intensiv untersucht und auch jetzt kann Aemilia keine neuen Makel entdecken. Sie nickt dem Sacerdos, der inzwischen auch an seinem Platz vor dem Stier angekommen ist, bestätigend zu.


    Kurz schließt der Priester des Iupiter die Augen, atmet tief durch und sammelt sich. Dann schaut er mit klarem Blick zur Empore des Kaisers empor und beginnt schließlich, mit lauter und klarer Stimme zu sprechen. Gut verständlich und mit großer Ehrerbietung begrüßt er den Kaiser und das anwesende Volk. Aemilia staunt, wie laut und deutlich seine Stimme zu hören ist. Andächtig lauscht sie der Begrüßung. Als er mit den rituellen Worten beginnt, erhöht sie ihre Wachsamkeit um ihren Einsatz jeweils nicht zu verpassen. Während er die letzten Worte des Gebets spricht, nähert er sich dem Stier und lässt den Blick kurz über das Tier schweifen. Als das letzte Wort ausgesprochen ist, gibt der Sacerdos den Helfern ein Zeichen.


    Einer der Helfer nimmt ein breites Messer zur Hand, während Aemilia zu dem großen Opfermesser und der großen Opferschale greift. Ehrfürchtig tritt sie neben den Iupiter-Priester und reicht ihm das Messer an. Dieser nimmt es würdevoll entgegen, woraufhin sie mit der Opferschale auf den Händen wieder ein Stück beiseite tritt. Noch einmal lässt der Sacerdos den Blick über seine Helfer schweifen und nickt ihnen dann ein weiteres Mal zu. Auf dieses Zeichen hin hackt der Helfer mit dem Messer dem Stier in die beiden hinteren Beinknie. Urplötzlich sinkt der verblüffte Stier zu Boden. Mit ungeahnter Schnelligkeit tritt nun der Priester hinzu und neigt den Kopf des Tieres mit der linken Hand leicht zur Seite. Ehe der Stier sich versieht, gleitet das Messer durch seine Haut und durchtrennt von sicherer Hand geführt die Halsschlagader. Schnell tritt Aemilia hinzu und fängt mit der Opferschale das herausschießende Blut auf. Nun fällt das langsam sterbende Tier endgültig auf die Seite und haucht sein Leben aus.


    Mit einem zufriedenen Nicken geht der Priester um den Stier herum und tritt an dessen Seite. Mit schnellen Schnitten ist der Bauch geöffnet und mit angestrengt gerunzelter Stirn untersucht der Mann die Eingeweide. Er lässt sich Zeit und nimmt jedes der Organe genau in Anschein. Schließlich steht er mit blutverschmiertem Gewand wieder auf und blickt mit zufriedenem Gesichtsausdruck zur Loge des Imperators auf. Aemilia fällt schon jetzt ein Stein vom Herzen, doch gebannt erwartet sie noch die Verkündigung des Priesters. Dieser lächelt nun zum ersten Mal, seit sie ihn kennt, und spricht mit lauter Stimme:
    "Das Opfer wurde wohlwollend angenommen!"

  • Schön langsam trafen einige Familienmitglieder ein und ich begrüsste alle..... nur von Eleanora war keine Spur..... wo blieb sie nur...... hatte ich sie zu lange allein gelassen?...... aber mir fehlte momentan die Zeit, regelmässig in der Casa zu erscheinen...... ausserdem stand das Gespräch mit Meridius noch aus.....



    Ich drehte mich wieder in Richtung Brüstung und versuchte in den Menschenmassen meine Liebste zu finden, was natürlich absolut aussichtslos war.....

  • Meridius hatte schweigend dem Opfer zugesehen. Zu seiner Erleichterung nahmen es die Götter an. Die Spiele standen also unter einem guten Stern und würden ihr Wohlwollen finden. Dann trat er nach vorne zu dem Imperator, neigte sich zu seinem Ohr und sprach:


    "Imperator. Tribunus Angusticlavius Decimus Livianus ist so eben gekommen. Er hat zur Zeit das Kommando über die Legio IX Hispana. Ein äusserst fähiger Mann und mein Cousin..."


    Meridius blickte zurück und winkte Livianus hinzu.

  • Interessiert beobachtete er den Einzug und auch das Opfer. Dabei hielt er sich jedoch ein wenig im Hintergrund. Wohlweislich, da er mit vielen Eindrücken gerechnet hatte, hatte er sich was zu Schreiben mitgebracht und machte dort ein paar Stichpunkte fest. Irgendwie kam er sich etwas wie eine Scriba vor und musste kurz Grinsen bei dem Gedanken.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Imperator. Tribunus Angusticlavius Decimus Livianus ist so eben gekommen. Er hat zur Zeit das Kommando über die Legio IX Hispana. Ein äusserst fähiger Mann und mein Cousin..."


    Meridius blickte zurück und winkte Livianus hinzu.


    "Ah, dein Stellvertreter? Der Mann, der in Rom in den höchsten Tönen gelobt wird? Wenn dem so ist, dann sei gegrüßt, Decimus Livianus."

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS


    "Ah, dein Stellvertreter? Der Mann, der in Rom in den höchsten Tönen gelobt wird? Wenn dem so ist, dann sei gegrüßt, Decimus Livianus."


    Livianus trat näher heran und verneigte sich. Die Wörter des Lobes, die der Kaiser eben zu ihm sagte, ließen ihm noch nervöser werden als er es ohnehin schon war.


    „Es ist mir eine Freude euch wieder zu sehen mein Kaiser.“

  • *Auch ich tauchte mit meiner Frau bei den Spielen auf. Als Patrizier und Offizier der Legion durfte man nicht fehlen. Außerdem waren die Ehrenplätze immer ganz in Ordnung! Ich hörte der Kaiser sei auch anwesend*

  • Ich war bei meinem Manne eingehakt und ging aufrecht neben ihm her. Und wieder hatte ich meine geliebte Tochter nicht mitbringen können... Beim nächsten Mal! Ich sah verliebt zu Maximus auf.

  • Livia atmet auf, als sie Helena in einer der Logen entdeckt. Zielstrebig geht sie mit Tiberia Nova darauf zu, so dass die Sklavin Mühe hat, den Weg rechtzeitig freizuräumen. Endlich sind sie aus dem schlimmsten Gedränge heraus und kommen bei Maximus und Helena an. Livia begrüßt die beiden mit einem Lächeln.


    "Salvete! Ich hatte gehofft, euch hier zu treffen. Haben wir schon etwas verpasst?"


    Sie schmunzelt und tritt nun einen kleinen Schritt zur Seite, um die Sicht auf Nova frei zu machen, welche sie nun auch ein Stückchen vorschiebt.


    "Darf ich vorstellen? Dies ist Tiberia Nova, die Schwester von Tiberia Claudia. Sie ist soeben in Tarraco eingetroffen."

  • Livia legte ein Tempo vor....
    Es war schon etwas mühsam ihr zu folgen durch die Menschenmasse.
    Nova war begeistert über den Tumult der hier herrschte.
    Viele fein herrausgemachte Personen um sie rum.
    Und sie hatte nichtmal richtig Zeit gehabt sich fein zu machen.Sie hoffte das niemand es wirklich bemerkte.


    "Salve Onkel Maximus,Tante Helena.Es tut mir leid das ich euch nicht vorher über meine Ankunft informiert habe"


    Sie lächelte etwas verlegen

  • Auch Callidus hatte es nun endlich ins Hippodrom geschafft.
    Natürlich mit Pollux und Conctor an seiner Seite.


    Sie suchten sich einen guten Platz und hatten gerade noch das Opfer miterlebt.


    Nun warteten sie gespannt auf die Spiele.


    Hoffentlich machen sich Spartacus und Toxis gut.
    Wir brauchen gute Werbung.
    dachte er sich!

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