Das schriftliche Abitur und die damit verbundene Kreativitätslosigkeit ist vorbei !!!! Jetzt habe ich endlich Zeit zu antworten. Sorry, dass du so lange warten musstest
Tacitus nickte kurz und bereitete das Opfer vor. Er griff in die Kiste und holte den Weihrauchharz, das in einem Tuch eingewickelt war, heraus. Seinen Kopf bedeckte er mit einem Zipfel seiner Toga, damit er sich voll und ganz auf das Opfer konzentrieren konnte.
In einem der Kohlebecken glühten bereits die heißen Kohlen und leuchteten in einem schwachen rot. Mit dem Weihrauchharz in der Hand trat Tacitus an das Becken näher heran. Ein Hitzestrom berührt sein Gesicht, als er direkt vor den heißen Kohlen stand, sodass sich kleine Schweißperlen darauf bildeten. Langsam verbrannte er das Harz, das sogleich seinen süßen Duft im gesamten Tempel verbreitete. Tacitus atmeten diesen Duft tief ein, ging dann aber, als er auch das restliche Harz ins Becken geworfen hatte, ein paar Schritten zurück, um nicht die ganze Zeit in der Hitze zu stehen und um besser die Mercuriusstatue sehen zu können (oder Mercurius ihn ). Den Blick nach unten gerichtet und die Hände nach oben weisend, wie es beim Gebet der Brauch war, sprach Tacitus zu dem unsterblichen Gott Mercurius.
O großer Gott Mercurius!
Du, der unter uns Sterblichen den Willen der Götter verkündet,
Der zwischen der Welt des Lichtes und des Schatten reist,
Der gleichermaßen das Schicksal der Händler und der Diebe lenkt,
Der Führer des rechten Weges ist,
Der den innersten Gedanken Worte verleiht,
Höre den demütigen Diener deiner Stimme.
Nimm diese bescheidenen Gaben und unterstütze und schütze jene, die deine Werke ehren.
Nachdem Tacitus diese Worte gesagt hatte, begann er die Gaben darzureichen. Er griff ein weiteres Mal in die Kiste und holte einen Opferkuchen heraus. Zum Glück hatte er zuhause die Gaben systematisch in der Kiste geordnet, weswegen er erst nicht lange suchen musste. Auf den focolus legte er den Kuchen sowie ein paar blank polierte Münzen. Die Kekse verbrannte er wie den Weihrauch zuvor. Die Aufregung, die Tacitus zu Anfang verspürte, war während des Rituals die ganze Zeit wie weggeblasen. Nun folgte das Spenden des Weins. Dazu nahm er eine flache Schale und goss diesen vorsichtig in sie hinein. Nachdem auch dies vollbracht war, stand Tacitus schweigend vor der großen Statue des Mercurius.