Geschlossene Gesellschaft

  • Der Prätorianerpräfekt schritt in die Regia.


    Schnell. Wir brauchen diesen Raum. Mach schon.


    "Aber Praefect, sollten wir nicht zuerst die Erlaubnis der LAPP einholen?"


    Dummkopf! Die LAPP wird selber hier sein. Dringende Umstände. Nur diese hier haben jetzt Zutritt zu diesem Raum, klar?



    IMPERATOR LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Flavia Messalina Oryxa
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Lucius Helvetius Falco
    Maximus Decimus Meridius
    Marcus Decimus Livianus
    Flavius Duccius Germanicus
    Publius Decimus Lucidus


    Für den Rest gilt: Draußen bleiben! Ist das klar?


    "Jawohl, Praefect!"


    Einige grimmig aussehende Prätorianer wurden postiert und achteten darauf, daß die Befehle ihres Praefecten genau befolgt werden.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Nur diese hier haben jetzt Zutritt zu diesem Raum, klar?


    Diesen Zutritt nutzend betrat ich den Raum und wartete auf die anderen

  • Der Kaiser betrat den Raum, setzte sich auf einem ihm angemessen erscheinenden Stuhl und zog das Schreiben aus Germania hervor. Wieder und wieder las er es, mit jedem Mal wurde ihm klarer, daß die Lage ernst war.
    Er massierte sich die rechte Schläfe und wartete auf das Eintreffen des eilig eingerufenen Beraterstabes.

  • "Quirites, die Lage in Germania verschlimmert sich offensichtlich von Tag zu Tag. Dieses Schreiben wurde mir eben vom Quaestor Principi übergeben. Diesem ist zu entnehmen, daß Colonia Claudia Ara Agrippinensium Opfer eines schweren Angriffs der Barbaren wurde. Es gab Verluste unter den dort stationierten Hilfstruppen.
    Dieser Angriff ist allem Anschein nach nur ein Vorbote weiterer Vorstöße in das römische Imperium. Eine ausfürhlichere Einschätzung der Lage möge der Quaestor Principi nun darlegen."

  • Er rutschte etwas vor.
    "Die Lage sieht folgendermaßen aus. Bereits zur Zeit, als die Legio IX und II noch in Hispania auf dem Feldzug waren, kam es zu Übergriffen in Raetia, die von den dortigen Truppen jedoch unter geringen Verlusten unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die überlebenden Germanen wurden gefangen genommen, verhört und als Sklaven verkauft. Beim Sklavenmarkt haben einige versucht sich zu einem Aufstand zu mobilisieren, weshalb man sie töten musste.
    Zur selben Zeit etwa der Übergriffe in Raetia wurde ein Transportschiff der Classis überfallen und vernichtet. Von Germanen.
    Mehrfach versuchten Germanen, bewaffnet und auch unbewaffnet über den Limes zu kommen. Die Meisten derer, mit der vermuteten Absicht unlauteres vorzuhaben, konnten gestellt werden.
    Es gab Gerüchte, dass sich in Germania Magna einige Stämme zusammenraufen. Nur einzelne Dörfer der Stämme, aber das ist in einigen Fällen schon erstaunlich. Diese Gerüchte waren jedoch bis zu meiner Abreise unbestätigt. Zwei Männer der Legio II sind vor meiner Abreise noch aufgebrochen um dbzgl. mehr zu erfahren. Im Bericht werden sie nicht erwähnt, aber da dieser nicht direkt von der Legio kommt, nicht verwunderlich. Aber sie könnten wohl mehr dazu sagen.
    Ausserdem gab es wohl zuletzt auch eine groß angelegte Diebstahlsserie, die auf die Germanen zurückzuführen schien."

    Das waren die Tatsachen. Er wartete, was sie zu diesen zu sagen hätten, oder Fragen hätten um dann mit den Vermutungen weiter zu machen.

  • Meridius, der etwas später gekommen war, jedoch die Schilderungen des Quaestors vernommen hatte, dachte nach.


    "Was sagen die Berichte der verbündeten Stämme? Woher kommen diese Übergriffe? Sind dafür Stämme entlang der Grenze oder aus dem Hinterland verantwortlich?"

  • "Mir liegen keine aktuellen Berichte vor, aber die letzten, die ich mitbekommen habe, zu denen auch die Gerüchte gehören, erzählen davon, dass sich Dörfer verbinden, die zuvor sich nicht mal aus der Ferne angeguckt haben. Angeblich soll irgendwo auch der Ruf nach einem neuen Arminius in der Luft schweben, aber dabei kann es sich auch um eine der typischen Übertreibungen handeln.
    Bei den Stämmen, beziehungsweise, und da müssen wir unterscheiden, den einzelnen Fürsten der Stämme, handelt es sich hier und da auch um einen Verbündeten, aber zumeist wohl welche, die nicht mit Rom als befreundet gelten. Doch auch dies ist noch unbestätigt. Wie gesagt, dazu können wohl nur die beiden Optiones der II. etwas sagen, die ich noch auf die Erkundung schickte. Wenn die Gerüchte aber nur im Ansatz stimmen, stammen sie aus dem gesamten Germania Libera, bis hin zu den Hermunduri und zum Norden zu den Chauken.
    So oder so, ist die Situation bedenklich."



    Sim-Off:

    Ich weiss nicht, wie weit Euch das bewusst ist, aber da ich früher, ehe ich mich mit den Germanen auseinandersetzte immer dem Irrglauben anheim gefallen bin, werde ich es dennoch mal kurz noch Sim-Off erklären:
    Stämme ist immer nur der Überbegriff einer regionalen Gemeinschaft. Diese sind dann noch einmal unterteilt in Dörfer, vielmehr Burgen, mit einem eigenen Fürsten. Diese Fürsten sind nur in wenigen Fällen alle mal einer Meinung, auch innerhalb des Stammes. So ist es möglich, dass der Stamm an sich zwar als Freund oder Feins gilt, einzelne Dörfer daraus aber eben das genaue Gegenteil (oder Neutral) sind.
    So galten zum Beispiel zwar die Cherusker von vorneweg als Feinde nach der Varus-Schlacht, aber einzelne Dörfer hielten auch weiterhin zu den Römern und wurden von diesen Unterstützt.
    Und es kann verwandtschaftliche Beziehungen einzelner Dörfer zu Dörfern anderer Stämme geben, wodurch ein weites Geflecht entsteht, das manchmal zu den eigenartigsten Verbindungen führt.

  • Sim-Off:

    Also ich danke schon mal für die simoff-Erklärung. :)


    Ganz wichtig wäre es für uns zu wissen, wieviele Männer die Germanen aufbieten können und wo sie am wahrscheinlichsten angreifen werden. Gibt es auch da schon Vorinformationen oder müssen wir auch da auf die Optios warten?

  • Er dachte einen Moment nach, überschlug und nickte schliesslich.
    "Letztlich kommt es darauf an, wie viele Stämme vereinigt werden, wie viele Fürsten sich verbünden.
    Die Germanen sind von Natur aus sehr zerstritten, aber wenn da ein geschickter und überzeugender Fürst mit den richtigen Angeboten kommt......
    Im für Rom besten Fall.... vorausgesetzt, es geht wirklich bis zu den Chauken und Hermunduri und auch verbündete Dörfer sind dabei... ich würde sagen, eine Truppenstärke von 5-8 Legionen. Im für Rom schlimmsten Fall......

    Er wackelte bedenklich den Kopf.
    "Ab 12 aufwärts, je nach Ausbreitung und Verbreitung. Mit den Markomannen dabei auch weit mehr."

  • "Wenn wir davon ausgehen, dass die germanischen Stämme in sich nicht geschlossen agieren, manche Dörfer und Städte Rom vielleicht auch weiterhin die Treue halten..."


    Meridius dachte nach.


    "Wenn die Germanen mit Truppen in der Größe von 8 Legionen marschieren, so werden sie das mit Sicherheit nicht in einem großen Tross tun. Sie werden in kleineren getrennten Haufen marschieren. Ich bezweifle, dass sie so organisiert sind, geschweige denn, dass sie ein größeres strategisches Ziel verfolgen. Dazu bedarf es eines planenden und vereinigenden Kopfes. Dieser Kopf kommt nicht von heute auf morgen. Er hätte unseren Informanten und Spionen auffallen müssen, oder irre ich?"


    Er blickte Duccius fragend an.


    "Also gehen wir davon aus, sie marschieren in mehreren Kolonnen. Werden wir also unsere Legionen im Hinterland bündeln und eine Kolonne nach der anderen vernichten. Auf Terrain, das uns besser bekannt ist, als ihnen. Bei loklaer Truppenüberlegenheit..."

  • Livianus hatte sich bisher eher zurückgehalten und den erfahrenen Feldherren zugehört.


    „Nachdem der Aufstand hier in Hispania niedergeschlagen wurde und wir mit keiner weiteren Bedrohung zu rechnen haben, könnte man die Einheiten aus Hispania abziehen und zur Unterstützung nach Germanien abkommandieren. Wie schnell diese Truppenverlegung nach Norden von Statten läuft, hat uns ja bereits die IIte vorgezeigt. Wir haben jedenfalls wieder die volle Kampfstärke erreicht und die Truppen größtenteils neu ausgerüstet. Was ich damit sagen will….Wir sind bereit, wenn wir gebraucht werden….“


    Livianus sah in die Runde und wartete auf eine Reaktion auf sein Angebot.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Ich bezweifle, dass sie so organisiert sind, geschweige denn, dass sie ein größeres strategisches Ziel verfolgen. Dazu bedarf es eines planenden und vereinigenden Kopfes. Dieser Kopf kommt nicht von heute auf morgen. Er hätte unseren Informanten und Spionen auffallen müssen, oder irre ich?"


    Er blickte Duccius fragend an.


    "Also gehen wir davon aus, sie marschieren in mehreren Kolonnen. Werden wir also unsere Legionen im Hinterland bündeln und eine Kolonne nach der anderen vernichten. Auf Terrain, das uns besser bekannt ist, als ihnen. Bei loklaer Truppenüberlegenheit..."


    "Man sollte davon ausgehen, ja. Jedoch schwirren solche Gerüchte, auch wenn sie übertrieben sein mögen, nicht umsonst in der Gegend rum. Und wenn ich an Arminius erinnern darf. Da war man auch zu spät und vor Allem zu leichtgläubig. Das soll diesmal, wenn es wirklich sowas ist, nicht geschehen, deshalb wurden ja Leute entsandt.
    Wenn sie sich soweit wagen, ja, sicher, alles machbar. Aber wenn sie sich doch zusammenrotten und gezielt einen größeren Abschnitt angreifen, dann haben wir ein Problem und die Frage ist, wie schnell wir dann aus dem besseren Terrain heruas noch agieren können um das Schlimmste zu vermeiden.
    Sicher ist, dass zumindest die Möglichkeit eines oder mehrerer nicht zerstrittener Köpfe in Betracht gezogen werden muss und entsprechend geplant. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der Angriff auf CCAA nur ein Ausprobieren war, ein Kräftemessen, sondieren. Sonst kann ich mir nicht das gezielte und gleichzeitige Angreifen an mehreren Stellen erklären, mit ja wohl doch kleinen Trupps, wenn ich die Verlustzahlen höre. Und dann noch nachts und nicht offenem Felde."


    Er nickte Livianus bei dessen Ausführung zu.
    "Sollte eine Verlegung, sofern von Nöten und geplant, in die Inferior gedacht sein, wo die letzten Angriffe stattfanden, hat man da auch noch den Vorteil des Rhenus, der die Verlegung schneller macht. Man muss nur die Classis informieren.

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