Gladiatorenkämpfe, die Entscheidung

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    Nach den ganzen neuen Entwicklungen braucht Livia erst einmal ein wenig Abstand von allem. Die Villa hat sie schon eine ganze Weile ruhelos durchstriffen, als sie sich schließlich entschließt, den Gladiatorenkämpfen einen Besuch abzustatten. Von ihrer Sklavin fein säuberlich zurecht gemacht, betritt sie nun das Amphitheater und sucht sich einen ruhigen Platz. In der Arena findet gerade eine Tierhetze statt und amüsiert verfolgt Livia die kleine Jagd.


    Gut gelaunt kommt Lucilla in das Amphitheater. Sie hätte nicht gedacht, dass sie noch rechtzeitig zu den Spielen wieder in Tarraco wäre und um so mehr freut sie sich, dass es doch noch geklappt hat. Zwar sind die ersten Kämpfe und Rennen bereits vorbei, doch Lucilla findet sowieso, dass Spannung erst in den späteren Veranstaltungen aufkommt.


    Sie sucht nach einem freien Platz auf den Zuschauerrängen und findet einen in einer ruhige Ecke. Als sie näher kommt, sieht sie, dass Tiberia Livia direkt neben diesem freien Platz sitzt.


    "Salve Tiberia Livia." begrüßt sie die ehemalige Quästorin. "Ist dieser Platz noch frei?" Sie deutet auf die freie Sitzgelegenheit neben Livia.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla


    "Salve Tiberia Livia." begrüßt sie die ehemalige Quästorin. "Ist dieser Platz noch frei?" Sie deutet auf die freie Sitzgelegenheit neben Livia.


    Als sie angesprochen wird, blickt Livia überrascht auf. Zunächst irritiert, erkennt sie jedoch recht schnell Decima Lucilla, die sie bereits vor geraumer Zeit im Stadtpark von Tarraco flüchtig kennengelernt hat. Sie überlegt einen Moment, entschließt sich dann jedoch zu einem verhaltenen Lächeln. Zur Ablenkung ist ein kleines Gespräch vielleicht ganz nett.


    "Ja, natürlich. Nimm nur Platz."


    Sie wartet höflich, bis Lucilla sich gesetzt hat.


    "Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie ist es dir seither ergangen? Ich hörte, du seist Praefectus Vehiculorum unserer schönen Provinz geworden?"

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie ist es dir seither ergangen? Ich hörte, du seist Praefectus Vehiculorum unserer schönen Provinz geworden?"


    "Das ist richtig." antwortet Lucilla und lächelt "Die offizielle Post Hispanias muss an mir vorbei."


    Sie wirft einen Blick in die Arena, doch dort findet nur eine Hetzjagd statt.


    "Hast du nach deiner Quaestur wieder ein Amt angenommen?" fragt sie, wieder an Livia gewand. Sie wüsste nichts entsprechendes, doch in der Zeit ihrer Abwesenheit kann ja einiges passiert sein. Immerhin ist sie sich nichteinmal sicher, ob sie vom Cursus Publicus mittlerweile alles weiß, was in dieser Zeit passiert ist.

  • "Nein, kein wirkliches Amt... Ich habe mich eine Zeit lang noch der Curia Provincialis gewidmet. Seit der letzten Wahl bin ich dann vor allem mit der Acta Diurna als Auctor PPA beschäftigt.
    Nun ja... Ich werde nun ohnehin meinem Verlobten nach Italia folgen müssen. Die Untätigkeit bin ich jedoch leid. Dort werde ich mich wohl wieder nach einer neuen Beschäftigung umsehen..."


    Livia denkt an den Abend mit Lucilla, Agrippa und Anton in der Kneipe zurück. Trauer beschleicht ihr Herz, als sie dadurch an Antons Ableben erinnert wird. Schnell wendet sie sich anderen Gedankengängen zu, um die Stimmung nicht ganz ins Negative zu reißen. Sie schmunzelt, als sie sich an Agrippa und Lucilla damals erinnert.


    "Hast du eigentlich noch Kontakt zu Matinius Agrippa?"

  • Ein verträumtes Lächeln huscht über Lucillas Gesicht, als Livia den Namen Agrippas erwähnt.


    "Ja, ich sehe ihn noch ab und zu, wenn er in Hispania weilt. Er ist ja immer viel im Imperium unterwegs."


    Sie verschweigt, dass er sie sogar zuhause besucht hat. Mit Meridius im Nacken will Lucilla jedes Aufkeimen irgendwelcher Gerüchte vermeiden. Auch wenn sie nicht glaubt, dass Livia Gerüchte in die Welt setzen würde, doch die Zuschauer bei öffentlichen Spielen hatten schon immer große Ohren.


    "Verlobung sagst du? Meine Glückwünsche! Wer ist denn der Glückliche?"

  • Livia schmunzelt leicht. Lucillas Blick beim Klang von Agrippas Namen hat sich seither nicht geändert.


    "Ja, das ist er vermutlich. Als Censor ist er sicher ein vielbeschäftigter Mann..."


    Als Lucilla noch einmal auf ihre Verlobung zu sprechen kommt, runzelt Livia leicht die Stirn. Eigentlich ist sie ja zur Ablenkung hierher gekommen, doch sie antwortet gewohnt freundlich lächelnd.


    "Danke sehr. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst. Es ist ein Senator aus Rom, aus unserer Factio. Die Verbindung wird die Beziehungen zwischen unseren Gentes sicher verbessern und für meine Karriere ist es garantiert auch förderlich. Es ist der Präfekt der Prätorianer, Marcus Vinicius Hungaricus..."

  • Um sie herum brechen die Zuschauer in lautes Jubeln aus, soeben werden zwei Löwen in die Arena geführt. Daher versteht Lucilla von dem Namen, den Livia nennt nur noch Hungaricus.


    Lucilla kennt nur einen Hungaricus und zuckt ein wenig zusammen. Andererseits kann das doch gar nicht möglich sein, so gut könnten die Vorteile gar nicht sein, dass ausgerechnet Tiberia Livia in eine plebejische Gens einheiraten würde. Und Hungaricusse gibt es in Rom bestimmt haufenweise.


    Dennoch muss sie nachfragen. "Den Praetorianerpraefekten?"

  • Livia seufzt. Sie kannt Lucillas Verwunderung gut verstehen.


    "Ja, genau den. Zwar werde ich dadurch meinen Stand verlieren, doch für unsere Gens hat diese Verbindung nur Vorteile. Außerdem war es der Wunsch meines Pater Familias..."

  • Also doch. Lucillas Träumereien in Bezug auf sich und Hungaricus werden jäh zerstört. Zwar hatte sie nie ernsthaft geglaubt, dass zwischen ihnen mehr entstehen könnte, nicht, nachdem Meridius Hungi so von ihr abgehalten hatte. Und dennoch... Und dass ausgerechnet Tiberia Livia nun Hungis Gattin wurde. Sie kannte sie zwar nicht so gut, aber das passt einfach nicht. Was Hungi bräuchte, wäre eine nette, liebevolle Frau...


    "Ach ja, seufzt Lucilla. Den Weisungen seines Pater Familias kann man natürlich nichts entgegensetzten."


    Sie könnte selbst ein Lied davon singen, auch wenn es bei ihr nicht so ist, dass Meridius ihr sagte, wen sie heiraten sollte, sondern eher wen nicht.

  • "So ist es wohl... Doch Maximus hat diese Wahl sicher nicht unüberlegt getroffen und weiß, was er tut. Er will ja nur das Beste für die Gens und auch für mich. Das wird sich schon einspielen..." winkt Livia ab. "In einer Ehe sollte man sich schon irgendwie arrangieren können und obwohl er nur ein Plebejer ist, ist Hungaricus garantiert ein Mann von Ehre und Anstand. Für Romantik hat man heutzutage sowieso meist wenig Zeit..."


    Innerlich trauert Livia einer Hochzeit aus reiner Liebe natürlich schon hinterher. Aber so ist das Leben nun einmal.


    "Wirst du denn noch garnicht bedrängt, dir endlich einen Mann zu suchen? Oder ist längst alles ausgemacht?"

  • "Bedrängt nicht gerade, doch ich glaube selbst, dass es so langsam Zeit für mich wird. Andererseits sollte so eine Wahl ja gut bedacht sein. Arrangiert wurde bei uns noch nicht, mein Bruder lässt mir noch den Anschein einer Auswahl. Doch er hat natürlich feste Vorstellungen davon, mit wem ich eine Verbindung eingehen kann und mit wem nicht."


    Auf einmal kommt Lucilla ein unerhörter Gedanke. Vielleicht liegt sie falsch. Vielleicht ist alles schon längst arrangiert und Meridius hat nur deshalb solch einen Aufstand wegen Hungaricus gemacht. Vielleicht spielt er ihr eine Kommödie vor, weil er genau weiß, dass Lucilla ihm eine arrangierte Ehe ohne Liebe nie verzeihen würde. Sie nimmt sich fest vor, genau darauf zu achten, wen er an sie heranlassen würde, wen er vielleicht sogar in ihre Richtung schiebt.


    Lucilla könnte sich keine Ehe vorstellen, in der nicht wenigstens ein bisschen Liebe mitspielt. Mit einem Mann, der ihr vielleicht sogar gänzlich fremd ist. Ein wenig bedauert sie Livia, doch diese scheint dies alles eher gelassen zu sehen. Andererseits, würde Meridius auf so etwas wirklich bestehen, Lucilla glaubt nicht, dass sie dann wirklich eine Chance gegen ihn hätte, Vetorecht hin oder her.


    "Weißt du eigentlich, welche Gladiatoren noch im Rennen sind? Ich habe ganz vergessen auf den Aushang mit den ersten Ergebnissen zu achten, als ich gekommen bin."

  • Während sich das Publikum mit launigen Gesprächen die Zeit vertreibt, eilen zwei Männer in ihren Togen äußerst eilig und wild gestikulierend durch die Gänge des Amphitheaters und verlangen, zu den Gladiatoren vorgelassen zu werden. Es sind Mitglieder der Factio Russata und das Wort, was ihnen immer wieder über die Lippen kommt, lautet 'Betrug'. Dass sie in einer der Kammern einen von kaltem Schweiß völlig durchnässten und von schweren Krämpfen geplagten Lagos vorfinden, bestätigt ihre These mehr als deutlich. Nachdem sie unter Einsatz des nötigen Kleingeldes dafür gesorgt haben, dass ihm die bestmögliche medizinische Versorgung zu Teil wird, verlassen sie wutschnaubend das Amphitheater und machen sich auf den Weg, für Konsequenzen für diesen Vorfall zu sorgen...

  • Zitat

    Publius Matinius Agrippa dixit:
    "Salve Lucidus, gibt es etwas schöners als einen Tag bei einem Becher Wein und einigen guten Kämpfen in der Arena zu verbringen?"


    Ich hab den Kampf gesehen, er hat seinem Gegner kaum gegenwehr geleistet, wenn er weiter so kämpft wird er wohl nicht sehr alt werden ..."


    "Nein, wohl kaum."


    Ich grinste dem Censor zu und hob meinen Becher um mit ihm anzustoßen. In Gedanken war ich jedoch immer noch bei diesem seltsamen Kampf mit dem noch merkwürdigeren Ausgang. Als sich dann auch noch der Fortgang der Spiele verzögerte, wurde ich unruhig.


    "Es scheint Probleme zu geben. Ich werde dem selbst nachgehen, entschuldigt mich.."



    >>> In den Katakomben

  • Verdammt was dauert da so lange und wo bleibt Conctor, dachte Firmus Callidus beunruhigt. Es würde doch wohl hoffentlich nichts mit Toxis und Spartacus sein. Er beobachtete den Abgang von Agrippa und Lucidus. Verdammt. Er würde lieber mal selber nachschauen gehen.


    Gemessenen Schrittes verließ er die kaiserliche Loge und spurte anschließend eiligst in die Katakomben. Zeit sind Sesterzen dachte er sich. Nur gut, daß er seine Rüstung trug und keine Toga.

  • Nach einiger Zeit ertönten Fanfaren und kündigten die Fortsetzung der Kämpfe an. Spartacus gegen Pollio, Barea gegen Toxis und Faustus gegen Paris lauteten die Paarungen. Basilus war als der Glückliche ausgelost worden, der sich aufgrund Quintus' Verschwinden keinem Gegner stellen musste.
    Die Aufmerksamkeit im Amphitheatrum konzentrierte sich wieder auf das Geschehen in der Arena.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Weißt du eigentlich, welche Gladiatoren noch im Rennen sind? Ich habe ganz vergessen auf den Aushang mit den ersten Ergebnissen zu achten, als ich gekommen bin."


    Livia überlegt und versucht sich der Namen der Gladiatoren zu entsinnen.


    "Paris von der Veneta ist auf jeden Fall noch dabei... Außerdem von euch -du bist doch in der Aurata, oder?- Faustus und Barea, von der Praesina Basilus und Pollio. Und dann scheint es da noch einen relativ unbekannten Gladiator namens Quintus zu geben..."


    In diesem Augenblick werden die nächsten Paarungen ausgerufen und verwundert bemerken sie, dass einer der Gladiatoren fehlt.


    "Hmm... Basilus hat keinen Gegner? Wo ist dieser Quintus denn nur hin?"

  • Lucilla zieht die Stirn kraus. "Nun, wäre Basilus von der Aurata würde ich sagen, Quintus hat seine Chancenlosigkeit erkannt und das Weite gesucht. So hat die Praesina wohl einfach Glück, anders als durch Ausfälle kommen sie eh nicht weiter."


    Auf einmal wird Lucilla ihre spitze Zunge bewusst. Eilig überlegt sie, welcher Factio die Tiberier noch angehören, stellt jedoch erleichtert fest, dass diese mittlerweile in der Veneta sind.


    "Nun ja, vielleicht hat dieser Quintus auch nur aus einem vorigen Kampf ernsthafte Verletzungen davongetragen."


    Sie zuckt mit den Schultern.


    "Und wer ist dieser Toxis? Von ihm habe ich noch nie etwas gehört. Gehört er einer Factio an oder ist er ebenfalls einer von diesen neuen unabhängigen Gladiatoren?"

  • Livia schmunzelt zu Lucillas Bemerkungen bezüglich der Factiones, kommentiert sie jedoch vorerst nicht.


    "Hmm... Auf jeden Fall ist es merkwürdig. Wenn der Kampf ihn so sehr verletzt hätte, dann hätte er doch nicht gewonnen. Nun ja. Wie dem auch sei..."


    Sie zuckt ratlos mit den Schultern.


    "Toxis? Nein, von einer Factio scheint er nicht zu sein. Sicher einer dieser Unabhängigen. Ich muss jedoch zugeben, dass ich auf diesem Gebiet auch nicht so gewandert bin. Ich bin eigentlich froh, wenn ich mir die Namen der Kämpfer der letzten Runde merken kann...
    Wenn er jedoch tatsächlich ohne die Unterstützung einer Factio ist und trotzdem so weit kommt, dann muss er recht gut sein..."

  • Wieder kamen wir aus der Arena und stellten uns in Zweiergruppen auf.
    Ich musste gegen Barea kämpfen, den Thraker. Ich hatte dieselbe Ausrüstung wie zuvor, war mir aber nicht sicher, ob sie perfekt geeignet war.
    die Kämpfe begannen, die Paare umkreisten sich nun.


    Barea sah nicht wie ein Weichei aus, er war gross und hatte ziemlich Muskeln. Oder war das Fett?
    Jedenfalls schnaubte er und warf mir einen bösen Blick zu.


    Wir umkreisten uns langsam. Dann attackierte er mich plötzlich mit seinem Schwert, doch mithilfe des Schildes und der Geschicklichkeit konnte ich ihn abwehren. Eine Runde unproduktives Plänkeln. Auf den ersten Blick schienen die Kräfte gleich verteilt zu sein.


    Wieder liess ich das Schwert in der Hand kreisen, was ich übrigens als Markenzeichen rausbringen würde.


    Dann stiess er wieder vor, er schien aggresiv zu sein, doch mit dem Schwert liess ich seinen Stoss ins Leere gleiten. Doch er verpasste mir einen Schlag mit dem Schild. Es tat weh, doch ich trat zurück, um ihn zurückzustossen.


    Wieder standen wir uns gegenüber, Auge in Auge. Zahn um Zahn

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